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Inhaltsverzeichnis

Bild von Reiffenstein
Carl Theodor Reiffenstein (1820-1893)
Landschaftsmaler und Frankfurter Bildchronist
Reiffensteins „Sammlung Frankfurter Ansichten“ gehört zum Gründungsbestand des Historischen Museums. Der Künster verkaufte sie 1877 der Stadt. In 2.000 Aquarellen und Zeichnungen sowie auf 2.400 Manuskriptseiten hielt er das alte Frankfurt fest.

Suchergebnis für Thor auf der Zeil

Band 7
September 1872
Seit ungefähr sechs Wochen hat man angefangen, nachdem die südlichen und westlichen Hofgebäude bis auf den Grund niedergerissen waren, auch den Ueberbau des Thores, d.h. die scheunenartige Verdachung abzubrechen und den Thurm einer Wiederherstellung und theilweisen Veränderung zu unterwerfen, die übrigens, was die malerische Wirkung anbelangt, keineswegs zu den gelungenen zu zählen ist. Es gehört dahin namentlich der für die Dicke des Thurmes im Verhältniß viel zu schlanke Schornstein. Im Inneren wurde eine neue Raumeintheilung vorgenommen, eine Schreibstube für den Verwalter eingerichtet und einige Räume für Knechte und Mägde hergestellt. Der an den Thurm anstoßende Stall wurde ebenfalls abgebrochen und kam dabei die Zimmereintheilung und der alte Zustand auf einen Augenblick wieder zum Vorschein, um wahrscheinlich bald für immer zu verschwinden. -
Band 7, Seite 173
Kühgasse | Elkebachgasse
9. August 1866
Die Abbildung [R0904] stellt den hinteren Theil der Kühgasse, welcher in die Klingergasse mündet, in dem Zustande, in welchem er sich im Juli 1864 noch befand, vor. Im Hintergrunde erblickt man das schmale Thor, welches in den engen Gang führte, der mit einem Eingang in den ehemaligen großen Bleichgarten, dessen Gebäude über die Mauer hervorragen, führt, und das zugemauerte Thor mit seinen Spitzbogen von rothem Sandstein, sowie das darin nicht im Mittel stehende rundbogige Pförtchen zeigt, dessen Sturz und Gewänder von blauem Stein später eingesetzt sind, s. Große Bleichgarten. Das Dach mit dem Schornstein gehört zu dem Hause „Zum großen Ritter“, Klingergasse 28. B.159.
Die Mauer rechts schließt den Holtzhausischen Platz ein, der zu dem Hause „Zur weißen Katze“ auf der Allerheiligengasse gehört. s. Klingergasse [9], B.162. Links die letzte Thüre ist das Pförtchen, dessen Klingergasse 30 gedacht wird, s.d. und daneben das Thor mit der Jahreszahl 1599. Ich gebe das Bild, weil es eine außerordentlich charakteristische Stelle aus dem alten Frankfurt darstellt, deren es sonst viele gab, und die jetzt immer
Band 7
August 1870
Alles fort. Nur das Thor mit der Jahreszahl steht noch, das Gebäude gehört dem Hl. Geist-Hospital und stößt auf den Porzellanhof.
Band 7, Seite 177
Kühgasse 2
B.198
9. Mai 1862
I. K. 16?6, wahrscheinlich 1666 über der Hausthür im Sturz eingehauen. Das ganze Haus trägt noch die Spuren des 17. Jahrh. deutlich, obschon es vielfach verändert ist, namentlich hat der Hof, in den man durch ein Thor gelangt, noch viele Eigenthümlichkeiten mit Thürchen, Treppchen und Wetterdächern, ist aber auch durch Veränderungen sehr entstellt. Es stößt hinten auf das schmale städt. Allment.
Band 7, Seite 181
Hinterhaus vom Riesen und Eingang zu dem v. Holtzhausen’schen Garten
Kühgasse
20. November 1871
Das kleine Pförtchen mit dem Spitzbogen bildet den Eingang zu dem v. Holtzhausen‘schen Garten, welcher bis an die Klingergasse reicht und theilweise an Weisbinder vermiethet ist, die ihre Stangen daselbst aufbewahren. Rechts das Haus bildet das Hinterhaus des Hauses zum Riesen und scheint von demselben Alter wie die Mauer, welche das v. Holtzhausen‘sche Besitzthum einfriedigt. Es findet sich darin ein Thor, das den Spitzbogen hat und dessen Profile auf das 16. Jahrh. deuten. Der untere Theil der Mauer, worin es sich befindet, ist noch aus jener Zeit erhalten, der obere, wie es scheint, öfter schon erneuert und zwar aus Veranlassung verschiedener Feuersbrünste, welche im Laufe der Zeiten das Haus zum Riesen heimgesucht haben. Die ganze Stelle hatte ihr jetziges Aussehen schon so lange es mir gedenkt und wurde nur das auf dem Bilde sichtbare, zunächst an die Holzh. Mauer anstoßende Ende durch einen Aufbau des ersten Stockes erneuert, vor ungefähr 10 Jahren. Früher war diese enge Straße sehr einsam, jetzt durch die Eröffnung des Durchgangs nach dem großen Bleichgarten und der Breitegasse wird sie etwas mehr als Passage benutzt.
Es ist noch ein Stück Altstadt, das wahrscheinlich nicht lange mehr so bleiben wird und habe ich ihm deßhalb diese Abb. und Zeilen gewidmet, s. Ab. [R0904] [R0903]
Die ganze Straße ist um mehrere Fuß höher gelegt als der Holzhausen‘sche Garten und der ursprüngliche Boden des Hauses zum Riesen, was auffallend ist, da
Band 7, Seite [184]
Ueber die Dächer schaut das Treppenthürmchen des Hauses Zum kleinen Nürnberg herüber und macht einen gar traulichen Eindruck, wie denn überhaupt die ganze Localität ein Bild des Friedens darstellt und namentlich an Sonntagnachmittagen, wenn das Thor geschlossen ist, sich am vollkommensten ausprägt.
Wie schon gesagt, wurde das nach dem Markte hin gelegene Vorderhaus im Anfang des vorigen Jahrh. von Grund auf neu erbaut, mit massivem, reich verziertem Unterbau und zierlichen schmiedeeisernen Gittern. Auf dem Eck nach dem Allment hin steht ein Muttergottesbild, was in Anordnung und Gewandung auf eine ältere Zeit deutet, während der darüber befindliche Baldachin nicht, wie Batton angibt, goth. sondern grade aus dem vorigen Jhrh., der Erbauungszeit des Hauses stammt, wogegen der Sockel alt und gleichzeitig mit der Figur entstanden ist. An demselben trägt ein Engel zwei Wappenschilder, deren eines das der Familie vom Rhein ist; das andere kenne ich nicht, es sind darauf zwei Messer, schwarz auf goldnem Grund, d.h. so sind sie bei der jetzigen Restauration hergestellt; ob aber die Farben ursprünglich so gewesen, konnte ich zur Zeit noch nicht ermitteln. In der Mitte des Hauses unter den Fenstern des ersten Stocks ist ein Schild angebracht, der ein goldenes Lamm zeigt. Das Haus stößt mit seinen weitläufigen Hintergebäuden auf die Neugasse (Neugasse 3. L.122). Dieselbe bildet hier
Band 7, Seite [210]
innig bedauern, daß ich nicht im vorigen Jahrhundert das Haus hätte nach der Natur zeichnen können, es wäre etwas ganz andres geworden. Ich bin mit meinem ganzen Streben rein um 100 Jahre zu spät auf die Welt gekommen.
Das Haus muß in den Zeiten seines Glanzes ein stattliches Aussehen gehabt haben mit seinen großen Fenstern, nach damaligem Gebrauch mit runden, wahrscheinlich gemalten Scheiben, deren eine einzige sich erhalten hat, s. Abb. [R1523], Thoren von Eichenholz mit kunstreichen Beschlägen, mit seinen klirrenden Wetterfahnen, seinem reinlichen Estrich und den mit verzierten Thonplättchen belegten Fußböden der inneren Räume.
Ganz gewiß fanden sich darin alte große Kamine mit schönen Ornamenten und Wappen, in Stein gehauen, welche allabendlich die ganze Familie im Winter um sich versammelten. Wie muß der Blick von den Zinnen des Hauses oder gar des Thurmes reizend gewesen sein, über die niedrigen Holzhäuser der Stadt weg nach dem Taunus und der prächtigen Ebene und hinüber nach Sachsenhausen und dem Main hinauf nach Offenbach und dem Freigericht.
Sodann in der nächsten Nähe das lebendige Gewühl auf dem Liebfrauenberg und in sonntäglicher Stille die Orgelklänge und den Chorgesang, gegenüber den schönen Braunfels mit seinem wundervollen gothischen Erker, die Linden an der Liebfrauenkirche, sodann die schöne altdeutsche Tracht der herumwandelnden Figuren. Was aber
Band 7, Seite 213
hören, und zwar, wie eine in die Wand eingetiefte Jahreszahl 1590 zeigt, in das Ende des 16. Jahrh. Sämmtliche Wappen sind erhaben in Stein gehauen und mit den entsprechenden Farben bemalt.
Wo die späteren Wappen herstammen, weiß ich nicht, vermuthe aber, daß das Haus im Jahr 1590 eine Reparatur zu bestehen hatte und diese Wappen damals neu gefertigt wurden, wohin sie ihrem Styl nach auch gehören.
In dem kleinen Gäßchen auf der südlichen Seite des Krimvogels steht noch ein Theil der Original-Mauer des im Jahre 1368 erbauten Thurmes, die an derselben hervortretenden Pfeiler zur Verstärkung der Mauerdicke reichen nicht bis ganz auf den Boden, sondern endigen ungefähr 6 ‘‘ über demselben mit einem äußerst fein profilirten Tragstein, den die Abbild. deutlich zeigt. Auch sind noch mehrere Original Fenster und Luken des alten Thurmes erhalten und auch noch ein Stück eines alten, wahrscheinlich aus der Capelle oder dem Prunksaal herrührenden Fensters.
Es befindet sich in einem Fenster des dritten Stocks im Treppenhause, des nach dem Gäßchen hin gelegenen Theil des Hinterhauses angebracht und von mir zufällig entdeckt, indem ich es aus dem Hofe eines Nachbarhauses von außen erblickte. Es ist höchst dankenswerth, diese wirklich schöne Glasmalerei auf diese Weise erhalten zu sehen, und wäre es zu wünschen, daß dieselbe ein wenig zugänglicher wäre, es haben wenige Leute eine Ahnung ihres Daseyns, s. Abb.
Es stellt die Allianz-Wappen der Familien v. Marpurg und Heringer dar und ist äußerst fein und künstlerisch ausgeführt.
Das Gäßchen, welches dem daranstoßenden Hause als Hof dient (Lit. G.63), ist bei dem Hause Lit. G.64 mit einem hölzernen geschnitzten Thor abgeschlossen.
Was den 1775 vorgenommenen Abbruch
Band 7, Seite 253
Alter Schiffhof
Löhergasse 47
O.164b
28. September 1878
Ein altes Haus mit einer Thoreinfahrt in der Hofesmauer, welche im Schlußstein die Jahreszahl 1573 trägt; die alten Ringmauern des Hofes stehen noch, sind aber ringsum mit höheren Häusern bebaut, wahrscheinlich lag der Hof früher frei. Das Wohnhaus und Hauptgebäude hat noch ziemlich seinen ehemaligen Charakter behalten, ist aber durch neu eingebrochene Fenster im Erdgeschoß nach der Straße zu entstellt. Die Thüre, welche von dem Gäßchen in das Haus führt, hat ebenfalls noch ihr altes steinernes Gestell, im Uebrigen sind die Gebäude und Schoppen äußerst baufällig und verwahrlost. Es ist eine der wenigen Stätten in Sachsenhausen, die aus älterer Zeit übrig geblieben sind, indem namentlich in dieser Gegend zur Zeit des 30jähr. Krieges arge Zerstörungen durch den General Vitzthum im Jahr 1635, bei dessen Vertheidigung ein großer Theil der Straße in Flammen aufging, stattfanden. Nach der Aussage seines jetzigen Besitzers soll das Haus den Namen Alter Schiffhof tragen, s. Ab.
Siehe auch:
Band 8
2. April 1879
Der Thorbogen des Hauses, welcher früher ein reiner Spitzbogen war, ist äußerlich sehr entstellt, bei dem nun eingetretenen Abbruch hat sich ergeben, daß der Bogen früher rein war und zu einem viel höheren Raum führte, indem sich die beiden Angelsteine vorfanden, in denen die Thorflügel eingehängt waren, diese beiden Steine sind noch vorhanden und nun im Inneren vollständig zum Vorschein gekommen unter dem nunmehr abgeschlagenen Kalkputz der inneren Wände.
Meine Ansicht, die ich gleich von Anfang hatte, geht dahin, daß in die alten, aus dem 14. Jahrh. stammenden und theilweise stehen gelassenen Mauern ein Holzbau eingefügt wurde, der viel niedrigere Stockwerke hatte als uranfänglich intendirt war, denn die ebengenannten Steine liegen in der Höhe der jetzigen Fensterbrüstung, drei Fuß etwa über dem jetzigen Boden der Zimmer des ersten Stocks, auch kommt auf der inneren Seite der Brüstung nun der massive Stein des Thorbogens zum Vorschein und ist deutlich zu sehen, wo derselbe später in der gedrückten Weise angesetzt wurde.
Ich kenne kein Gebäude dahier, das so viele Umgestaltungen durchgemacht hat als das vorliegende, aber älter als den Anfang des 14ten Jahrh. halte ich die vorhandenen Ueberreste doch nicht und wage es sogar, zu behaupten, daß die drei rundbogigen Fenster aus dem 16ten Jahrh. stammen. Der Verlauf des Abbruchs wird zeigen, ob ich im Recht bin oder mich geirrt habe.
Was die nach dem Allment gerichtete Seite betrifft, so hat dieselbe in ihren untersten Mauerconstructionen unzweifelhaft Spuren der ersten Anlage aufzuweisen, allein