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Bild von Reiffenstein
Carl Theodor Reiffenstein (1820-1893)
Landschaftsmaler und Frankfurter Bildchronist
Reiffensteins „Sammlung Frankfurter Ansichten“ gehört zum Gründungsbestand des Historischen Museums. Der Künster verkaufte sie 1877 der Stadt. In 2.000 Aquarellen und Zeichnungen sowie auf 2.400 Manuskriptseiten hielt er das alte Frankfurt fest.

Suchergebnis für Brunnen

Band 8, Seite 107
Altes Brauhaus
Mausgasse 25
L.73b
April 1859
Durch ein altes Thor gelangt man in den durch eine hohe Mauer von der Straße abgeschlossenen Hof, rechts befindet sich ein alter Ziehbrunnenstein mit einem Haken an einer Mauernische, an deren Stelle außen auf der Straße der Brunnen jetzt steht; wahrscheinlich war es früher ein gemeinschaftlicher Ziehbrunnen, der von beiden Seiten innen und außen benutzt werden konnte, denn auch außen findet sich ein Stein und Haken für die Rolle.
Auf dem Stein im Hofe steht eine männliche Figur, wahrscheinlich soll es ein Triton sein, der auf einem Delphin reitet, er gehört aber nicht auf diesen Stein, sondern ist von irgendwo hergenommen, außen auf der Straße ist die Brunnenschaale mit Steinhauerarbeit (Laubwerk) verziert, welches im Styl ganz genau zum Triton paßt und wahrscheinlich macht, daß derselbe früher auf einem Brunnen stand, dessen Untersatz man nachher für die Pumpe auf der Straße benutzte. Am Hauptgebäude befindet sich eingemauert das Wappen der Familie v. Warsberg, es scheint auch einem älteren Bau entnommen und um es zu erhalten, an diesen Platz gebracht zu sein. Daneben im Schlußstein der einen Hausthüre I. C. D. 1751. Siehe die beifolg. Abb.
Der Hakenstein und Wappen sind älter als
Band 8
16. Mai 1875
Seit einiger Zeit wird ein Theil des Hofes mit einem Haus überbaut, das Thor ist verschwunden und an seine Stelle sind zwei Fenster getreten. Der Eingang in den Hof ist neben den Brunnen gelegt. Durch diese Änderung ist der Charakter des Ganzen derart entstellt, daß man sich nur mit Mühe zurechtfindet.
Band 8
16. Dezember 1874
Im Erdgeschoß des Hauses gleich rechts neben der Hausthür befindet sich ein Ziehbrunnen, der jedoch auf dem Boden zugedeckt ist, man sieht nur die eine Hälfte, weil die andere in die jedenfalls früher vorhandene Nische fällt. Ob er noch in Gebrauch ist (als Brunnen überhaupt), weiß ich nicht. Das Haus hat im Innern Treppengeländer mit gedrehten Stäben, überhaupt allerlei Gewinkel und ist nicht uninteressant, ebenso auch macht es von außen mit den elegant profilirten Pfeilern auf den Ecken einen schönen Eindruck. Das Ganze ist noch wenig verändert und kann als ein gutes Beispiel gelten.
Auf den Ecken befinden sich quer gestellte gemauerte Pfeiler mit höchst eleganter Profilirung, beinahe genau so wie das im benachbarten Nürnbergerhofe gelegene Haupthaus und scheint diese Bauform in jenem Stadttheil damals als Mode vorherrschend gewesen zu seyn.
Band 8, Seite 133
Nussbaum
Münzgasse 4 | Blauehandgasse
I.128
Juli 1854
Existirt nicht mehr, sondern der Platz, auf welchem das Haus gestanden, wurde zum Hof des Bankgebäudes gezogen.
Es war ein altes Haus mit entsetzlichem Gewinkel, Trepp auf, Trepp ab. Ueber der Hausthür die rohe Abbildung eines Nußbaums als Schlußstein. Neben der Hausthür eine Thüre mit einem herumlaufenden Rundstab, durch dieselbe gelangte man unter einen Schoppen, und von da in ein kleines Höfchen mit einem alten Brunnen. Vor dem Abbruch war das Haus in schlechtem Ruf und vielfach von Lumpengesindel bewohnt. Abgebrochen wurde es bei der Einrichtung des Bankgebäudes 1854.
Band 8, Seite 167
Goldnes Lämmchen
Neugasse 3
L.122
März 1859
Im Hofe der von dem Durchgangshaus L.121 und den Häusern L.122 gebildet wird, steht gleich links beim Eingang ein Brunnen, über diesem Brunnen ein aller Wahrscheinlichkeit nach nicht dahin gehöriger Stein, welcher eine sehr steife geschmacklose Abbildung eines Lammes trägt und in der dasselbe umgebenden Landschaft ebenfalls in Stein gehauen eine oberschlächtige Mühle zeigt.
Darunter steht eingehauen „Zum Lämmchen“. Jedenfalls gehört der Stein in seiner Verfertigung dem vorigen Jahrhundert an, etwa in die 70[er] Jahre und ist vielleicht der Schildstein eines Hauses gewesen, den man. um ihn zu bewahren, auf diesen Brunnen gesetzt hat.
Links, ehe man an den Brunnen gelangt, stößt das Haus L.123 in den Hof, dessen Fenster ihrer Gliederung nach in den Anfang des 16. Jahrh. gehören. Außen nach der Neugasse hin, ist das Haus Anfang dieses oder Ende vorigen Jahrh. neugestaltet, so daß keine Spur seines hohen Alters zu entdecken ist. vid. L.123.
Band 8, Seite 171
Esslinger
Neugasse (1) | Hinter d. Lämmchen (2)
L.124
Juni 1862
Ein altes Haus, das noch dadurch ganz außerordentlich gewinnt, als es früher einer Familie Melber gehörte, und zwar derselben, zu welcher Göthe und seine Schwester gebracht wurden, als der Umbau des elterlichen Hauses auf dem Hirschgraben ein ferneres Verbleiben für die Kinder unmöglich gemacht hatte. Hier im Herzen der Stadt am Hühnermarkt gelegen, verbrachte er einen Theil seiner Jugendzeit und zwar gerade die, welche für äußere Eindrücke die allerempfänglichste ist. Das Marktgewühl in Herrmann und Dorothea ist genau nach den hier täglich vom Fenster aus gesehenen Eindrücken genommen, der Brunnen mit dem Bilde der Freiheit steht noch heutzutage, und Meßbuden auf dem Platze aufgeschlagen zu sehen, erinnere ich mich selbst noch sehr gut und findet dasselbe auch heute noch statt. Vor Allem aber ist es die innere Beschaffenheit des Hauses, welche vielfachen Stoff zu poetischen Eindrücken darbot und in der Seele des lebhaften Knaben reichlich zurückließ. Die großen Räume, unten auf hölzerne Pfeiler gestellt, die Winkel Trepp auf und ab, sodann die durchbrochnen Häuser mit ihren Hinterfenstern auf kleine enge Höfchen mündend, im Hause selbst unten feuerfeste Gewölbe mit vergitterten Fenstern und darüber eine sogenannte Altane, ein in der Höhe angelegtes Gärtchen, ganz traulich in Hofes- und Häusergewinkel versteckt, alles dieß ist schon geeignet, die Seele eines phantasiereichen Kindes mächtig anzuregen und zu
Band 8, Seite 175
Abschrift einer Aufstellung der Bewohner des Hauses, welche sich bei den Originaldokumenten befindet und aus dem Ende des vorigen Jahrh. zu stammen scheint.

Was vor Persohnen in meinem Hauß Eßlingen als meine eigene Bewohnung gewohnt haben, wie die Brunnenbücher auf dem Markt anzeigen? als aus Kauff Briefen:
Band 8, Seite 181
Grüne Frauenthüre
Neue Kräme 27
K.47
19. Juli 1859
Wird 1608 durch den damaligen Besitzer, Martin Hecker neu aufgebaut und verspricht er, den im Allment gelegenen gemeinschaftlichen Brunnen, welcher baufällig geworden, auf seine Kosten mit Ketten und allem Zubehör zu gemeinschaftlichem ferneren Gebrauch wieder in Stand zu setzen, wenn man ihm gestatten wolle, denselben etwas weiter nach hinten und ein wenig zur Seite zu rücken, gegen sein Hinterhaus zu.
Wird angenommen und darüber eine Urkunde ausgefertigt 1608. 15. Oct., die Urkunde wird am 19. Nov. dess. Jahres bestätigt.
Ist seit dieser Zeit in den oberen Stockwerken bedeutend verändert worden. Der massive steinerne schön verzierte Unterbau jedoch ist geblieben. Eine Abbildung des Hauses im alten Zustand nach der Erbauung von 1608 befindet sich bei der Abb. vom Grimmvogel, s.d.
Band 8
20. Mai 1874
Im Hofe eine zierliche Brunnenschale mit Muschel in die Wand eingesetzt, genauso wie im Goethehaus, im Vorderhaus das Treppengeländer von Schmiedeeisen und vortrefflicher Arbeit, darin die Jahreszahl 1749 angebracht ist. Durch den Neubau des Nebenhauses und die Veränderungen auf dem Paulsplatz ist vieles zerstört. Das Haus war mit großem Aufwand erbaut.
Band 8, Seite 211
Der Brunnen bei der Niedenau
3. Mai 1863
Soeben wird die Anlegung eines breiten Weges nach dem Kettenhofe vorgenommen, nachdem die massenhaften Neubauten in den Wiesen unten die leichtere Verbindung unumgänglich nöthig macht. Bei dieser Gelegenheit mußte natürlich der alte Born sein über vierhundertjähriges Dasein endigen und den Rechten der Neuzeit Platz machen. Ich kam gerade zu seinem eigentlichen Lebensende, nachdem ich einige Tage vorher ihn noch in seiner unveränderten Gestalt gezeichnet hatte. Die neu aufgetragene Böschung nach den Wiesen verschlang ihn, er wurde zugeworfen und jede Spur seiner Existenz damit ausgetilgt.
Die in der Nähe stehenden Bäume waren auch schon gefallen, und das Auge erkennt die Stätte nicht mehr. Die beiden Abbildungen [RS0136] [RS0137], deren eine den Brunnen mit Umgebung in dem Zustande, wie er ungefähr vor 20 Jahren aussah, darstellt, während die andere, kleinere sein Aussehen in der letzten Zeit giebt, sind genau nach der Natur und rufen den Eindruck, den er macht, gut in das Gedächtniß zurück. Alle Einsamkeit ist dahin, und es schnitt mir tief in die Seele, als ich den alten Deckelstein des Brunnens, welcher die Jahreszahl 1447 trug, zerschlagen und zum Wegbau verwenden sah. Wie manche heitere Jugendstunde verbrachte der schmetterlingfangende Knabe mit seinen Genossen, in diesen,