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Inhaltsverzeichnis

Bild von Reiffenstein
Carl Theodor Reiffenstein (1820-1893)
Landschaftsmaler und Frankfurter Bildchronist
Reiffensteins „Sammlung Frankfurter Ansichten“ gehört zum Gründungsbestand des Historischen Museums. Der Künster verkaufte sie 1877 der Stadt. In 2.000 Aquarellen und Zeichnungen sowie auf 2.400 Manuskriptseiten hielt er das alte Frankfurt fest.

Suchergebnis für Esel

Band 1, Seite 5
Lahmer Esel
Am Affenthor 8
N.30
17. August 1866
Die Abbildung [RS0037], welche das Haus von der Außenseite zeigt, ist nach einer im Jahr 1836 von mir nach der Natur gemachten genauen Zeichnung angefertigt; mittlerweile hat das Haus einige Veränderungen erfahren, welche sich jedoch nur auf die Stellung der Fenster im Erdgeschoß bezogen, so wie sie auch die Entfernung der vor der Hausthüre liegenden Treppentritte in sich schloß, welche durch die namhafte Erhöhung des Bodens und Anlegung eines Trottoirs vor dem Hause nöthig wurde. Sonst ist es unverändert geblieben und gibt ein Bild der alten Zeit in welcher das alte Affenthor mit seinen Wällen und sonstigen Befestigungen noch bestand.Das Haus verdankt seine Entstehung wahrscheinlich der zweiten Hälfte des 16. Jahrh., eine Jahrzahl konnte ich zwar nicht daran entdecken, doch zeigen es mir verschiedene Formen und Profile, die sich daran vorfinden, an. Die Eingangsthüre ist mit einem gut profilirten Spitzbogen überdeckt und die Fenster des unteren Stocks stimmen in ihren Abkantungen in dieselbe Zeit, auch die Ecke des Hauses ist aus schweren Werkstücken aufgeführt, und die Giebelseite, welche in das durch den in diesem Jahrhundert statt gefundenen Bau des Hauses 10 am Affenthor entstandene Gäßchen steht, sah früher gegen die Stadtmauer. In dieser Giebelseite befanden sich außer einem einzigen Fenster und einer 8 Fuß über dem Boden liegenden
Band 1, Seite [6]
Thür, zu der von außen keine Treppe führt, keine weiteren Öffnungen. Diese Thüre, welche direkt mit der im Inneren des Hauses daran vorbeiziehenden Treppe in Verbindung steht, ist nunmehr ohne jedweden Verschluß ganz offen und an der Schwelle derselben ein Wasserstein mit einem Ablauf in das Gäßchen angebracht. Auch giebt die starke Mauer den Beweis, daß dieß die dem feindlichen Geschosse zugekehrte Seite war. Sie ist nebst der Wand, worin die Thüre mit dem Spitzbogen angebracht ist, der älteste Theil des Hauses und vielleicht noch älter als die oben angeführte Zeit, denn es ist leicht möglich, daß im 16. Jahrh. das alte Haus baufällig geworden war und theilweise durch ein neues Hinterhaus ersetzt wurde. Auch befinden sich auf der mehrerwähnten Giebelwand, da wo der Giebel aufsitzt, mehrere stark um ihre ganze Dicke aus der Mauer heraustretende Tragsteine, welche eine frühere Verdachung dieses Theils oder einen sonstigen Anbau bekunden. s. Abb.
Im Hausgang findet sich ein alter Wandschrank mit Schnitzwerk aus dem 16. Jahrh.. Der Hinterbau im Hof ist höchst interessant und ganz in alter Form und Farbe erhalten; es ist ein Holzbau mit steinernem Untersatz, dessen erster Stock auf zierlichen, höchst geschmackvollen Tragsteinen ruht, s. d. Abb. [RS0038], welche den Träger unter dem Eck darstellt. An ihm befinden sich zwei Wappenschilder, deren eines eine Kanne, das andere einen Ochsenkopf
Band 1, Seite [8]
zeichen ein Metzger und Schankwirth sein sollen, konnte ich bis jetzt nicht ermitteln. Die Räume im Innern sind klein und niedrig, doch aber führt eine massiv steinerne Wendeltreppe bis in den ersten Stock und finden sich überhaupt vielfache Spuren des ehemaligen Aufwandes bei seiner Erbauung vor, welche jedenfalls auf einen wohlhabenden Besitzer schließen lassen.
In einem der nach der Straße sehenden Zimmer liegt noch ein großes Stück eines alten Plattenbodens aus verzierten Plättchen von gebranntem Thon zusammengelegt. Es ist das allbekannte Muster und schon mehreremale abgebildet, weßhalb ist es hier unterlasse. Unmittelbar an dieses Haus muß die innere Seite der ehemaligen Affenpforte stoßen, so daß es bei dem Eingang das erste Haus linker Hand gewesen. Woher der sonderbare Namen zum lahmen Esel kommt, konnte ich nicht erfahren.

Ausgrabungen Resultate derselben bei vorkommenden Erdarbeiten, Canälen u.s.w.

Band 1, Seite 79
Ausgrabungen Resultate derselben bei vorkommenden Erdarbeiten, Canälen u.s.w.
25. August 1853
Es wurden bei den Erdarbeiten Behufs eines Canalbaues an den Garküchen Mauerfundamente, ein tieferes vorkommenden Erdar-Pflaster und endlich in einer Tiefe von ungefähr 15 Fuß Hufeisen von Maultieren und Eseln sowie auch beiten, Canälen u.s.w.von Pferden in Menge gefunden. Auch Bankeisen und Thürangeln. Das Wichtigste aber, was man fand, war ein kleines Figürchen von Elfenbein, ein Christuskind, welches einen Reichsapfel in der Hand hält; es war ungefähr 2 ½ Zoll hoch und meines Dafürhaltens nach aus dem Anfang des 17. Jahrhunderts stammend.
Der Fundort war zwischen den Garküchen und dem gegenüberliegenden Eingang zu dem Kirchhof des Doms.
Band 3, Seite [24]
langen Straße (dem ehemaligen Allerheiligenthor) vorgenommen war.
Der Bürger-Capitain existierte damals nur im Manuscript, welchem ich selbst eine oder mehrere Abschriften lieferte, meine Rolle in demselben studirte ich auf dem Taubenschlage, der sich im Vorderhause am Ende der langen steilen Wendeltreppe befand.
Dieses Vorderhaus konnte nicht abgerissen werden, da es ganz mit zwei uralten Nebenhäuschen verwachsen war, welche zwei bejahrten Jungfern Barozzi gehörten, die von Verkauf nichts wissen wollten. So mußte denn mein Vater warten bis der Tod der alten Personen auch diesen Zwang löste und mein Vater nun in öffentlicher Auction, für damalige Zeit wesentlich gesteigert, die beiden Baracken erwerben konnte. Bisher hatte er das Vorderhaus vermiethet, abwechselnd gut oder schlecht, da natürlich keinerlei Verwendung in demselben mehr statt fand. Als getreue Mietherin ist zu bezeichnen eine Frau Sprenger, welche eine damals sogenannte Sitzschule und auch nach dem Abbruch im Hofe verblieb und nach langen Jahren im Hause starb. In dieser Sitzschule florirte ein kleiner hölzerner Esel mit vielen Schellen behängt, der den ungezogenen Kleinen nicht selten als Schreckensbild vorgeschüttelt wurde und sie nach und nach zum Sitzen brachte.
Während dem Neubau des Vorderhauses war ich auf meinen Lehr- und Wanderjahren und weiß nur, daß dieser Neubau, wie damals üblich, sehr langsam vorwärts schritt, der Plan desselben ist vom Architekten Hoffmann, Maurer war der spätere Rath Mack, Zimmermeister Lenz.
Als ich im Jahre 1824 hierher zurückkehrte, hatten meine Eltern bereits Wohnung im zweiten Stock genommen, und mir war es vorbehalten, den Umzug des Geschäftes von dem alten Pfarreisenladen in das neue Haus zu bewerkstelligen, was mit großem Aufwand von Arbeit und Thätigkeit gelang.
Frankfurt a.M., 10. Juni 1866
C. Koenitzer sen.
Band 5
Lahmer Esel
Band 10, Seite 297
Esel | Schadeck
Schnurgasse 13 | Borngasse 30
L.40 | L.41
Mai 1858
Ueber der Hausthür beifolgende Wappen.
In der Mitte dieser Beiden ein Schild mit den Buchstaben J. L.
Unterbau massiv von Stein.
Band 11, Seite 33
wäre eine sehr schwierige Aufgabe, trotzdem, daß gegenwärtig eine große Menge davon verschwunden sind; allein auf dem großen Panorama von Morgenstern, welches den Zustand unserer Stadt im Jahr 1809 - 1811 darstellt, finden sie sich noch so ziemlich alle vor, sie sind kaum zu zählen.
Die bedeutendsten waren: Auf dem v. Reineck‘schen Haus in der Hasengasse, Döngesgasse, Französische Krone, auf den Häusern zum Fingerlein in der Schnurgasse, auf dem v. Adlerflycht‘schen Hause in der Gallengasse, auf dem Hause zum Schönstein am Fahrthor, auf dem goldnen Roß am Goetheplatz, dann Goldne Waage, Klein Nürnberg hinter dem Lämmchen, Gläsern Hof, Römer, Würzburger Eck in der Schnurgasse, Eselsstall jetzt Rheinischer Hof am Leonhardsthor auf dem Meyer‘schen Haus E.138 große Bockenheimergasse; Schlesingerhof in der Schlesingergasse, Großen Speicher Rosengasse, und noch an vielen anderen Orten. Zwei der allerschönsten Altanen mit Blumen entdeckte ich erst dieser Tage auf einem Hause in der Borngasse. Ihre nähere Beschreibung ist bei den betreffenden Häusern nachzusehen, eine ausführlichere Darstellung findet sich bei dem Hause Klein-Nürnberg, s.d. welche so ziemlich für alle paßt, und am meisten auf Vollständigkeit Anspruch machen kann. Nach und nach verschwin-
Band 11, Seite 69
Esel | Kleiner Esel | Isal | Iserle | Drei goldne Lilien
Töngesgasse 51
G.47
10. Mai 1864
Ueber der Hausthür im Schlußstein das in der Abb. [R0771], s.d. gegebene Wappen, dem ich schon lange vergeblich nachstrebte indem unglücklicherweise grade an diesem Platz die Hausnummer angebracht war, welche es verdeckte, nun aber werden im Erdgeschoß Läden eingerichtet, zu welchem Zweck auch die schönen Steinhauerarbeiten an der Thüre flach gehauen wurden. Ich kam grade dazu und erfuhr, daß auch der Thürsturz weggehauen werden soll, ließ daher das Schildchen mit der Nummer 51 abnehmen, worauf das Wappen zum Vorschein kam, das ich also vor seinem Untergange noch glücklich rettete.
Trotz aller Bemühungen wollte es mir bis jetzt nicht gelingen, die Familie herauszufinden, welcher dieses Wappen angehört, es ist offenbar altadelig; ob es das der Erbauer ist? Die Dynastenkappe macht mich stutzig.
1719 brannte das Haus bis auf den Grund nieder, es gehörte damals einem Juwelier Namens Peter Rennier, Tit., welcher es auch wahrscheinlich wieder aufbaute.
Band 11, Seite 77
Weisser Esel | Allerheiligen | Arheiligen
Töngesgasse 15
H.152 | H.153
12. Juni 1864
Bei dem Brande von 1719 wurden diese beiden nun zusammengehörigen Häuser bis auf den Grund zerstört. Lit. H.152, neben dem Eck gelegen, gehörte vor dem Brande einem Knopfmacher Namens Johann Zacharias Hardegen, No. H.153 einem Schuhmacher Namens Johann Wendelin Lips, dessen Namenszug in den Anfangsbuchstaben auf dem Tragstein mit H W L gegeben sind. Wenn die Häuser vereinigt wurden, weiß ich nicht. Der Plan von Ulrich vom Jahr 1811 zeigt sie noch als getrennt.
H W L.
1720.
Tragstein unter dem ersten Stock.