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Inhaltsverzeichnis

Bild von Reiffenstein
Carl Theodor Reiffenstein (1820-1893)
Landschaftsmaler und Frankfurter Bildchronist
Reiffensteins „Sammlung Frankfurter Ansichten“ gehört zum Gründungsbestand des Historischen Museums. Der Künster verkaufte sie 1877 der Stadt. In 2.000 Aquarellen und Zeichnungen sowie auf 2.400 Manuskriptseiten hielt er das alte Frankfurt fest.

Suchergebnis für Braunfels

Band 2, Seite 95
Flörsheim
Bleydenstraße 5
K.37
[kein Datum]
1794 baut Herr Johann Jacob Leonhard Seuffenheldt sein Haus Flörsheim in der Bleydenstraße von Grund aus neu auf und erhält die Erlaubniß von der Gesellschaft Frauenstein, seine mit den Braunfels gemeinschaftliche Brandmauer um zwei Schuh höher machen zu dürfen. Ebenso erlaubt ihm die Gesellschaft ein Fenster mit Gesims zu machen.
Band 7, Seite 205
Krimvogel | Gr. Paradies | Baumeister
Liebfrauenberg 39 | Neue Kräme 34
G.62
28. März 1856
Die Abbildung [R0766], welche ich von diesem Hause in meiner Sammlung als die genaueste und zuverlässigste bezeichnen kann, ist diejenige, welche ich nach einem Oelbilde von Schütz copiert habe; es stellt den Liebfrauenberg dar, aus dem 2. Stock des Hauses G.16 gesehen und läßt an Genauigkeit nichts zu wünschen übrig. Die zweite Abbildung [R0767], welche das Haus vom Braunfels aus gesehen darstellt, ist eine Copie und theilweise Uebersetzung einer Zeichnung von Zehender, die sich dahier auf der Stadtbibliothek in der Gerning‘schen Sammlung befindet, aber sehr flüchtig ist und wohl verstanden seyn will.
Es ist schade, daß dieser Mann, welcher so viele Zeichnungen von dem Inneren und Äußeren unserer Stadt im vorigen Jahrh. geliefert hat, nicht mehr Genauigkeit auf die Wiedergabe der architektonischen Formen verwendet hat; seine Arbeiten sind meistens mit vielem Fleiße ausgeführt, allein derselbe ist leider meistens da angebracht, wo er keinen Nutzen stiftet und sind deßhalb als Quellen nur mit der größten Vorsicht aufzunehmen.
Die älteste Abb. des Hauses findet sich auf dem Belagerungsplan von 1552. Wir sehen dasselbe, obgleich unvollkommen und flüchtig dargestellt, noch mit Eckthürmchen und Zinnen.
Merians Abb. auf dem Plan von 1628 ist nur wenig genauer, weit deutlicher giebt eine Radierung von Hollar eine Abbildung des Hauses, welche jedenfalls vor dem Jahre 1695 angefertigt seyn muß, weil der gothische Braunfels, der 1695 umgebaut wurde, sich noch in seiner ursprünglichen Gestalt darauf vorfindet. Auf dieser Abb. hat das Haus bereits seine Zinnen eingebüßt, auch
Band 7, Seite [206]
ist das Eckthürmchen in die Mitte gesetzt, was wohl niemals der Fall war und offenbar ein Zeichenfehler ist, wie es überhaupt in Betreff solcher Dinge den alten Stechern auf eine Handvoll mehr oder weniger nicht ankam; so hat er zum Beispiel die Thüren am Braunfels oben rund gemacht, während alle spitzbogig waren und wie ich selbst noch sie während der neuesten Umgestaltung gesehen und gezeichnet habe, s. Braunfels.
Dann kommt Salomon Kleiner 1738. Auch bei ihm fehlen schon die Zinnen sammt dem Eckthürmchen, doch ist auch seine Abb. unzuverlässig und nur nebenbei genommen, Müller 1747. Schlechte Copien nach Kleine. Dann kommt die bereits im Eingang erwähnte Abb. von Schütz 17(60?). Auf dem Bild fehlen wohl die Zinnen und das Eckthürmchen, dagegen aber hat die Seite des Daches nach der Neuen Kräme hin ein Zwerghaus mit Holzconstruktion aus der letzten Hälfte des 16. oder Anfang des 17. Jahrh. - Zehender 1773 ist der einzige Darsteller, der die Seite nach der Neuen Kräme gewählt hat, und insofern verdient er immer unseren Dank. Es ist die letzte Abb. vor der gänzlichen Zerstörung des schönen alten und merkwürdigen Hauses und wäre es sehr wünschenswerth, von allen verschiedenen Gebäuden derartige Anhaltspunkte aufweisen zu können. Wahrscheinlich wurden im 16. Jahrh. die Zinnen und das Thürmchen abgebrochen und das Dach über den Umgang gelegt. Wäre dieß nicht geschehen,
Band 7, Seite [210]
innig bedauern, daß ich nicht im vorigen Jahrhundert das Haus hätte nach der Natur zeichnen können, es wäre etwas ganz andres geworden. Ich bin mit meinem ganzen Streben rein um 100 Jahre zu spät auf die Welt gekommen.
Das Haus muß in den Zeiten seines Glanzes ein stattliches Aussehen gehabt haben mit seinen großen Fenstern, nach damaligem Gebrauch mit runden, wahrscheinlich gemalten Scheiben, deren eine einzige sich erhalten hat, s. Abb. [R1523], Thoren von Eichenholz mit kunstreichen Beschlägen, mit seinen klirrenden Wetterfahnen, seinem reinlichen Estrich und den mit verzierten Thonplättchen belegten Fußböden der inneren Räume.
Ganz gewiß fanden sich darin alte große Kamine mit schönen Ornamenten und Wappen, in Stein gehauen, welche allabendlich die ganze Familie im Winter um sich versammelten. Wie muß der Blick von den Zinnen des Hauses oder gar des Thurmes reizend gewesen sein, über die niedrigen Holzhäuser der Stadt weg nach dem Taunus und der prächtigen Ebene und hinüber nach Sachsenhausen und dem Main hinauf nach Offenbach und dem Freigericht.
Sodann in der nächsten Nähe das lebendige Gewühl auf dem Liebfrauenberg und in sonntäglicher Stille die Orgelklänge und den Chorgesang, gegenüber den schönen Braunfels mit seinem wundervollen gothischen Erker, die Linden an der Liebfrauenkirche, sodann die schöne altdeutsche Tracht der herumwandelnden Figuren. Was aber
Band 7, Seite [214]
des Hauses anbelangt, so siehe Haus Braunfels.

[Die Seiten 215 und 216 wurden fälschlicherweise bei der Paginierung übersprungen S. E.]
Band 7, Seite 223
Braunfels | Grosses Braunfels | Frauenstein
Liebfrauenberg 29
K.46
21. Juni 1859
Heute untersuchte ich den im Augenblick in Reparatur begriffenen Theil des Braunfelses.
Es sind die Läden unten rechter Hand vom Portal, man hat behufs der Neuerstellung die Erker abgebrochen und den Kalkputz abgeschlagen, und nun kommen auf einmal die schönen Spitzbogen der alten Hausthüren zum Vorschein, welche im Jahr 1695 in viereckte Thüren verkleinert wurden. Die Pfeiler haben verhältnißmäßig eine sehr starke Faase und sind von rothem Sandstein. Im Inneren ist die Brandmauer zur Hälfte auf Bogen gestellt, welche aus der ursprünglichen Anlage des Hauses herzurühren scheinen.
Bei der im Jahre 1695 unternommenen totalen Umgestaltung des Hauses wurden die unteren Räume mit Freskobildern geschmückt, welche gar nicht übel sind und den Charakter der Zeit vollkommen abspiegeln. Sie sind jetzt theilweise blos gelegt, indem man die von den verschiednen Miethern der Lokalitäten darauf geklebten Tapeten abgerissen hatte, und ich will dieselben hier beschreiben, weil sie wahrscheinlich zum Letztenmale sichtbar sind, denn man wird sie nun abschlagen und einen neuen Kalkputz darauf legen. Die Wand des Vorderhauses nun war von zwei Segmentbogen Fig. II. eingenommen, deren vertiefte Flächen die Bilder trugen. Das erste, der Straße am nächsten liegende, stellte die heil. drei Könige dar, welche mit ihren Geschenken einen Fluß zu überschreiten im Begriff sind und aus welchem ein Krokodil gegen sie auffährt,
Band 7, Seite 225
ist am ersten Stock mit einem steinernen Gesims vermittelt, das sich mit seinem Profil in die Mauer verkröpft.
Ueberhaupt sind die beiden Brandmauern alt, sowie die ganze Vorderwand des Hauses auch noch die alte Fensterstellung hat und nur in der Zopfzeit die nöthigen Zusätze erhielt. Der schöne gothische Erker fiel ebenfalls, aber dafür gab man dem Haus ein Portal mit Säulen und Figuren, ein für die damalige Zeit ganz besonderer Schmuck, und ließ es, mit einem geschnörkelten Giebel ausgestattet, die Reise in das 18. Jahrh. antreten. Wenn unsere Zeit etwas daran zu verändern hätte, so würde sie es noch schlechter machen.
Die oben erwähnten Fresken sind von dem Maler Conrad Unsin, wie Hüsgen in seinem Art. Magazin p. 297 angiebt. Er sagt, in dem unteren Saal des Braunfels, folglich haben diese Räume nicht die Bestimmung von Waarenlagern gehabt, auch war das ganze Haus von oben bis unten al fresco bemalt in rothen Sandsteinfarben mit erhabnen Blumen und Fruchtkränzen, von denen ich selbst noch einen Theil gesehen habe, welcher vollkommen erhalten zum Vorschein kam, als man die alten Ladenerker im Erdgeschoß entfernte. Dunkel aus meiner ersten Jugendzeit erinnere ich mich, daß das ganze Haus einen rothen Anstrich hatte und al fresco bemalt war, wovon jene oben erwähnten Bruchstücke ein gutes Bild abgeben.
Band 7, Seite [226]
klagen gegen Clas Scheide, daß er das Thor an dem Allment zwischen Gross Braunfels und der Frauenthür abgebrochen, ein neues machen lassen und selbiges für sich allein in Anspruch genommen habe, auch habe er den Adler nicht wieder angeschlagen, welcher einige Tage zuvor bei einer Besichtigung durch des Raths Diener an dem Thor befestigt worden sei; ferner habe er die Allmey mit einem Mistkarren verstellt und verunreinigt, worauf Clas Scheide durch seinen Fürsprecher entgegnen läßt, das Thor sey baufällig gewesen, er habe ein neues machen lassen, auch dem Rathsdiener befohlen, den Adler wieder anzuschlagen, sich auch erboten, dem Rükinger einen Schlüssel zu geben oder ihm beliebig zu öffnen. Die Schöffen entscheiden, daß zwei Schlüssel gemacht werden sollen, der Adler wieder anzuschlagen und das Allment wie bisher unversperrt und gemeinschaftlich zu benutzen sei.
Band 7
X 1518 Jacobi
Ein Vertrag mit den Wollenwebern von Aachen [Leerstelle], das Haus Braunfels genannt.
Band 7
X 1558
Verkaufen die Brüder Friedrich und Conrad Scheit ihren 16 Theil Antheil an dem Hause Braunfels an den Schöffen Johann v. Glauburg.