Reiffensteins „Sammlung Frankfurter Ansichten“ gehört zum Gründungsbestand des Historischen Museums. Der Künster verkaufte sie 1877 der Stadt. In 2.000 Aquarellen und Zeichnungen sowie auf 2.400 Manuskriptseiten hielt er das alte Frankfurt fest.
Bei der soeben im Gange befindlichen Veränderung, welcher die Hinterhäuser des Hofes zum Opfer fielen und abgebrochen sind, fand sich in dem einen Seitenbau links im Erdgeschoß an der nach dem Nachbarhause 35 zugekehrten Wand ein großes Gemälde, als Fresco die Ansicht einer an einem Fluß gelegenen Stadt darstellend, mit einer Reiterstaffage im Vorgrund (ein Piquer mit 2 Pferden im Jagdanzug); es war mit großem Geschick ausgeführt, nur mußte ich sehr beklagen, daß es von den Arbeitern so erbarmungslos heruntergeschlagen wurde. Der Bau, in welchem es sich befand, gehörte, wie es schien, dem Ende des 17. oder dem Anfang des 18. Jahrh. an. Im Hofe ein prächtiger alter Baum, der namentlich im Abendlicht höchst malerisch wirkt. Aus dem Hofe führte eine nunmehr verwüstete Thüre in das Nebenhaus 35, s.d., und scheint es fast, als hätten beide Häuser früher zusammengehört. Das Haus gehörte früher der Familie v. Leonhardi.
An die Stelle der abgebrochenen Häuser wird nun die Druckerei des Herrn Sonnemann gesetzt.
Der schöne Baum ist ebenfalls verschwunden und die ganze Situation durchaus verändert.
Auf der Abb. [R1556] sieht man durch das Laub des Baumes das alte Lagerhaus im Kastenhospitalshof. Früher war aus allen diesen Höfen der Blick frei, weil lauter Gärten
Band 12,
Seite E7
Brunenfelser Hof
Gr. Eschenheimergasse | Gr. Eschenheimergasse 37
D.166
19. Juni 1886
Das ganze nach der Straße hin liegende Vorderhaus ist soeben in vollem Abbruch begriffen und bereits bis auf den ersten Stock herunter gebrochen, um neu aufgebaut zu werden; mit ihm verschwinden die letzten Reste des alten Hauses, s.d.