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Inhaltsverzeichnis

Bild von Reiffenstein
Carl Theodor Reiffenstein (1820-1893)
Landschaftsmaler und Frankfurter Bildchronist
Reiffensteins „Sammlung Frankfurter Ansichten“ gehört zum Gründungsbestand des Historischen Museums. Der Künster verkaufte sie 1877 der Stadt. In 2.000 Aquarellen und Zeichnungen sowie auf 2.400 Manuskriptseiten hielt er das alte Frankfurt fest.

Suchergebnis für Brunnen

Band 10, Seite [208]
Anno 1716 Beyde Raths Herrn
Herr Johann Jacob Hartmann = ältere
Hr. Henrich Ochs = jüngere
Sämptliche geschworne
Johann CasPar Brück, Johann Wörner Dietz = ältere
Johannes Ochs der ältere, Johann Wilhelm Hoffmann = jüngere.
Gott woll Kayßer Carl den Sechsten und seinen
Printzen Leopold ein großes Alter lassen
wachsen Elisabeth Kayserin bleiben holt. Und
laß Sie sehen Kindes Kinder, in stetem Fried
und ruhstand leben, alles unglück von Ihnen
hindern, Jesus bleib stets auf ihn schweben
biß daß sie nach dießer Zeit kommen zu
der Seeligkeit. Amen.“
Daneben den obenerwähnten hölzernen Adler mit Scepter und Reichsapfel und der Jahreszahl 1711.
Ferner ein ziemlich großes Bild, welches eine Ansicht des Römerberges darstellt, allem Anschein nach aus dem Ende des 17. oder Anfang des 18. Jahrhunderts, wahrscheinlich soll es ein geschichtlicher Moment bei irgend einer Krönung sein, denn wir finden darauf die Ochsenküche aufgeschlagen, und den Brunnen mit rothem und weißem Wein, sodann eine Menge Volkes, das die Mitte des Platzes frei läßt, auf diesem freien Raume stehen mehrere Personen mit wie zum Schwur erhobenen Händen vor dem Römer. Den unteren Theil des Bildes nehmen eine Menge Portraits ein, auch befinden sich mehrere Wappen darauf, sowie auch auf seinem geschnitzten Rahmen sich Wappen befinden.
Band 10, Seite 221
Schlesinger Hof
Schlesingergasse 14
E.33
11. Juni 1858
Ueber dem Eingangsthor auf einem Wappenschild die Hausmarke Abb. 1 [R1390] [R1254] mit der Jahreszahl 1594.
Ueber einem im Hofe rechts mit dem Nachbarhause E.34 gemeinschaftlichen ehemaligen Ziehbrunnen Abb. 7 [R1255], 1596. Wahrscheinlich gehörten die beiden Häuser früher zusammen und der Brunnen stand frei, später bei der Trennung kam derselbe in die Scheidemauer zu stehen, so daß er von beiden Seiten gebraucht werden konnte. Noch später stellte man Pumpen hinein und mauerte die Thürartige Oeffnung, welche in der Gestalt frei geblieben war, vollkommen zu, wobei man die Steine des ehemaligen Brunnenkranzes als Baumaterial verwendete, wie heute noch zu sehen ist.
Wenn dieß geschehen, konnte ich nicht ermitteln. Auf der Abbildung 3, welche den Hof von der inneren Seite darstellt, ist das Brunnengestell allzusehr verkürzt um vollständig deutlich gegeben werden zu können und ist sich deßhalb an die Abb. 2 zu halten, diese ist für viele Fälle anwendbar, wo es sich um die gemeinschafltiche Benutzung eines Ziehbrunnens handelt.
Im Hofe standen früher alte Bauten an den Mauern, welche seit 1843 abgebrochen sind. Der letzte Abbruch
Band 10, Seite 271
Grosser Christoph
Schnurgasse 26 | Geistgäßchen 2
H.62
April 1859
Bei dem Brande von 1719 wurde das Haus bis auf den Grund zerstört und von seinem damaligen Besitzer wieder aufgebaut und zwar in demselben Jahre noch, wie die daran angebrachten Jahreszahlen beweisen. Es war ein Bäcker Namens Joh. Balthasar Reussinger.
In der Schnurgasse im Schlußstein über dem Bogen findet sich die Jahreszahl 1719 und die Buchstaben M. B. R. eingehauen, unter dem Bogen im Gewölbe 1721. J. B. R., nebst einer Brezel, die sich auch außen vorfindet.
Soeben geht mir von Herrn Buchbinder Stephanus, welcher seit langer Zeit im Geistgäßchen wohnt, folgende Notiz zu, die er seiner Aussage nach in einer alten Brunnenrolle des Brunnens im Geistgäßchen gefunden haben will und worin die Bewohner des Geistgäßchens ihrem Nachbar, dem Bäcker und Besitzer des Hauses Zum Christophel erlaubten, sein Haus in der Weise zu vergrößern, daß er es über die Straße baut und einen Bogen darunter zum Durchgang offen läßt; dafür aber müsse er bei der jedesmaligen Brunnenfahrt die Bretzeln unentgeltlich liefern, wozu er sich natürlich gern verstanden hätte. Die Straße wurde geschlossen, am Bau außen in der Schnurgasse eine Bretzel in Stein ausgehauen, ebenso unter dem Bogen, und die Sache war fertig. - Es scheint mir das eine Volkssage zu seyn, welche ihre Entstehung wahrscheinlich den am Haus und Gewölbe angebrachten Bretzeln verdankt, denn schon seit langer Zeit scheint der Eingang überbaut und war vielleicht nie offen, so lange die Häuser stehen. Merian zeigt wenigstens von einer vornen offenen Gasse keine
Band 10, Seite 279
Eichler Hof
Schnurgasse 67
H.108
6. Juli 1847
Ein aus dem Anfang des vorigen Jahrh. stammendes Gebäude, das einen hinter den Häusern des Nürnbergerhofes sich hinziehenden langen und schmalen Hof enthält, dessen Stockwerke theilweise mit offenen Gallerien umgeben sind, die mit ihren gedrehten Stäben dem Ganzen etwas außerordentlich Zierliches verleihen.
Unten im Parterrestock besitzt es noch viele massiv in Stein ausgeführte Thüren, welche sämmtlich auf die oben erwähnte Erbauungszeit schließen lassen. Linker Hand vom Eingang ein in die Mauer eingetiefter Brunnen.
Die ganze Lokalität hat mit ihren in dunklem Holzwerk ausgeführten Gallerien einen malerischen Eindruck. Besonders Bemerkenswerthes fand ich jedoch nicht vor.
Ueber das Aussehen der Schnurgasse habe ich anderwärts schon meine Erfahrung ausgesprochen, aber gerade hier am Eichler Hof war der Hauptstapelplatz des Meßverkehrs durch die Nachbarschaft des Nürnbergerhofes bedingt. Der Boden der Straße war durch das Auspacken der Waaren mit Stroh bedeckt und überall ein reges Leben von Packern, Auf- und Ablädern. Die unteren Räume des Hauses waren nur in den Messen vermiethet und geöffnet, sonst aber unbenutzt und verschlossen, daher auch die Stille in der Straße auffallend war, denn Fuhrwerk außer den Güterwägen gab es damals kaum. Wie
Band 10, Seite 287
Fingerlin
Schnurgasse 53
K.115
8. Juni 1858
Stattliches Haus mit massivem Unterbau. In dem Thürsturz über der Hausthür ein Schild, auf welchem auf Goldgrund aus Flammen eine Hand den Zeigefinger emporstreckt, darunter ein Spruchband mit der Jahreszahl 1767, die wahrscheinliche Erbauungszeit.
Im Hofe über einem Brunnen ein Wappen, eine Hand, die sich aus Flammen reckt; auf dem Helm ein Mann, der mit dem Leibe aus Flammen herauskommt, die rechte Hand in die Höhe streckt, die Linke hält einen Zweig mit Blättern. Dasselbe Wappen schön in getriebener Eisenarbeit am Treppengeländer des ersten Stocks. Von dem Thürmchen des Hauses übersieht man die ganze Stadt, namentlich aber schön den Dom und den Römer, s. Thürmchen, Hängende Gärten u.s.w. - Die nach der Sackgasse sowohl wie nach der Mörsergasse hin gelegenen Seiten des Hauses hatten im Erdgeschoß, oder haben es vielmehr noch, vergitterte Fenster und waren bis zu Ende der 40er Jahre blos zu Lagerräumen benutzt, weßhalb man nie Jemanden hinter den Scheiben, die noch dazu großentheils erblindet waren, erblickte; da nun die größte Hälfte der Sackgasse von diesem Hause eingenommen wurde, so erhielt diese Straße dadurch etwas ungemein unheimliches und ödes, was auch bei der Mörsergasse der Fall war. Seit einigen Jahren aber hat man aus diesen bisher beinahe unbenutzten Räumen Geschäftslokale gemacht und Gasbeleuch-
Band 10
Frankft. Intelligenzblatt 1740, Num. 17.
Das Zollikoferische renommirte Handelshaus in der Schnurgaß an dem Eck der Neu- und Sackgasse gelegen, zum goldenen Traubel, sonsten aber zum großen Palmeck genannt soll den 10 Mart. Nachmittag von 2-4 Uhr an den Meistbietenden weil die Erben gesonnen sich zu separiren, und kann 6 bis 8000 fl. als einen erst. Kauff Schilling darauff haften bleiben, öffentlich versteigert und verkaufft werden.
Es hat die Behausung 30 Schuh Breitung, 85 aber in der Tieffe, hinten so breit als fornen, und mit einer Brandmauer beschlossen, hat einen wohlgewölbten Keller mit doppelten Stiegen zu 40 Stück Wein, ein großes Waaren Gewölbe, ein dito von Holz, 6 große Stuben, 2 große Küchen, ein Kamin, 8 große Kammern, ansehnliche Vorplätze 3 über einander, räumlich große Speicher, grossen Hoff, tieffen Brunnen, Cysterne, Waschkessel und 2 s. v. Privat darneben ein separirtes Nebenhauß von einem laden Stuben, Küche etliche Kammern und Speicher wird apparte bewohnt und zahlt fl. 54 Zinß, und kann beytes täglich Morgens von 10 biß 12 Uhr in Augenschein genommen werden.

Springbrunnen | Wasserleitung

Band 10, Seite 347
Springbrunnen | Wasserleitung
[kein Datum]
Frankf. Intell. Bl., 1770, 23. Jan.
Nachdem resolvirt worden, die in der Stadt befindliche Wasserleitungen zu dem springenden Brunnen, durch gegossene eiserne Röhren zu leiten und hierzu eine beträchtliche Anzahl dergleichen Röhren erfördert wird, so hat man u.s.w.
Band 10, Seite [unpaginiert]
Stalburger Oede
[kein Datum]
Band 10, Seite [356]
Mai 1859
Schon als Knabe reizte das Stalburgische Haus in seiner Abgelegenheit stets meine Neugierde, so oft ich in dessen Nähe kam. Die lange finstere Allee, welche dahin führt und die eigentliche Seufzerallee ist nebst den hohen, beinahe undurchdringlichen Hecken, die das ganze Besitzthum umgaben, trug noch außerordentlich viel mehr dazu bei, den Eindruck des Einsamen und Verborgenen zu vermehren, wozu sich noch der Umstand gesellte, daß es lange Zeit unbewohnt stand und die kleine Eingangsthüre am Anfang der Allee beständig verschlossen war. Der unter dem Namen Stalburgsbrünnchen bekannte Brunnen war ebenfalls in jener dichten Umzäunung mit eingeschlossen und konnte von außen kaum wahrgenommen werden. Es fällt die Zeit, von der ich hier rede, in den Anfang der dreißiger Jahre, wo noch niemand daran gedacht hatte, in jener Gegend Straßen anzulegen und Häuser zu erbauen, wie jetzt, was dem Ganzen eine andere Gestalt giebt. In einigen Jahren früher sogar, als der neue Kirchhof noch nicht in Gebrauch war, dessen Anlage zu meinen frühesten Jugenderinnerungen gehört, lag die ganze Gegend so einsam und verlassen, daß der Kukuk in den kühlen waldartigen Gehegen sein Quartier aufgeschlagen hatte und durch seinen melodischen Ruf die poetische Stimmung, die über der ganzen Umgebung ausgebreitet lag, nicht wenig erhöhte. An einem Sommermorgen faßte ich mir, der ich schon verschiedene male schüchtern mit meinem Scizzenbuch hinaus bis an den Zaun gewandert und immer wieder unverrichteter Sache umgekehrt war, ein Herz und sprang über die Heckenwand in den Garten hinein. Alles war still, ich näherte mich dem Hause durch hohes Gras und stand endlich am Rande des Grabens, welcher dasselbe umgab.
Der Wasserspiegel war regungslos und gab das Bild des
Band 10, Seite 357
Hauses vollkommen wieder. Ueber der ganzen Umgebung lag eine Ruhe ausgebreitet, daß man die tausend Heuschrecken und Grillen im Grase zirpen hörte, und die Vögel sangen dazu, und die Sonne schien auf die alten Wände und auf das Schieferdach mit den gebräunten Schornsteinen, und keine menschliche Seele war rings um zu sehen. Eine gemauerte Brücke mit zwei Bogen führte über den ausgemauerten Graben nach der Hausthür, zwischen deren steinernen Stufen das Gras reichlich wucherte. Das Haus erhob sich auf einem steinernen Unterbau direct aus dem Wasser, und hinter dem Hause gestattete der ringsum ziehende Graben soviel Raum, daß ein ganz kleines Gärtchen angelegt war, und ein Regenfaß stehen konnte, genau an derselben Stelle, wo es heute noch steht.
An den unteren Fenstern waren die Läden geschlossen, an den oberen vor Alter grüne halbblinde Scheiben und Spinnweben; ich zeichnete eifrig und mit außerordentlichem Behagen, jedoch nicht ohne einige Besorgniß. Als ich fertig war, schlich ich mich nach dem Brunnen, er lag unter dunklen, wild verwachsenen Linden in einem in die Erde eingetieften Quadrat wie die meisten solcher Brunnen hiesiger Gegend mit hinabführenden Treppen und hatte einen runden, aus blauen Steinen bestehenden Kranz, an dessen vorderer, nach dem Haus hin gerichteten Seite sich das v. Stallburg'sche Wappen nebst der