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Inhaltsverzeichnis

Bild von Reiffenstein
Carl Theodor Reiffenstein (1820-1893)
Landschaftsmaler und Frankfurter Bildchronist
Reiffensteins „Sammlung Frankfurter Ansichten“ gehört zum Gründungsbestand des Historischen Museums. Der Künster verkaufte sie 1877 der Stadt. In 2.000 Aquarellen und Zeichnungen sowie auf 2.400 Manuskriptseiten hielt er das alte Frankfurt fest.

Suchergebnis für Bäume

Band 10, Seite 229
Altes Lagerhaus in der Neuen Schlesingergasse, aus dem ersten Stock des Städel‘schen Kunstinstituts gesehen
Neue Schlesingergasse 6
E.12c
20. Juni 1865
Da im Augenblick durch das Aufführen eines hohen Wohnhauses in dem gegenüberliegenden Garten der ganze, von hier aus sichtbare Theil der alten Gebäude in der ehemaligen Stangengasse sammt der Aussicht nach der Katharinenkirche für immer verdeckt wird, so wollte ich nicht verfehlen, das wirklich interessantealtstädtische Plätzchen in einer Abbildung [R0131] der Vergessenheit zu entreißen. Die Katharinenkirche bildet den Hintergrund, dicht davor schiebt sich das alterthümliche Thürmchen des Schlesingerhofs in der alten Schlesingergasse, und der Vorgrundwird von dem Giebel des alten, heute noch stehenden Lagerhauses gebildet; alle diese Gebäude, wie sie sich hintereinander verschieben und zu einem Bilde vereinigen, gehörendem alten Frankfurt an und bildeten mitten in der sie umgebenden neuen Welt einen seltsamen Contrast.
Die schon ziemlich hohen Bäume wurzeln in dem Grund, der seit dem Anfang der 40er Jahre den alte Stadtgraben ausfüllt; und nun wird diese Erde abermals ausgegraben um Fundamente für ein modernes Wohnhaus zu gewinnen; so wechselt der Wellenschlag der Zeit auf und ab, und die leblosen Dinge haben ihre Schicksale so gut wie die Menschen.
In dem Artikel - Neue Schlesingergasse,
Band 10, Seite 359
hinter dem Hause fand ich, als Unterlage für einen Wasserkübel an dem Regenfaß verwendet, die schöne Bodenplatte, Abb. [RS0128] nebst einigen Stücken anderer zerstörter, so daß ich vermuthe, sie hatten einstens im Hause den Boden eines Zimmers bedeckt und stammen aus dem durch Kraft Stalburg unternommenen, bereits in der obigen Inschrift erwähnten Neubau.
Der alte Brunnen ist zugeworfen, d.h. die Vertiefung, in welcher er liegt, mit Erde verschüttet, der Kranz mit einem Bretterdache überdeckt und eine Pumpe hineingestellt, nicht unähnlich denjenigen, welche man an Dunghaufen verwendet um die Jauche abzupumpen. Der Platz mit den Linden ist verwüstet und mit wildem Gestrüpp bewachsen, die Bäume selbst sind schon längst umgehauen, und man erkennt kaum die Oertlichkeit wieder.
In den Wiesen um das Haus findet sich noch die deutliche Spur des Ablaufgrabens und bezeichnet Weidegestrüpp die Richtung, die er nimmt. Es behauptet die Natur mit größerer Beharrlichkeit ihr hergebrachtes Recht als die Menschen.
In dem Garten stehen einige nicht unschöne pavillonartige hölzerne Häuschen, passen jedoch gar nicht dahin, d.h. für das Auge dessen, der gewohnt war,
Band 10, Seite 393
Reitschule
Stelzengasse 1
B.212
1. August 1866
Durch einen hohen Thorbogen gelangt man in einen ziemlich großen Hof, der auf drei Seiten von Gebäuden eingeschlossen ist; die vierte Seite bildet theilweise eine Mauer, in welcher sich das ebengenannte Thor befindet, über welches ein Kastanienbaum seine schattigen Zweige in die Straße reckt.
Der Hof ist theilweise von Bäumen beschattet und macht einen malerischen Eindruck, namentlich in Morgenbeleuchtung, wenn die Sonne durch das transparente Grün der dichten Blätter auf den Boden fällt.
Der Hof ist nicht gepflastert und diente früher als Reitschule, noch früher als Posthof. Ueber dem Thorbogen im Schlußstein ein Posthorn mit den Buchstaben I. B. K. 1767.
Dieselbe Jahreszahl findet sich auch auf einer alten Uhr an dem hinteren Gebäude des Hofes.
Früher hatte ein Theil der Gebäude im ersten Stock offene Holzgallerien, welche später zugeschlagen wurden, die man aber immer noch deutlich erkennt.
Band 10, Seite 429
Bäume über die Mauer des schmalen Gäßchens herüber, was der ganzen Umgebung einen großen Reiz verleiht, das alte ursprüngliche Pflaster liegt auch noch und in dem von dem jetzigen geschäftigen Treiben umsponnenen Winkel hat sich ein gutes Stück Vergangenheitspoesie bis auf den heutigen Tag zu retten und zu erhalten gewußt.
Band 11, Seite 16b
Am Thiergarten 54
13. Juni 1879
Ein mit der Hauptseite nach der Straße zu sehendes Haus, welches lange Zeit von dem Gärtner Neder bewohnt wurde. Früher hieß die Gegend an der Pfingstweide, weil vor Anlegung des neuen Zoologischen Gartens der Weg, an welchem das Haus liegt, auf der gegenüberliegenden Seite von der Pfingstweide begrenzt wurde. Grade dem Hause gegenüber befanden sich die großen Linden und Silberpappeln, die den alterthümlichen, in die Erde eingetieften Brunnen überstanden, und unter diesen Bäumen waren Tische und Bänke angebracht, auf denen bis in die 30er Jahre hinein die Waisenkinder um Pfingsten mit Reißbrei und Kalbsbraten in Folge einer Stiftung öffentlich gespeist wurden. Hier vor diesem Hause stand der Gärtner Neder als Knabe und war Augenzeuge, wie nach der Schlacht bei Hanau Napoleon in Begleitung des Herrn v. Bethmann diesen Weg nach de[m] letzten Gartenhause einschlug. Der Kaiser ritt, umgeben von seiner Generalität und seinen Adjudanten im Schritt daher und hatte Herrn v. Bethmann neben sich, mit dem er sich eifrig unterhielt. Gerade an dieser Stelle oder doch nur einige Schritte entfernt, stand auch das Lazarett, welches im folgenden Jahre ein Raub der Flammen wurde.
Neder selbst hat meinem Freunde, dem
Band 11
3. Oktober 1877
Durch abermalige Veränderungen namentlich in malerischer Beziehung haben den Hof total entstellt. Das Dach über dem Ziehbrunnen ist entfernt, der steinerne Deckel desselben liegt in einem Winkel im Hofe. Die das Thürchen überschattenden Bäume nebst der Bank darunter sind weggenommen und Beete an deren Stelle angelegt, der freie Gang um das ganze Gebäude ist nunmehr auf der Seite gegen die Stadt hin abgesperrt, so daß die ebenerwähnte kleine Thüre von außen nicht mehr frei zu erreichen ist, kurzum alle reizenden Details verschwunden und nichts als nackte reale Neuzeit. Durch das Pförtchen sah man den Pfarrthurm und einen Theil der Stadt, jetzt aber ist der ganze Sachsenhäuserberg derart mit Häusern, namentlich Brauereien, bebaut, daß dieß ganz unmöglich wird. Bis in die nächste Nähe und sogar über die Warte hinaus nach Isenburg zu haben sich die Ansiedlungen ausgedehnt.
Band 11
2. Oktober 1876
Durch die im vorigen Jahre stattgehabte Einrichtung des Thurmes als Aussichtsplatz und die damit verbundene Herstellung des ihn umgebenden Mauerwerks ist ein großer Theil der eigenthümlichen Einrichtungen verloren gegangen.
Auf der Warte in den unteren Räumen des Hauses sowie in dem mit Bäumen bestandenen Hofe wird seit Jahren eine gemüthliche Wirthschaft betrieben, die viel besucht wird und ziemlich gute Verpflegung liefert.
Am Thurm außen prangt noch wohlerhalten.

Buchstabe B

Bäume

Band 12, Seite B1
Bäume
2. Januar 1891
Die Silberpappel in dem ehemaligen Garten des Herrn v. Loerse Bockenheimer Landstraße, das stärkste Exemplar weit und breit wird soeben ihrer sämmtlichen Aeste beraubt und bis beinahe auf den Hauptstamm zurückgeschnitten, so dass nur noch einige Stümpfe von der ehemaligen Größe zeugen. Der Hauptstamm hatte 2 Fuß über der Erde einen Umfang von 18 Fuß. . . und eine Höhe von weit über 100 Fuß.
Auf Meilen in der Runde giebt es kein solches Exemplar mehr, und der Anblick der gebliebenen Reste ist ein höchst trauriger.
Der Abhieb wurde am 2. Jan. 1891 begonnen und dauerte mehrere Tage.
Band 12, Seite E15
Kl. Eschenheimerg. 26 | Kl. Eschenheimerg. 26
D.121
9. Mai 1884
[In einem Fall ist die Hausnummer 26 mit einer 30 in Bleistift überschrieben S. E.]
Die Abb. zeigt das kleine Höfchen vor der Erbauung der Häuser, s. B. 10, S. 398. Es hatte damals noch den freien Blick nach dem Eschenheimerthurm hin, der nunmehr gänzlich verloren ist und die ganze Ortsgelegenheit total verändert hat.
Eine lebhaft betriebene Bierwirthschaft verlieh dem mit Bäumen besetzten Hof eine eigene Behaglichkeit, wie denn auch das zeitweise im Sommer darin aufgeschlagene Theater fahrender Schauspieler sehr häufig eine Masse von Zuschauern herbeilockte.
Das Haus hat noch ein kleines Seitenhöfchen am Vorderhause, und ist die ganze Localität wie es scheint im 17. Jahrh. entstanden, wenigstens deutet die mit einem Rundbogen überdeckte Hausthüre darauf hin.
Band 12, Seite K5
Kettenhofweg | Kettenhofweg
13. Januar 1884
Seit einigen Tagen ist man damit beschäftigt, den herrlichen Platanenbaum, welcher im Garten des Herrn Dr. Matti am Eck der Ulmenstraße und des Kettenhofweges stand, zu fällen. Es war einer der stärksten Bäume in der ganzen Gegend, ungefähr 115 - [1]20 Fuß hoch und betrug die Dicke des Stammes 4 Fuß, über dem Boden 5 Fuß.
Der Garten wurde theilweise in Bauplätze eingetheilt und dieselben verkauft. Vor vielen Jahren, als man noch nicht daran dachte, in dieser Gegend Straßen anzulegen, war derselbe in seinem damaligen, etwas verwilderten Zustande einer der malerischsten Punkte, namentlich die Parthie um den kleinen Teich herum, welchen er einschloß.
Die Neuzeit hat alles umgestaltet.
Siehe den Artikel Rüstern, Band 9, p. 245.