Dieß Haus bildet das Eck eines Aliments und auf der anderen Seite mit dem Nürnbergerhofsgäßchen. Unten im Erdgeschoß hat es eine gewölbte Halle, welche auf 2 Pfeilern ruht und aus 6 Kreutzgewölben besteht, die den ganzen Raum des Hauses einnehmen. Die Verzierungen an denselben deuten auf eine sehr späte Zeit, doch weil das Ganze aus einem Guß hervorgegangen ist, macht es keinen schlechten Eindruck. Das Haus ist gebaut für ein Kaufhaus, d.h. für ein Haus, in dem im unteren Geschoß ein Waarengeschäft betrieben wird.
Dieß bezeugen die in das Gewölbe eingebundenen eisernen Haken für die Waage u.s.w. und dessen übriger Raum von einer Familie allein bewohnt wird; die zu den oberen Räumen führende Treppe liegt in einem besonders dazu angebrachten, an der nordöstlichen Ecke des Hauses in das Aliment oder Höfchen vortretenden, sechseckigten Thürmchens, das in seinem obersten Stockwerk beinahe ringsum eine entzückende Aussicht über die Stadt gewährt, und die Bewohner des Hauses, welche durch Verhältnisse und Geschäft an das dunkle winkligte Haus gekettet sind, wie dieß in früherer Zeit häufig der Fall war, hinreichend entschädigt. Frankfurt noch im Anfang dieses Jahrh. mit einem starken Gürtel von Mauern, Wällen und Festungswerken umzogen, schloß von jeher ein reges Kaufmanns- und Handwerksgeschäftsleben in sich. Die