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Bild von Reiffenstein
Carl Theodor Reiffenstein (1820-1893)
Landschaftsmaler und Frankfurter Bildchronist
Reiffensteins „Sammlung Frankfurter Ansichten“ gehört zum Gründungsbestand des Historischen Museums. Der Künster verkaufte sie 1877 der Stadt. In 2.000 Aquarellen und Zeichnungen sowie auf 2.400 Manuskriptseiten hielt er das alte Frankfurt fest.

Suchergebnis für Antoniter Kloster

Band 2
Schoppengebäude
Graben (Zimmergr.)
4. Januar 1877
Seit einigen Tagen hat der Abbruch der Schoppengebäude auf dem Graben hinter den Häusern der Zeil seinen Anfang genommen und wurde von der Seite der Constablerwache her angefangen. Merkwürdiges ist bis jetzt dabei noch nicht vorgekommen, wenn es aber an die andere Seite des Platzes an die gegen die Häuser der Töngesgasse angebauten Baracken geht, dann wird jedenfalls ein Stück der ältesten Stadtmauer blosgelegt und kommen dann auch jene beiden ungeheuren Pfeiler ans Licht, die gegen die Mauer des ehemaligen Antoniterklosters gelehnt sind. Sehr begierig bin ich, dann zu erfahren, ob sich zwischen ihnen eine Pforte befindet.
Auf dem Brandplan von 1719 besteht eine solche und gestattete dieselbe den Antonitern einen Ausgang nach dem auf dem Graben liegenden, jedoch mit einer Mauer umzogenen kleinen Höfchen oder Gärtchen. Diesen Brandplan halte ich nach allen Erfahrungen, die ich gemacht, für sehr zuverlässig.
Band 2, Seite [12]
Pfeiler an der alten Stadtmauer
Zimmergraben
17. September 1877
Heute wurde angefangen, die Schoppengebäude, welche an die Mauer der Hinterhäuser der Töngesgasse angebaut sind, abzubrechen. Bei dieser Gelegenheit müssen die beiden Pfeiler bloßgelegt werden, die an der Mauer des ehemaligen Antoniter Klosters liegen und bin ich auf das Resultat begierig.
Band 11, Seite [94]
Mauer eingesetzter in Stein gehauener städt. Adler sichtbar, welcher die Jahreszahl 1727 trägt.
Siehe Antoniterkloster.
Band 11, Seite 95
Antoniter Kloster
Töngesgasse 16
H.167b
12. Juni 1864
Vor langen Jahren schon war mir die Existenz der beiden ungeheuren Pfeiler bekannt, ohne daß es mir möglich geworden wäre, dieselben näher zu untersuchen und über ihren eigentlichen Zweck und Entstehungszeit
Band 11
Stadtmauer Pfeiler Zimmergraben
genügende Auskunft zu erhalten; da sie durch die an die Stadtmauer direct angebauten Schoppen gänzlich verdeckt sind, war eine genaue Besichtigung außerordentlich schwierig, schon der herrschenden Dunkelheit wegen, bis mir endlich heute Gelegenheit wurde, dieselben zu zeichnen und zu vermessen.
Sie sind 7 ½ Fuß breit, 8 ½ und 9 ½ Fuß dick, stehen 27 Fuß weit auseinander und ungefähr in der Mitte der Hintergebäude des Hauses Töngesgasse 16, H.167b, was an der Stelle des ehemaligen Antoniterklosters im Jahr 1803 aufgeführt wurde.
Zwischen ihnen in der Mitte befindet sich ein in Stein roh ausgehauener Adler mit dem Buchstaben F und der Jahreszahl 1726, was darauf hinzudeuten scheint, daß bei dem ungeheuren Brand von 1719 die alte Stadtmauer stark angegriffen und bei ihrer nöthig gewordenen Ausbesserung mit einem städt. Adler versehen worden war. Meiner Ansicht nach und soweit es das trübe Dämmerlicht erlaubte, sind die Pfeiler alt und gehören der Mauertechnik nach einer frühen Zeit an, wofür auch schon der Umstand spricht, daß die Abschrägung des einen um einen ganzen
Band 11, Seite [96]
Fuß tiefer ansetzt als bei dem andern, was in den neueren Zeiten ganz gewiß nicht vorgefallen wäre, s. Abb. [R1018]