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Bild von Reiffenstein
Carl Theodor Reiffenstein (1820-1893)
Landschaftsmaler und Frankfurter Bildchronist
Reiffensteins „Sammlung Frankfurter Ansichten“ gehört zum Gründungsbestand des Historischen Museums. Der Künster verkaufte sie 1877 der Stadt. In 2.000 Aquarellen und Zeichnungen sowie auf 2.400 Manuskriptseiten hielt er das alte Frankfurt fest.

Suchergebnis für Bestätteramtsgebäude

Band 10, Seite 231
Judenschule, alte
An der Schmidtstube
29. August 1870
Das Haus, welches schon 1330 erwähnt wird, Batton IV. 16, Note 12, hat im Laufe der Zeiten mannigfache Veränderungen, Einbauten und Zerstörungen erfahren; im oberen Stockwerk wurde das eine der alten Fenster und ein zum Behufe des Hinaufziehens von Waaren weit größere Oeffnung unbekümmert um sonstige Raumeintheilung hergestellt. Unten im Erdgeschoß, dessen Boden weit höher als die Straße liegt (der öfteren hohen Wasserstände wegen), wurde ebenfalls die neben der Hausthüre befindliche Thür in ein Fenster verwandelt und bei dieser Gelegenheit die einzelnen Stücke der Thürgewänder als Bausteine wieder verwendet, wie von außen noch sehr gut zu sehen ist. Bei allen diesen Vorgängen
Band 10, Seite 233
5. Juni 1873
Gegenwärtig ist das Haus im vollen Abbruch begriffen, der seit dem 15. Mai mit dem Vorderhause, d.h. mitdem sogenannten Bestätter Amte (Neues Kaufhaus), s.d. begonnen hat. Es stellt sich nun heraus, daß dieJudenschule ein ganz für sich bestehender alter Bau gewesen und das Bestätteramtsgebäude erst viel später -1503, s. Batt. 4.18 - daran gebaut wurde. Namentlich zeigt es sich sehr deutlich an dem Dach, dessen Walm vollkommen erhalten unter dem Dach des ein wenig höher darübergelegten Amtsgebäudes lag. Unter den vielfachen Veränderungen, welche das Haus erlitt, mag wohl diejenige, die es im Jahr 1571 am 20. Dec. erlitt,als es zu einer Kupferwage eingerichtet wurde, die bedeutendste gewesen seyn und mögen wohl aus jener Zeitdie Thorbogen und Fenstereinbrüche stammen, die später wieder entfernt und theilweise verändert und zugemauert wurden.
Die Grundrisse und Abb. [R0373] [R0374] zeigen das Nähere, namentlich zeigt die eine den nun wieder zum Vorschein gekommenen Originalzustand, welcher die durch das Bestätteramtsgebäude theilweise verdeckte Westgiebelseite der Stadtwaage vollkommen freilegt.
Es kamen bei dem Abbruch an der Nordseite wie an der Südseite steinerne Träger zum Vorschein, welche in der Höhe des Dachgesimses bestimmt waren, den Schornstein zu tragen, der aus der äußeren Wandflächeemporstieg.
Im Inneren befand[en] sich vor einigen Tagen noch die Reste eines alten gemauerten Raumes zurAufbewahrung der Thora an dieser Stelle der Nordseite, welche ich selbst gesehen. Auf der Südseite war nichts mehr zu erkennen durch die gewaltsamen Veränderungen, die das Haus erlitten.
Band 11, Seite 159
Bestätteramtsgebäude | Neues Kaufhaus
Weckmarkt 3
M.210
14. Mai 1873
Wurde in seiner jetzigen Gestalt 1503 - 1513 neu erbaut. Batt. IV. 18. Note 12. und bildete früher den Vorhof der alten Judenschule, s.d. sowie Batt. IV. 19.
Heute wurde der Anfang mit dem Abbruch gemacht.
Band 11
5. Juni 1873
Völlig bis auf die unteren Theile der Vorderwand der Erde gleich, s. Ab. [R0374] vom 31. Mai, welche die Abbruchstätte sehr deutlich zeigt.
Band 11, Seite 161
Stadtwage
Weckmarkt 1
M.210
25. Mai 1873
Die Niederlegung des Gebäudes wird nächstens beginnen, beleuchten wir also noch einmal die Räumlichkeiten soweit es möglich ist und suchen in Schrift und Bild, der Nachwelt eine deutliche Erinnerung zu hinterlassen. Von außen hat das Gebäude trotz seiner Einfachheit einen imposanten Charakter und macht mit der übrigen
Band 11
Altar
An der westlichen Wand, die an das eben im Abbruch befindliche Bestätteramtsgebäude anstößt, sind zwei Figuren al fresco angemalt zu beiden Seiten eines unter einem zierlichen Baldachin aufgehängten, aus Holz geschnitzten Crucifixes vor dem aus einem eleganten Sockel, welcher gleichfalls reich verziert ist, ein eiserner Träger herauswächst, auf dem sich ein eiserner Leuchter mit einer hölzernen Kerze befindet. Das Ganze erinnert an die alte Zeit und macht eine gute Wirkung. Leider fehlt die Spitze des Baldachins und ist auf eine so unglückliche Weise nach einer Zeichnung von Carl Ballenberger ergänzt, daß ich
Band 11, Seite [162]
mich nicht entschließen konnte, dieselbe auf meine Abbildung [R0382] mit aufzunehmen. Die beiden Figuren stellen den Hl. Bartholomäus und Karl den Großen dar und scheinen stark restaurirt zu seyn.
Der Eingang zu diesem Raum geschah durch das große Thor, das sich dem südlichen Portale des Domes schräg gegenüber befand, ein zweites nach dem Rosenplätzchen mündendes Thor, das die Ausfahrt wesentlich erleichtert, indem das Wenden im Innern des Gebäudes vermieden wurde, ist neueren Ursprungs. Noch ein Eingang befand sich in der Mauer nach dem Bestätteramtsgebäude, ebenso wie eine Thüre nach dem Hofe. In diesem Raum befand sich die Stadtwage und war derselbe stets mit Fässern und Ballen belagert.
Zu den Räumen des oberen Stocks gelangte man über die in dem anstoßenden Bestätteramtsgebäude liegende Treppe, die jedenfalls ihre Entstehung einer späteren Zeit verdankt, wie aus den Verschneidungen der Stäbe an der durch die westliche Giebelwand gebrochenen Thüre, zu welcher sie führt, zu ersehen ist. Wahrscheinlich wurde diese Einrichtung erst um die Mitte des 17. Jahrh. gemacht. In dem ersten Stock, welcher einen geräumigen Saal enthält, ist ein Theil des städtischen Archivs