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Bild von Reiffenstein
Carl Theodor Reiffenstein (1820-1893)
Landschaftsmaler und Frankfurter Bildchronist
Reiffensteins „Sammlung Frankfurter Ansichten“ gehört zum Gründungsbestand des Historischen Museums. Der Künster verkaufte sie 1877 der Stadt. In 2.000 Aquarellen und Zeichnungen sowie auf 2.400 Manuskriptseiten hielt er das alte Frankfurt fest.

Suchergebnis für Brunnen

Band 8
Brunnen
Vor dem Hause in dem Hofe befand sich ein Brunnen mit einem alten, langen steinernen Sarg welch Letzterer im Laufe des vorigen Sommers entfernt wurde, s. Ab.
Band 9, Seite [42]
sogleich zur Gewißheit erhob als ich an einem Brunnen eine große steinerne, offenbar nicht dahin gehörige Platte fand, welche die Abbild. Fig. 1 zeigt. Auf dieser Platte, die einem alten von 1622 angehörigen Bau entnommen, befindet sich die Hausmarke des Erbauers des Hauses, welcher wahrscheinlich kein anderer als Erasmus Seifferth von Klettenberg war, der im Jahre 1620 eine hiesige Bürgerstochter heirathete und wahrscheinlich dieses Haus erbaute, welches wir denn auf 1716 noch als in dem Besitz seiner Nachkommen antreffen, in welchem Jahr Friedrich August v. Klettenb., seine beiden Schwestern, die Antheile, die sie an dem Hause hatten, abkauft und wahrscheinlich den nach der Papageigasse hin gelegenen Theil, wie es scheint, von Grund aus erneuerte; bei dieser Gelegenheit fand man den Stein mit der Jahreszahl, der vielleicht am Vorderhause angebracht war, überflüssig, erhielt ihn jedoch und verwendete ihn zu anderen Zwecken. Im Hofe selbst stehen noch der größte Theil der ursprünglichen Bauten, was man an den schön verzierten Tragsteinen unter dem Ueberhang des ersten Stocks und an den Thüren erkennt, welche schöne eiserne Thürklopfer haben und überhaupt in ihrer Profilirung den immer noch guten Geschmack ihrer Zeit tragen. Ein ehemaliger Ziehbrunnen, welcher in der Mauer so gestellt war, daß er vom Hofe sowie
Band 9, Seite 43
als von dem inneren ehemaligen Vorplatz des Hauses gebraucht werden konnte, ist zwar zerstört, d.h. der steinerne Kranz ist weggehauen, der Brunnen zugedeckt und eine Pumpe hineingestellt, die an einigen Stellen davon an der Wand angebracht ist, auch hat man die mit einem Rundbogen überdeckte Oeffnung in der Mauer, über welcher sich der Haken für die Rollen befunden, zugemauert, die schönverzierten steinernen Gewände jedoch darin gelassen, welche nun, obgleich die Oeffnung jetzt das Ansehen einer Thür hat, unzweifelhaft darthun, daß der Brunnen von beiden Seiten gebraucht wurde, indem auf der inneren sowohl wie auf der äußeren, nach dem Hofe gerichteten Seite Ornamente in den Stein eingehauen sind, welche bei dem gewöhnlichen Schluß mit einer Nische unsichtbar gewesen seyn würden.
Neben dem Brunnen ist eine große Durchfahrt unter dem Hause weg in den zweiten Hof. Noch befindet sich im ersten Hofe eine Zisterne für Regenwasser und ein zweiter Ziehbrunnen, welcher in der Ecke steht, und dessen Rolle
Band 9
18. Mai 1874
Heute endlich wurde mir Gelegenheit, in das obengenannte Höfchen einzudringen, wobei sich dann herausstellte, daß es kein solches, sondern nur ein von oben beleuchteter Raum ist. Eine nunmehr vermauerte Thüre mit einem Spitzbogen führt in das Schwertfegergäßchen, und neben dieser Thüre befindet sich ein altes Fenster, das noch die alten Nabelscheiben völlig erhalten hat. Die Decke des Raumes ruht auf einem hölzernen Träger, und in der einen Ecke führt eine Treppe aufwärts nach dem Gang, der beide Häuser verbindet.
Eine Thür in das Nebenhaus mündet im Hausgang vor der Treppe und scheinen die beiden Häuser schon seit langer Zeit miteinander verbunden zu seyn. In diesem Nebenhaus befindet sich unter der Treppe ein Brunnen oder eine Zisterne mit rundem steinernem Kranz.
Die Außenseite nach dem Schwertfegergäßchen hin ist höchst merkwürdig und alterthümlich und
Band 9, Seite 91
Gr. Rittergasse Brunnen vor dem Hause 28
N.147
2. Juni 1878
Ein Damhirsch von Stein mit einem natürlichen Geweih, der sich an einen Stein anlehnt, auf welchem sich die Inschrift befindet: Im Thiergarten.
Auf dem oberen Gesimse des Brunnenstocks, auf welchem der Hirsch aufgestellt ist, steht die Jahreszahl 1795.
Davor ist ein in Blech ausgeschnittener Hirsch angebracht.
Auf dem Brunnengestell finden sich folgende Inschriften:
Johann Jacob Beck, Junger Brunen Meister
Johann Friedrich Löffler, Brunen Schuldeiß
Johann Thomas Geisler, Aelterer Brunen Meister
Ueber den Brunnen vergl. Batton V. p. 115.
Ich vermuthe, daß es dieser Brunnen war.
Siehe auch:
Band 9, Seite 109
Römerberg | Springbrunnen
9. Oktober 1872
Wurde die Hütte von dem Brunnen entfernt und die Figur der Gerechtigkeit abgenommen.
Band 9
1874
Es wäre viel klüger gewesen, den Bildhauer Sommer, welcher damit beschäftigt war, die Figur der Gerechtigkeit zu reinigen und die schadhaften Stellen derselben wiederherzustellen, gewähren zu lassen und ihm die dafür verlangte geringe Summe zu bewilligen, statt an der Idee festzuhalten, einen ganz neuen Brunnen an die Stelle zu setzen. Die alte Figur war bemalt und vergoldet und zwar mit einem so feinen Geschmack, daß es schwer seyn dürfte, etwas Besseres dagegen zu erschaffen. Auch der alte Brunnentrog in seiner achteckigten Form ist bei weitem passender und geschmackvoller als der neu projektirte, der 16eckigt ist und dadurch beinahe den Eindruck eines runden macht, indem durch die vielen Ecken die Brechungswinkel so stumpf werden, daß das Auge auf einige Entfernung die Grenzen nicht mehr zu unterscheiden vermag, wenn nicht eine ganz scharfe Sonnenbeleuchtung herrscht. Die Alten wußten wohl, was sie thaten und bedürfen in seltenen Fällen unserer Verbesserung. Formen zu wählen, die eine mehr-
Band 9, Seite 183
Oranienburg
Hinter der Rose 7
D.9
28. Februar 1876
Seit ungefähr drei Wochen hat der Abbruch der letzten Reste der ehemaligen Oranienburg begonnen und kam dabei nichts weiter bemerkenswerthes zu Tage, es waren nur die von dem Hauptabbruch im Jahr 1850 stehen gebliebenen Reste mit einigen Giebeln aus dem Anfang des 17. oder Ende des 16. Jahrh. Ich wohnte damals dem Abbruch bei und sah die alten Gebäude fallen, die in den Erdgeschossen eine Menge fester gewölbter Räume hatten. Man trat durch ein großes Thor in den Hof, der die Gasse abschloß, gegenüber lag das alte Hauptgebäude und hinter diesem ein großer schattiger Garten mit schönen Lindenalleen und Springbrunnen, der in den 20er Jahren ein beliebter Vergnügungsort war und Vauxhall hieß. Ein ziemlich geräumiger Tanzsaal befand sich in dem Haupthause, in welchem gewöhnlich die Brunnenfahrten gefeiert wurden, ebenso Hochzeiten u.s.w. Die ganze Localität war einsam und traulich und wurde der Garten durch die alte Stadtmauer begränzt. Links stieß er an die Peterskirchhöfe, rechts an die Bleichgärten der Radgasse und gewährte von der Stadtmauer aus gesehen einen recht eigenthümlichen Eindruck mit dem Dom im Hintergrunde.
Nach dem Zwinger hin stand noch ein altes Häuschen
Band 9, Seite 189
Rosengasse
2. Juni 1876
Die Zeichnung giebt ein ziemlich genaues Bild einer alten Straße in Frankfurt, so etwa aus der letzten Hälfte des 16. Jahrh., meistens aus hölzernen Häusern bestehend und bis heute noch viele derselben erhalten. Namentlich in der Nähe des Rosenplätzchens und an den Brunnen, s.d., finden sich dieselben noch in der alten Form vor. Die Abb. [R0664] konnte leider nicht weiter ausgeführt werden, weil mir unglücklicherweise zu deren Anfertigung ein Stück vollkommenes Löschpapier in die Hände gerathen war. Vielleicht bringe ich das Versäumte später nach. Die einschlagenden Abb. [R0625] [R0664] sagen das Nähere und ist namentlich das Plätzchen am Brunnen sowie die Rückseite des großen Speichers zu beachten.
Band 9
24. März 1873
Vor zwei oder drei Tagen wurde der schöne alte steinerne Brunnenstock zusammengeschlagen und entfernt. So geht ein Stück des alten Frankfurt nach dem anderen verloren. -