Reiffensteins „Sammlung Frankfurter Ansichten“ gehört zum Gründungsbestand des Historischen Museums. Der Künster verkaufte sie 1877 der Stadt. In 2.000 Aquarellen und Zeichnungen sowie auf 2.400 Manuskriptseiten hielt er das alte Frankfurt fest.
Ein Haus, das vielfache Veränderungen durchgemacht hat, namentlich an den Fenstern bemerkbar, doch hat es seine Hauptform behalten, wozu namentlich der Nasengiebel gehört, unter dem sich die Jahreszahl 1561 eingehauen findet. Unter dem Tragstein des ersten Stocks ist in ziemlicher Größe ein Bieber ausgehauen, von jedoch roher Arbeit; er hält einen Fisch zwischen den Vorderläufen und sieht eigentlich eher einer Ratte ähnlich.
Darüber an der Fläche des Steines die Inschrift
Dies haus steht in Gottes hand, zu dem biberstein ist es genannt.
Band 12,
Seite R27
Rattengasse | Rattengasse
17. März 1885
Das Bild stellt den Zustand der Gasse nach einer im Jahre 1842 angefertigten Zeichnung dar, es sind darin seit jener Zeit einige Veränderungen vorgegangen, die aber kaum von außen zu bemerken sind, es gehört dahin der Neubau des Hinterhauses L.81 in der Kruggasse, welcher von diesem Standpunkte kaum sichtbar ist, sodann der in Benutzung genommene Raum des Hinterhauses Kruggasse 10, L.82, dessen Thore, sonst immer geschlossen, nun zu einem kleinen Steinkohlenlager führt und deßhalb nun etwas mehr die Aufmerksamkeit in Anspruch nimmt. Die Seite des Hauses, an der es sich befindet, schließt die Gasse ab.
Das Haus Bieberstein, Schnurgasse 39, L.80 bildet das Eck mit dem Gäßchen und da der Tragstein unter dem ersten Stock, einen Biber darstellend, fälschlich für eine Ratte gehalten wurde, so mag dieser Umstand wohl die Veranlassung zu der Benennung Rattengasse gewesen seyn, in älteren Urkunden findet sich von diesem Namen keine Spur. Alles, was von der Mausgasse, s.d., gesagt ist, findet auch hier seine Anwendung, ebenso wie dort schaut der alte Pfarrthurm mit seiner lichtgekrönten Höhe in die enge und dunkle Gasse herab.