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Inhaltsverzeichnis

Bild von Reiffenstein
Carl Theodor Reiffenstein (1820-1893)
Landschaftsmaler und Frankfurter Bildchronist
Reiffensteins „Sammlung Frankfurter Ansichten“ gehört zum Gründungsbestand des Historischen Museums. Der Künster verkaufte sie 1877 der Stadt. In 2.000 Aquarellen und Zeichnungen sowie auf 2.400 Manuskriptseiten hielt er das alte Frankfurt fest.

Suchergebnis für Stift

Band 11, Seite 219
Darmstädter Hof
Zeil 46 | Stiftsstraße 7
D.18
April 1859
Das stattliche Gebäude, welches also heutzutage den Namen Darmstädter Hof trägt, ist im Jahre 1754 angefangen worden, nachdem ein anderes älteres Haus, das früher an dieser Stelle stand, bereits im Jahr 1744 abgebrochen worden war, wie aus einer mündlichen Ueberlieferung zu entnehmen ist, die von einer noch in den 20er Jahren dahier lebenden alten Dame gemacht wurde, welche in einem Hause gegenüber wohnend als Kind den Anfang dieses Abbruchs miterlebt und angesehen hat.
Müller in seiner Beschreibung von Frankfurt, welche im Jahre 1747 erschienen ist, sagt Seite 34:
„Des Herrn Landgraffen von Hessen Darmstadt Hochfürstl. Durchlaucht haben Dero Hof auf der Zeil; allein die Gebäude darinnen nach der Strassen zu, sind alle niedergerissen und soll alles erstlich ganz von Grund auf wieder in die Höhe geführt werden.“
Dieser Abbruch betraf nur das Vorderhaus, und der Seitenbau im Hofe links sowie sämmtliche in den Gärten gelegenen Hintergebäude blieben stehen. Dieser Seitenbau steht sogar heute noch und eines der betreffenden Hintergebäude, das Gelbe Haus in der Stiftsstraße ist im gegenwärtigen Augenblick im theilweisen Abbruch und Veränderung begriffen, s.d.
Wenden wir nun dem Hauptbau [des] Vorderhauses unsere Aufmerksamkeit zu, so muß ich, was das Aussehen desselben
Band 11, Seite [222]
ohne Zweifel in demselben Style ausgeführt war, in einer Zeichnung wiederherzustellen, die ganz gewiß viel Anspruch auf Genauigkeit zu machen berechtigt ist. Im Hofe links in dem Winkel, in welchem Vorderhaus und Seitenbau zusammenstoßen, stand ein achteckigter Treppenthurm, in welchem wohl der Haupteingang zu den oberen Räumen des Vorderhauses gesucht werden muß. Er war mit einem Helmdache gedeckt, dessen Spitze in einem zierlichen Knauf mit einer Wetterfahne endigte.
Hinter dem Hofe lag der früher sehr große Garten, jetzt besitzt der anstoßende Russische Hof mehr als die Hälfte davon.
Weiter befindet sich im Hofe rechts noch ein Gebäude mit einer Ausfahrt in die Stiftsstraße, in welcher an einer mit dem Nachbarhause 9 gemeinschaftlichen Brandmauer ein Tragstein unter dem ersten Stock sichtbar ist, der die Jahreszahl 1592 trägt.
Siehe auch:
Band 12, Seite E13
Kleine Eschenheimergasse | Kleine Eschenheimergasse 2
D.109
4. April 1884
Das Haus bildet das Eck mit der Stiftstraße (früher Schlimmauer) und besteht aus drei zusammengezogenen Häusern, deren zwei in der erstgenannten, das dritte in der kl. Eschenheimerg. liegt.
Gegenwärtig sind die beiden Letzteren in vollem Abbruch begriffen. Ich benutzte die günstige Gelegenheit, um den kleinen merkwürdigen Hof des kleinen Hauses in der Eschenheimergasse in näheren Augenschein zu nehmen und fand einen Treppenthurm von eigenthümlicher Form, welcher, ganz mit Schiefersteinen beschlagen, einen höchst malerischen Eindruck hervorbrachte. Besondere hervorragende architektonische Merkwürdigkeiten hatten sich weiter nicht vorgefunden und ist das Nähere bei der Besprechung in Band 3 S. 119 nachzusehen.
In früherer d.h. mir noch sehr gut erinnerlicher Zeit hatten die sämtlichen Häuser dieser Seite freie Aussicht nach den an sie angrenzenden Gärten und waren auch darauf in ihrer Bauweise eingerichtet, jetzt aber ist beinahe der ganze sonst freie Raum mit hohen Häusern bebaut und somit alles Licht und alle Luft genommen.
Siehe auch:
Band 12, Seite E15
Kl. Eschenheimerg. 26 | Kl. Eschenheimerg. 26
D.121
9. Mai 1884
[In einem Fall ist die Hausnummer 26 mit einer 30 in Bleistift überschrieben S. E.]
Die Abb. zeigt das kleine Höfchen vor der Erbauung der Häuser, s. B. 10, S. 398. Es hatte damals noch den freien Blick nach dem Eschenheimerthurm hin, der nunmehr gänzlich verloren ist und die ganze Ortsgelegenheit total verändert hat.
Eine lebhaft betriebene Bierwirthschaft verlieh dem mit Bäumen besetzten Hof eine eigene Behaglichkeit, wie denn auch das zeitweise im Sommer darin aufgeschlagene Theater fahrender Schauspieler sehr häufig eine Masse von Zuschauern herbeilockte.
Das Haus hat noch ein kleines Seitenhöfchen am Vorderhause, und ist die ganze Localität wie es scheint im 17. Jahrh. entstanden, wenigstens deutet die mit einem Rundbogen überdeckte Hausthüre darauf hin.
Band 12, Seite H15
Goethehaus
Gr. Hirschgraben | Gr. Hirschgraben 23
F.74
April 1864
Auf dem Merian‘schen Plan von 1628 findet sich die Umgebung des Hauses noch in einem Zustand dargestellt, welcher die Veränderungen, die sie bis zu dem Zeitpunkte erlitten, in welchem das Haus in den Besitz der Familie Goethe kam, recht deutlich in die Augen fallen läßt. Der Hof des Hauses nämlich mußte damals gar keine Aussicht nach den benachbarten Gärten gehabt haben, indem auf der Westseite ein ziemlich hoher Bau alles Licht und alle Luft wegnahm. Auch war der jetzige Hof des Hauses „Zum grünen Laub“ noch nicht vorhanden, sondern diese Stelle mit einem Hause bebaut. Auf einem kleinen Stadtplan, welchen ich besitze, der ziemlich selten ist und ungefähr aus dem Jahre 1630-31 stammt, findet sich der obenbenannte Bau nebst einem anderen in der Richtung nach der Rosenapotheke hin anstoßenden Gebäude nicht mehr vor, sondern an dieser Stelle ein Garten. Der Hof des Hauses „Zum grünen Laub“ ist jedoch noch nicht vorhanden und muß also erst später entstanden seyn, doch immer noch lange genug vor dem Zeitpunkte, in welchem Goethes Großmutter die beiden anstoßenden Häuser erkaufte, denn sie fand schon das Nebenhaus mit dem Haupthause vereinigt vor. Dieses Nebenhaus konnte jedoch ebenfalls erst gebaut worden seyn, nachdem der mit einem Hause überbaute Platz durch den Abbruch desselben bereits geräumt oder frei geworden war. Wann und zu welcher Zeit dieß geschehen, konnte ich bis jetzt noch nicht ermitteln, jedenfalls aber war das Nebenhaus in dem Jahr 1706 schon vorhanden, und da es Trauf- und Lichtrecht
Band 12.2
Der Fischerbrunnen
steht in der Fischergasse vor dem Hause zum Stift; er trägt auf seinem Pumpenstock die roh gearbeitete Figur eines Neptuns mit einem Dreizack und wurde nach Batton aus einem alten Ziehbrunnen in seine jetzige Form gebracht.
Batton IV. 31, 35.