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Inhaltsverzeichnis

Bild von Reiffenstein
Carl Theodor Reiffenstein (1820-1893)
Landschaftsmaler und Frankfurter Bildchronist
Reiffensteins „Sammlung Frankfurter Ansichten“ gehört zum Gründungsbestand des Historischen Museums. Der Künster verkaufte sie 1877 der Stadt. In 2.000 Aquarellen und Zeichnungen sowie auf 2.400 Manuskriptseiten hielt er das alte Frankfurt fest.

Suchergebnis für Engel

Band 7, Seite 133
Weisser Engel | Goldner Engel | Teufelshof
Großer Kornmarkt 4 | Eck mit dem Weißengel-Gäßchen
K.145
August 1859
Die beifolgenden Wappen befinden sich auf den Tragsteinen unter dem ersten Stock, I. an dem Eck des kleinen Gäßchens, II. an der anderen Seite. Das Haus ist noch ganz in seinem Originalzustand erhalten, natürlich die Fenster ausgenommen, welche andere Rahmen und Scheiben erhielten. Genau konnte ich bis jetzt die Erbauungszeit noch nicht ermitteln, doch gelingt mir dieß später auf jeden Fall.
Die Tragsteine selbst zeigen schöne, in Stein gehauene Figuren, Pagen und Edelfräulein im Costüm des 16. Jahrh., auch die Fensteröffnungen über den Thüren am Erdgeschoß tragen diesen Charakter und sind beinahe genau so, wie diejenigen, welche an dem rothen Löwen unter der Neuen Kräme, Eck der Sandgasse, sich befanden, welche nun ebenfalls zerstört sind.
Band 7, Seite [184]
Ueber die Dächer schaut das Treppenthürmchen des Hauses Zum kleinen Nürnberg herüber und macht einen gar traulichen Eindruck, wie denn überhaupt die ganze Localität ein Bild des Friedens darstellt und namentlich an Sonntagnachmittagen, wenn das Thor geschlossen ist, sich am vollkommensten ausprägt.
Wie schon gesagt, wurde das nach dem Markte hin gelegene Vorderhaus im Anfang des vorigen Jahrh. von Grund auf neu erbaut, mit massivem, reich verziertem Unterbau und zierlichen schmiedeeisernen Gittern. Auf dem Eck nach dem Allment hin steht ein Muttergottesbild, was in Anordnung und Gewandung auf eine ältere Zeit deutet, während der darüber befindliche Baldachin nicht, wie Batton angibt, goth. sondern grade aus dem vorigen Jhrh., der Erbauungszeit des Hauses stammt, wogegen der Sockel alt und gleichzeitig mit der Figur entstanden ist. An demselben trägt ein Engel zwei Wappenschilder, deren eines das der Familie vom Rhein ist; das andere kenne ich nicht, es sind darauf zwei Messer, schwarz auf goldnem Grund, d.h. so sind sie bei der jetzigen Restauration hergestellt; ob aber die Farben ursprünglich so gewesen, konnte ich zur Zeit noch nicht ermitteln. In der Mitte des Hauses unter den Fenstern des ersten Stocks ist ein Schild angebracht, der ein goldenes Lamm zeigt. Das Haus stößt mit seinen weitläufigen Hintergebäuden auf die Neugasse (Neugasse 3. L.122). Dieselbe bildet hier
Band 7, Seite [224]
das aber respektvoll vor einem Engel, der es mit einem Weihfasse anräuchert, sich zurückzieht. Auffallend und die Zeit bezeichnend waren die in der Landschaft angebrachten Pappelalleen. Das zweite Bild stellte mehrere Reiterfiguren dar, darunter einen auf einem Schimmel, allein, es war zu sehr durch die darauf geklebte Tapete ruinirt, um das Motiv vollständig zu erkennen. Auf den Pfeilern zwischen den Bogen waren große Kaiserfiguren abgebildet, über den am Fenster zunächst stehenden, in Rüstung eingekleideten, hielten zwei schwebende Engel eine goldene Krone. Die Ausführung der Bilder war sorgfältig mit sehr entwickelter Technik, die Farben brillant und gut gewählt.
Schade nur, daß diese Werke einen solchen Untergang finden mußten und das Haus einer hochadeligen Gesellschaft in den Händen der Miether so schrecklich maltraitirt werden durfte. Jetzt haben sie es gar verkauft und der neue Eigenthümer, der natürlich keine Pietät für sein Geld (220.000 fl.) zu haben braucht, schaltet damit nach seinem Gutdünken. Von dem alten Gebäude ist die ganze südliche Mauer nach dem Gäßchen hin, außen vollkommen erhalten und zeigt nebst mehreren Fenstern und Gesimsstücken ein prächtiges Consol, das einen, an dieser Stelle aus der Mauer heraustretenden Schornstein trägt.
Ein Theil der Wand des untersten Erdgeschosses zieht sich im Grundriß in einen stumpfen Winkel zurück; der dadurch entstehende Raum
Band 8, Seite 73
Engel, kleiner
Markt 39 | Rapunzelgäßchen 11
I.95
12. Juni 1858
Das Haus steht mit I.94 auf dem Römerberg unter einem gemeinschaftlichen Giebel, unter dessen Nase in Holz gehauen die Jahreszahl 1562 sich findet. Das Bemerkenswertheste daran ist die Holzschnitzerei an den Eckbalken des ersten Stocks, er zeigt Adam und Eva unter dem Apfelbaum nebst einer Inschrift
Dies . Haus . sdehed . in . Gotes . hand
Zum . Klein . Engel . is . es. genant.
Die Bauart ist ganz gleich mit dem Nebenhause, so daß Beide nur ein Haus zu seyn scheinen, wenn sie nicht durch den Anstrich sich unterschieden.
Neben der Hausthüre im Rapunzelgäßchen ist folgende Inschrift links im Thürpfosten eingehauen, s. Abb. [R1166]
[angekündigter Text nicht vorhanden S. E.]
Ich hielt dieselbe anfänglich für hebräisch, wurde aber durch Hr. Dr. Jost, einen der kundigsten Gelehrten in diesem Fach vom Gegentheil überzeugt, indem [er] mir auf meine Anfrage nachfolgende Auskunft ertheilte.
Er schreibt mir nämlich unter dem 30. Juni 1858:
. . . . . . . . „Meine Ansicht von der Inschrift ist mehr verneinend als bejahend. Durch eigene Anschauung finde ich, daß sie von keinem Juden herrühren kann, da sie größere und kleinere Kreuze enthält, daher kann auch die Figur darunter, trotz der viereckigen Köpfe, nicht hebräisch seyn; ich halte Letztere nicht für Buchstaben, sondern für ein Sinnbild oder ein Wappen, - nur ermittelbar durch die nähere Kunde von des Hauses Erbauer, und hiernach wäre auch der obere Theil nur der Name desselben, bestehend aus den Initialen D. H. H. oder C oder etwa D. H. I.
Uebrigens stehe ich in ähnlichen Fällen mit meinen
Band 8, Seite 87
Altes Kaufhaus
Markt 30 | Hinter dem Lämmchen 3
L.142
11. Juli 1859
Eines der interessantesten Häuser dahier, welches, wie die Jahreszahl ausweist, die sich unter dem Nasengiebel eingehauen befindet, 1561 erbaut wurde. Der erste Stock wird durch drei Tragsteine unterstützt, welche die Figuren der Hl. Drei Könige darstellen, die mit Geschenken für das Christuskind aus dem Morgenland ankommen.
Im zweiten abermals unter dem Ueberhang ein Tragstein, gleich wie die unteren, in ganzer Figur einen Engel zeigend, welcher einen Stab in der Hand hält und als Wetterfahne auf dem Giebel ein Agnus Dei mit der Fahne, auf welcher die Inschrift J. L. K. 1829, eine wahrscheinlich in diesem Jahre ins Werk gesetzte Restauration durch den damaligen Besitzer, Metzgermeister Koch anzeigen soll. Das Merkwürdigste und Bedeutendste sind die Holzschnitzereien, welche sich in einem engen, ziehbrunnenartigen, rings von offenen Gallerien umgebenen Hofe befinden. Sie sind in fortlaufender Reihenfolge unter diesen Gallerien angebracht und können von dieser sowohl wie von der offenen Treppe bequem eingesehen werden.
Im ersten Stock ist die Geschichte von dem verlorenen Sohn dargestellt, sie fängt auf der Nordseite gegenüber dem Eingang an, ist leider durch ein Wetterdach theilweise verdeckt und konnte von mir nur mit großer Mühe gezeichnet werden. Sie zieht sich rings herum. Im zweiten Stock Südseite ist das Paradies gezeigt, Adam und Eva, sodann der Sündenfall, die Vertreibung aus dem Paradies; auf der Westseite Kain und Abel, sodann wie Joseph von seinen Brüdern verkauft wird und wie Noah sich betrank und von seinen Söhnen mit dem Mantel bedeckt wird. Die Figuren sind ungefähr 8 Zoll hoch und mitunter ganz freistehend. Nord- und Ostseite sind im zweiten Stock nicht verziert. Leider ist im Lauf der Zeiten ein Oelfarbenanstrich über den anderen gelegt worden und hat dadurch der Deutlichkeit ungemein geschadet. Es ist zu verwundern, wie man auf den Gedanken kommen konnte, in einem Höfchen, das kaum 16 Fuß ins Gevierte hält und von vierstöckigten Gebäuden eingeschlossen ist, welche nur im schönsten Sommer die Sonne bis
Band 8, Seite 199
Landskrone
Neue Kräme 14
K.102
5. Juli 1865
Diese beiden Häuser sind vielfach verändert, theilweise ganz umgebaut, in dem Hofe des Hauses 102 hinten befindet sich jedoch noch ein alter Bau aus dem Jahr 1587, dessen Unterbau noch ziemlich im alten Zustande erhalten ist; er besteht aus 2 Kreutzgewölben, deren Schlußsteine, s. Abb. [R0952], jeder einen Engel vorstellt, der ein Wappen hält, wahrscheinlich ist Fig. 1. das Wappen der Familie Hynsperg, 2. Rumpenheim. Auf den Rändern folgende Schrift:
Gloria in excelsis deo
et in terra pax hominib. 1587.
Ob das Gewölbe früher aus 3 Abtheilungen bestand, so daß der dritte Schlußstein das „bonae voluntatis“ getragen hätte, konnte ich nicht ermitteln, scheint aber wahrscheinlich. Zu was der Raum gedient, weiß ich auch nicht. Die Fenster und Thüren tragen in den Gewändern zierlich sich durchdringende Stäbe und Segmentbogen. Sie sind mit Eisen vergittert. Wahrscheinlich war es nur ein feuerfester Waarenraum eines alten Kaufhauses. Im Hofe steht noch ein steinerner Treppenthurm aus derselben Zeit mit einfach verzierter Eisenthür, daneben ebenfalls noch eine Thüre mit verzierten Bändern, aber einfach und ziemlich roh in der Arbeit. Ebenso sind die Engel und Wappen nicht von einem Künstler, weßhalb ich sie auch nur flüchtig abgebildet habe. Im Keller der Vorderhauses steht ein Theil der Gewölbe auf zwei freistehenden runden kurzen Säulen.
Fig. 3. die Gratbogen setzen in den Ecken des Gewölbes auf dem Capitel einer runden Säule auf und zwar erst über demselben in einer Höhe von ungefähr 2 Fuß, so daß eigent-
Band 8
9. Mai 1866
Bei dem Abbruch fand sich, daß die Einfassung des Holzgiebels nach dem Römerberg hin unter dem Schiefersteinbeschlag aus zierlich geschnitzten Balken bestand, deren Form und Ornamente unzweifelhaft dem 17. Jahrh. angehören, ebenso fanden sich die Füllungen unter den Fensterbänken mit zierlichen Kreutzbalken versehen, s. Abb. [R0569] sowie, daß die Fenster früher durch hölzerne Mittelpfosten getheilt nur die halbe Breite hatten. Diese Pfosten waren abgesägt worden und kamen, als man die obere Verschalung abgerissen hatte, wieder zum Vorschein, woselbst dann auf dem Abschnitt genau das alte Profil sich zeigte, s. Abb. Ferner fand ich in einem Zimmer des zweiten Stocks nach der Wedelgasse hin, an der Decke ein Gemälde in länglich ovaler Form, eine Madonna mit dem Christuskind in einer Glorie schwebend, von Engeln umgeben, darstellend. Das Bild war mit einem Blumenkranz umschlossen und machte einen guten Eindruck. Es ist zu bedauern, daß es nicht zu retten war, sondern mit der Decke heruntergeschlagen werden mußte.
Die Mauer, welche gegen das schmale Allment. das zwischen dem Hause zur goldenen Leiter und dem Wedel hinzog, gerichtet war, ist das Aelteste, was übrig geblieben. In ihr fand sich zwischen den oben erwähnten Kaminen, noch

Renaissanceverzierungen. Häuser, an welchen sie sich befinden

Band 9, Seite 68a
Renaissanceverzierungen. Häuser, an welchen sie sich befinden
[kein Datum]
Renaissanceverzierungen. Häuser, an welchen sie sich befinden:
I.153 Haus Limburg, Römergasse 1
I.156 Salzhaus, Holzschnitzerei, Römerberg 27
I.94 Großer Engel, Erker, Römerberg 28
M.196 Goldne Wage, Markt 5, Höllgasse 13
L.9 Stolzenberg, Fenster, Decke, Fahrgasse 21
I.205, I.206 Kolben, Portal und Treppenhaus, Münzgasse 1
L.108 Wonneberg, Thüren, Schnurgasse 43, Kruggasse 15
K.47 Grüne Frauenthüre, Thüren, Tragsteine, Neue Kräme 27
K.52 Rother Löwe, Tragsteine, Gr. Sandgasse 2
M.9 Fürsteneck, Saal, Fahrgasse 17
L.63 Backhaus in der Borngasse 15, Stübchen
D.97 Gelbes Haus, Stiftstraße 13, Hinterh. Darmstädt. Hof, Saal
B.214 Porzellanhof, Durchbrochene Thüre, Stelzengasse 2
F.63 Weißer Hirsch, Durchbrochene Thüre, Hirschgraben 3
M.125 Saalgasse 27, Tragstein und Thüren
C.217 Ullner, Tragstein u. hölz. Träger, Friedbg. 1
[Leerstelle] Römer, Thüren u. Fenster
F.166 Großer Speicher, Saal, Thüren, Holzschnitzerei, war überhaupt das vollständigste Exemplar hier, Rothekreuzgasse 1
L.142 Altes Kaufhaus, Holzschnitzerei, Markt 30
[Leerstelle] Rententhurm, Waschbecken

[Von der Chronologie abweichende Paginierung S. E.]
Band 9, Seite 113
Sperrketten | Haus Limburg
Römerberg [19]
16. Mai 1876
Es ist meines Wissens das letzte Exemplar der Sperrketten, welche sich in Frankfurt bis heute erhalten haben, sie hängen noch an dem Hause, sind aber längst außer Gebrauch. In meiner Jugend erinnere ich mich bis in das Jahr 1845 und vielleicht noch länger, dieselben an Markttagen in Anwendung gesehen zu haben zur Absperrung der Fuhrwerke und befanden sich welche an dem Hause Zum großen Engel, Römerberg 28, an welchem ein zierlicher eiserner Haken angebracht ist um dieselben zu befestigen, s.d. sodann an dem Thore des Nürnbergerhofes hinter dem Lämmchen, ferner am oberen Ende der Neugasse ebenso wie an dem Thorbogen des Rebstocks. Sie waren in der Mitte durch zwei Gabeln aufrecht gehalten, so daß gerade ein aufrecht stehender Mann passiren konnte; in früherer Zeit jedoch, als man sie bei Volksaufläufen, öffentlichen Festlichkeiten u.s.w. zum Absperren brauchte, wurden sie in halber Mannshöhe über die Straße gezogen und bildeten auf diese Art ein äußerst wirksames Hinderungsmittel.
In dieser Anwendung jedoch habe ich sie nicht mehr gesehen.
Band 9, Seite 133
Grosser Engel | Vorderer Engel | Engel | Wechsel
Römerberg 28
I.94
17. Juli 1856
Das Eck mit dem Markte und mit dem Nebengebäude I.95, gemeinschaftlich unter einen Giebel gebaut.
Sein Aussehen gibt am Besten die Abb. [R1329] s.d. Auf der Westseite, welche sie darstellt, sind die drei obersten Stockwerke ganz mit Schiefersteinen beschlagen, der unterste Stock jedoch massiv in rothem Sandstein ausgeführt, der geschnitzte untere Theil des Erkers ist ebenfalls von Holz.
Auf ihm befindet sich ein Engel mit ausgebreiteten Flügeln, welcher ein vielfach verschlungenes Spruchband hält, auf dem sich die Inschrift befindet „Das Haus steht in Gottes Hand, zum Engel ist es genannt.“ Ueber seinem Haupte auf einer kleinen Tafel sind die Worte eingehauen D N M . P S A L .127.
Beati omnes, qui timent Dominum qui ambulant in viis ejus.
Selig sind alle, die den Herrn fürchten, die auf seinen Wegen wandeln.
Zu seinen Füßen eine Tafel oder Schild trägt die Jahreszahl 1562, welche auch nochmals unter dem Giebel nach dem Markt zu groß eingehauen ist und ohne allen Zweifel die Erbauungszeit angiebt. Neben dem Engel, auf den langen Feldern, befinden sich allerlei Figuren eingehauen, deren Bedeutung mir noch nicht klar geworden ist. Auf der einen Seite, neben dem Engel steht oben ein Krahnen, an dessen Kette Blumen und Früchte hängen, weiter unten ein Adler, der an denselben pickt. Auf der anderen Seite Blumen und Früchte, musikalische Instrumente und eine Sanduhr. Zu den Füßen des Engels stehen zwei gegeneinandergekehrte Wappenschilder, doch sind die wahrscheinlich darauf gemalten Wappenfiguren