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Inhaltsverzeichnis

Bild von Reiffenstein
Carl Theodor Reiffenstein (1820-1893)
Landschaftsmaler und Frankfurter Bildchronist
Reiffensteins „Sammlung Frankfurter Ansichten“ gehört zum Gründungsbestand des Historischen Museums. Der Künster verkaufte sie 1877 der Stadt. In 2.000 Aquarellen und Zeichnungen sowie auf 2.400 Manuskriptseiten hielt er das alte Frankfurt fest.

Suchergebnis für Rose

Band 11, Seite [162]
mich nicht entschließen konnte, dieselbe auf meine Abbildung [R0382] mit aufzunehmen. Die beiden Figuren stellen den Hl. Bartholomäus und Karl den Großen dar und scheinen stark restaurirt zu seyn.
Der Eingang zu diesem Raum geschah durch das große Thor, das sich dem südlichen Portale des Domes schräg gegenüber befand, ein zweites nach dem Rosenplätzchen mündendes Thor, das die Ausfahrt wesentlich erleichtert, indem das Wenden im Innern des Gebäudes vermieden wurde, ist neueren Ursprungs. Noch ein Eingang befand sich in der Mauer nach dem Bestätteramtsgebäude, ebenso wie eine Thüre nach dem Hofe. In diesem Raum befand sich die Stadtwage und war derselbe stets mit Fässern und Ballen belagert.
Zu den Räumen des oberen Stocks gelangte man über die in dem anstoßenden Bestätteramtsgebäude liegende Treppe, die jedenfalls ihre Entstehung einer späteren Zeit verdankt, wie aus den Verschneidungen der Stäbe an der durch die westliche Giebelwand gebrochenen Thüre, zu welcher sie führt, zu ersehen ist. Wahrscheinlich wurde diese Einrichtung erst um die Mitte des 17. Jahrh. gemacht. In dem ersten Stock, welcher einen geräumigen Saal enthält, ist ein Theil des städtischen Archivs
Band 11, Seite 169
Paradies
Große Weißadlergasse 23 | Rothekreutzgasse
F.25
10. Juni 1864
Die meisten Häuser der Rothkreutz-, Rosen- und Weißadlergasse stammen aus dem 16ten und 17ten Jahrh. und haben ihr Aussehen, namentlich was das Detail anbelangt, sehr verändert. Dieß ist besonders bei der Weißadlergasse der Fall, welche eine Geschäftslage geworden ist, und in Folge dessen das Erdgeschoß der Häuser meistens zu Läden eingerichtet wurde. Am meisten im alten Styl erhalten hat sich die Rosengasse, und theilweise führt uns ihr Anblick vollkommen in das 17. Jahrh. zurück.
W. S. B. 1620 . Tragstein unter dem 1ten Stock.
Das Haus ist sonst in seiner äußeren Form erhalten, aber alle Fenster geändert und im Erdgeschoß Läden eingerichtet.
W S B
1 6 2 0 .
[MZ_11-6]
Band 11, Seite 171
Puppenschränkchen | Rosenthal | Roseneck
Weißadlergasse 29
F.28
6. April 1860
Seit Anfang des Monats im Abbruch begriffen. Unter dem Tragstein der Brandmauer im 2. Stock gegen das Nachbarhaus F.29 hin ist beifolgender ist beifolgender Stein angebracht, s. Ab. [R1400] mit den Jahreszahlen 1617 . 1752 . I. C. S. R. F. N [Monogramm] R [MZ_11-7]
Wahrscheinlich die ersten Zahlen die Erbauungszeit und die zweiten eine Restauration oder vielleicht theilweisen Neubau andeutend.
Dieß Haus hat mit Unrecht einen gewissen geschichtlichen Ruf, indem es die Volkssage als das Wirthshaus bezeichnet, in welchem Goethes Gretchen Kellnerin gewesen sein sollte. Diese Annahme entbehrt nun so durchaus aller Wahrscheinlichkeit, daß es kaum der Mühe werth ist, sie zu widerlegen, doch will ich nur Goethes Ausspruch anführen, indem er sagt - Dichtung und Wahrheit Band 21 p. 29: „Nach Gretchens Viertel kam ich nie wieder, nicht einmal in die Gegend“, was gewiß die schlagendste Widerlegung ist, die gefunden werden kann und welche alle weitere Erörterungen abschneidet. Es ist kaum glaublich, daß Goethe so ganz in der Nähe seines elterlichen Hauses seine losen Streiche getrieben hätte, die seinem strengen Vater doch gewiß sehr unangenehm seyn mochten, und wie ist es ferner möglich, einen Stadttheil zu meiden, in dem man wohnt und den man nothwendigerweise passiren muß sobald man nur den Fuß vor die Hausthüre sezt.
Diese Bemerkungen sprach in einmal im Alter-
Band 11
24. November 1879
Ueber den Namen des Hauses „Bobbeschenkelche“ findet sich in den Frankfurter Hausblättern Beilage zum Anzeiger unter dem 22. Nov. 1879 folgende stichhaltige Erklärung:
Mein Großvater (Schneidermeister Stephan Barth) wohnte mit seiner Familie im Hause „Zum großen Rosenthal“, Bobbeschänkelchen (für Puppenschränkchen) genannt. Zu jener Zeit war in der in dem Hause befindlichen Wirthschaft die Zusammenkunft der Sattler (Herberge); diese hatten unter anderen Zunftgegenständen auch ein Glasschränkchen mit einer Kutsche und angeschirrten Pferden. Meines Vaters älterer Bruder, welcher ebenfalls Schneider wurde und zu jener Zeit schon arbeiten konnte, machte sich den Spaß und kaufte zwei Puppen, kleidete dieselben als Kutscher und Bedienten und brachte sie auf der Kutsche in dem Schränkchen an. Von da wurde das Glas-Schränkchen und bald das Haus selbst von den dort verkehrenden Gästen „Bobbeschänkelche“ genannt.
Dieß geschah Ende der [17]80er Jahre. Demnach aber kann zu Goethes Jugendzeit das Haus noch nicht Zum Bobbeschänkelche geheißen haben, denn wie mein Vater erzählte, war damals am Hause angeschrieben „Zum großen Rosenthal“, wie es jetzt wieder in letzteren Jahren an dem neuen Hause angebracht ist und blos im Volksmunde der Name gebraucht wurde.
Band 11, Seite 179
Kleine Weißadlergasse 12 | Kleiner Kornmarkt 13
F.198
10. Juni 1858
Unter dem ersten Stock ein steinernes Wappen mit der Wandfläche bündig eingemauert, leider durch den darüber gelegten Kalkputz zur Hälfte zerstört oder unkenntlich gemacht. Es trägt auf der noch kenntlichen Seite den Buchstaben A. und die Hälfte einer Jahreszahl.
1 6 …..
Die untere Hälfte des Wappens ist halb zerstört, ebenso die eine Hälfte der Jahreszahl. Was das Wappen anbelangt, so trägt dasselbe in seinem Querbalken entweder 3 Sterne oder 3 Rosen. s. Ab. [R0725]
Band 11, Seite 215
Rose
Zeil 36 | Hinter der Rose 2
D.5 | D.6
April 1859
An der Brandmauer, welche gegen das D.7 hinter der Rose anstößt, findet sich ein Stein eingemauert mit der Jahreszahl 1793, was die wahrscheinliche Erbauungszeit andeutet.

Buchstabe F

Band 12, Seite F1
Goldne Rose
Falkengasse | Falkengasse 1 | Karpfengasse 11
I.190
28. November 1888
Hat im Erdgeschoß nach der Falkengasse hin ein Gewölbe, dessen Rippen einen Schlußstein tragen; es sind eigentlich zwei aneinanderschließende Gewölbe, deren jedes einen Schlußstein mit einem Wappen aufweist, leider aber konnte ich dieselben bis jetzt noch nicht genauer besichtigen, da durch hölzerne Einbauten dieselben theilweise verdeckt sind und ohnedieß die in dem Raume herrschende Dunkelheit ein weiteres Untersuchen nicht gestattet.
Band 12, Seite F13
Roseneck
Große Fischergasse | Gr. Fischergasse 14
M.19
[kein Datum]
Im gegenwärtigen Augenblick mußte das Haus durch Balken eiligst abgesprießt werden, weil es höchst verdächtige Sprünge bekam, es hing stets ein wenig nach dem Plätzchen zu über, da man aber in neuerer Zeit den einen der unteren Fensterbogen in einen Erker verwandelte und damit, wie es scheint, nicht mit der nöthigen Vorsicht verfahren ist, so wurde der steinerne Unterbau stark alterirt und theilte die Bewegung dem hölzernen Oberbau mit, welcher sofort darauf antwortete, d.h. mit Einsturz drohte. Ich glaube kaum, daß eine Reparatur möglich seyn wird.
Siehe auch:
Band 12, Seite H15
Goethehaus
Gr. Hirschgraben | Gr. Hirschgraben 23
F.74
April 1864
Auf dem Merian‘schen Plan von 1628 findet sich die Umgebung des Hauses noch in einem Zustand dargestellt, welcher die Veränderungen, die sie bis zu dem Zeitpunkte erlitten, in welchem das Haus in den Besitz der Familie Goethe kam, recht deutlich in die Augen fallen läßt. Der Hof des Hauses nämlich mußte damals gar keine Aussicht nach den benachbarten Gärten gehabt haben, indem auf der Westseite ein ziemlich hoher Bau alles Licht und alle Luft wegnahm. Auch war der jetzige Hof des Hauses „Zum grünen Laub“ noch nicht vorhanden, sondern diese Stelle mit einem Hause bebaut. Auf einem kleinen Stadtplan, welchen ich besitze, der ziemlich selten ist und ungefähr aus dem Jahre 1630-31 stammt, findet sich der obenbenannte Bau nebst einem anderen in der Richtung nach der Rosenapotheke hin anstoßenden Gebäude nicht mehr vor, sondern an dieser Stelle ein Garten. Der Hof des Hauses „Zum grünen Laub“ ist jedoch noch nicht vorhanden und muß also erst später entstanden seyn, doch immer noch lange genug vor dem Zeitpunkte, in welchem Goethes Großmutter die beiden anstoßenden Häuser erkaufte, denn sie fand schon das Nebenhaus mit dem Haupthause vereinigt vor. Dieses Nebenhaus konnte jedoch ebenfalls erst gebaut worden seyn, nachdem der mit einem Hause überbaute Platz durch den Abbruch desselben bereits geräumt oder frei geworden war. Wann und zu welcher Zeit dieß geschehen, konnte ich bis jetzt noch nicht ermitteln, jedenfalls aber war das Nebenhaus in dem Jahr 1706 schon vorhanden, und da es Trauf- und Lichtrecht
Band 12, Seite R3
Grosse Flasche, zur
Rosengasse | Rosengasse 9
F.136
15. April 1889
Zu meiner größten Ueberraschung entdeckte ich bei einer heute von mir vorgenommenen Untersuchung eine freistehende, durch alle Stockwerke gehende Wendeltreppe, welche mit ihren zierlichen gedrehten Stäben eine ganz gleiche Structur mit den von mir abgebildeten zeigt. Markt 4, L.155 und Römerberg 5, I.164.
An dem Hause Markt 4 findet sich an einem Tragstein unter dem ersten Stock die Jahreszahl 1577 eingehauen, und dadurch erschließt sich ein Anhaltspunkt für die Erbauung der in Rede stehenden Treppe. Ich hatte geglaubt, daß kein ähnliches Exemplar mehr dahier bestände, obgleich die Zeit nicht so spurlos allhier vorübergegangen ist. Viele der gedrehten Stäbe sind ausgebrochen und durch einzelne rohe Holzstützen ersetzt, auch sogar der obere Theil der Treppe ist mit Holz gegen das Hereinschlagen des Wetters mit Brettern verschalt, aber die Hauptform der Treppenwangen und die ganze Form mit dem originellen Auftritt ist erhalten. Das enge Höfchen, in welchem sie steht, gleicht einem Ziehbrunnen, und nur im hohen Sommer dringen die Sonnenstrahlen bis auf den Boden und beleuchten die wirklich unmenschenwürdigen Räume, in welchen die Bewohner ihr Leben zubringen müssen.
Es ist kaum glaublich und doch wahr. Die Abbildung [R1663] zeigt besser als alle Beschreibung den Zustand und verweise ich deßhalb auf dieselbe hiermit dringend.