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Bild von Reiffenstein
Carl Theodor Reiffenstein (1820-1893)
Landschaftsmaler und Frankfurter Bildchronist
Reiffensteins „Sammlung Frankfurter Ansichten“ gehört zum Gründungsbestand des Historischen Museums. Der Künster verkaufte sie 1877 der Stadt. In 2.000 Aquarellen und Zeichnungen sowie auf 2.400 Manuskriptseiten hielt er das alte Frankfurt fest.

Suchergebnis für Das Haus der Familie Textor

Band 4, Seite [206]
erkennt das Haus nicht mehr; doppelt lieb ist mir daher, dasselbe in der Ab. wenigstens erhalten zu haben. S. Goethe Blätter, Haus der Familie Textor.
Band 4, Seite [unpaginiert]
Das Haus der Familie Textor
Friedbergergasse 20
C.10 | C.11
[kein Datum]
Band 4, Seite 209
Das Haus der Familie Textor
Friedbergergasse 20
C.10 | C.11
10. Juni 1858
In dem Horststeine der Brandmauer, welche nach dem Hause zu gehorstet ist, befindet sich die Inschrift eingehauen D. T. Anno 1714.
Der Unterbau des Hauses ist massiv, über der Hausthüre im Schlußstein des Bogens das Wappen der Familie Textor, ein Mann mit fliegenden Haaren, welcher ein Schwert in der Rechten hält, was mit dem Wahlspruch der Familie übereinstimmt, welcher lautet
Dirimit ense nodes
(Mit dem Schwert zerstört er den Knoten)
s. Porzellanhof.
Die Hausthüre schön in Holz gekehlt.
Band 4, Seite [212]
Das Haus, das den Hof vom Garten trennte und durch das man hindurch mußte, um in den Gartensaal zu gelangen, war einstöckig. Die Fensterscheiben klein wirkend. Die Aussicht aus den Fenstern über den Garten weg, sey ihr nicht mehr genau erinnerlich, doch habe der Garten große Rasenplätze (Grasplätze) gehabt, und namentlich gedenkt sie eines großen Birnbaumes, dessen Früchte sie sich oft geholt. Rechts im Garten war, das Haus anstoßend, ein Bau, in welchem die Bibliothek des Stadtschultheißen gewesen sey.
Mitten im Hofe ein Ziehbrunnen.
Daß das Nebenhaus C.10 auch meistens der Familie Textor gehört und von dieser erbaut worden sey, war ihr unbekannt, ebenso das Haus im Porzellanhof.
Um ihre originelle und derbe Ausdrucksweise etwas näher zu charakterisieren, gebe ich hier eine Stelle der Unterredung im Wortlaut wieder.
„Im Gahrde hot e großer Birnbaam gestanne, unn Sie wisse, die Kinner sinn mehrschtendahls ufs Fresse, deß is des Ahnzige, was ich mich noch erinnern kann.“
Band 4, Seite [216]
Bürgerrecht erhalten hatte, eine Handlung in Spediton und Commissionsgeschäften (Siehe Handelsadreßkalender von Frankfurt 1789)
Die Lage und die Räume des Hauses kamen meinem Großvater sehr zu Statten, indem er die vielen Nebengebäude zu Magazinen benutzen konnte und so Platz fand, viele Waarenvorräthe aufzuhäufen, was ihm leider zu seinem Schaden ausfallen sollte, denn am 12. Juli 1796 bei der Beschießung der Stadt durch den franz. General Kleber traf eine der ersten Kugeln, welche in die Stadt schlugen, das Wohnhaus meines Großvaters und verzehrte dasselbe sammt allen seinen Vorräthen und Inhalt.
Im Allgemeinen nimmt man an, daß damals das in Brand geschossene Haus der gelbe Hirsch (C. No. 8) [C.8] gewesen sey, jedoch das ist ein Irrthum, denn es wurden damals nur einige Hintergebäude des genannten Gasthauses von dem Feuer des Hauses No. 11 ergriffen, was auch Batton in seiner Topographie der Stadt Frankfurt richtig bemerkt.
Im Jahr 1799 kaufte das ehemalige Textor‘sche Haus von meinem Großonkel v. Rechenberg der Zimmermeister Mack, welcher es im Jahr 1810 an Herrn Martin Meyer, hier, wieder verkaufte, wodurch es später zuum Hotel Drexel umgebaut wurde. Leider wurde aus dem Brand des Hauses nur Weniges gerettet und verbrannten außer den Waarenvorräthen und Möbeln die sämmtlichen Familienpapiere, daher ich nichts Schriftliches
Band 10, Seite 397
hin von mir erwähnte steinerne Wappen an dem im Hofe stehenden Wohnhaus ist das der Familie Textor und genau dasselbe, welches sich an dem Textor‘schen Hause auf der Friedbergergasse, das im Jahr 1714, s.d., Friedbergergasse 20 erbaut wurde, vorfand. Nicht nur allein dieses Wappen, sondern auch die ganze Thüre mit alten Schnitzwerken, Profilen und der ganzen Anordnung war so vollkommen der Thür des Hauses auf der Friedbergergasse ähnlich, daß ich keine Zweifel habe, daß beide Häuser zu gleicher Zeit und von einem Mann erbaut sind und jedenfalls die Bildhauerarbeit aus ein und derselben Hand hervorgegangen ist. Siehe die betreffenden Artikel Friedbergerg. Textor‘sche Haus.
Die kleine, nördlich an das Eingangsthor in die Stelzengasse stoßenden Häuser Stelzengasse 4, 6 (s. Abb. [R0902]) waren ein merkwürdiges Bild früherer Zeit, einstöckig mit hohen steinernen Treppen vor den Thüren; zu ebener Erde Wohnzimmer und Küche; die Hausthüren in Ober- und Unterflügel getheilt, und aus den hinteren Fenstern die Aussicht auf die oben beschriebenen einsamen Gärtchen. Sie wurden meist von armen Leuten bewohnt, und ich hatte öfter Gelegenheit, mich von der außerordentlichen Genügsamkeit ihrer Bewohner hinreichend zu überzeugen, wenn meine Studien mich manchmal Stunden lang darin verweilen ließen.
Das Alles nun hat sich ganz gewaltig verändert und mich gedrängt, vorher noch diesen Aufsatz niederzuschreiben, zur Rettung
Band 12
7. September 1886
An dem an das Haupthaus sich anschließenden älteren Gebäude habe ich bei genauerer Untersuchung gefunden, daß der steinerne Unterbau aus den Abbruchstücken eines viel älteren Baues aufgeführt ist; wie es scheint, war derselbe gleichzeitig mit dem Thorhaus, indem an den Bruchstücken spätgoth. Profile vorkommen, theils aus Sandstein, theils aus blauen Bockenheimer Steinen.
An diesem Hause war ein Gewölbe angeschlossen, das gleichzeitig mit ihm erbaut scheint und die Bauweise des 18. Jahrh. zeigt. Bald wird alles verschwunden seyn.
Vor dem Haupthause steht ein aus dem Anfang des vorigen Jahrh. herrührender Bau, über dessen Eingangsthür [sich] in Stein gehauen das Textor‘sche Wappen befindet, s. d. Artikel Friedbergergasse, Textor‘sches Haus.
Auch diesem Gebäude droht der Untergang und schwindet mit ihm der letzte Rest der Erinnerungen an die Familie Textor und Goethe. Die Nebenbauten um das Haupthaus herum und nach der Stelzengasse hin liegen alle bereits nieder, und ist die ganze Stätte bald nicht wieder zu erkennen.
Siehe auch: