Inhalt »
«

Inhaltsverzeichnis

Bild von Reiffenstein
Carl Theodor Reiffenstein (1820-1893)
Landschaftsmaler und Frankfurter Bildchronist
Reiffensteins „Sammlung Frankfurter Ansichten“ gehört zum Gründungsbestand des Historischen Museums. Der Künster verkaufte sie 1877 der Stadt. In 2.000 Aquarellen und Zeichnungen sowie auf 2.400 Manuskriptseiten hielt er das alte Frankfurt fest.

Suchergebnis für Abt

Band 2
Abtragung der Pfeiler.
Sachsenhausen zunächst stehenden Brückenpfeilers begonnen, welcher sammt den Brückenbogen in die Linie des neuen Ufers fällt und soweitl niedergelegt wird als die Höhe der Auffüllung beträgt.
Band 3, Seite 21
10. Juni 1866
Ueber die alte Domdechanei gehen mir soeben von Herrn C. Koenitzer folgende interessante Mittheilungen zu, gegen deren dereinstige Veröffentlichung derselbe keinen Einwand hat.
Mein Vater Carl David Koenitzer erkaufte im Jahr 1815 die damalige alte Domdechanei, ob aus der Hand oder bei einer Versteigerung, erinnere ich mir nicht mehr. Manche Bedenken gaben sich innerhalb und außerhalb der Familie über diesen Ankauf kund. Man hielt auch noch in späterer Zeit, wovon mir manche Beispiele bekannt, in bürgerlichen bescheidenen Familien damals den Kauf und sogar Bau eines eigenen Hauses für eine Ostentation; nur der ererbte Hausbesitz galt für gerechtfertigt in denjenigen Kreisen, die heutzutage freilich ganz andere Begriffe aufstellen und den Besitz einer größeren oder kleineren Liegenschaft sofort abtreten, parzelliren u.s.w., wenn nur ein hoher Preis winkt.
Die alte Dechanei war ein wunderliches Conglomerat verschiedener Gebäude; vorn nach der Straße hin befand sich der Thorbogen, an der Seite neben dem Rittershausen‘schen Haus, derselbe verlief sich in schräger Richtung nach dem Hofe zu, neben dem Thorbogen, gegenüber der kleinen Treppe, welche auf das Pfarreisen führte, befand sich der Laden, welcher bis dahin lange Jahre die Brönner‘sche Buchhandlung innegehabt. Aus dem Laden führte eine sehr schwankende Holztreppe mit einer Stange als Geländer auf einer Seite in das Comptoir des alten Senator Brönner, eine kleine Räumlichkeit, deren Fußboden längst defect war. Einige Fenster führten nach dem Laden, ein anderes aber, stark mit Eisengitter versehen, war nach dem nicht sehr hellen Thorbogen gerichtet. Die Eisengitter selbst waren derart gebogen, daß mit einiger Mühe ein Kopf sich durchzwängen konnte.
Am Thorbogen war der Eingang ins Haus und zu einem
Band 3, Seite 23
Meine freien Stunden brachte ich größtentheils in diesen öden Räumen zu, die nun bald dem Abbruch anheim fallen sollten, das Geheimnißvolle dieser verschiedenen Gebäude zog aber nicht blos mich an, sondern auch die mit Abbrechen beschäftigten Arbeiter, welche in ihren Feierstunden stets mit Axt und Hammer umherzogen und die Wände anklopften, um bei etwa hohlem Thone vermeintliche Schätze aufzusuchen. Es fand sich jedoch nichts außer einer eisernen Kugel und dem Gerippe eines Huhnes, welche, Gott weiß warum, in einer Mauer zu Tage kamen und endlich unter dem Boden des Gartengebäudes die Reste eines menschlichen Scelettes.
Zuerst wurden die Hintergebäude abgerissen und an deren Stelle die heute noch bestehenden erbaut, während das Hinterhaus mit der alten Holzgallerie, auf welcher sich die Abtritte befanden, stehen blieb.
Das nasse Jahr 1816 war dem Trocknen des Baues nicht günstig, und so zeigten sich nach dem im Jahr 1817 erfolgten Einzuge meiner Aeltern gar manche feuchte Stellen, da wo Spiegel oder andere an der Wand befestigte Gegenstände die Luft nicht beikommen ließen.
Sieben Jahre lang habe ich mit den Meinigen in diesem Hofgebäude gelebt. Es waren Tage zuweilen freudiger Jugend, die jedoch nicht selten durch ernste Gedanken bei mir getrübt erschienen, sowie denn überhaupt eine gewisse Melancholie mein Inneres beherrschte und erst viel später mein heutiger Humor zur Entwicklung gelangte.
Als eine Frankfurter Merkwürdigkeit kann vielleicht bezeichnet werden, daß, wenn ich nicht irre, 1818 in dem Saale des Hinterhauses, das später dem Cäcilienverein, ebenfalls dem Instrumental-Verein zu Proben diente, die zweite Aufführung des Bürger-Capitains stattfand, während die erste im Hause des Herrn Petsch auf der
Band 4, Seite [142]
17. O. U.
1725, 18. Juni gab Joh. Friedr. Mangold der ältere eine Schrift bei Rath ein, in welcher er verlangte, daß der von Marcus Fester geschehene Verkauf des Fürstenecks um f. 12.000 nicht stattfinden könnte, weil in dem anno 1661 v. 29. April geschehenen Verkauf deutlich bedungen worden, daß, wenn die damalige Käuferin Philipp Mangolds Hausfrau das um f. 6000 gekaufte Haus wieder verkaufen wolle, sie solches den Verkäufern N. und ihren Kindern zuforderst anbieten und für 6000 wieder erlassen wolle, nunmehr wäre gedachter Johann Friedr. Mangold der ältere, der nächste dazu und begehrt, man solle ihm das Haus abtreten und für f. 6000 erlassen, welche er sogleich erlegen wolle. Hierauf erschien ein Schöffendecret vom 13. July 1725, daß nach Erwägung der Umstände Johann Friedrich Mangold mit seinen Ansprüchen ab- und ein für allemal zur Ruhe verwiesen wird.
Band 6, Seite 35
Heiligkreutzgasse 18
B.111
April 1859
Ueber der Hausthür im Schlußstein ein Wappen mit der Jahreszahl 1740. Es ist sehr roh ausgeführt, wie die Abb. [R1305] zeigt; auf einem Stab, um den sich eine Schlange windet, sitzt ein Vogel mit ausgebreiteten Flügeln, oben über dem Wappenschilde eine halbe menschliche Figur, die den Arm in die Seite stemmt.
Der hinter dem Hause gelegene Bleichgarten stößt unmittelbar an die alte Stadtmauer. Das Haus hat auf der Nordseite Fenster, die ich lange Zeit irrthümlicherweise für viel älter hielt und welche auch im Hause zum grossen Speicher vorkommen sowie an den Häusern Bleichstraße 17, 19, Eck mit der Abtsgasse, nämlich kleine viereckte 5 ‘‘ hohe Scheiben, s. Ab. [R1304]
Band 6
1771, 14. Dec.
Wird dem Banquier Leerse erlaubt, an seinem Haus (gold. Apfel) auf dem gr. Hirschgraben 2 große und 4 kleine Abträge setzen zu lassen.
Band 6
1724, 7. Juni
Revers an Herrn Joh. Maximilian v. Lersner, daß er den in Händen habenden Original Währbrief über den jetzo zum W.H. gehörigen gr. Garten, sobald er das von solchem Garten ihm durch Vergleich zugestandene Stück in Besitz haben würde, an Frau Vigy abtreten wolle.
Band 6, Seite [88]
Das Eigenthum war hiernach von 1654-1834 in der Malapert‘schen Familie, d.h. 180 Jahre.
Außer dem umstehend Mitgetheilten, welches [ich] bis auf die Erbschaftsangaben fast sämmtlich in den Akten bestätigt gefunden habe, sind nachfolgende Angaben von Interesse:
Act. 12. Juli 1655. Baubescheid wegen des neuen Lang Baues nächst der Mauer.
23. Sept. 1658, Sonntag den 23. Sept. 1658. Ist Herrn David v. Malapert, Bürger und Handelsmann, dahier, vergünstigt worden, in seiner Behausung hinten in die Mauer auf dem Hirschgraben gegen den Solms‘sischen Hof über ein Thor zum Einfahren brechen zu lassen.
pro copia aus der Stadt Frankfurt Bau-Protocoll
1680 & 1681 fanden zwischen Susanna Malapert geb. Dufay, Wittwe des Residenten Abraham Malapert und Remigius Priem, Johann Arnon und Joh. Adolph Lersner wegen einer gemeinschaftlichen Mauer Streitigkeiten statt, worüber sich später verglichen wurde.
1746 u. 1747 wird das Haus zum Salzhaus genannt, von Herrn Major v. Malapert neu aufgebaut durch Maurer Trossbach jun. und Zimmermann Bachmann. Es tritt hier in den Akten der Name Salzhaus zum erstenmal vor.
1747 Bewilligung die Anlegung eines Abtritt Fryloches auf der Straße des kl. Hirschgrabens dem Solms‘schen Hof gegenüber.
1787 Erlaubniß zur Anlegung eines bedeckten Flosses auf dem Hirschgraben.
1787-1788. Baupolizeilicher Proceß zwischen Kammerherrn Freiherrn Friedrich Wilh. von Malapert gegen den Handelsmann Kelchner wegen des letzten Abtritt neben der gemeinschaftlichen Mauer. Zum Vortheil des ersteren entschieden.
1788, 22. Juni wurde erlaubt, ein Fenster in den Stall auf dem großen Hirschgraben ordnungsmäßig verändern zu lassen.
1790, 16. Feb. übernimmt laut Vertrag der Brunnenschulz Dominicus Hoelm [Hoehn?], die beiden Brunnenmeister Christoph Ludwig Bachmann, Johann Friedrich Soehnlein vom Rosenbrunnen auf 6 Jahre die Abfuhr des Gassen-Grundes, Kübel, Koth u. Kehricht, das Eisen zu Nutz des Freiherrn v. Malapart Feldgüter.
Gefällige Mittheilung des Herrn Bachmann, Beamter der Versicherungsgesellschaft Phönix, dahier, 1874.
Siehe auch:
Band 6, Seite 91
Hirschsprung | Hirschkopf
Kleiner Hirschgraben 4
F.80
Mai 1860
Unter dem ersten Stock ein Tragstein Fig. 2 mit der Jahreszahl 1621. Dieser Tragstein gehört zum Nebenhaus F.81 (2), ist jedoch in der gemeinschaftlichen Mauer eingebunden. Ebenso ist das Wappen oben an der Brandmauer (Fig. 1) über die ganze Breite derselben gemeinschaftlich gelegt. An der Brandmauer oben auf der Straße sowie hinten nach dem Hofe zu das Wappen Fig. 1.
Dasselbe Wappen findet sich auch an dem Hause zum „Papagei“ in der Papageigasse. (War das Haus eines Herrn Rath de Neufville). Im Hof steht ein sechseckiger Treppenthurm, in dem eine steinerne Treppe sich aufwindet, der Eingang dazu ist im Hausgang; in der Höhe des ersten Stocks befindet sich an diesem Thurm eine jetzt vermauerte Thür mit zwei aus der Mauer herausragenden Trägern, wahrscheinlich eine kleine Gallerie oder einen Vorbau tragend, um von da in das Haus zu kommen.
Man sieht an dem Hause noch deutlich die Spuren, wo der Anbau war. Unten am Fuße des Thurmes eine Thür mit einem Spitzbogen; welchen Zweck dieselbe hatte, konnte ich noch nicht ermitteln, jetzt dient sie als Eingang zu einem an der Thüre nur auf einer Seite sich anlehnenden Abtritt, welcher auch nur die Höhe der
Band 6, Seite 127
Insel | Maininsel | Abtragung
11. September 1878
Seit ungefähr drei Wochen ist man damit beschäftigt, die Maininsel oberhalb der Brücke abzutragen und das Ufer vor dem Deutschen Hause weiter in den Fluß hineinzurücken und aufzufüllen. Daß mit diesen Veränderungen die ganze Gegend einen durchaus anderen Charakter annimmt, bedarf keiner Erwähnung, indem schon durch den Bau der neuen Brücke eine nothwendig bedingte Umgestaltung der benachbarten Stellen eingetreten war. Das alte Sachsenhausen ist kaum mehr zu erkennen, und machen die noch vorhandenen Ueberreste einen kläglichen Eindruck. Wenn einmal erst das Ufer ganz aufgefüllt ist und bis an die alte Ringmauer reicht, dann wird vollends das Auge die alten wohlbekannten Formen vergeblich suchen.