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Inhaltsverzeichnis

Bild von Reiffenstein
Carl Theodor Reiffenstein (1820-1893)
Landschaftsmaler und Frankfurter Bildchronist
Reiffensteins „Sammlung Frankfurter Ansichten“ gehört zum Gründungsbestand des Historischen Museums. Der Künster verkaufte sie 1877 der Stadt. In 2.000 Aquarellen und Zeichnungen sowie auf 2.400 Manuskriptseiten hielt er das alte Frankfurt fest.

Suchergebnis für Ende

Band 1
Oktober 1857
Gegen Ende Oct. wurde bei den Arbeiten Behufs der Anlegung des Eisenbahndammes am Leonhardtsthor unter dem Wasser in einer Tiefe von 13 Fuß in
Band 1, Seite [80]
in dem Boden ein ziemlich gut erhaltenes Schwerdt aus dem Ende des 13. Jahrh. gefunden und an das Bauamt abgeliefert. Dasselbe trug eine aller Wahrscheinlichkeit nach goldene bis jetzt (4. Nov. 1857) noch nicht entzifferte Inschrift.
Gewöhnlich lauten diese Inschriften wie folgt:
O+IESU+CHRIST+STA+MECUM+
ET+DOMINUS+SIT+TECUM (zu dem Feind gewandt).
Band 2, Seite 41
Buntschuh | Alter Seliger
Bendergasse 19
M.151
12. Januar 1858
Das Haus hat einen Glaserker im 1. Stock, welcher aus dem Ende des 17. Jahrh. stammt.
An einem Tragstein A.H.M.M. 1627, auch finden sich noch alte Holzthüren vor und sind die Thüröffnungen mit Rundbogen überdeckt und gut profilirt.
An einer Thür verzierte eiserne Nägel, vid. Ab. [R1158]
Band 2, Seite 83
Burkhard
Bleidenstraße 35
K.6
26. August 1869
Ein Haus mit einem hohen Pultdache und einem Nasengiebel mit Wetterfahne. Es hatte unter dem Ueberhang des ersten Stocks einen Kniestock und gehörte seiner äußeren Erscheinung nach in das Ende des 16ten oder Anfang des 17. Jahrh., obgleich schon in den allerfrühesten Zeiten es genannt wird. Mir schien es immer, als wäre es gleichzeitig mit dem rothen Löwen erbaut, an welchen es ohne Brandmauer anstößt und bestätigt der jetzige Abbruch des Hauses meine Vermuthung. Es liegt bis auf den Grund niedergebrochen und kamen dabei auf der Wand einer oberen Kammer zwischen den von den Balken eingeschlossenen Wandflächen Blumenmalereien zum Vorschein, wie ich sie bis jetzt noch nicht gesehen. Das Haus zum roth. Löwen, s.d. stammt aus dem Jahr 1613.
Auf dem Panorama, das Morgenstern im Jahr 1811 von der Gallerie des Catharinenthurms aufgenommen und welches in meinem Besitze ist, befindet sich eine sehr gute Abbildung des Hauses in seinen oberen wichtigsten Theilen. Und so wäre abermals ein Stück Jugenderinnerung dahin wie so viele andere.
Band 2
2.
die Jahreszahl 1721 eingehauen, was meiner Aufmerksamkeit bis jetzt entgangen war, ferner findet sich im Hofe des Hauses ein Kamin aufgestellt, der offenbar nicht ursprünglich dahin gehört, sondern einem vielleicht bei dem Brande von 1719 zerstörten Bau entnommen ist. Ornamente und Profile deuten auf das Ende des 17. Jahrh. s. Ab. [R1509] Er dient jetzt als Waschküche und ist ein hoher Schornstein an der Brandmauer hinaufgeführt.
Die Abb. zeigt deutlich, daß der Kamin sammt seinem jetzigen Untersatz, der offenbar nicht dazu gehört, aus den Resten eines Baues entnommen ist.
Band 2, Seite 211
Deutschherrenhaus | Kirche
Brückenstraße 3 | Brückenstraße 5 | Brückenstraße 7
N.243
Juni 1873
Diese etwa um 1309 erbaute Kirche hat sich mit ihren Anbauten so ziemlich ihr altes Aussehen namentlich nach dem Hofe hin zu bewahren gewußt und hat namentlich das kleine Gärtchen, das zu der Wohnung des Herrn Geistlichen gehört, einige recht malerische Ansichten alter Architektur aufzuweisen. Auf der Westseite ist die Haupteingangsthüre sowie die ganze Giebelfront der Kirche im vorigen Jahrh. bei dem stattgehabten Hauptumbau bedeutend verändert und in den damals herrschenden Baugeschmack eingestimmt worden. Hinter der neuen Thüre aber ließ man das alte in den reinsten Formen ausgeführte Portal stehen und bildet der Raum zwischen der alten und neuen Mauer eine Art Vorhalle jetzt, welche trotz der darin herrschenden Dunkelheit doch die alte Pforte deutlich erkennen läßt.
In den Höfen liegt noch theilweise das alte Pflaster, und noch bis vor wenigen Jahren hatten die Hintergebäude ihren alten Charakter so ziemlich bewahrt, nun aber stürmt die Neuzeit erbarmungslos mit ihrer Speculationswuth und ihrem vermehrten Raumbedürfniß darauf ein. Die Hintergebäude in den Höfen stammen zum größten Theil aus dem Ende des 16. und Anfang des 17. Jahrh. und nur einzelne wenige Sculpturfragmente haben sich erhalten.
Band 2, Seite 221
Brunnengasse 1 | Brunnengasse 3 | (Kettenstraße) 1
E.68
12. Mai 1876
Ein einstöckiger langer Bau mit einem Zwerghaus auf dem Dach mit steinernem Unterbau, nur nach der Straße zu im oberen Stockwerk mit Schiefersteinen beschlagen, nicht ohne malerischen Reiz namentlich die Hinterseite, welche in den Hof sieht, hat manches Eigenthümliche und verräth in der Form und Stellung der Fenster die Zeit der Entstehung, das Ende des 17. - Anfang des 18. Jahrh. Auf dem Merianschen Plan von 1628 findet sich dasselbe noch nicht vor. Beinahe die meisten Häuser jenes Stadttheils trugen diesen Charakter und da sie mit reißender Schnelligkeit verschwinden, so scheint es am Platze, diese Zeugen einer Ursprünglichkeit im Bild der Nachwelt zu erhalten, zumal allem Anschein nach auch bald die letzte Stunde des Daseyns für dieses Beispiel geschlagen haben dürfte. s. Ab. [R1526]
Band 3, Seite 4
Keller des Nachbarhauses G.1 erstrecken und dort viel Raum wegnehmen. s.d.
Auch kamen bei dem Abbruch an den Wänden des Zimmers des ersten Stockes alte Malereien zum Vorschein, aller Wahrscheinlichkeit nach aus dem Anfang des 18. oder Ende des 17. Jahrh., Fruchtkränze, Blumen u.s.w., welche die Mitte je eines Feldes einnahmen, in die die Wand eingetheilt war.
Band 3, Seite 17
Padershäuserhof | Fürstenberger Hof | Häberner Brei
Domplatz 9
L.160
Juli 1858
Allem Anschein nach stammt das jetzt vor unseren Augen stehende Haus, namentlich die im Hof befindlichen Hinterbauten, welche in den zweiten Hof sehen, aus dem Ende des 16. Jahrh., wenigstens zeigen dieß die Profile an den Thüren und Fenstern sowie die Stuckarbeit an der Decke des jetzt in zwei Theile getheilten Saales, welcher lange Zeit zum Tanzunterricht benutzt wurde. Er hatte einen großen thönernen Ofen mit Säulen und einer Kuppel, auf welchem ein Sitz angebracht war, auf dem der Tanzlehrer saß, der zu meiner Zeit Martial Martin hieß, früher war es ein gewisser Huber. s. Pfeiffer, Einzug der Alliirten, p. 9.
Zu diesem Saale gelangte man durch allerhand sonderbare winkelichte Treppen und Vorplätze und war die ganze Localität unheimlich, namentlich Abends.
Band 3, Seite [24]
langen Straße (dem ehemaligen Allerheiligenthor) vorgenommen war.
Der Bürger-Capitain existierte damals nur im Manuscript, welchem ich selbst eine oder mehrere Abschriften lieferte, meine Rolle in demselben studirte ich auf dem Taubenschlage, der sich im Vorderhause am Ende der langen steilen Wendeltreppe befand.
Dieses Vorderhaus konnte nicht abgerissen werden, da es ganz mit zwei uralten Nebenhäuschen verwachsen war, welche zwei bejahrten Jungfern Barozzi gehörten, die von Verkauf nichts wissen wollten. So mußte denn mein Vater warten bis der Tod der alten Personen auch diesen Zwang löste und mein Vater nun in öffentlicher Auction, für damalige Zeit wesentlich gesteigert, die beiden Baracken erwerben konnte. Bisher hatte er das Vorderhaus vermiethet, abwechselnd gut oder schlecht, da natürlich keinerlei Verwendung in demselben mehr statt fand. Als getreue Mietherin ist zu bezeichnen eine Frau Sprenger, welche eine damals sogenannte Sitzschule und auch nach dem Abbruch im Hofe verblieb und nach langen Jahren im Hause starb. In dieser Sitzschule florirte ein kleiner hölzerner Esel mit vielen Schellen behängt, der den ungezogenen Kleinen nicht selten als Schreckensbild vorgeschüttelt wurde und sie nach und nach zum Sitzen brachte.
Während dem Neubau des Vorderhauses war ich auf meinen Lehr- und Wanderjahren und weiß nur, daß dieser Neubau, wie damals üblich, sehr langsam vorwärts schritt, der Plan desselben ist vom Architekten Hoffmann, Maurer war der spätere Rath Mack, Zimmermeister Lenz.
Als ich im Jahre 1824 hierher zurückkehrte, hatten meine Eltern bereits Wohnung im zweiten Stock genommen, und mir war es vorbehalten, den Umzug des Geschäftes von dem alten Pfarreisenladen in das neue Haus zu bewerkstelligen, was mit großem Aufwand von Arbeit und Thätigkeit gelang.
Frankfurt a.M., 10. Juni 1866
C. Koenitzer sen.