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Inhaltsverzeichnis

Bild von Reiffenstein
Carl Theodor Reiffenstein (1820-1893)
Landschaftsmaler und Frankfurter Bildchronist
Reiffensteins „Sammlung Frankfurter Ansichten“ gehört zum Gründungsbestand des Historischen Museums. Der Künster verkaufte sie 1877 der Stadt. In 2.000 Aquarellen und Zeichnungen sowie auf 2.400 Manuskriptseiten hielt er das alte Frankfurt fest.

Suchergebnis für Dominikanerkloster

Band 4, Seite 14c
Sanduhr
Fahrgasse 66
19. März 1881
Bei dem Abbruch desjenigen Theils des Hauses, welcher in die Schnurgassenverlängerung fällt und der nunmehr seit einiger Zeit vollendet ist, lernte ich das Haus leider etwas zu spät für die Zwecke meiner Untersuchungen kennen. Es waren die eigentlichen Hinterhäuser, die aus interessanten Holzbauten bestanden wie man an dem stehengebliebenen Vorderhaus, unter welchem sich das Eingangsthor befindet, heute noch sehen kann. Dieses Thor besteht noch mit seiner alten Holzconstruction wie zur Zeit seiner Erbauung, die wahrscheinlich in den Anfang des 16. Jahrh. fällt.
Durch den Abbruch ist der Einblick in eine Menge bis dahin verdeckter Localitäten ermöglicht, die wahrscheinlich jetzt rasch von der Neuzeit verschlungen werden. Auf der Abbruchstelle liegen im Augenblick drei Sockelsteine von Trägern, von denen ich nicht in Erfahrung bringen konnte, ob sie diesem Hause angehört hatten oder aus dem nahen Dominikanerkloster entnommen sind. Das Material ist blauer Bockenheimer Stein und die Ausführung eine höchst sorgfältige. Zwei sind rund und sehr fein profilirt, einer ist achteckigt und der Uebergang aus dem Viereck in der bekannten Weise vermittelt. Noch andere Hausteine liegen umher, deren Bedeutung ich nicht zu ermitteln vermag, sie sind sämmtlich aus blauem Bockenheimer Stein hergestellt und nur ein Thürsturz mit flachem Segmentbogen aus rothem Sandstein
Band 4, Seite 49
Bornheimerpforte | Pförtchen | Unter der Bornheimerpforte
Fahrgasse 142
H.24
1. Oktober 1860
Bei dem Abbruch dieses Hauses wurde die alte Stadtmauer in ganzer Dicke blosgelegt, und es fand sich in der Höhe des ersten Stocks ein kleines Pförtchen, das wahrscheinlich die Bestimmung hatte, von dem Thorturm (Bornheimerthurm) auf den Wehrgang der Stadtmauer zu führen. Jedenfalls muß es das Ende eines, wenn auch nur kurzen, jedoch in der Mauerdicke befindlichen, Ganges gewesen seyn. Die Mauer ist hier nicht ganz rechtwinkelicht durchschnitten und steht noch beinahe ganz erhalten in vielen Bogen hinter der ganzen Judengasse her bis an das Dominikanerkloster, allwo ein Bogen sichtbar wird, indem er um seine ganze Breite in die Straße vortritt.
Das Pförtchen gehört seiner Structur nach in die erste Hälfte des 14. Jahrh. und ist wahrscheinlich der einzige Ueberrest der alten Bornheimerpforte. Das Häuschen, in dem es sich vorfand, war kaum viel breiter als die Dicke der Stadtmauer, und es bildete das Pförtchen am Ende der zu dem ersten Stock führenden Treppe eine Blende. Auf der gegenüberliegenden Seite der Straße steht die Mauer zwischen den Häusern ebenfalls noch eine Strecke lang.
Das Pförtchen wurde von mir an Ort und Stelle gezeichnet und ist in der Abb. [R1051] sammt seinem Grundriß nachzusehen, es war äußerst zierlich und reinlich in blauen Hausteinen ausgeführt. s. Hinterhäuser der Töngesgasse, Baugraben, Stadtmauer daselbst u.s.w.
Band 5
65
mit zwei Töchtern und zwei Söhnen, welch Letztere sammt der Mutter nun ebenfalls nicht mehr am Leben sind. Die beiden Schwestern leben noch und sind mit uns eng befreundet, wie das von jeher der Fall gewesen. Sie hatten ihre Großmutter mütterlicher Seite, die Wittwe Schalk, bei sich wohnen, eine alte behagliche, auch längst in die Ewigkeit gegangene Frau, deren chronikartigen Erzählungen wir Kinder oft mit dem größten Behagen an Winterabenden lauschten. Bei einem einzigen Talglichte, später einer spärlich brennenden Lampe, eng hinter den großen Kachelofen gedrängt, vernahmen wir die oft haarsträubenden Berichte der Erlebnisse aus den damals noch gar nicht so entfernt liegenden, verwichenen Kriegsjahren und den Bedrückungen und Drangsalen derselben. Der Mann jener alten Großmutter aber war ein aus dem hiesigen Dominikanerkloster entsprungener Mönch, Namens Joseph Schalk (gest. 8. Sept. 1813), und die Geschichte seiner Entweichung fesselte, mit den sie begleitenden romanhaften Schwierigkeiten und Schrecknissen unsere jugendliche Phantasie so sehr, daß mir dieselbe bis auf den heutigen Tag unvergeßlich geblieben ist. Er war am Rhein (Büdesheim) zu Hause,
Band 6, Seite 139
An der äußeren Seite der Mauer in dem Viehhofe waren in gewissen Entfernungen und etwa in Mannshöhe über dem Boden Steine eingemauert, welche ein erhaben gearbeitetes großes vergoldetes F. mit der Jahreszahl 1712-14 trugen und vermochte man an ihnen das Voranschreiten des Neubaues nach dem fürchterlichen Brande von 1711 (sogenannter Judenbrand), der beinahe die ganze Straße in Asche legte, genau zu verfolgen. Auch in der Mauer, die das Dominikanerkloster vor der Judengasse abschloß, fanden sich solche Steine vor, sie tragen theilweise den Frankf. Adler und sind heute noch in einigen Häusern in dem Neunergäßchen, deren Höfe ebenfalls von der Stadtmauer begrenzt wurden, zu sehen.
Von Zeit zu Zeit, etwa zwischen je 6-8 Häusern, hatte man Brandmauern errichtet, welche bis über die Giebel und Firsten weit hinausragten und auf ihren Horststeinen gewöhnlich mit einer Kugel gekrönt waren.
Die Häuser auf der gegenüberliegenden Seite hatten sämmtlich zwei Höfe, deren hinterster durch die finstere Klostermauer geschlossen wurde, die sich beinahe in der ganzen Länge der Straße hinter ihnen herzog. Hier waren nun in regelmäßigen Abständen zwischen je 6 Häusern Brandmauern eingeschoben, welche die ohnedem engen Höfe abschließend, den finsteren und unheimlichen Eindruck dieser Seite noch bedeutend vermehrten. Auch fanden sich viele Häuser vor, die zwei Keller übereinander hatten, von denen der unterste und tiefste meistens mit einem versteckten Eingang versehen war und welche offenbar nur den Zweck hatten, in Zeiten der Bedrängnis das werthvollste Hab und Gut darin zu verbergen. Daß dieselben auch hier und da anderen Absichten dienen mußten, kann ebenfalls nicht in Abrede gestellt werden, wie denn auch unsere frühere Sicherheitspolizei ein ganz besonders achtsames Augenmerk auf diese Räumlichkeiten zu richten pflegte. Hier stand auch das Hochzeitshaus, das für ein allgemeines Muster des in der Straße herrschenden Baustyles angesehen werden konnte, s. Abb. [R0258]
Band 6, Seite 145
Goldner Kopf
Judengasse A.92
Stuhl, 110. Batton / Gulden Kopf, Stättigkeit
Goldner Kopf
Judengasse A.92
3. Juni 1874
Massiver Unterbau. Ueber der Hausthür ein Kopf, roh in Stein gehauen. Jedenfalls reicht das Haus nicht bis zu dem Wiederaufbau nach dem Brande von 1711 hinauf, sondern ist später erneuert. Es stieß mit seinem hintersten Hofe auf die Stadtmauer am Dominikanerkloster, wie alle Häuser auf dieser Seite.
Band 6
11. Juni 1874
Heute wurde der Anfang mit dem Abbruch gemacht. Stößt mit seinen Hintergebäuden auf die Stadtmauer am Dominikanerkloster.
Band 6, Seite 149
Ende
Judengasse A.94
Eule, 112. Batton / Gülden End, Stättigkeit
Ende
Judengasse A.94
[kein Datum]
War ein älteres Haus, das wahrscheinlich mit seinem Unterbau bis zu dem Brande von 1711 hinaufreichte. Mit seinem hintersten Höfchen stieß [es] auf die Stadtmauer an dem Dominikanerkloster, nach dem Judenmarkt lag seine Südseite, die mit Schiefersteinen beschlagen war frei, da es das letzte Haus in der Judengasse war. Seine nach der Stadtmauer hin gelegenen Hinterbauten zeigten ein höchst sonderbares Gewinkel.
Band 6, Seite [198]
auch das in die Straße hineinstehende Stück der alten Stadtmauer mit dem Bogen abzubrechen und ist dasselbe heute bereits beinahe ganz niedergelegt, was nun dem ganzen Platze ein durchaus verändertes Aussehen giebt, und somit ist abermals ein Hauptkennzeichen unserer alten Stadt, wie sie die jetzige Generation noch in Erinnerung hat, gefallen. s. Abb. [R0272] [R0274] [R0266]
Band 6, Seite 215
Judenkirchhof, alter
11. Juni 1836
Der alte Judenkirchhof ist einer der merkwürdigsten und malerischsten Orte der ganzen Stadt und hatte von meiner frühesten Jugend an schon meine Aufmerksamkeit rege gemacht, dessenungeachtet wollte es mir nicht gelingen, in den wohlverschlossenen und bewachten Raum einzudringen, bis mir dieser Tage ein Zufall den Eingang verschaffte. Ich befand mich nämlich auf der Gallerie des Pfarrthurmes, von wo aus man diesen seltsamen Platz äußerst bequem einsehen kann und war gerade im Begriff, die auf demselben weidenden Thiere, ein Stier und mehrere Schaafe, denen die Wolle bis auf die Erde herabhing, wie ich später fand, etwas genauer zu betrachten, als ich eine plötzliche Bewegung und ein Scheuwerden derselben wahrnahm und sie nach einer Richtung hin entspringen sah. Alsbald erschienen einige Knaben als Ursache dieses Tumultes, sie sprangen zwischen den Grabsteinen herum und warfen nach den Thieren mit Steinen, plötzlich drehte der Stier um und blieb stehen, Miene machend, sich zur Wehr zu setzen, worauf die kleine Bande ziemlich schnell über eine Mauer in einen der anstoßenden Bleichgärten kletterte. Nach Verlauf einer halben Stunde stand ich auf dem Kirchhof.
Es war gegen 10 Uhr morgens, und um 1 Uhr erst konnte ich mich entschließen, denselben zu verlassen. Der Eindruck war für mich wahrhaft überwältigend; die Masse von Steinen, alle mit halbmannshohem Grase reichlich überwachsen, das im Winde wehte, dazwischen eine Menge Hollundersträucher und im Hintergrunde die alten Häuser der Judenmauer, der Judengasse, die Dominikanerklostergebäude und der soeben
Band 7, Seite 77
Dominikaner Kloster
Klostergasse 14 | Klostergasse 16 | Klostergasse 18 | Klostergasse 20 | Klostergasse 22 | Klostergasse 24
A.30 | A.31 | A.32 | A.33 | A.34 | A.35
Mai 1859
Beifolgendes Wappen mit der Jahreszahl 1679 befindet sich über zwei Thüren des Erdgeschosses an den in der Klostergasse gelegenen, zu dem Dominikanerkloster gehörigen Häusern A.33, A.34. Unter den Fenstern des ersten Stocks ist in vier eisernen Ankern die Zahl 1680 dargestellt. Das Dach dieser Gebäude brannte im Jahr 1852 Nachmittags ab und wurde in seiner jetzigen Form hergestellt, vorher waren es schöne kleine alte Zwerggiebel.
Eine steinerne Platte, s. Abb. [R1081], an der nach dem Hofe zu gelegenen Giebelwand des kleinen Ausbaues mit Scharten in der Ringmauer (jetzt Abtritte), trägt die Jahreszahl F. 1711. F. und stammt aller Wahrscheinlichkeit nach von dem damals stattgehabten großen Brande her.
Vergl. die Abb. [R0274], welche das Gebäude von der Judengasse aus gesehen, zeigt.
Es wurde vielleicht der obere Theil des Gebäudes zerstört und in Giebelform neu aufgemauert und soll das F. das städtische Eigenthum ausdrücken. S. Abb., Fig. 1. [R1081]
Sodann Abb. 2. [R1081] Wappen an einem Gebäude, welches an die Stadtmauer anstößt. 1732 über einer Thür.
Hinter dem Kloster der ganzen Länge nach zieht wohlerhalten die Stadtmauer her, welche bei dem Brande, der der Judenbrand hieß, stark beschädigt worden seyn muß und theilweise neu aufgeführt wurde. S. den Artikel Rosenberger Einung.
Abb. 3. [R1076] Ein Wappen, auf dem sich eine Fackel und