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Inhaltsverzeichnis

Bild von Reiffenstein
Carl Theodor Reiffenstein (1820-1893)
Landschaftsmaler und Frankfurter Bildchronist
Reiffensteins „Sammlung Frankfurter Ansichten“ gehört zum Gründungsbestand des Historischen Museums. Der Künster verkaufte sie 1877 der Stadt. In 2.000 Aquarellen und Zeichnungen sowie auf 2.400 Manuskriptseiten hielt er das alte Frankfurt fest.

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Band 6, Seite 205
Judenmauer 17
B.21
Löwe, Wappenhalter
Judenmauer 17
B.21
19. September 1871
Ein arg zerstörter, aus rothem Sandstein gehauener, zwei Wappenschilde haltender freisitzender Löwe, welcher bis vor einigen Tagen als Prellstein verwendet, an dem Hause No. 17 angelehnt war und im Laufe der Zeit von dem Fuhrwerk gar übel zugerichtet wurde, da er an dem engsten Theil der Straße stand.
Herr Architekt Klein, der ihn auch seit langer Zeit kannte und welchem ich den Wunsch geäußert hatte, auch das gegen die Wand gekehrte Wappenschild zu sehen, wußte den Herrn Ingenieur Erhard zu veranlassen, denselben herausnehmen zu lassen und fand sich zu unserer Ueberraschung als Sockel ein Säulencapitel vor, was keinen Zweifel übrigläßt, daß der Löwe von allen vier Seiten frei gesehen wurde, also wahrscheinlich auf einem Brunnen stand. Jede der vier Seiten des Capitels hat ein anderes Ornament aufzuweisen und möchte der Form derselben sowie der des Wappenschildes nach die Anfertigung in das Ende des 17. Jahrh. zu verlegen seyn.
Das Steinbild steht nun seit einigen Tagen im Saalhof, allwo es genau betrachtet und untersucht werden kann, das eine, bisher gegen die Wand gekehrte und deßhalb noch gut erhaltene Wappen ist das der Familie v. Cronstetten, das andere mir zur Zeit noch unbekannt.
Ich hielt es anfänglich für das Wappen des Johanniterordens,
Band 7, Seite 3
Kaffeegasse 1
I.187
3. Juli 1878
Ein Stück der alten Brandmauer nach dem Hinterhause von Mainzergasse 24. Lit. I.180 hin hat einen alten Treppengiebel aus dem Ende des 15. oder Anfang des 16. Jahrh. und sind die Zinnen desselben äußerst scharf ausgeführt mit geschmackvollen steil ansteigenden Abschrägungen, die eigentlich auf ein höheres Alter schließen lassen. Das Vorderhaus nach der Kaffeegasse ganz erneuert.
Band 7, Seite 13
Alte Cölnische Post
Kaltelochgasse, jetzt Paulsgasse 2
K.139
7. Oktober 1866
Ein altes weitläuftiges Gebäude, dessen ältesten, jetzt noch bemerkbaren Ueberreste aus dem Ende des 16. Jahrhunderts stammen, wie die Jahreszahlen 1565 - 1569 - 1580 beweisen, welche sich an verschiedenen Orten eingehauen befinden. Die älteste der oben genannten Zahlen findet sich über zwei gegeneinandergestellten Wappenschildern, welche den Familien Fichard und Mengershausen angehören.
Der Stein, s. Abb. [R0607a-b], auf welchem sie angebracht ist, bildet den Schlußstein der Thüre, welche in den Hauptkeller des Vorderhauses führt. An zwei anderen Kellerthüren, welche unmittelbar an die obenerwähnte rechtwinkelicht anstoßen, findet sich die Jahreszahl 1580. Diese Thüren tragen in ihren Profilen sämmtlich die Steinschnitte des 16. Jahrh. Der Keller scheint einmal erhöht worden zu sein, da die Sockel der Pfeiler, welche die Gewölbe tragen, unter dem Boden liegen. Wahrscheinlich wegen des bei Ueberschwemmungen des Mains häufig eintretenden Wassers, da das Haus über dem alten Stadtgraben, an einer der tieferen Stellen desselben, liegt. Im Hofe über einer Thür des Mittelbaues im Sturz derselben eingehauen die Jahreszahl 1569 [MZ_7-1] nebst dieser Hausmarke, s. Abb. Eine in Eisenblech ausgeführte, ziemlich reich verzierte Thüre schließt diesen Raum ab, eine
Band 7, Seite 17
Fladhaus
Kaltelochgasse | Paulsgasse 4
K.140
4. April 1877
Heute wurde der Anfang des Abbruchs mit dem Aushängen der Fenster und dem Herausbrechen der inneren Theile gemacht. In seinen oberen Theilen gehört das Haus dem Ende des 16. oder Anfang des 17. Jahrhunderts an, was der höchst einfach profilirte Tragstein am Eck unter dem zweiten Stock beweist, hingegen der Unterstock mit dem Tragstein und der ganzen Einrichtung ist später erneuert und fällt unzweifelhaft in den Anfang des vorigen Jahrh. Dieser Ueberhang ist so niedrig, daß man bequem mit der Hand ihn erreichen kann und ein Hauptkennzeichen des Hauses, das, obgleich es architektonisch sonst nicht Bemerkenswerthes aufzuweisen hat, doch ein äußerst charakteristisches Merkmal der Straße ist, wozu namentlich die in seinem Erdgeschoß befindliche Bäckerstube mit dem Bäckerladen nicht wenig beitrug. Was der weitere Abbruch ergiebt, bleibt dahingestellt, jedenfalls aber befinden wir uns bei der allerältesten Stadtgrenze und ist bei den vorkommenden Erdarbeiten die größte Aufmerksamkeit zu empfehlen.
Eine hölzerne mit einem Spitzbogen überdeckte Thüre kam zum Vorschein, welche in das Nebenhaus führte und hatte es allen Anschein, daß dieselbe seit langer Zeit vermauert gewesen.
Bei dem weiteren Aufräumen und Abbrechen der Kellermauern stieß man auf den ehemaligen ältesten Stadtgraben und wurde aus demselben eine Menge stinkendem Schlammes ausgehoben, welcher seit langer Zeit das ganze umliegende Erdreich verpestet hatte. Sodann wurden zwei runde Säulen aufgedeckt, welche bestimmt waren, irgend einen Bau, der über dem Kanalgewölbe aufgeführt war, zu tragen, denn daß sie dem Gewölbe selbst nicht als Träger gedient, geht aus
Band 7, Seite 31
Kastenhospitalsgasse 1 | Kastenhospitalsgasse 3
E.177
1. Dezember 1863
Ueber der Hausthür im Schlußstein ein Pferd mit der Jahreszahl 1732, ebenso in dem Rundbogen über der Hausthür in dem Eisengitter zwischen zierlichen Verzierungen ein Pferd von Eisenblech ausgehauen, dabei
17 H 43.
Das Haus hat neben sich einen durch eine hohe Mauer von der Straße geschiedenen Hof und hat sich namentlich die Seite nach dem Hofe hin ziemlich ihre Eigenthümlichkeit erhalten. Das große Einfahrtsthor in der eben erwähnten Mauer ist selten offen, und ich konnte noch nicht dazu kommen, den Hof genauer zu untersuchen. Diese Seite des Hauses hat theilweise noch runde Scheiben in den Fenstern, welche allgemach anfangen, eine große Seltenheit dahier zu werden. Die Tollgasse hat in der neueren Zeit total ihren früheren einsamen Charakter eingebüßt durch die Zerstörung der Bleichgärten und den Neubau vieler Häuser an ihrem oberen Ende, s.d.
Neben dem obengenannten großen Thor findet sich rechts ein kleines mit einem Spitzbogen überdecktes Pförtchen, das schon sehr lange vermauert seyn muß; wahrscheinlich geschah dieß, als das große Thor, das dem vorigen Jahrh. angehört, in der Mauer angebracht wurde.
[Nachtrag mit Bleistift S. E.:] In diesem Hause wohnte Hassel, des berühmten Komikers Vater, der Platzkommandant.
Band 7, Seite 39
Weisses Haus
Kastenhospitalsgasse 6
E.181b
Mai 1859
Ein aller Wahrscheinlichkeit nach ganz erhaltenes Exemplar eines Hauses aus dem 16. Jahrh., das in sehr anschaulicher Weise ein Bild der kleinen Häuser giebt, welche zerstreut in den damals wenig angebauten, an die Stadtmauer angrenzenden und meist durch Bleich- und Weingärten begrenzten Straßen standen. Große Räume, wie der Taubenhof, Kastenhospitalshof u.s.w. mit ihren ausgedehnten Rasenplätzen führten hier der Gegend fortwährend reine frische Luft zu, eine Wohlthat, welche die heutige Generation kaum mehr kennt. Das Haus hat außer daß die Vorderseite mit Schiefersteinen beschlagen wurde, keine weiteren Veränderungen erlitten. Es hatten diese Stadttheile zunächst der Ringmauer etwas ödes und wenig begangenes und erinnere ich mich derselben nur dunkel aus meiner frühesten Jugend; als später die Hochstraße angebaut wurde, was nach und nach geschah und man den Graben allmählich ausfüllte, belebte sich die Gegend ein wenig mehr, jedoch nur immer spärlich. Das Abbrechen der alten Taubenhofsgebäude aber, s.d. und die Zerstörung der schönen Bleichgärten brachten die Sache in eine andere Gestalt. Es wurden nämlich 12-14 neue Häuser an die leere Stätte gebaut, der Zwinger hinter den Häusern der Hochstraße in Gärten verwandelt und dadurch theilweise dem Verkehr entzogen, dagegen die Straße weiter herunter nach dem Hause zu verlegt, was nothgedrungen auch den Verkehr etwas mehr in diese Gegend zog.
Bald wird auch dieses Haus mit seinem Gärtchen unter der Speculation fallen, ebenso wie sein Gegenüber und somit abermals ein Theil jener älteren Zeugen des Aussehens unserer Stadt in der Vorzeit verschwinden.
Dasselbe Schicksal hatten die paar kleine Häuschen am oberen Ende der Meisengasse, welche man niederriß und durch große kastenartige Neubauten den Häusern der Hochstraße die Hälfte des Lichtes und der Luft benahm, ein Leid, das den vor dem Hause liegenden Bleichgarten über kurz oder lang ebenfalls ereilen wird.
Band 7, Seite 41
Weisses Haus
Tollgasse | Kastenhospitalsgasse 6
E.181b
4. April 1873
Heute begann der Abbruch; ich untersuchte das Innere und fand außer einer schönen geschmackvollen Deckeneintheilung in Stuck auch noch verzierte Fensterpfeiler in Sandstein ausgeführt. Die Fenster lagen in tiefen Blenden, die zusammengekoppelt und mit einem flachen Segmentbogen überwölbt [waren]. Die Erbauungszeit wird das Ende des 17. Jahrh. seyn, wenigstens stimmen alle Formen dahin ein. Von außen war das Häuschen reizend in der Form. s. Ab. [R0176] [R0173]
Band 7, Seite 43
Klein Limburg | Klein Birnbaum
Kerbengasse 8 | Limburgerg. 1 | Römerberg 17
I.158
6. April 1860
Scheint in das Ende des 16. Jahrh. zu gehören, wenigstens deuten die Gliederungen und Stäbe an den Fenstern und Thüren des Baues, welcher nach der Limburgergasse hin steht, sowie die Form zweier Wappen, die an den Tragsteinen unter dem Ueberhang des ersten Stocks im Hinterhaus im Hofe sich vorfinden, unzweifelhaft auf diese Zeit hin. Genau dieselbe Form der Wappenschilder findet sich im Hofe des Hauses I.101, Markt 37, was ebenfalls in diese Zeit gehört, obgleich ich von Beiden bis jetzt noch keine Jahreszahl aufzufinden vermochte. s. Abb. [R1195]
Der nach der Kerbengasse hin gelegene Theil des Hauses wurde, wie mir der gegenwärtige Besitzer desselben, Herr Dr. med. Ehmant, mittheilte, im Jahr 1808 erbaut.
Band 7, Seite [unpaginiert]
Klingergasse, früher Rittergasse
[kein Datum]
Band 7, Seite 83
Rother Hahn | Compostell | Mainzer Hof
Klostergasse 2 | Predigerstraße 6
A.40b
Juni 1860
Es war das Haus Baldemars von Petterweil, dem ältesten Topograph unserer Vaterstadt. Sein äußeres Aussehen schon verräth das Alter, denn es ist noch ziemlich im alten Stande erhalten. vid. Abb. I. p. 106, 107. Gegen Ende des 17. Jahrh. wahrscheinlich erlitt das Haus im Innern eine Reparatur, daher stammen die Thüren in den Zimmern im zweiten Stock, und das Treppengeländer mit den Löwen als Schild und Wappenhalter! Im Hofe ein alter Stein mit einem Haken für den Ziehbrunnen, sodann eine eiserne Thüre, mit Bändern beschlagen und verzierter Nägeln. I.
Nach der Aussage des jetzigen Besitzers fanden sich eine Menge Bodenplättchen im Hause, die er theilweise wegnehmen ließ. Der Hof des Hauses versetzt uns vollkommen in‘s Mittelalter. vid. I. 106.