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Bild von Reiffenstein
Carl Theodor Reiffenstein (1820-1893)
Landschaftsmaler und Frankfurter Bildchronist
Reiffensteins „Sammlung Frankfurter Ansichten“ gehört zum Gründungsbestand des Historischen Museums. Der Künster verkaufte sie 1877 der Stadt. In 2.000 Aquarellen und Zeichnungen sowie auf 2.400 Manuskriptseiten hielt er das alte Frankfurt fest.

Suchergebnis für Allerheiligen

Band 1, Seite [unpaginiert]
Allerheiligengasse
[kein Datum]
Band 1, Seite 9
Allerheiligengasse 63
B.6
5. Juni 1858
Das nach der Straße hin gelegene Vorderhaus stammt aus dem Jahr 1709, wie eine Wetterfahne auf dem Giebel desselben zeigt, welche die Inschrift G.K. 1709 trägt, neben diesem Hause ein großes Thor, durch das man in einen geräumigen Hof gelangt, dessen Ost- und Südseite von Schoppengebäuden und Lagerhäusern eingenommen wird, während die südwestliche Eck desselben von einem Garten gebildet wird, der durch ein eisernes Gitterthor von dem Hofe abgeschlossen ist und dichtes Buschwerk trägt, über dessen Gipfel die Giebel der Hinterhäuser der Judengasse malerisch herübersehen. s. Abb. [R0253]
Im Hofe rechts ein Mittelbau, der aus der ersten Anlage herzurühren scheint, denn über seinem Thore befindet sich ein Schlußstein mit der Jahreszahl 1679 und einem Wappen oder vielmehr ein mit einem Helme geziertes Wappenschild, auf dem sich die in der Abb. [R1310] gegebenen Hausmarken befinden. Die Sterne kommen bei den Marken vielfach vor, ohne daß mir deren Bedeutung bis jetzt klar geworden ist. Auf dem Helm stehen drei Federn oder Kornähren. An dem Hause selbst steht ein alter Ziehbrunnen, in den man eine Pumpe gestellt hat, daneben ein großer steinerner Brunnentrog. Das Ganze scheint ein adeliges Besitzthum gewesen zu seyn. Unter dem Thorbogen und im Innern dieses Hauses befinden sich Thüren mit rundbogigem Sturz und in den oberen Stockwerken große Räume mit schweren Trägern von
Band 1, Seite 11
Allerheiligengasse 53
B.10
10. Juni 1861
An dem Tragstein unter dem 1ten Stock I.I.M. 1692 – wahrscheinliche Erbauungszeit
Sonst ist an dem Haus nichts zu bemerken, indem es nach oben vielfach verändert ist.
Band 1, Seite 13
Palmbaum, grosser
Allerheiligengasse 45 | Hinter der Südmauer 24
B.32
Mai 1862
Ist das Eck mit der Judenmauer und wurde im Jahr 1830 von Grund auf neu erbaut. In diesem Hause wurde am 18. 2. 1752 der große Dichter Klinger geboren, und erst später war seine Mutter, deren äußere Verhältnisse sich ungünstig gestaltet hatten, gezwungen, das Haus B.162 in der Rittergasse (jetzt Klingergasse) s.d. zu beziehen und wurde deßhalb Letzteres fälschlich von Frau Belli-Gontard in dem Buch „Leben in Frankfurt a.M.“ Seite 141, Band 10 als sein Geburtshaus bezeichnet. Näheres findet sich in einem guten Artikel in der Didaskalia Jahrgang 1840, 28-29. 9. No. 272.Dieser Artikel berichtigt nämlich seinen bereits am 12. 9. in demselben Blatte erschienen, nach mündlichen Aussagen des hochachtbaren Herrn Hofrath Dr. med. G. F. Hoffmann sen. verfassten Aufsatz, sowie einen Artikel, welcher in dem Gutenbergeralbum erschienen war.Darauf erfolgte in Nummer 280 von Herrn Dr. Hoffmann eine vollkommene Anerkennung dieser Berichtigung, welche umso wichtiger ist, als dadurch aller Streit mit einem Schlage entschieden ist und die Angaben der Frau Belli-Gontard hinfällig machen.
Band 1, Seite 15
Schwarzer Hirsch
Allerheiligengasse 33
B.38
13. September 1876
Im Schlußstein des Thorbogens 1715. Der hintere Theil der Vorderhäuser, dessen nach der Straße gerichtete B.38Fronte bis zum Dach massiv ist und einen steinernen Giebel hat, steht auf sehr starken, jedoch dabei zierlichen hölzernen Trägern, welche der Durchfahrt ein eigenthümliches und malerisches Gepräge verleihen, wozu die dabei stehenden Nußbäume das ihrige beitragen. Es ist eines der stattlichsten Häuser, dessen nach dem Hof gerichtete Seite von den ebengenannten Bäumen beschattet wird und mit ihrem Schiefersteinbeschlag und der alten Treppe einen höchst behaglichen Eindruck macht. Es besitzt einen großen Hof und weitläufige Hintergebäude, die auf den alten Judenfriedhof stoßen. Die ganze Anlage gehört dem vorigen Jahrhundert an.
Siehe auch:
Band 1, Seite 17
Allerheiligengasse 17
B.46
28. Februar 1866
In diesem Hause wohnte der Häfnermeister Benkard, am 28. Juni 1794 blieb Morgens dessen Wohnung verschlossen, die Nachbarn wurden nach einiger Zeit aufmerksam, klopften an der Thüre, und da dieselbe nicht aufgethan wurde, machten sie Anzeige, worauf von der Behörde geöffnet wurde. Hier fanden sie den Häfnermeister Benkard mit auf den Rücken gebundenen Händen, und niedergekauert an die Füße eines Schrankes in der Wohnstube festgeknebelt, dessen Frau aber mit eingeschlagenem Hirnschädel todt im Bette. Räubern, welcher jedoch Sigler um so weniger Glauben schenkte, als Benkard ein ganz reines Hemd, an welchem die Bügelbrüche sich noch vorfanden, anhatte. Der Aktuarius Sultz, später Criminalrath, protokollirte Alles genau, und B. wurde als des Mordes dringend verdächtig ins Gefängniß gebracht. In der eingeleiteten Untersuchung läugnete er jedoch hartnäckig, gestand aber, als ihm ein Selbstmordversuch, den er mit einer kleinen Scheere gegen sich ausführen wollte, mißlungen, am 18. 9. desselben Jahres, vollständig ein, worauf er auf eingeholten Rath auswärtiger Rechtsgelehrten, nämlich der Universitäten Marburg und Halle zum Tode durch das Rad verurtheilt wurde.
Da der Katharinenthurm, auf welchen sonst die zum Tode Verurtheilten gebracht worden, nachdem ihnen das Todesurtheil mitgetheilt war, und wo sie bis zur Abführung auf den Richtplatz verblieben, abgebrochen war,
Band 1, Seite 21
Allerheiligengasse 6
B.67
13. September 1876
An einem Tragstein unter dem ersten Stock ein Wappenschild mit den Buchstaben P. W. – Das Haus ist jünger als das Nachbarhaus No. 8
Band 1, Seite 23
Allerheiligengasse 8
B.68
13. September 1876
Massiver Unterbau etwa aus der zweiten Hälfte des 17. Jahrh. Als Thürsturz ein gut gegliederter Segmentbogen nebst einem Träger unter dem ersten Stock mit einem vortrefflich gehauenen Löwenkopf.
Band 1, Seite 25
Allerheiligengasse 38
B.140
Mai 1862
Unter dem Tragstein des ersten Stocks 1726. Das Haus ist jedoch vielfach verändert und wurde mit dem Nachbar-Hause 40 zu gleicher Zeit aufgeführt.
Band 1, Seite 27
Strassburger Hof
Allerheiligengasse 40
B.141
Mai 1862
An einem Tragstein des ersten Stocks 1726. Das Haus ist jedoch vielfach verändert und wurde mit dem Nachbarhaus 38, B.140, s.d. zugleich aufgeführt.