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Inhaltsverzeichnis

Bild von Reiffenstein
Carl Theodor Reiffenstein (1820-1893)
Landschaftsmaler und Frankfurter Bildchronist
Reiffensteins „Sammlung Frankfurter Ansichten“ gehört zum Gründungsbestand des Historischen Museums. Der Künster verkaufte sie 1877 der Stadt. In 2.000 Aquarellen und Zeichnungen sowie auf 2.400 Manuskriptseiten hielt er das alte Frankfurt fest.

Suchergebnis für Kirche

Band 12, Seite K17
Dominikanerkloster
Klostergasse 14 | Klostergasse 16 | Klostergasse 18 | Klostergasse 20 | Klostergasse 22 | Klostergasse 24
A.30 | A.31 | A.32 | A.33 | A.34 | A.35
22. Oktober 1881
An dem Umbau der Klostergebäude zu einer Schule wird im Augenblick angefangen zu arbeiten und fand ich bei dieser Gelegenheit, daß mehrere Zimmer des Erdgeschosses der stehengebliebenen Gebäude mit geschmackvoll eingetheilten und ausgeführten Stuckdecken versehen waren.
Es sind dieß die Häuser, welche den inneren Kreuzgang einschließen und werden bei der Wiederherstellung in baulichem Stand diese Ornamente wahrscheinlich zu Grunde gehen.
Der Hof mit dem Blick auf die Kirche macht im Augenblick durch sein vernachlässigtes Aussehen einen äußerst malerischen Eindruck, namentlich die Kirche, welche verwahrlost und als Magazin bisher benutzt, außerordentlich trübselig dreinschaut. Die ganze Gegend ist total verändert und wird bald kaum wieder zu erkennen seyn.
Band 12
19. Juli 1883
Seit dem verwichenen Montag 16. Juli hat man angefangen, die hinter dem Kloster herziehende alte Stadtmauer sammt dem Rest des alten Thurmes niederzulegen und sind auch die an die Mauer angelehnten Gebäude, welche dem Jahr 1848 ihre Entstehung verdanken, mit einbegriffen. Das kleine alte Häuschen gegenüber dem Thor der Kirche, das in seinem Thürsturz ein Wappen und die Jahreszahl 1732 trägt, ist bis jetzt noch verschont.
Leider droht, wie ich heute vernommen, auch der Kirche der Untergang, sie ist eines der ältesten Gebäude dahier, voll interessanter Einzelheiten, und es ist sehr zu beklagen, daß der jetzigen Generation der Sinn für pietätvolle Erhaltung derartiger Dinge beinahe ganz abhanden gekommen zu seyn scheint.
Siehe auch:
Band 12, Seite M5
Einige Jahre später wurde mir die Freude, ihm in seinen Bestrebungen auf dem Felde der Aquarellmalerei hier und da unterweisend an die Hand zu gehen, indem sein Vetter, unser allgeliebter und geschätzter Director Ph. Veit mich darum ersucht hatte; er war ein eifriger und gelehriger Schüler, der einer eigentlichen Anweisung kaum bedurfte, indem er das, was kein Lehrer zu geben vermag, nämlich das Talent und die Liebe zur Sache gleich von vornherein in reichem Maße mitbrachte.
Ich besitze ein Buch mit Aquarellstudien nach der Natur vom Jahr 1838, welche er beinahe sämmtlich copierte, und seine Frau versichert mich oft und zwar lange nach seinem frühen und unvorhergesehenen Tode, daß ihm diese Beschäftigung mit die genußreichsten Stunden gewährt hatte.
Im Jahr 1852, nachdem des Meisters Seele längst in das Reich der ewigen Harmonien eingegangen war, führte ich im Auftrag seiner hinterlassenen Wittwe ein kleines Oelbild aus, die Kirche von Ringkenberg am Brienzer See darstellend, in welcher er zum Letztenmale in seinem Leben Orgel gespielt hatte.
Im Angedenken dessen wollte sie ihrer Mutter zu Weihnachten desselben Jahres eine Freude bereiten, nicht ahnend, daß sie ihm
Band 12, Seite M15
Karmeliterkloster
Münzgasse
20. August 1882
Bei der gegenwärtigen Neueinrichtung der Gebäude wurde eine ziemliche Anzahl von Einbauten abgebrochen und unter vielen anderen Dingen auch der vollständig erhaltene Ziehbrunnen, welcher mit dem Hause I.220 gemeinschaftlich war, wieder blosgelegt. Man hatte ihn bei der Trennung nach dem Karmeliterhofe backofenartig überwölbt, so daß er nur von dem Hofe des vorgenannten Hauses zugänglich war und wurde sein Kranz daselbst bis auf den Erdboden erniedrigt und eine Pumpe hineingestellt. Heute noch ist die Oeffnung mit Brettern zugedeckt sowie auch der Stein mit dem Haken für die Rolle noch sichtbar ist. Eine weitere Thür aus dem Karmeliterhofe ist seit langer Zeit um die Hälfte ihrer Breite zugemauert und mit einer Holzthür verschlossen.
In dem Kloster fanden sich noch wohlerhaltene Reste von fein profilirten Thürgewänden sowie allerlei interessante Spuren der allerersten Anlage, wohin vor allem die weitläufigten Kellergewölbe gehören, die sich in vielen sonderbaren Windungen unter den Gebäuden hinziehen. Ein einziger Blick auf den Eingang in dieselben im Hofe am Mittelbau, s. Ab., zeigt dieß zur Genüge, wie denn auch die vielfachen Umbauten an diesen Stellen, namentlich an dem nach der Ankergasse gelegenen Theil, welcher nebst der Kirche die ältesten Spuren aufweist, sehr augenscheinlich zu Tage treten. Vielfache vielleicht niemals zu lösende Räthselfragen drängen sich hier dem Bauverständigen auf und ist neben dem bauwissenschaftlichen und geschichtlichen Elemente auch dem malerischen eine höchst hervorragende Rolle zugewiesen.
Band 12, Seite [M18]
eines älteren Gebäudes zu betrachten und bei den verschiedenen Feuersbrünsten verschont worden. In den oberen Geschossen ist der Bau vielfach verändert. Viele alte Spuren haben sich unvermischt am Mittelbau erhalten, sogar theilweise noch die alten Fenster, aus lauter kleinen schmalen und hohen Lichtern bestehend, während bei den übrigen je zwei zusammen in ein einziges größeres Fenster verwandelt worden sind. S. Abb., welche die malerische Treppe im ersten Hofe am Mittelbau zeigt, giebt mehrere dieser Fenster wieder. Einzelne gebrannte Scheiben mit Wappen befanden sich in dem Raum, vor dessen Thüre die obenerwähnte Madonnenstatue stand. Sie sind verschwunden, wohin, weiß kein Mensch zu sagen.
Die Kirche selbst ist ein höchst interessanter Bau mit einer Menge schätzenswerther Einzelnheiten, welche ich im Laufe dieser Tage näher zu untersuchen gedenke.
Band 12, Seite W3
Weißfrauenkirche | Weißfrauenkirche
[I.245b]
4. April 1884
Bei Gelegenheit des Abbruchs der an der Ostseite der Kirche stehenden niedrigen Häuser zeigte sich in der Altarwand der Kirche ein mit einem rundbogigen Sturz überdecktes Fenster, das jedoch vermauert ist, so daß nur nach außen eine tiefe Blende sichtbar geblieben ist. Welcher Zeit es angehört, konnte ich bis jetzt noch nicht ermitteln. Da das Kloster aus dem 12. Jahrh. stammt, so könnte es leicht ein Ueberrest einer der ältesten Bauten seyn; doch wage ich es nicht, darin eine bestimmte Entscheidung auszusprechen.
Siehe auch: