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Inhaltsverzeichnis

Bild von Reiffenstein
Carl Theodor Reiffenstein (1820-1893)
Landschaftsmaler und Frankfurter Bildchronist
Reiffensteins „Sammlung Frankfurter Ansichten“ gehört zum Gründungsbestand des Historischen Museums. Der Künster verkaufte sie 1877 der Stadt. In 2.000 Aquarellen und Zeichnungen sowie auf 2.400 Manuskriptseiten hielt er das alte Frankfurt fest.

Suchergebnis für Stadtmauer Main

Band 6, Seite [72]
1814
Werden Stadtmauer und Thurm im Mohrengarten abgebrochen.
Auszüge aus den Originalurkunden.
Band 6, Seite 111
Graben 15 (Holzgraben) | Schärfengäßchen 6
G.21
29. Juli 1875
Bei dem Graben der Fundamente Behufs der Aufführung eines Neubaus stieß man auf die Reste einer sehr dicken, aus Kalkstein ausgeführten Mauer, welche jedenfalls der ersten Erweiterung unserer Stadt angehört, sie ist ungefähr 5 Fuß dick und zieht 12 Fuß hinter der jetzigen Straßenlinie des Holzgrabens her. Der Platz gehörte bisher zu dem Garten des Hauses 6, das die Herrn Bolongaro in Besitz hatten. Es scheint die alte Futtermauer des ehemaligen Grabens gewesen zu seyn, indem die eigentliche Stadtmauer in sogar jetzt noch zum Theil wohlerhaltenen Resten viel weiter zurück liegt und theilweise den Häusern der Töngesgasse und Bleidenstraße als Fundament und Unterbau ihrer nach dem Graben gerichteten nördlichen Seiten der Hinterhäuser bildet. S. Töngesgasse 12, 10, 40, 14, 16 (Hinterhaus, Zimmergraben), s.d.
Band 6, Seite 115
Holzmagazin in Sachsenhausen
12. Juli 1876
Soeben werden theilweise die schönen Bäume gefällt, welche das Haus des Verwalters des Holzmagazins umstanden und demselben ein so malerisches Ansehen gaben. Auch wurde der kleine ausspringende Winkel, welcher von der Bastion zum Schutze der Werke gegen das Eis angelegt war, heute theilweise zerstört. Das höchst sonderbare Gebäude, welches das Eck bildete und wie ein Ziehbrunnen aussah, wurde ebenfalls abgebrochen und vermuthe ich, daß es ein Eisbrecher gewesen. Es war ein massiver, aus blauen Steinen aufgeführter, sehr solide gearbeiteter Kranz, ungefähr 10 Fuß hoch und inwendig mit Bruchsteinen vollgemauert. Unten ging die Rundung vermittels 4 Fasen in eine quadratische Platte über. Hinter der Brustwehr dieses Winkels war das Gebüsch außerordentlich dicht unter den Bäumen und hatte man einen herrlichen Blick von da hinaus auf den nahen Dom und die Brücke. Es war ein gar heimisches Plätzchen und sehr wenig bekannt, weil man nicht leicht hingelangen konnte. Früher bildete es einen Theil des nassen Grabens, der die Werke umzog. Mit Wehmuth sah ich die Bäume fällen, an denen die Erinnerung an meine Jugend weilte. Wahrscheinlich drohen der ganzen Gegend arge Veränderungen und wird die Neuzeit mit ihrem gierigen Schlunde alles verschlingen. s. Ab.
Band 6
Am Holzmagazin | Alte Mauern und Wälle
4. Dezember 1877
Die Abb. [RS0204] VI.204 zeigt den Zustand der alten Thürme, Mauern und Wälle genau, sie ist am 29. Juli 1877 aufgenommen, als die Zerstörung, die nunmehr sich über die ganze Umgebung verbreitet hat, noch nicht so weit vorgeschritten war.
Was die Thürme anbelangt, so sind deren noch 4 zu sehen. No. 1. noch sammt dem Thorhaus vollständig erhalten, No. 2. bereits umgewandelt, doch habe ich der Deutlichkeit wegen das angebaute Haus, s. Thurm 2. weggelassen. No. 3. als Ruine ohne Dach. No. 4. wird von dem Nußbaum verdeckt und ist noch vollständig erhalten. Das kleine Häuschen unter dem Nußbaum ist das ehemalige Holzschreiberhäuschen und hinter ihm das Thor, welches von der Auslagergasse in das ehemalige Auslager, das spätere Holzmagazin hereinführte. Ich halte es hier als besonders geboten, in möglichster Breite der Darstellung durch Schrift u. Bild zu verfahren, weil diese Dinge als letzte Zeugen einer hinter uns liegenden Zeit nunmehr bald für immer verschwunden seyn werden.
Band 6, Seite 117
Holzmagazin Sachsenhausen | Alte Schießscharte
16. Mai 1878
Seit einiger Zeit schon ist man beschäftigt, die alten Befestigungsmauern am Holzmagazin niederzulegen und den Boden aufzufüllen, um den Fahrweg von der neuen Brücke zu gewinnen, seit vorgestern nun hat auch das alte runde Bollwerk bereits einen Theil seines oberen Randes eingebüßt und wird bald heruntergebrochen seyn. An ihm befindet sich die merkwürdige Schießscharte mit der Vorrichtung für eine Schürze oder einen Laden zum Aufziehen, s. Ab. [RS0215], und ist es zu bedauern, daß ein so seltenes Beispiel von alten Befestigungsweisen den Anforderungen der Neuzeit fallen muß. Die ganze Gegend ist bereits so verändert, daß man sich kaum wieder erkennt, s. den Artikel „Thüren in der Stadtmauer zu Sachsenhausen.“
Band 6, Seite 123
Jäger Gäßchen 2 | Am Schaumainthor
O.131
8. Juli 1878
Die nach der Schulstraße hin das Haus abschließende Stadtmauer wurde dieser Tage sammt einem an sie angelehnten Schoppengebäude, soweit Letzteres reichte, niedergelegt. Die Mauer ist ganz aus Kalksteinen des Wendelsbruchs erbaut, die Gewandung eines Schießloches war aus blauen Bockenheimer Steinen hergestellt. Nunmehr steht nur noch ein ganz kurzes Stück der Mauer an dieser Stelle, der Abbruch ist noch im Gang und wird wahrscheinlich ein neues Haus auf dem frei gewordenen Platz erbaut werden, was jedenfalls auch ein Theil des kleinen Gärtchens, das mit zerstört wurde, bedecken wird.
Band 6, Seite [138]
wenngleich unfreiwillig, belauscht wurden. Als ich erschreckt und beunruhigt zugleich, dem damals noch lebenden Polizeirath Dr. Beer Mittheilung machte, (es war am [Leerstelle] Nov. 1863), und er durch vertraute Leute eine Nachsuchung anstellen ließ, waren die Vögel leider ausgeflogen.
[Bleistiftnachtrag S. E.:] Das Datum findet sich auf der Zeichnung [R0256].
Auf der anderen Seite wieder konnte der durch die dunklen Räume gleitende Blick, indem er einem Fenster mit zerbrochenen runden Scheiben sich zuwandte, in ein von den freundlichen Strahlen der Morgensonne erleuchtetes kleines auf der Dicke der alten Stadtmauer oder in einem hinteren Höfchen angelegtes Gärtchen gelangen, in welchem Blumen in Töpfen und Kasten mit Erde sorgsam gepflegt, daran erinnerten, daß auch selbst in den untersten Rangstufen der menschlichen Gesellschaft der Sinn für das Schöne und Behagliche ebensogut Boden gewinnen und sich auszubreiten vermag, wie in den Palästen und Wohnungen der Reichsten und Höchsten dieser Erde.
Letztere Eindrücke empfing man namentlich von derjenigen Seite der Straße, deren Hinterhäuser und Gärtchen nach dem Hofe der goldnen Luft (Viehhof) hin lagen. Sie hatten bei beträchtlicher Tiefe meistens nur ein kleines Höfchen, dessen Boden ungefähr 8 bis 10 Fuß höher als das Pflaster des anstoßenden Viehhofes lag und waren mit einer Menge seltsamer Hinterbauten und Sommerhäuschen besetzt, die meistens auf der Mauer, die denselben begrenzte, aufgesetzt waren. Man erreichte sie vom Hofe aus vermittelst einer Leiter oder Treppe. Auch führten Gänge und Treppen aus den ersten Stockwerken in diese Räume herunter, in denen zumeist die Lauberhütten errichtet wurden. Gegen den mehrerwähnten Viehhof hin waren die Fenster und Oeffnungen derselben vielfach mit hölzernem Gitterwerk, sogenanntem Gerähmse, verschlossen, und nicht leicht konnte man sich ein seltsameres Gewinkel und Gemisch von Räumlichkeiten denken, als es sich hier vor dem erstaunten und überraschten Beschauer entfaltete. Ein Blick auf meine genauen Abbildungen wird dieß zur Genüge darthun und mich jeder weiteren Beschreibung überheben.
Band 6, Seite 139
An der äußeren Seite der Mauer in dem Viehhofe waren in gewissen Entfernungen und etwa in Mannshöhe über dem Boden Steine eingemauert, welche ein erhaben gearbeitetes großes vergoldetes F. mit der Jahreszahl 1712-14 trugen und vermochte man an ihnen das Voranschreiten des Neubaues nach dem fürchterlichen Brande von 1711 (sogenannter Judenbrand), der beinahe die ganze Straße in Asche legte, genau zu verfolgen. Auch in der Mauer, die das Dominikanerkloster vor der Judengasse abschloß, fanden sich solche Steine vor, sie tragen theilweise den Frankf. Adler und sind heute noch in einigen Häusern in dem Neunergäßchen, deren Höfe ebenfalls von der Stadtmauer begrenzt wurden, zu sehen.
Von Zeit zu Zeit, etwa zwischen je 6-8 Häusern, hatte man Brandmauern errichtet, welche bis über die Giebel und Firsten weit hinausragten und auf ihren Horststeinen gewöhnlich mit einer Kugel gekrönt waren.
Die Häuser auf der gegenüberliegenden Seite hatten sämmtlich zwei Höfe, deren hinterster durch die finstere Klostermauer geschlossen wurde, die sich beinahe in der ganzen Länge der Straße hinter ihnen herzog. Hier waren nun in regelmäßigen Abständen zwischen je 6 Häusern Brandmauern eingeschoben, welche die ohnedem engen Höfe abschließend, den finsteren und unheimlichen Eindruck dieser Seite noch bedeutend vermehrten. Auch fanden sich viele Häuser vor, die zwei Keller übereinander hatten, von denen der unterste und tiefste meistens mit einem versteckten Eingang versehen war und welche offenbar nur den Zweck hatten, in Zeiten der Bedrängnis das werthvollste Hab und Gut darin zu verbergen. Daß dieselben auch hier und da anderen Absichten dienen mußten, kann ebenfalls nicht in Abrede gestellt werden, wie denn auch unsere frühere Sicherheitspolizei ein ganz besonders achtsames Augenmerk auf diese Räumlichkeiten zu richten pflegte. Hier stand auch das Hochzeitshaus, das für ein allgemeines Muster des in der Straße herrschenden Baustyles angesehen werden konnte, s. Abb. [R0258]
Band 6, Seite 145
Goldner Kopf
Judengasse A.92
Stuhl, 110. Batton / Gulden Kopf, Stättigkeit
Goldner Kopf
Judengasse A.92
3. Juni 1874
Massiver Unterbau. Ueber der Hausthür ein Kopf, roh in Stein gehauen. Jedenfalls reicht das Haus nicht bis zu dem Wiederaufbau nach dem Brande von 1711 hinauf, sondern ist später erneuert. Es stieß mit seinem hintersten Hofe auf die Stadtmauer am Dominikanerkloster, wie alle Häuser auf dieser Seite.
Band 6
11. Juni 1874
Heute wurde der Anfang mit dem Abbruch gemacht. Stößt mit seinen Hintergebäuden auf die Stadtmauer am Dominikanerkloster.