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Inhaltsverzeichnis

Bild von Reiffenstein
Carl Theodor Reiffenstein (1820-1893)
Landschaftsmaler und Frankfurter Bildchronist
Reiffensteins „Sammlung Frankfurter Ansichten“ gehört zum Gründungsbestand des Historischen Museums. Der Künster verkaufte sie 1877 der Stadt. In 2.000 Aquarellen und Zeichnungen sowie auf 2.400 Manuskriptseiten hielt er das alte Frankfurt fest.

Suchergebnis für Adler

Band 11, Seite [248]
148
Im Zeughaus des Ramhoffs
befanden sich demnach am 24. Januar 1766 50 Stück Geschütze des
verschiedensten Alters und Kalibers von 1 Pfund bis 48 Pfund.
Die ältesten mit der Jahreszahl 1522, die jüngsten von 1751,
umfassen also in der Zeit ihrer Entstehung einen Zeitraum von
200 Jahren. Sie tragen die verschiedenartigsten Namen *), Wappen
und Devisen, und ich werde dieselben, welche im Zeughaus auf dem
Graben vorkommen, betreffenden Orts mittheilen.
Sodann weis‘t das Register in folgenden Munitionshäusern eine
Menge Vorräthe auf vielen Blättern nach. Es befanden sch Munitions-
häuser an folgenden Orten:
Fischerfeld,
Allerheiligen Bollwerk,
Breite Wall,
Pestilenz Bollwerk,
Friedberger Bollwerk,
Eschenheimer Bollwerk,
Bauren Bollwerk,
Bockenheimer Bollwerk,
Jungwall,
Galls-Wall,
Mainz-Wall,
Mühlschantz,
Schaumain,

*) Die meisten trugen das Frankfurter Wappen, den Adler, und ich darf hier
eine Thatsache nicht unerwähnt lassen, welche sich an eines dieser Geschütze knüpft
und genugsam darthut, wie seltsam oft die Schicksale lebloser Dinge, gleich denen
der Menschen, sich gestalten. Als nämlich unser berühmter Landsmann und Mit-
arbeiter Dr. Eduard Rüppell im Jahre 1817 Egypten durchreiste, fand er auf einem
Kanonenboote auf dem Nil eine Kanone, welche den Frankfurter Adler und die
Inschrift trug „Schöff von Barckhausen, Zeugherr“ und es unterliegt kaum einem
Zweifel, daß es eine jener Kanonen war, die im Jahr 1796, bei der Plünderung
unserer Zeughäuser durch die Franzosen unter General Kleber, mit noch ungefähr
dreihundert andern unsre Stadt verlassen mußten, um nach Frankreich zu wandern,
von da aus wahrscheinlich mit Bonaparte nach Egypten ging und dort zurück-
gelassen in die Hände Mehmet Ali‘s fiel.
Band 11, Seite 251
151
2 hölzerne Adler.
1 große Inscript. „Vivat Carl VI“.
1 große Inscript. „Vivat Leopoldus.“
8 alte Gemehlt und zerbrochene Ritterlantzen.
4 alte Kupferne Keßel.
1 Eyserner Rost zu glüent Kugeln.
8 Brustharnisch mit Casquet.
Nebst 15523 Pfund bleyern Kugeln.

In der Gewöhr-Cammer.
1 Kästlein mit alt Eyßen.
17 Helleparten vergoldet wovon bei Müller im Römer
1 Alt Gieß-Kann.
1 Geharnischter Mann.
1 Eyserner Löffel zum Gluende Kugel Schießen.
12 Ladschaufeln *)
4 kleine Streichblech.
1 Bütt zum Pulvermischen.
Diese Rubrik schließt mit folgender Bemerkung:
Am 20. April 1766 von Löbl. Kriegs-Zeug-Ambt empfangen.
20 Axt mit F. gekennzeichnet,
15 Schurtzfell, um in Feuer-Noth denen Zimmerleuth zu geben.

Auf der Rüst-Cammer.
In der großen.
Unter andern
259 Stück Wallrohr
1 große Wallbüchse von Extra größe.
118 Pistolen mit deutschem Schloß **).

*) Zum Laden der Kanone. Der Kanonier hatte ein bestimmtes Pulvermaaß
von Blech, welches er aus der neben ihm stehenden offenen Pulvertonne füllte, mit
dem Streichblech abstrich und sodann in den Lauf des Geschützes goß; eine höchst
unsichere, langsame und gefährliche Operation. Patronen kamen erst in der zweiten
Hälfte des 30jährigen Kriegs durch die Schweden in Gebrauch.
**) Deutsche Schlösser wurden die 1515 in Nürnberg erfundenen Radschlösser
genannt, im Unterschied zu denen um 1680 in Frankreich erfundenen Feuerschlössern.
Beckmanns Beiträge zur Geschichte der Erfindungen, Bd. I S. 364.

Baugraben

Band 12, Seite B11
Stadtmauer
Baugraben | Baugraben
14. September 1883
Durch den Neubau des Hinterhauses von Töngesgasse 14, H.167.a., welcher seit ungefähr 2 Monaten im Gange ist, wurde der letzte Rest der Stadtmauer, in welchem sich die alten Schießscharten befanden, abgebrochen. Nunmehr besteht dieselbe noch hinter den Häusern Töngesgasse 16, 18, woselbst auch noch ein städt. Adler mit der Jahreszahl 1726 vorhanden ist. (16)
Die noch bestehenden Theile der Mauer sind in ihren oberen Theilen überbaut, indem die Hinterhäuser der Töngesgasse, wie schon erwähnt, daraufgelehnt sind, deren Unterbau sie auf den nördlichen Wänden bilden.
Die ganze Ortsgelegenheit ist kaum wieder zu erkennen und geht ein Stück Alt Frankfurt nach dem anderen verloren.
Ueber den Adler mit der Jahreszahl 1726 s. Band 2, p. 14.
Band 12, Seite E17
Eschenheimer Thor | Eschenheimerthor | Thurm
4. Juli 1885
Bei der seit einigen Wochen im Gange befindlichen Reparatur, welche den ganzen Thurm mit einem neuen Kalkputz versah, die Adler reinigen und scharf deren verwitterte Stellen nachhauen ließ, überhaupt alle schadhaften Theile gründlich ausbesserte und erneuerte, gingen leider die letzten Spuren der unter dem Thorbogen befindlichen Frescobilder zu Grunde.
Band 12, Seite M11
Allment
Neugasse
L.94
September 1888
Seit einiger Zeit ist das Allment, welches nach dem Hause Kruggasse 9, L.84 zieht, durch eine Mauer abgeschlossen, während früher nur eine Holzthüre und eine hölzerne Wand den Abschluß bildete. Der städtische blecherne Adler ist an die neue Thüre wieder angenagelt, s. Kruggasse 9, L.84.
Siehe auch:

Buchstabe O

Band 12, Seite O1
Gartenhäuschen
Oederweg | Oederweg
[kein Datum]
Die Abbildung [RS0227] ist nach einer von mir im Jahr 1835 nach der Natur aufgenommenen Zeichnung hergestellt, es war ein Häuschen, in welchem eine Wascherei betrieben wurde und giebt ein anschauliches Bild von der Einfachheit der damaligen Einrichtungen. Es befand sich nicht weit von der sogenannten Seufzerallee, ungefähr hundert Schritte vor dem von Adlerflycht‘schen Hofe.
Die Gegend war damals wenig besucht bis zu dem Zeitpunkte der Verlegung des Friedhofes, von da ab wurden die Wege mehr und mehr begangen, der einfache Charakter aber blieb ihr noch lange Zeit, bis in den Anfang 50ger Jahre hinein die Speculation sich diese Gegend zu bebauen anfing. Soviel ich mich erinnern kann, wurde das Häuschen sammt Anbauten und Bleichgarten gegen das Ende 40[er] Jahre entfernt.
Alle Gartenhäuser im Weichbild der Stadt trugen diesen Charakter und stammen meistens aus der zweiten Hälfte des vorigen Jahrh. Nach und nach verschwinden sie jedoch alle und ist nur noch hie und da eines vorhanden.
s. Stalburger Oede, B. 10, p. 323.
Band 12, Seite S37
Schnurgasse | Schnurgasse 54
G.73
20. April 1882
Das Haus hatte auf dem steilen Giebel einen großen Adler von Blech mit ausgebreiteten Flügeln, welcher erst im vorigen Jahre entfernt wurde.
Es existirt ein alter Kupferstich, die Schnurgasse darstellend, auf welchem dieses Haus im Vordergrund steht und der Adler vollkommen zu sehen ist. Alle meine Bemühungen, ein Exemplar dieses Stiches aufzutreiben, sind bis jetzt erfolglos gewesen und muß derselbe total vergriffen seyn. Mein verstorbener Freund Mettenius sowie Herr Inspector D. Passavant erinnern sich desselben ebenfalls, allein er ist und bleibt verschwunden, bis ihn vielleicht der Zufall einst wieder zum Vorschein bringt.
Herr Schöff Gwinner wußte davon nichts, ich aber sowie Herr Mettenius erinnern uns, als Kinder damit gespielt zu haben. (War vielleicht in Augsburg erschienen.)
Siehe auch:
Band 12.2
Der Röhr-Brunnen bei der Hauptwache
auch Adlerbrunnen, mit einem fein ausgeführten Adler von Bronze und zwar so fein, wie ich dahier nichts ähnliches kenne; der Adler ist die feinste Arbeit, welche man sich nur denken kann, den Namen des Anfertigers konnte ich noch nicht ermitteln. [Er] wurde vor längerer Zeit schon von seinem Standort an der Zeil auf die Nord-Seite des Paradeplatzes nach der Biebergasse hin versetzt. Es war ein
Band 12.2, Seite 6
Röhrbrunnen mit einem langen steinernen Trog, in welchen aus zwei Röhren Wasser strömte; kurz nach seiner Versetzung wurde der Trog entfernt, so daß nur noch die Säule mit dem Adler übrig geblieben ist.