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Inhaltsverzeichnis

Bild von Reiffenstein
Carl Theodor Reiffenstein (1820-1893)
Landschaftsmaler und Frankfurter Bildchronist
Reiffensteins „Sammlung Frankfurter Ansichten“ gehört zum Gründungsbestand des Historischen Museums. Der Künster verkaufte sie 1877 der Stadt. In 2.000 Aquarellen und Zeichnungen sowie auf 2.400 Manuskriptseiten hielt er das alte Frankfurt fest.

Suchergebnis für Altes Haus

Band 11, Seite [4]
weiten Raum, welcher nur durch einzelne Anbauten und Gärten mit der Stadt zusammenhing. Schwer nur und nach und nach baute sich die nahgelegene Eschenheimerstraße an, im Anfang auch nur in hofartig mit Thoren und Ringmauer abgeschlossenen Häusern, wie noch die Namen beweisen und welche auch noch theilweise vorhanden sind, z.B. der Hammelsgässer Hof, s.d., welcher in seinem Schlußstein des Thorbogens das Wappen der Familie Scheiden trägt nebst der Jahreszahl 1488. Die großen Räume wurden zu Bleichgärten benützt und waren für diesen Stadttheil eine wahre Wohlthat, indem sie fortwährend frische Luft zuführten. Die Mauer, welche nach der Tollgasse abschließt, stößt in ihrem südwestlichen Winkel an ein ebenfalls altes Haus, das wahrscheinlich gleichzeitig oder wenig später als der Taubenhof entstanden ist.
S. Kastenhospitalsgasse 6.
Ueber der südlichen Mauer sieht das alte Zeughaus im Rahmhof mit seinem steilen Giebel heraus, eng an dieselbe anschließend die Giebelmauer des Kastenhospitalhofs und kleinen Taubenhofs und das spitze Dach des kleinen Treppenthürmchens daselbst, sodann einzelne hohe Baumgruppen, den benachbarten Gärten und in der Ferne der Catharinenthurm. Das Blatt No. [Leerstelle] gibt theilweise einen Ueberblick davon, es ist aus dem ersten Stock des hintersten Treppenthürmchens im Hofe genommen.
Band 11, Seite [38]
wurde bei dieser Gelegenheit mit dem jetzigen Besitzer des Hauses, Herrn Rieger bekannt, welcher mir mit großer Freundlichkeit im Inneren alles zeigte und mich in den Stand setzte, die Stadtmauer, auf der das Haus ruht, näher zu untersuchen. Da fand ich denn zu meinem größten Erstaunen, daß dieselbe noch ganz erhalten ist, aus sieben Bogen besteht, welche die ganze Länge des Hauses einnehmen. Dieselben haben unten eine Dicke von 9 Fuß, oben von 8 und sind nun über 700 Jahre alt und reichen bis in den ersten Stock, woselbst alsdann die Mauern im 15. Jahrh. aufgesetzt sind; es fällt dieß hier recht ins Auge, da der Aufsatz natürlich in viel geringerer Stärke aufgeführt, einen Unterschied von ein paar Fuß bildet. s. Ab. [R1027] Die untere Mauer von 1140, das aufgesetzte Stück von 1494.
In dieser alten Mauer nun befanden sich allerhand Seltsamkeiten und unerklärliche Sachen, in der Dicke derselben hinziehend Luftlöcher aus dem Kellergewölbe; ein geheimes ausgemauertes Versteck, welches ebenfalls bis in den Keller reichte u.s.w. Die Verjüngung nach oben war nach innen zu gerichtet und hatte deßhalb auf dieser Seite die Mauerfläche eine schräge Neigung.
Ein altes Treppenthürmchen links im Hofe ist mittlerweile verschwunden, indem Herr Rieger es abbrechen ließ.
Band 11, Seite 39
Bei einer eben im Hofe vorgenommenen Ausgrabung eines ungefähr 10 Fuß tiefen Loches findet man ein altes Pflaster, ebenso eine Menge verzierter Bodenplättchen in zwei verschiedenen Mustern, die ich selbst in großer Anzahl gesehen habe und zeichnete, wahrscheinlich stammen sie aus der Renaissancereparaturperiode. Die dritte Umgestaltung und theilweiser Neubau, aus welcher der Brunnen im Hofe stammt und das Portal sowie ein steinernes Gartenhäuschen und welche mit großem Aufwand ausgeführt wurde, fällt in [die] 1780[er] JahreR61:R266.
Die vorstehenden Abb. [R0757] [R0756] sind betreffenden Ortes nachzusehen. Von dem im Jahre 1719 stattgehabten großen Brande wurde das Haus nicht berührt.
Band 11, Seite 121
Gadeneck | Neue Gaden
Tuchgaden 2
M.200
22. Juni 1858
Ein altes Haus mit massivem steinernem Unterbau und schönen hölzernen Streben unter dem Ueberhang des ersten Stocks. An dem Eck auf dem mittleren die Figur eines Ochsenmetzgers mit seinem Schlagbeil, darüber auf einem Täfelchen die Jahreszahl 1545, darunter ein Schild mit der Inschrift
C V N R A T
Die eine Figur zur Seite, eine Justitia, hält ein Schwert und eine Wage und trägt die Inschrift Justitia, die andere, eine nackte weibliche Figur bringt sich mit einem langen Dolche zwischen den beiden Brüsten eine tiefe Wunde bei und führt die Inschrift Lucretia. Auf dem steinernen Theile des Sockels finden sich die Buchstaben V . D . M . I . E. Verbum domine manet in eternum (aeternum)
Die Ausführung der Figuren ist roh, dagegen die Ornamente fein.
Band 11, Seite 223
Zeil 40 | Schlimmauer 1
D.15 | D.86
25. Juni 1869
Das Haus nebst seinen beiden Nachbarhäusern D.86, D.16 ist seit 14 Tagen in vollem Abbruch begriffen und sollen alle 3 von Grund auf neugebaut werden. Es trug auf seinem nach der Zeil hin stehenden Hauptgiebel eine höchst merkwürdige Wetterfahne, deren Abb. [R0632] unten zu sehen ist. Exemplare dieser Art sind sehr selten, namentlich dahier in Fr. und verdienen, erhalten zu werden. Sie trägt die Jahreszahl 1653 . S. H. R. und scheint die Zeit der Erbauung des Hauses damit angedeutet zu seyn, was auch die Tragsteine unter dem ersten Stock in ihren Formen und ihrer Ausführung genügsam darthun.
Auf dem Giebel des Zwerghauses, welches auf der Dachseite nach der Schlimmauer hin steht, war als Wetterfahne eine Sonne und ein Mond angebracht.
Noch muß bemerkt werden, daß die Reiterfigur auf der erstgenannten Wetterfahne bunt bemalt war und ich selbst die Farben darauf noch gesehen habe. Leider ist dieselbe bei dem Abbruch des Hauses wahrscheinlich als altes Blech zerschlagen worden.
Band 12, Seite A5
Albusgasse | Albusgasse 10
B.188
30. April 1883
Ein Haus, das wie kein anderes so leicht die Bauweise des 16. Jahrh. aufweist, indem es bis auf den heutigen Tag noch in allen Detail seinen alterthümlichen Charakter bewahrt hat und an malerischem Element eine ganz unerschöpfliche Fundgrube ist.
S. Abb. [R0912]
Nicht leicht wird sich dahier ein zweites Exemplar auftreiben lassen, wird aber wahrscheinlich auch bald verschwinden und den Anforderungen der Neuzeit Platz machen müssen. Ich habe versucht, davon durch Abb. davon zu retten, was ich nur konnte; es war eine herrliche Fundgrube voll malerischer Schönheiten und sehe ich es mit Bedauern fallen.
Die ganze angrenzende Localität wird wahrscheinlich sein Schicksal theilen. Sie ist in den letzten Jahren ebenfalls sehr ihrer Eigenthümlichkeiten verlustig gegangen und kaum mehr wieder zu erkennen.
Bemerkenswerth ist die auf der Ostseite des Hauses auf einem hölzernen Schilde angebrachte Sonnenuhr. Höchst eigenthümlich.
Band 12, Seite B7
Schmiede
Bleidenstraße | Bleidenstraße 6 | Holzgraben 25
G.13
4. September 1884
Hat nach dem Holzgraben zu einen Garten, welcher soeben mit dem anstoßenden Garten des Hauses 8 zusammengezogen und mit einem Hause bebaut wird. Das Hinterhaus trägt in seinem Aussehen noch ziemlich sein altes Kleid.
Band 12, Seite F19
Altes Haus
Fahrgasse | Fahrgasse 47
L.27
21. Juli 1883
An einem Tragstein unter dem ersten Stock das Zeichen des Schlosserhandwerks mit der Jahreszahl 167?, darunter die Buchstaben R. V. [P V laut Inv.-Nr. R0878 C. K.] Ein noch ziemlich im alten Zustand erhaltenes Haus. Wegen eines darüber gehenden Kändels ist die letzte Ziffer der Jahreszahl nicht genau festzustellen.
Siehe auch:
Band 12, Seite O9
Oppenheimerstraße | Oppenheimerstraße 5
O.161 [=O.90]
10. Juni 1883
Ein altes Haus, welches aber bis zur Unkenntlichkeit verändert ist. Es hat unter dem Ueberhang des ersten Stocks einen mit dem Nebenhause 7, O.91 gemeinschaftlichen Tragstein mit der Jahreszahl 1537, s.d. Die Hausthüre ist mit einem Spitzbogen überdeckt.
Das Haus bildet das Eck mit der Löhergasse.
Siehe auch:
Band 12, Seite O11
Oppenheimerstraße | Oppenheimerstraße [7]
O.162 [=O.91]
10. Juni 1883
Ein Haus aus dem Jahre 1537, wie die Jahreszahl ausweist, welche sich auf dem Schilde mit der Hausmarke nebst dem Buchstaben S., das auf einem mit dem Nebenhause 5 gemeinschaftlichen Tragstein unter dem Ueberhang des ersten Stocks angebracht ist. Eine Hauptreparatur scheint es im Jahre [Leerstelle] im vorigen Jahrhundert bestanden zu haben, wie der Schlußstein im Sturze der Hausthür, welche wahrscheinlich damals eingebrochen wurde, zeigt; es befindet sich nämlich auf ihm die Jahreszahl 1757 mit den Buchstaben J. C. C. Es hat ferner ein breites, mit einem Rundbogen überdecktes Einfahrtsthor und daneben die alte wahrscheinlich ursprüngliche Hausthüre. Der Unterbau ist von Stein solid aufgeführt, der erste Stock mit Schiefersteinen beschlagen, das Zwerghaus auf dem Dache gehört der ersten Anlage an, ebenso die offenen Dachgänge. Im Innern hat der geräumige Hauseren so ziemlich sein altes Aussehen bewahrt und bildet mit einem darin befindlichen Brunnen ein malerisches Bild. S. Ab.
Es ist eines der wenigen Häuser, die ihr altes Kleid so ziemlich bewahrt haben.