Inhalt »
«

Inhaltsverzeichnis

Bild von Reiffenstein
Carl Theodor Reiffenstein (1820-1893)
Landschaftsmaler und Frankfurter Bildchronist
Reiffensteins „Sammlung Frankfurter Ansichten“ gehört zum Gründungsbestand des Historischen Museums. Der Künster verkaufte sie 1877 der Stadt. In 2.000 Aquarellen und Zeichnungen sowie auf 2.400 Manuskriptseiten hielt er das alte Frankfurt fest.

Suchergebnis für Allment

Band 7
X 1608 19. Nov.
Schließt die Wittwe des Schöffen Niclas Greiff mit dem Eigenthümer des Hauses zur Grunen Thür einen Vergleich ab wegen einem in dem Allment am Gross Braunfels gelegenen Brunnen. Es soll alles gehalten werden wie es 1491 durch Schultheis und Schöffen erkannt worden sei.
Band 7
X 1775 21. Aug.
Liegt ein Gutachten der betreffenden Handwerksmeister vor, daß das Haus Braunfels bei dem Abbruch des gegenüberliegenden Hauses (Grimmvogel) keinen erheblichen Schaden genommen, außer daß hie und da der Bewurf von den Wänden gefallen sei, und die Brandmauer an der Seite des Allments einen kleinen Sprung bekommen wegen dem „grausamen schlag“.
Band 8, Seite 19
Graal
Alte Mainzergasse 15
I.52
5. Juli 1856
Heute wurde mir Gelegenheit, das Haus genau zu untersuchen, es bildet das Eck mit der alten Mainzergasse und einem städtischen Allment, welches nach dem Main hin durch die ehemalige Stadtmauer abgeschlossen wird und tritt auf der anderen Seite gegen das Haus 13 hin bedeutend in die Straße vor, so daß es gleichsam ein doppeltes Eck bildet. S. Allment.
Der Unterbau ist sehr alt und reicht wohl in das 14. Jahrh. hinauf, jedoch haben sich von ihm nur einzelne Mauerreste erhalten und ein Gewölbe, das links das Erdgeschoß nach der Mainzergasse hin einnimmt, stammt aus dem 15. Jahrh. Es ist niedrig und besteht aus zwei aneinanderstoßenden flachen Kreuzgewölben, deren Schlußsteine Wappenschilder zeigen, die jedoch übertüncht und nicht mehr zu erkennen sind. Es hat von seinem ursprünglichen Aussehen viel eingebüßt, dadurch daß es zu einem Branntweinkeller umgewandelt ist, die 4-5 Fuß dicken Mauern desselben sind stellenweise eingeschlagen um Nischen zu erhalten, in welchen die Flaschen liegen, und das Fenster sowie die mit einem Spitzbogen überdeckten Thüren nach der Mainzergasse hin sind später eingebrochen, was man auf den ersten Blick erkennt. Der eigentliche Eingang war vom Hofe aus und ist diese noch sehr gut erhaltene Thüre genau mit den Formen des ganzen Gewölbes übereinstimmend ausgeführt. Dieser Zeit verdankt auch das Hauptthor seine Entstehung, dessen Spitzbogen allerdings später eine gewaltige Veränderung erfahren mußte, indem es an seinem oberen Theile durch unverständige Hände bei einer Reparatur ein gedrücktes Ansehen erhielt.
Gegenwärtig ist die ganze Räumlichkeit zu einer Liqueurfabrick eingerichtet und im Besitze des Herrn Englert. Im Hofe hat er seinen eigenen Brunnen, der früher ein Ziehbrunnen
Band 8, Seite [20]
war und nun durch eine hineingestellte Pumpe den Ansprüchen der Neuzeit gerecht wurde. Ein mächtiger Stein, an welchem früher die Rolle gehangen, giebt von seiner einstigen Bestimmung Zeugniß und tritt weit aus der dicken Mauer heraus, ein ebenfalls daselbst eingemauerter Tragstein war wohl bestimmt, eine Verdachung zu unterstützen, indem ich mir seinen sonstigen Zweck nicht erklären konnte. Dicht neben dem Brunnen führt eine mit einem Spitzbogen überdeckte Thüre in das Allment, das sich rasch auf den Main zu absenkt. Diese Thüre scheint später in die Mauer gesetzt zu seyn und ebenfalls dem 15. Jahrh. anzugehören, die Mauer jedoch die alte Umfassungsmauer zu seyn. Dieselbe ist durch vielfache Blenden stellenweise um ihre halbe Dicke verringert und im Laufe der Zeiten so sehr verändert und umgestaltet, daß ihre eigentliche Form kaum mehr herauszufinden ist. S. Abb. [R0594] [R0593] des Hofes.
Oben in dem Fachwerk des nach der Mainzergasse hin gelegenen Theil des Hauses findet sich über einer Thüre zierlich die Jahreszahl 1564 angemalt, was auf einen Neubau deutet, der auf den alten Unterbau in Holz aufgesetzt wurde und durch das Alter ganz schief steht. Die Jahreszahl selbst befindet sich über einer Thür und ist die Bemalung oder vielmehr der Anstrich der Wände genau so, wie ich es bei einer Menge von Häusern aus dieser Zeit vorfand, nämlich die Wand weiß getüncht, die Balken blaugrün oder roth, mit farbigen Streifen umzogen, der an seiner Endigung nach dem weißen Kalkputz hin wieder mit einer dunklen Linie eingefaßt ist. Auch die Fußböden sind dieselben und sind mit gebrannten thönernen Plättchen belegt, von einer Vollständigkeit,
Band 8, Seite [22]
das in seiner Anlage und seinen Formen allerdings auf eine frühere Zeit deutet, jedoch meiner Erfahrung nach zweifelhaft erscheint. Der Raum, den es erhellt, ist offenbar gegenwärtig in eine Kammer verwandelt und trägt außer der dicken Mauer, welche das Eck nach dem Hause 13 [I.53] bildet, keine Spur, die auf die rom. Zeit hinweist, welche das 11. und 12. Jahrh. ungefähr in sich begriff; auf der Seite nach dem Allment hin finden sich noch zwei Fenster, mit einem Rundbogen überdeckt, allein keines davon kann ich einer so alten Kulturperiode zutheilen und mag bei einer dereinstigen Untersuchung sich wohl die eigentliche Entstehungszeit am ersten klar legen.
Der Name des Hauses Graal deutet allerdings auf ein sehr hohes Alter und kommt das Haus urkundlich als schon bestehend bereits im Jahre 1393 vor, allein das berechtigt keineswegs zu der Annahme, daß es bis in den Anfang des 13. oder gar Ende des 12. Jahrh. hinaufreichen muß, denn die alten, dicken, durch zahllose Blenden entstellten Mauern können ebensogut aus einer späteren Zeit stammen, wie ich dieß hier in Frankfurt an einer Menge von Bauten nachzuweisen im Stande bin. S. Ab. [R0596] [R0595] der Fenster.
Wenn deßhalb von kundiger Seite die erstere Ansicht ausgesprochen wird, so ist dieser Ausspruch mit der größten Vorsicht aufzunehmen. Der Mittelbau verbindet das ebengenannte Hinterhaus mit dem auf den Main hin gelegenen Vorderhaus, in dessen Fachwerk wir oben im 4. Stock die zierlich angemalte Jahreszahl 1602 treffen. Sie ist gleich der im Hinterhaus
Band 8, Seite 23
über einer Thür angemalt, und wurde wahrscheinlich um diese Zeit der innere Hof mit seinen Gallerien, welche denselben von drei Seiten umgeben, in seine jetzige Form gebracht, indem [man] theilweise die alten Unterbauten stehen ließ und benutzte. Das Erdgeschoß des Hauses ist bis jetzt einer Untersuchung unzugänglich geblieben, bis auf einen Raum, welcher seinen Eingang, durch eine mit einem Rundbogen überdeckte Thüre hat und mit seinen Fenstern, ebenfalls eines davon mit einem Rundbogen überdeckt, nach dem Allment sieht. Der Raum ist sehr groß und sehr niedrig, 7 Fuß hoch und steht theilweise auf hölzernen Pfeilern; die Fenster sind erblindet und von Hunderten von Spinnweben verdunkelt, weßhalb das Ganze einen höchst malerischen Eindruck macht, trotzdem aber kann ich ihm kein höheres Alter zugestehen; er liegt ungefähr 4 Fuß über dem jetzigen Boden des Hofes und hat an seiner nach Süden gerichteten Wand links eine vermauerte Thüre. Diese Wand kann vielleicht einmal die älteste Wand des Hauses gewesen seyn, welche in den Zwinger zwischen der Stadtmauer und dem Hause führte und welcher Zwinger nachher mit dem Haupthause überbaut und das Haus mit der Brust auf die Stadtmauer gesetzt wurde. Die Erlaubniß dazu gab der Kaiser Karl IV., welcher der Stadt allerhand Privilegien ertheilte (Privilegia Francof. II. Aug.) und wurde davon ein solch ausgiebiger Gebrauch gemacht, daß später ganze Stücke der Stadtmauer überbaut wurden.
Vergl. das Battonsche Manuscript auf der Stadtbibliothek, Band I.
Band 8
2. April 1879
Der Thorbogen des Hauses, welcher früher ein reiner Spitzbogen war, ist äußerlich sehr entstellt, bei dem nun eingetretenen Abbruch hat sich ergeben, daß der Bogen früher rein war und zu einem viel höheren Raum führte, indem sich die beiden Angelsteine vorfanden, in denen die Thorflügel eingehängt waren, diese beiden Steine sind noch vorhanden und nun im Inneren vollständig zum Vorschein gekommen unter dem nunmehr abgeschlagenen Kalkputz der inneren Wände.
Meine Ansicht, die ich gleich von Anfang hatte, geht dahin, daß in die alten, aus dem 14. Jahrh. stammenden und theilweise stehen gelassenen Mauern ein Holzbau eingefügt wurde, der viel niedrigere Stockwerke hatte als uranfänglich intendirt war, denn die ebengenannten Steine liegen in der Höhe der jetzigen Fensterbrüstung, drei Fuß etwa über dem jetzigen Boden der Zimmer des ersten Stocks, auch kommt auf der inneren Seite der Brüstung nun der massive Stein des Thorbogens zum Vorschein und ist deutlich zu sehen, wo derselbe später in der gedrückten Weise angesetzt wurde.
Ich kenne kein Gebäude dahier, das so viele Umgestaltungen durchgemacht hat als das vorliegende, aber älter als den Anfang des 14ten Jahrh. halte ich die vorhandenen Ueberreste doch nicht und wage es sogar, zu behaupten, daß die drei rundbogigen Fenster aus dem 16ten Jahrh. stammen. Der Verlauf des Abbruchs wird zeigen, ob ich im Recht bin oder mich geirrt habe.
Was die nach dem Allment gerichtete Seite betrifft, so hat dieselbe in ihren untersten Mauerconstructionen unzweifelhaft Spuren der ersten Anlage aufzuweisen, allein
Band 8, Seite 155
Neugasse 10
L.94
1. Mai 1878
Ein eigenthümliches Haus, dessen Erbauung in das Jahr 1705 fällt, wie diese Jahreszahl ausweist, welche in dem Schlußstein über der Hausthüre eingehauen ist. Er bildet das Eck mit dem Allment und hat im
Band 8, Seite 181
Grüne Frauenthüre
Neue Kräme 27
K.47
19. Juli 1859
Wird 1608 durch den damaligen Besitzer, Martin Hecker neu aufgebaut und verspricht er, den im Allment gelegenen gemeinschaftlichen Brunnen, welcher baufällig geworden, auf seine Kosten mit Ketten und allem Zubehör zu gemeinschaftlichem ferneren Gebrauch wieder in Stand zu setzen, wenn man ihm gestatten wolle, denselben etwas weiter nach hinten und ein wenig zur Seite zu rücken, gegen sein Hinterhaus zu.
Wird angenommen und darüber eine Urkunde ausgefertigt 1608. 15. Oct., die Urkunde wird am 19. Nov. dess. Jahres bestätigt.
Ist seit dieser Zeit in den oberen Stockwerken bedeutend verändert worden. Der massive steinerne schön verzierte Unterbau jedoch ist geblieben. Eine Abbildung des Hauses im alten Zustand nach der Erbauung von 1608 befindet sich bei der Abb. vom Grimmvogel, s.d.
Band 8
28. Juni 1879
Im Hof steht noch ein Stück der alten Brandmauer, d.h. derjenigen Wand, die das Haus von dem Nachbarhause 23 scheidet und in dessen Hofe sichtbar ist. Sie trägt noch 2 alte Fenster, etwa aus dem Ende des 16. Jahrh. stammend, und oben zeigt sie noch einen Theil eines alten Treppengiebels. Auf der anderen Seite ist das Haus nach dem Hause 27 hin, durch ein schmales städt. Allment begrenzt, das es von diesem Hause scheidet und auf der Straße mit einer schmalen Thüre verschlossen ist, welche den städt. Adler trägt.