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Inhaltsverzeichnis

Bild von Reiffenstein
Carl Theodor Reiffenstein (1820-1893)
Landschaftsmaler und Frankfurter Bildchronist
Reiffensteins „Sammlung Frankfurter Ansichten“ gehört zum Gründungsbestand des Historischen Museums. Der Künster verkaufte sie 1877 der Stadt. In 2.000 Aquarellen und Zeichnungen sowie auf 2.400 Manuskriptseiten hielt er das alte Frankfurt fest.

Suchergebnis für Alte Schießscharte

Band 2
5. Mai 1879
Soeben ist der hintere Theil der Mauer zunächst den Häusern nach der Fahrgasse hin bis auf den Grund niedergelegt und sollen Neubauten aufgeführt werden. Ein großer Theil der alten Schießscharten ging natürlich dabei zu Grunde.
Band 6, Seite [64]
hatten, die sich theilweise noch vorfinden. Uralte Hollunderbäume finden sich an den alten Bauten sowie einige alte Akazien im Hofe nebst einem prachtvollen Nußbaum, der mit seinen Zweigen die Fenster der alten Waschküche und die Gänge mit dem Treppenhaus freundlich beschattet, und über die alte Mauer mit ihren Schießscharten, durch die der Wind das darauf wachsende Gras bewegt, schaut die Kreuzblume des Weißfrauenthürmchens. Lange Zeit war die Besitzung Eigenthum der Familie Gontard dahier, bis sie im Jahr 1865 von Herrn Küchler um den Preis von 95.000 fl. erstanden und vor einiger Zeit für 440.000 an die Süddeutsche Bodencredit-Gesellschaft verkauft wurde.
S. Artikel: Haus zur Tanne; Große Galgengasse 5; Weißfrauenkloster; Alte Stadtmauer.
Band 6, Seite 117
Holzmagazin Sachsenhausen | Alte Schießscharte
16. Mai 1878
Seit einiger Zeit schon ist man beschäftigt, die alten Befestigungsmauern am Holzmagazin niederzulegen und den Boden aufzufüllen, um den Fahrweg von der neuen Brücke zu gewinnen, seit vorgestern nun hat auch das alte runde Bollwerk bereits einen Theil seines oberen Randes eingebüßt und wird bald heruntergebrochen seyn. An ihm befindet sich die merkwürdige Schießscharte mit der Vorrichtung für eine Schürze oder einen Laden zum Aufziehen, s. Ab. [RS0215], und ist es zu bedauern, daß ein so seltenes Beispiel von alten Befestigungsweisen den Anforderungen der Neuzeit fallen muß. Die ganze Gegend ist bereits so verändert, daß man sich kaum wieder erkennt, s. den Artikel „Thüren in der Stadtmauer zu Sachsenhausen.“
Band 6
Holzmagazin Sachsenhausen | Alte Schießscharte
27. Mai 1878
Der Abbruch des runden Bollwerks schreitet schnell vorwärts, doch ist das Mauerwerk so fest, daß es gesprengt werden muß und sind die Mauern 2 Meter dick.
Die alte Scharte ist herausgenommen und soll erhalten werden, was mich sehr freut, denn ein ähnliches Exemplar dürfte selten seyn. Die Tragsteine unter dem Halbkreisbogenfries waren 3 Fuß in die Mauer eingebunden und standen nur 1 Fuß vor. Man erkennt die Gegend nicht mehr.
Band 7, Seite [50]
Herr Karl Kessler im Jahr 1828 nach der Natur gemacht hat und mir zum Copieren überließ. s. Abb.
Auf derselben ist der ganze Graben noch vollständig erhalten und reichlich mit Wasser versehen, nun aber ist er ringsum total ausgefüllt und wachsen bereits ziemlich hohe Bäume auf dem gewonnenen Grund; nur ein kleines Stückchen nach der Westseite des Hauses hin enthält noch Wasser. An einem Schornstein fand ich im Kalkputz die Jahreszahl 1783.
Ein Theil der nach Westen gerichteten Gebäude sind spätere Anbauten; das älteste Stück ist der Eckbau nach Süden, auf dessen nach Westen sehender Seite man deutlich erkennt, daß die Gebäude angefügt sind. Die Ringmauer ist alt, und auf sie wurde der Bau über dem Thürchen aufgesetzt und er enthält den Saal, vielleicht sind sämmtliche Gebäude vom ersten Stock im vorigen Jahrh. erneuert. Der Bau rechts im Hofe ist der jüngste und gerade er droht Einsturz, s. Abb.
Da, wie bereits oben erwähnt wurde, die sämmtlichen jetzt vorhandenen Gebäude allem Anschein nach dem Anfang des vorigen Jahrh. ihre Entstehung verdanken, so ist es zu verwundern, daß die Ringmauern noch mit Schießscharten versehen wurden, indem doch zu jener Zeit Ueberfälle durch Wegelagerer und Schnapshähne zumal in solcher Nähe der Stadt nicht mehr an der Tagesordnung waren.
Noch vor ungefähr 20 Jahren war die Gegend um den Hof herum äußerst einsam. Es war einer der malerischsten Punkte und namentlich gegen Abend oft wundervoll von der untergehenden Sonne beleuchtet. Die alten Mauern und Dächer spiegelten sich alsdann in dem stillen Wasser, und das leise Säuseln des Windes in dem hohen Schilfe, womit der Graben theilweise bestanden war,
Band 10, Seite [196]
mich selbst noch recht gut, bei einer Reparatur, die in den vierziger Jahren vorgenommen wurde, unter dem Kalkputz mehrere alte Schießscharten und Gucklöcher gesehen zu haben, die damals zugemauert wurden und seitdem verschwunden sind. An wirklichen Ueberresten aus jener Zeit ist noch vorhanden der steinerne Ochse, jetzt nur noch mit dem Kopfe sichtbar und die Reste der alten Glasmalereien in den Fenstern der Meisterstube im ersten Stock, welche später besprochen werden sollen.
Der Ochse, welcher als ganze Figur in Stein gehauen, vielleicht in einer Nische stand, streckt jetzt, da die letztere im Laufe der Zeiten ausgefüllt wurde, wehmüthig den Kopf aus der flachen Wand, er hatte eingesetzte, wahrscheinlich natürliche Hörner und blecherne Ohren, deren letztes erst vor einigen Jahren herunterfiel. Die zur Befestigung eingehauenen Löcher sind noch sichtbar.
Auf dem Merianschen Plan von 1688 ist derselbe noch in seiner ganzen Gestalt sichtbar; wann er überhaupt auf diese Weise verkleistert wurde, war bis jetzt nicht zu ermitteln.
Ich war versucht, auch den Tragstein am Eck des Hauses nach der Judenschule hin für alt (romanisch) zu halten, worin mir auch mein verstorbener Freund Fried. Böhmer nebst anderen beistimmte, doch wurde ich in dieser meiner Meinung durch andere Autoritäten, deren Urtheil ich ebenfalls Gewicht beizulegen alle Ursache habe, schwankend gemacht, indem dieselben den Stein als der Renaissanceperiode angehörig betrachteten.
Band 10, Seite 313
Alte Stadtmauer
Schöne Aussicht
April 1870
An der Fundamentmauer sind noch eine Menge Schießscharten aus der alten Zeit erhalten und beweisen, wie hoch der Grund aufgefüllt wurde, indem sie tief unter dem jetzigen Pflaster liegen.
Auch ist daselbst eine steinerne Bombe eingemauert.
Band 11
5. Mai 1879
Die Hinterbauten sammt der ehemaligen Stadtmauer sind soeben bis auf den Grund niedergelegt, so daß man vom Graben aus herein in den Garten und Hof sehen kann. Auch an dem Nebenhause 8 ist die Stadtmauer abgebrochen. Es sollen Neubauten aufgeführt werden, welche durch die neue Markthalle bedingt sind.
Die alten Schießscharten sind fast sämmtlich in den Bereich der Zerstörung gefallen.
Band 11, Seite 151a
Sachsenhäuser Warte
2. Mai 1843
[Hier und im Folgendem von der Chronologie abweichende Paginierung, teilweise ergänzt S. E.]
Am 2. März 1767 wird das alte Gebäude auf der Sachsenhäuser Warte, worin der Wartmann wohnte, auf den Abbruch versteigert.
Frkftr. Intellgbl. 2. März
Ueber der Thüre des Hauptbaues findet sich auf einer großen reich verzierten Tafel von rothem Sandstein folgende Inschrift eingehauen:
Jussu Amplissimi Senatus
Aedes hasce speculatorias
et forestales
jam div. ruinos as noviter
denuo
Extrui curarunt
aediles
Dr. Philipp ab. Heyden Scabinius
et Senator
Dr. Joh. Siegner J. V. L. et Senator
sex ordinis
Dr. Joh. Georg Rau Senator Tertiis ordinis
Andreas Liebhard Architectus
Anno Salutis M.D.C.C.L.XVII.
Ueber dem Thorbogen, der im Rundbogen überdeckt ist, findet sich auf einem durch eingerissene Linien im Kalkputz hergestellten Täfelchen die Jahreszahl 1788.
Dieser Umbau betraf namentlich das Haupthaus, welches für die damalige Zeit ziemlich stattlich in Stein aufgeführt wurde und in seinem ersten Stock ein schönes großes Zimmer enthält, das für die Benutzung der Städt. Behörden stets in Bereitschaft gehalten, aus seinen Fenstern eine prachtvolle Aussicht nach der Stadt und dem Gebirge hat.
Der runde Thurm ist von einer achteckigten Mantelmauer umgeben, welche seinen Eingang vertheidigt; der Eingang in diese Umfassung selbst geschieht über eine hölzerne von außen angelehnte Treppe. Sie ist wie die sämmtlichen Ringmauern von vielen Schießscharten durchbrochen, die den vorbeiziehenden Weg
Band 11, Seite [198]
Weißer Hirsch | Stadtmauer | Weißfrauenkloster
23. Februar 1877
Bei dem gegenwärtigen Abräumen der Erde vor der noch stehenden alten Stadtmauer findet sich ein großes Stück vor, dessen Steine in ähren-förmiger Verbindung zusammengelegt sind, es ist schon ziemlich tief der Grund weggenommen und noch kein Fundament sichtbar. Mit dem Neubau der Häuser, deren drei davor zu stehen kommen, wird dieselbe wohl bald ganz zugedeckt und nicht mehr sichtbar seyn.