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Inhaltsverzeichnis

Bild von Reiffenstein
Carl Theodor Reiffenstein (1820-1893)
Landschaftsmaler und Frankfurter Bildchronist
Reiffensteins „Sammlung Frankfurter Ansichten“ gehört zum Gründungsbestand des Historischen Museums. Der Künster verkaufte sie 1877 der Stadt. In 2.000 Aquarellen und Zeichnungen sowie auf 2.400 Manuskriptseiten hielt er das alte Frankfurt fest.

Suchergebnis für Kopf

Band 10, Seite 425
Spitals Bleichgarten
Stiftsstraße 26 | Stiftsstraße 28
D.99
30. Dezember 1865
Die beifolgende Abb. [R0806] [R0808] [R1383] enthält eine Hausmarke von so seltsamer Form, wie sie mir bis jetzt noch nicht vorgekommen.
Der Stein trägt auf seinem Kopfende die Jahreszahl 1576.
Weiteres darübere siehe bei dem Nachbarhaus D.98, Stiftsstraße 24.
Schon längst ist der Spitals Bleichgarten zerstört und an seine Stelle theilweise eine Straße, Senkenbergstrasse, gelegt, theilweise ein Garten für die Kranken des Bürgerspitals daraus geschaffen worden. Aus meiner Jugend erinnere ich mich noch sehr gut der schönen großen Bleichgärten, welche vereint mit den angrenzenden Gärten der Hinterhäuser der Rose (Oranienburg) und den drei alten Friedhöfen zum an der Stadtmauer gelegenen Theile der Stadt einen so unendlichen Reiz verliehen.
Von allen innerhalb des Mauerberinges gelegenen Stadttheilen waren hier die meisten Gärten vorhanden und erhielten sich am längsten bis in unserer Zeit auch diese Plätze mit Häusern bebaut wurden, was namentlich 1852 der Fall war, als die Administration der Senkenbergschen Stiftung den Bleichgarten erwarb und nun die Brönnerstraße und Senkenbergstraße an dessen Stelle gelegt wurde. Bei dieser Gelegenheit ging auch die Radgasse ein und wurde zu dem Garten des Senkenbergischen Stifts gezogen.
Um in den Spitals Bleichgarten zu gelangen, mußte man einen langen engen Gang zwischen zwei Mauern passiren. Dieser Gang, welcher gepflastert war, wurde nach der Straße zu mit einer Thüre verschlossen, über der die Inschrift zu lesen war „Bürgerhospitals Bleichgarten“. Diese Inschrift war auf einer durch den Kalkputz hergestellten in etwa einen Zoll tiefer gelegten und mit einem steinernen Rahmen
Band 11
30. Januar 1874
Mittlerweile sind meine Befürchtungen eingetreten und ist der Hinterbau des Hauses durch Veränderungen und Einbauten über alle Maßen geschädigt und entstellt. In erster Linie steht die Erbauung eines Treppenthurmes im Hofe, welcher an der Wand des Hinterhauses angebaut wurde und die nächste Folge hatte, daß das Steinbild des Hl. Christoph von seiner Stelle heruntergenommen werden mußte und jetzt im Garten einstweilen abgestellt ist, woselbst auch die verschiedenen Theile des obengenannten Brunnens ihren Platz gefunden haben. Im Inneren ist ebenfalls alles auf den Kopf gestellt und sieht im Augenblick trostlos aus. Der schöne Garten, der früher einen so friedlichen und stillen Eindruck machte, hat nun einen Ausgang nach dem Graben erhalten, indem man vorläufig die Mauer durchbrach um die Baumaterialien leichter herbeischaffen zu können, auch liegt er ganz voll Steine, Schutt und Bauholz, und alle Spuren früherer Behaglichkeit und Ruhe sind vernichtet. Nie habe ich eine solche Zerstörung gesehen. -
Durch meine Bemühungen ist es mir gelungen, das Standbild des Hl. Christoph zu retten. Der vorläufige Pächter der ganzen Localität, Herr Wenzel, erhielt von dem jetzigen Eigenthümer, Herrn Consul Hahn, dasselbe zum Geschenk um es dem Städtischen Museum, das in dem neuen Archivgebäude begründet werden soll, zu überlassen. Vorläufig ist es im Römer sicher untergebracht.
[Seite 43 und 44 bei Paginierung übersprungen S. E.]
Band 11, Seite 47
Junger Bär
Töngesgasse 38 | Holzgraben 9
G.28
4. November 1864
Das [Haus] stammt seinen Formen nach aus der Mitte des vorigen Jahrh. und ist der massive Unterbau mit Steinhauerarbeit reich verziert, einzelne Theile des Vorderhauses jedoch sind älter. Unter einem großen Thorbogen hindurch gelangt man in einen geräumigen Hof, in welchem die Säulen, von denen ein weit vorspringender Theil des Vorderhauses, das auf demselben hohl stand und getragen wurde, bemerkenswerth sind, indem sie die Jahreszahl 1617 in Holz erhaben geschnitzt tragen, s. Abb. Im Hof links hinten ein Brunnen in einer Nische, welche von einer Muschel geschlossen wird, mit einer schönen Kinderfigur, s. Abb. [R1527], darüber ein ursprünglich nicht dahin gehöriges Wappen oder Zeichen des Hauses, vielleicht der ehemalige Schlußstein des Thores, ein Bär mit einem Stern oder Sonne über dem Kopf.
Band 11, Seite 55
Fettmilchs Schandsäule
Töngesgasse
Juli 1859
In der Döngesgasse neben dem Hause G.33 auf dem freien Plätzchen, wo der Brunnen steht, stand früher das Haus, worin Fettmilch wohnte; er wurde wegen Aufwiegelei und Aufruhrstiftung am 28. Febr. 1616 hingerichtet, geviertheilt und sein abgehauener Kopf auf dem Brückenthurm nach der Brücke zu aufgesteckt. Das Haus wurde demolirt und auf dessen Platz am 22. August 1617 eine steinerne Schandsäule gesetzt. Diese Säule ging bei dem Brande von 1719 zu Grund bis auf das Untergestell, und es wurden wahrscheinlich bei dem Umsturz der Aufsatz desselben in seine drei Theile, aus denen er zusammen gesetzt war, getrennt. Diese drei Stücke wurden von da an im Hofe der Constablerwache, dem damaligen Zeughause aufbewahrt, d.h. sie lagen im Hofe im Freien. (Fettmilchs Büchse sowie eine Axt mit der er sich vertheidigt, wurden ebenfalls daselbst verwahrt und befinden sich nun im Zeughaus [...] an der Weißfrauenkirche). Im Jahr 1829, als der Quai vom Metzgerthor nach der Brücke gebaut wurde, verwendete man die drei Säulenstücke zum Ausfüllen, da liegen sie begraben.
Diese Nachricht hat mir Herr Metzgermeister Meister gegeben, welcher es gesehen hat, wie man die Steine von der Constabler Wache herbeischaffte und in den Ausfüllraum legte. Die Metallplatten waren aber nicht mehr vorhanden, doch sah man deutlich noch die Löcher, wo solche befestigt waren.
Im Jahr 1820 war der Sockelstein in der Döngesgasse noch auf seinem alten Fleck vorhanden.
Band 11, Seite 57
Dessen er endlich hat darvon,
Getragen diesen bösen Lohn,
Daß er endlich an der Richtstatt,
Seyn zwey Finger verlohren hat,
Hernach den Kopf, geviertheilt drauf
Und die vier Theil gehenket auff,
An die vier Strassen dieser Stadt
den Kopff man auffgestecket hat.
Am Brücken Thurm auch Weib und
Kind
Ewig des Lands verwiesen sind,
Das Hauss geschleifft des ich allhier,
Zur treuer Warnung stehe Dir.
XXVIII. Feb. MDCXVI.

Lersner, 1. Buch, p. 394.
Es gibt eine besondere Abbildung der Schandsäule, welche mir auch schon vorgekommen ist, sodann findet sich eine recht deutliche Darstellung derselben auf dem Merianschen Plan von Frankfurt.
Band 11, Seite 149
5
V.
Der Hund mit dem Kind.
Noch vorhanden. (Abb. 4.)
Ein liegender Löwe, welcher mit den Vordertatzen einen menschlichen Kopf hält, aus rothem Sandstein gehauen und bereits stark verwittert und geschwärzt. Er liegt auf einem kleinen Vorsprung einer Brandmauer des Eckhauses der Brücken- und Elisabethenstrasse zu Sachsenhausen in einer Höhe von ungefähr 30 Fuss und hatte früher sicherlich eine andere Bestimmung. Der Sage nach ist es ein Hund, der bei einer grossen Ueberschwemmung ein Kind gerettet hat. Das Steinbild ist sehr alt, aller Wahrscheinlichkeit nach aus dem Anfang des 14. Jahrhunderts und wurde vielleicht im Jahr 1709, als man einen Theil der älteren Gebäude des Deutschherrenhauses niederriss und neu aufführte, dort überflüssig und hierher versetzt. Das Haus, an dessen Brandmauer er seinen Platz gefunden, stammt aus dem Ende des 16. Jahrhunderts.
Die eigentliche Bedeutung kann nicht ermittelt werden.

Vorstehender Aufsatz war ursprünglich für die „Leipziger Illustrirte Zeitung“ bestimmt, von deren Redaktion ich zu dessen Ausarbeitung im Sommer vorigen Jahres ersucht worden war; nachdem ich aber denselben sammt Zeichnungen eingeschickt hatte und ungefähr zwei Monate ohne alle Antwort verstrichen waren, wurde mir von der Redaktion mitgetheilt, dass ein gewisser Herr Dr. Schefer in Dresden, welchere den stehenden Artikel „Städte-Wahrzeichen“ für jenes Blatt besorgt, mein Manuscript ohne Angabe der Gründe zurückgesendet habe mit der Bemerkung, er wolle nur die Zeichnung des Eschenheimerthurmes für die Sammlung behalten und den übrigen Text überhaupt nur als Material benutzen. Die Redaktion glaubte, ich würde mich desshalb zu einer Preisermässigung verstehen; ich aber, weit entfernt auf einen solchen Vorschlag einzugehen, bat mir das ganze Manuscript zurück, was ich auch umgehend erhielt.
In der Leipz. Illustr. Zeitung aber erschien am 10. Sept. 1859 unter dem bekannten Titel „Städte-Wahrzeichen“ in der Rubrik Frankfurt am Main der Eschenheimerthurm aufgeführt und obgleich die dabei gegebene Abbildung mit meiner eingesendeten Zeichnung auch nicht die allerentfernteste Aehnlichkeit besitzt, sondern eine schlechte wahrscheinlich von einem Nichtfrankfurter gemachte Copie nach einem Blatte des dahier bei Carl Jügel vor langer Zeit erschienenen Albums von Frankfurt zu sein scheint, so finden sich doch in dem dieselbe begleitenden Texte so auffallende Aehnlichkeiten mit dem meinigen, ja sogar ganze Wendungen, die ich bisher als mein ausschliessliches geistiges Eigenthum betrachtet hatte, darin getreu wiedergegeben, dass ich mich gedrungen fühle, unsere freundlichen Leser darauf aufmerksam zu machen und die Würdigung jener beiden Aufsätze der eigenen Beurtheilung eines Jeden anheimzustellen.
[Ende des eingehefteten Druckwerks S. E.]
Band 11, Seite 187
Teppiche erschienen wie dieß häufig der Fall war und dahier an der Außenseite des Doms unter dem Portal des Pfarrthurms rechts noch heute zu sehen ist, gleich wie auch an dem großen Adler an der Stadtwage an der Rückseite der Judenschule, s.d.
Das folgende Bild stellt Maria mit dem Christuskinde auf dem rechten Arm vor, sitzend auf einem Thron im blauen Gewand, mit einer altdeutschen Haube auf dem Kopf und dahinter ein Heiligenschein mit einer unleserlichen Inschrift. Sie ist umgeben von Heiligen, deren Heiligenscheine ebenfalls Schriftspuren tragen, die aber auch nicht mehr zu entziffern sind. Die Einfassung ganz wie bei den vorigen, jedoch sehr zerstört und unkenntlich.
An der westlichen Wand hinter der Orgel befand sich noch ein die ganze Breite derselben einnehmendes Bild, ein jüngstes Gericht darstellend, allein dasselbe ist nicht in Fresko ausgeführt, sondern mit Leimfarben auf den todten Kalkputz gemalt und gehört einer viel späteren Zeit an als die anderen, es ist überhaupt total werthlos.
Band 11, Seite 257
157
2 polirte Brustharnisch.
5 Trauer Helleparten.
6 Geharnischte Männer mit 6 Streitkolben und 6 Sabel, worunter
einer mit einer Meßing Hand und Meßing gabel.
1 Model von einer hölzernen Fallbrück.
1 messinger Pulverprob mit hölzern Fuß.
1 Axt womit der Freyeise den Holz-Aufseher Eichenauer erschlagen,
unter dem Affenthor, vom Löbl. Officio Examinatorio hierher geben *).
6 Geharnischte Männer auf Stühlen mit 6 Sabeln, Streithammer.
1 hölzern Modell von einem ponton.
1 Blau angelaufener Brustharnisch mit einer Sturmhaube.
1 alte Feld Apoteck.
3592 Mousqueten mit Lunte Schloß auf 26 Pyramiden und in
3 Reihen stehend und liegend an der Wand.

Auf der ersten Bühne über der Rüstkammer.
1 Gantz neue Raths Zelt mit Catton gefüttert, ohne Hauß nebst
Mantel.
1 Pavillions mit Mantel. Alt.
1 Pavillions große mit Franzen.
1 Capit. Zelt von Hrn. Neuner Faust, hat Löbl. Forst Ambt.
2 Lieut. Zelte.
2 Zelte Häußger zur Cantzlei gehörig. Alt.

*) Der Weingärtner Jakob Freyeisen wollte am 13. Dez. 1757, Morgens
zwischen 11 und 12 Uhr ein Bündel Holz aus dem Wald zum Affenthor herein bringen,
was der Holzaufseher Eichenauer, trotz Freyeisens mehrmaliger Versicherung, daß
er die Erlaubniß dazu habe, nicht gestatten wollte. Eichenauer hatte dem Freyeisen
sein Reff mit Holz abgeladen und war in die Wachstube gegangen; Freyeisen
wollte mit Gewalt das Holz wieder aufladen, Eichenauer dies zu verhindern trat
aus der Wachtstube heraus und griff dem Freyeisen nach dem Reff, worauf derselbe
dem Holzaufseher einen Schlag mit der Axt auf die linke Seite des Kopfes ver-
setzte, daß, wie die Zeugen aussagen, die Axt darin stecken blieb. Eichenauer taumelte
zurück in die offene Stubenthür der Vorwacht, woselbst er bald darauf den Geist
aufgab.
Freyeisen wurde sogleich verhaftet, behauptete jedoch trotz der durchaus ein-
stimmigen Aussagen der Augenzeugen, er sei unschuldig, die Axt sei während dem
Handgemenge seinem Gegner auf den Kopf gefallen. Er starb 36 Jahr alt, 1759
im Gefängniß auf dem Katharinen-Thurm und wurde in aller Stille des Nachts
auf den Gutleuthof gebracht, woselbst er neben der Fröhlichin eingescharrt wurde.
Auszug aus den Criminal-Akten von 1757, Band 77.
Band 12, Seite F17
Kleine Arche
Fahrgasse | Fahrgasse 45
L.26
21. Juli 1883
Die äußere Seite des Hauses ist ziemlich unverändert, bis auf die Fenster. Ein geschmackvoller Tragstein mit einem Kopf steht ebenfalls unter dem ersten Stock, wie auch die sonstigen Ornamente des steinernen Unterbaus noch erhalten sind. Ein kleines, höchst charakteristisches Zwerghaus befindet sich auf dem Dach, was noch ganz seine Originalform beibehalten hat.
Band 12, Seite F25
Friedbergergasse | Friedbergergasse 17
C.207
14. März 1882
Unter dem ersten Stock ein Tragstein mit einem Wappenschilde. C. R. enthaltend.
Im zweiten Stock eine roh geschnitzte Knagge mit einem Kopf. Etwa 17. Jahrh. Sonst nichts Bemerkenswerthes.