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Inhaltsverzeichnis

Bild von Reiffenstein
Carl Theodor Reiffenstein (1820-1893)
Landschaftsmaler und Frankfurter Bildchronist
Reiffensteins „Sammlung Frankfurter Ansichten“ gehört zum Gründungsbestand des Historischen Museums. Der Künster verkaufte sie 1877 der Stadt. In 2.000 Aquarellen und Zeichnungen sowie auf 2.400 Manuskriptseiten hielt er das alte Frankfurt fest.

Suchergebnis für Thurm

Band 10, Seite 199
litt darunter das Haus nicht, sondern erhielt an der durch das Verschwinden des anstoßenden Thurmes bloßgelegten Stelle der Mauer einen neuen Kalkputz.
Ich kann hier eines Irrthums nicht unerwähnt lassen, der sich auf dem sonst so zuverlässigen Plan von Ulrich, erste Ausgabe 1811, vorfindet, indem er den Grundriß des Thurmes darstellt, als habe derselbe sowohl in das Schlachthaus als in die Schmidtstube hineingestanden, was doch nie der Fall war, sondern er füllte den Raum zwischen beiden Häusern genau aus und trat nur nach der Mainseite um einige Fuß heraus, ohne jedoch seine durch die Häuser bedingte Breite zu verändern, ein Blick auf die noch stehende alte Mauer des Schlachthauseswird genügen, sich von dieser Thatsache zu überzeugen.
Wir kommen nun zu einem Hauptgegenstand unserer Untersuchung, der noch dazu von ganz besonderem Interesse ist, nämlich zu der in dem ersten Stock des Hauses liegenden Meisterstube des Metzgerhandwerks, die einzige Zunftstube, welche sich dahier noch erhalten hat. Zu ihr gelangt man auf der bereits oben erwähnten Treppe über einen großen Vorplatz, welcher früher einen offenen Raum bildete und dessen Decke durch freistehende Träger mit starken Bügen unterstützt wurde, später aber durch dazwischen gestellte Wände in mehrere Räume getheilt ist, die nunmehr einen Theil der Wohnung des jeweiligen Stubenmeisters bildet. Auf diesem Vorplatz selbst hat ein wahrscheinlich aus dem 16. Jahrh. stammendes bedeutendes Stück Deckenverzierung in Stuck nachgeahmtes Holzgetäfel,
Band 10, Seite 227
Schlesingergasse, neue | Stangengasse
22. Juli 1866
Die Abbildung stellt denjenigen Theil der Stangengasse dar, welcher gegen die große Gallengasse hin mündetund wurde im Jahr 1836 von mir nach der Natur gezeichnet und im Juli 1866 ausgeführt. Das große Haus am Ende links ist der jetzige Brüsseler Hof, rechts gegenüber das Eck das Haus der Familie Grunelius, an welchen sich der Rest der damals noch nicht ganz entfernten Stadtmauer anschließt. Die Quermauer im Hintergrund ist die Mauer des ehemaligen Mohrengartens, jetzt Hotel du Nord, in dem noch bis vor drei Jahren ein ziemlich großes Stück Stadtmauer vorhanden und zu sehen war, das erst bei der Erbauung des Hotels abgebrochen wurde, s. Mohrengarten. Den fernsten Hintergrund bildet das heute noch stehende Haus im hintersten Theil des Mohrengartens. Stangengasse hieß die Straße, weil zwischen den vorspringenden Mauerpfeilern die dadurch entstandenen Räume von den Weißbindern benutzt wurden, ihr Rüstholz, die sog. Weißbinderstangen, aufzubewahren, zu welchem Zweck sie von der Stadt diese Plätze miethweise erhalten hatten.
Im ebengenannten Jahre 1836 stand auch noch der Rest eines Thurmes der Stadtmauer, den ich aber auf gegenwärtiger Abb. nicht mit hereinziehen konnte, weil er allzusehr in den Vordergrund gerathen sein würde und sich dem Gesichtskreis entrückt hätte. Der hinter der Stadtmauer liegende tiefe und breite Graben ist auchseit dem Ende der
Band 10, Seite [238]
In der Holzkiste, die in dem Portale des Thurmes das eiserne Gitter abschließt, finden sich die Buchstaben H. G. G. 1654 eingeschnitten.
Das Portal an dem Treppenthurm hat trotz seiner Einfachheit doch immer noch einen sehr scharf ausgeprägten architektonischen Charakter sowie überhaupt der ganze Thurm mit dem daranstoßenden Bau, welcher früher offene Gänge hatte, die erst später mit Holzwänden zugeschlagen wurden, etwas höchst eigenthümliches hat und in gleicher Weise dahier nicht mehr zu finden ist. Allmählig aber geht das Gebäude seiner Zerstörung entgegen und ist bereits die obenerwähnte Inschrift, welche damals noch vollkommen unversehrt war, nicht mehr zu lesen, sondern so verwittert, daß nur noch einzelne Buchstaben mit Mühe entziffert werden können.
Band 10, Seite 295
Alter Kaiser | Geyersberg
Schnurgasse 9
L.38
April 1872
Heute fand ich Gelegenheit, dieses höchst interessante Haus zu untersuchen und das Bemerkenswertheste darin zu zeichnen, was schon lange mein Wunsch gewesen. Ich wurde vor einigen Jahren schon durch Herrn Architekten Klein darauf aufmerksam gemacht, welcher bauliche Reparaturen darin vorzunehmen hatte und die sogenannte Capelle darin entdeckte. Es ist dieß ein feuerfester gewölbter Raum, aller Wahrscheinlichkeit nach aus dem Ende des 15. Jahrh., wie die Form der Schlußsteine sowie das Profil der Gewölberippen genügsam darthun, s. Ab.
Welcher Familie die darauf dargestellten Wappen und Marken angehören, konnte ich bis jetzt noch nicht ermitteln, zu religiösen Zwecken hat übrigens dieser Bau niemals gedient, weit eher zu technischen und könnte der in dem einen Wappenschild angebrachte Schlüssel sowie die drei ineinandergeschlungenen Ringe wohl auf die Erbauung durch einen Schlosser deuten. Der Treppenthurm im Hofe, welcher vom Johanniterhofe aus gut sichtbar ist, gehört einer viel späteren Zeit an, wie der am Fuße der Treppe sitzende Löwe als Wappenhalter zeigt. Auch die Marke auf dessen Schild ist mir unbekannt. Der an diesen Thurm rechts anstoßende Bau hat mit demselben wohl gleiches Alter und bewahrt ein hier ziemlich seltenes Beispiel von Holzconstruction in seinem Fachwerk, das in der Ab. nachzusehen ist. Das Vorderhaus gehört in dieselbe Zeit und ist vielfach verändert, s. Ab.
Band 10, Seite 350
versündigt hat.

2. Der Seitenbau über dem Thore des Senkenberg'schen Stiftes ist hineingestochen.
3. Der Bau hinter der Schlimmauer neben der Radgasse
4. Der Vorderbau des v. Barckhausen‘schen Hauses auf der Zeil am Eck der Eschenheimergasse
5. Große Eschenheimergasse links die lange Häuserreihe
6. Bleidenstraße 4, 6, G.14, G.13 sind eingestochen
7. Der Thurm auf der Barfüßer Kirche, er muß nach 1685 eingestochen seyn, indem er in diesem Jahr erneuert wurde.
8. Der Thurm auf der Constablerwache hineingestochen, da dieß aber natürlich nur nach der Erbauung desselben geschehen seyn kann, welche am Ende des Jahres 1777 stattfand, so ist dieser Nachtrag nach 1777 zu registriren.
9. Thurm am Ulrichstein. Merian hat nur die Zerstörung des Thurmes bei der Belagerung und den Sturm nebst Vertheidigung durch Vitzthum im Jahr 1635 angegeben, während doch eigentlich die ganze Häuserreihe sammt dem Pfarrhause dabei stark beschädigt und zum Theil gänzlich zerstört und wieder aufgebaut wurde. Er hat sie alle, wie sie 1628 bestanden, belassen.

Archiv neue Folge
Ausgaben des Merianschen Planes
1628, 1636, 1649, 1682, 1761, 1770, 1777.
Gwinner meinte, die letzte Ausgabe in das Jahr
Band 10, Seite 351
1770 einzuweisen, dieß kann jedoch nicht gut der Fall gewesen seyn, indem das Jahr 1777 das Erbauungsjahr des auf der Constablerwache befindlichen Thurmes ist, welcher sich auf der letzten Ausgabe vorfindet. Auf derselben fehlt der Sachsenhäuser Brückenthurm, die Bornheimerpforte und die alte Hauptwache.
Band 11, Seite 17
Elphant | Hirtenthurm | An der Stadtmauer am Frankensteiner Hof in Sachsenhausen | [Thurm in der Stadtmauer zu Sachsenhausen] No. 1
Juni 1869
Die Abb. [RS0022] stellt diesen Thurm im Jahr 1857, 2. Nov. dar, seit jener Zeit nun ist an demselben vieles verändert worden. Die Mauer, welche der vorliegenden Treppe als Brustwehr diente, ist 1866 abgebrochen worden, sowie die an demselben anstoßende Stadtmauer um ein Bedeutendes niedriger gemacht wurde. Von den alten Thürmen in Sachsenhausen, welche noch erhalten sind, ist es der bedeutendste und schönste und macht trotz seiner Einfachheit einen höchst malerischen Eindruck. Im Inneren enthält er nichts, was architektonisch von Belang wäre, aber von der Außenseite gegen das Mainufer hin, bildet er mit dem daran stoßenden Thorhaus ein äußerst charakteristisches Merkmal. Leider gehen seine Kameraden mit Riesenschritten ihrem Verfall und gänzlicher Zerstörung entgegen.
Das Eckhaus auf der Abbildung trägt an dem Tragstein unter dem ersten Stock die Jahreszahl 1698. Auch an ihm hat sich seitdem die Neuzeit versucht und es mit einem frischen Kalkputz überzogen.
Um die Beschreibung und Auffindung dieser Thürme zu erleichtern, bezeichne ich dieselben durch Nummern, da sie nicht alle besondere Namen führen und fange mit dem in Rede stehenden als No. 1 [an], sodann folgt No. 2, mehr nach dem Holzmagazin hin No. 3. Der an der neuen, im Jahr 1848 durchbrochenen Pforte am nächsten No. 4, ebenfalls Hirtenthurm genannt, am Ende
[Fortsetzung auf Seite 18 S. E.]
Band 11
12. April 1881
Seit Kurzem ist die Mauer, welche nach der Brücke hin führt und welche schon 1867 niedriger gemacht wurde, gänzlich der Erde gleich niedergelegt worden. Es steht nur noch ein kleines Stückchen dicht am Thurm längs des Schoppens aufrecht.
Band 11, Seite [18]
der Auslagergasse neben dem Thore, das in das Auslager (dermalen Holzmag.) führt, No. 5, der Letzte in der Reihe.
Im Anfang des Jahres 1867 wurde die Stadtmauer, welche von dem Thurme nach der Brücke hin führt, bis auf die Höhe von 3 Fuß vom Boden niedriger gemacht; es geschah dieses bei der Anlegung der Treppe, welche von der Brücke herunter führt und verschwand auch bei dieser Gelegenheit das alte „Trinkpförtchen“ in der Mauer zunächst der Brücke. Bei der Anlegung der erwähnten Treppe, mit welcher schon im December 1866 begonnen wurde, fand man bei den Aufgrabungen des Bodens bei diesem Pförtchen die Reste der am 25. Juli des Jahres 1342 sammt dem Brückenthurm von den Wellen der furchtbaren Ueberschwemmung niedergerissenen Catharinencapelle, Gewölberippen, Hausteine und vor allem einen wohlerhaltenen, reich verzierten Schlußstein, s. Abb. [RS0012]
Der obere Aufsatz des Thurmes ist von Holz mit Schiefersteinen beschlagen, der untere Theil massiv von Kalksteinen aus dem Wendelsbruch aufgeführt, die mit starken Läufern und Bindern von blauem Stein Aufgesetzt, ebenso theilweise die Fenster und Thürgewände. Die Läden sämmtlicher Thürme waren zum Aufstellen eingerichtet, wurden aber später vielfach umgeändert. Auf dem Merianschen Plan von 1628 befindet sich der Thurm abgebildet und ist bis zu den oben erwähnten Veränderungen ziemlich unberührt geblieben. Dasselbe gilt von dem vorstoßenden Thorhause, das jedoch von innen seit langer Zeit mit einem kleinen Anbau verdeckt ist. S. Abb.
Band 11
22. Juli 1877
Heute fand ich am Fuß des Thurmes neben dem Eingang den sonderbaren Wassertrog, s. A. und Beschreibung.