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Inhaltsverzeichnis

Bild von Reiffenstein
Carl Theodor Reiffenstein (1820-1893)
Landschaftsmaler und Frankfurter Bildchronist
Reiffensteins „Sammlung Frankfurter Ansichten“ gehört zum Gründungsbestand des Historischen Museums. Der Künster verkaufte sie 1877 der Stadt. In 2.000 Aquarellen und Zeichnungen sowie auf 2.400 Manuskriptseiten hielt er das alte Frankfurt fest.

Suchergebnis für Constablerwache

Band 1
1667
Am Rahmhof, Zeughaus, 2 Stadtadler, Stein
An der Constablerwache, Wetterfahne, Thurm, 1 Stadtadler, Blech
An der Leonhardskirche. Thurm, Wetterfahne, 1 Reichsadler, Eisen
An der Stadtmauer, Töngesgasse, 5 Stadtadler, Stein, s.d.
An der Stadtmauer, Fahrgasse, mehrere, Stein, s.d.
An der Stadtmauer, Graben, Hinterhäuser, Töngesgasse, s.d.
Am Weinmarkt, am Revisionsgebäude, s.d.
Band 2
Schoppengebäude
Graben (Zimmergr.)
4. Januar 1877
Seit einigen Tagen hat der Abbruch der Schoppengebäude auf dem Graben hinter den Häusern der Zeil seinen Anfang genommen und wurde von der Seite der Constablerwache her angefangen. Merkwürdiges ist bis jetzt dabei noch nicht vorgekommen, wenn es aber an die andere Seite des Platzes an die gegen die Häuser der Töngesgasse angebauten Baracken geht, dann wird jedenfalls ein Stück der ältesten Stadtmauer blosgelegt und kommen dann auch jene beiden ungeheuren Pfeiler ans Licht, die gegen die Mauer des ehemaligen Antoniterklosters gelehnt sind. Sehr begierig bin ich, dann zu erfahren, ob sich zwischen ihnen eine Pforte befindet.
Auf dem Brandplan von 1719 besteht eine solche und gestattete dieselbe den Antonitern einen Ausgang nach dem auf dem Graben liegenden, jedoch mit einer Mauer umzogenen kleinen Höfchen oder Gärtchen. Diesen Brandplan halte ich nach allen Erfahrungen, die ich gemacht, für sehr zuverlässig.
Band 4, Seite [250]
21. August 1867
Heute starb an einer Lungenentzündung der Eigenthümer des Hauses Dr. Senftleben in einem Alter von 76 Jahren mit Hinterlassung eines ziemlich bedeutenden Vermögens, das sich großentheils in baar in allen möglichen Kisten und Kasten vorgefunden.
Er lebte nur von kalten Speisen, äußerst einfach und hielt nicht sonderlich viel auf Reinlichkeit, so daß es in seiner Stube, welche er niemals reinigen ließ und in der letzten Zeit zu allen Bedürfnissen benutzte, vor Gestank nicht auszuhalten war. Als ich ihn vor einigen Jahren besuchte, um mir das Innere des Hauses, dessen stets verschlossene Thüren und Fenster schon längst meine Neugierde aus das Höchste gereitzt hatten, anzusehen und wo möglich zu zeichnen, fand ich ihn, nachdem ich einige Zeit wegen des Eintretens zu ihm erst mit seiner Hausmagd, sodann mit ihm selbst parlamentirt hatte, in einen langen alten grünen Schlafrock bekleidet mit einem ungestärkten Hemde, ein paar Unterhosen, Strümpfe und Pantoffeln. Das Haar lang und grau und nimmer in Ordnung gebracht, hing ihm wirr auf die theilweise schon kahle Stirn, über die rothberänderten Augen und in derselben Weise zeigte sich der lange dürre Bart verwahrlost. Er sprach mit feiner Stimme, war sehr schüchtern, ängstlich und zurückhaltend, sonst aber artig und mit den Formen der gebildeten Welt vertraut. Das Zimmer des ersten Stocks, das die Ecke mit der Zeil und der Friedbergerstraße bildete, machte mir einen seltsamen Eindruck, und ich hätte niemals geglaubt, im Jahre 1865 in Frankfurt am Main etwas Derartiges zu finden. Die Fenster nach der Zeil hin waren so erblindet und bestaubt, daß ich die gegenüberliegende Constablerwache nicht erkennen konnte. Diejenigen nach der Friedbergergasse hin aber waren mit einem Stoff zugenagelt, der in unordentlichen Falten herumhing und über und über bestaubt war. An diese ans
Band 5
Stadtwaage mit Umgebung
Graben an der Constablerwache
Band 5
Rother Ochse
Thurm im Hofe der Constablerwache
Band 6, Seite 31
bei Gelegenheit der Zurüstungen zu einer Illumination verschwanden, s. Constablerwache, sind ebenfalls heruntergenommen worden und wer weiß, welches Schicksal ihnen noch bevorsteht. Nicht lange wird es dauern und die ganze Gegend ist bis zur Unkenntlichkeit verändert.
Band 6, Seite 199
[Judengasse]
April 1855
Bei dem Neubau der Synagoge verschwand das letzte Stück der alten Mauer auf der Allerheiligengasse, welche ehemals die Judengasse von der Stadt absperrte und sich von der Constablerwache über die Allerheiligengasse durch den sogenannten Viehhof (goldne Luft), wo sie jetzt noch steht, wie sie im Jahr 1712 nach dem großen Judenbrand erneuert wurde, zum Judenmarkte hinzog. s. Ab. [R0260]
Band 10
Merians Plan
1. Häuser auf der Zeil neben der Constablerwache
Sie müssem jedenfalls nach dem Jahr 1686 nachgestochen seyn und zwar von einer anderen Hand als der Merians, denn dieser würde jedenfalls keine so bedeutende perspectivische Sünde in die Welt geschickt haben, wie sie hier in der Richtung der Linien der Trennungsmauern zwischen den einzelnen Gärten vorliegt. Folgendes mag als Beweis dienen: auf der kleinen vortrefflichen Copie des Merianschen Planes, welche denselben ungefähr um das Jahr 1632 vorstellt und welche von W. Hollar herzurühren scheint, befinden sich an der Stelle der obenerwähnten Häuser, Gärten. Auf dem zu dem Theatrum europ. angefertigten, im Jahr 1646 erschienenen ebenfalls von Merian herrührenden Plan, der die Stadt von Norden nach Süden gesehen zeigt, finden sich ebenfalls noch Gärten; im Jahr 1685 aber, am 2ten Oct. zerstörte eine Feuersbrunst, wobei der Maler Heinrich Roos, dessen Haus mit ergriffen war, das Leben verlor; die mittlerweile auf diesem Platze an die Stelle der Gärten erbauten Häuser; diese Brandstellen wurden, 7 an der Zahl, im folgenden Jahre an 7 verschiedene Personen verkauft und 7 Häuser darauf gebaut; diese Häuser nun finden wir auf dem Plan nachgetragen und zwar in derselben stümperhaften Weise wie der Stich der neuen Catharinenkirche, weßhalb ich zu der Vermuthung gelange, daß diese Arbneit von demselben Stümper herrührt, welcher sich an dieser Kirche
Band 10, Seite 350
versündigt hat.

2. Der Seitenbau über dem Thore des Senkenberg'schen Stiftes ist hineingestochen.
3. Der Bau hinter der Schlimmauer neben der Radgasse
4. Der Vorderbau des v. Barckhausen‘schen Hauses auf der Zeil am Eck der Eschenheimergasse
5. Große Eschenheimergasse links die lange Häuserreihe
6. Bleidenstraße 4, 6, G.14, G.13 sind eingestochen
7. Der Thurm auf der Barfüßer Kirche, er muß nach 1685 eingestochen seyn, indem er in diesem Jahr erneuert wurde.
8. Der Thurm auf der Constablerwache hineingestochen, da dieß aber natürlich nur nach der Erbauung desselben geschehen seyn kann, welche am Ende des Jahres 1777 stattfand, so ist dieser Nachtrag nach 1777 zu registriren.
9. Thurm am Ulrichstein. Merian hat nur die Zerstörung des Thurmes bei der Belagerung und den Sturm nebst Vertheidigung durch Vitzthum im Jahr 1635 angegeben, während doch eigentlich die ganze Häuserreihe sammt dem Pfarrhause dabei stark beschädigt und zum Theil gänzlich zerstört und wieder aufgebaut wurde. Er hat sie alle, wie sie 1628 bestanden, belassen.

Archiv neue Folge
Ausgaben des Merianschen Planes
1628, 1636, 1649, 1682, 1761, 1770, 1777.
Gwinner meinte, die letzte Ausgabe in das Jahr
Band 10, Seite 351
1770 einzuweisen, dieß kann jedoch nicht gut der Fall gewesen seyn, indem das Jahr 1777 das Erbauungsjahr des auf der Constablerwache befindlichen Thurmes ist, welcher sich auf der letzten Ausgabe vorfindet. Auf derselben fehlt der Sachsenhäuser Brückenthurm, die Bornheimerpforte und die alte Hauptwache.