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Inhaltsverzeichnis

Bild von Reiffenstein
Carl Theodor Reiffenstein (1820-1893)
Landschaftsmaler und Frankfurter Bildchronist
Reiffensteins „Sammlung Frankfurter Ansichten“ gehört zum Gründungsbestand des Historischen Museums. Der Künster verkaufte sie 1877 der Stadt. In 2.000 Aquarellen und Zeichnungen sowie auf 2.400 Manuskriptseiten hielt er das alte Frankfurt fest.

Suchergebnis für Kirche

Band 9, Seite 121
Nikolaikirche
Römerberg 10
I.85
Juni 1858
Bei der im gegenwärtigen Augenblick im Gang befindlichen Einrichtung zur Heizung der Nikolaikirche wurden eine große Menge Stellen der Mauern innen und außen bloß gelegt; da nun diese Gelegenheit vielleicht nie wiederkehren dürfte, so will ich meine deßhalb angestellten Untersuchungen schnell nach dem ersten Eindruck niederlegen. Fig. 1:
Grundriß der Kirche, a. Zugemauerte und bisher unter dem Kalkputz verborgene ganz unbekannte Thüre zu der Aufgangstreppe zum äußeren Umgang auf der Kirche. Fig. 3 b. Kleines, nur 2 Fuß breites und 4 Fuß hohes Thürchen zu einer kaum 2 Fuß breiten in der Mauerdicke verborgenen Treppe, welche in den 1ten Stock des Thurmes führt. Dieß Thürchen ist jetzt verschwunden. Es wurde von mir und dem Architekten Kaiser und Roos schon im Jahr 1837 gefunden bei einer Vermessung der Kirche Behufs der Wiedereinrichtung des Gottesdienstes in derselben; es war mit Brettern zugeschlagen und überweißt, so daß es nicht zu sehen war. Als wir die Bretter entfernt hatten, zeigte sich die kleine Treppe von ungefähr 18 Stufen, dieselbe führte in das Gewölbe des Thurmes, das sich über dem Erdgeschoß der jetzigen Sakristey befindet und mochte wohl seit langer Zeit vergessen sein, denn damals standen noch die kleinen Häuschen vor der Kirche an den Thüren angebaut und verdeckten mit ihren Dächern die Fenster des Gewölbes, so daß Niemand auf den Gedanken kommen konnte, danach zu suchen. Wir
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fanden darin ein Spiel Karten, einen alten eisernen Leuchter und einen Schuh; der ganze Raum war dick voll Spinnweben und die Fensterscheiben beinahe total erblindet. Bei der damals vorgenommenen Herstellung der Kirche wurde das Thürchen kassirt, d.h. zugemauert und war bis heute hinter dem Kalkputz verborgen. Wahrscheinlich wird es abermals vermauert. (Ist schon geschehen, denn als ich heute Nachmittag die Kirche besuchte, war es schon wieder zu, warum, weiß ich nicht.) Es ist mit ungeheuren Steinen eingefaßt, grauer Basalt, siehe dessen Abbild. Fig. 2.1c. Daneben befand sich der alte Eingang in die Sakristey, er ist ebenfalls jetzt halb vermauert und in eine kleine Thüre verwandelt, sein ursprünglicher Zustand ist zu sehen Fig. 2.2. d. Vermauerte Thüre, mit einem Spitzbogen überdeckt.
Fig. 3. Eine bisher unbekannte Thüre, welche jetzt blosgelegt wurde und wieder verschwinden wird. Bei der oben erwähnten ersten Restauration im Jahr 1838 wurde das alte Originaldach der Kirche abgenommen und durch ein neues ersetzt, ferner das Eckthürmchen nach dem Fahrthor hin, welches früher gemauert und ohne weitere Ornamente war, durch ein neues von Sandstein aufgeführtes, dem auf dem nördlichen Eck genau nachgebildeten Thürmchen ersetzt. In gleicher Weise wurde auch das Eckthürmchen, welches am Hauptthurm sich befindet, hergestellt. Sodann wurde das kleine alte Dach über dem Haupteingang entfernt und das andere Portal nach dem Samstagsberg hin, freigelegt. Dieses Portal war früher verbaut, das sogenannte
Band 9, Seite 123
Schrödterhäuschen, s.d. stand davor und Niemand wußte eigentlich von seinem Dasein. Die übrigen kleinen Häuschen und Lädchen wurden nebst dem ehemaligen Wachthause ebenfalls entfernt und somit die Kirche ringsum freigestellt. Der Thurm erhielt durch eine gußeiserne Spitze seine jetzige Gestalt.
Eine genaue Abbild. der Kirche vor dieser Wiederherstellung findet sich in den Abb.
Band 9, Seite 125
Schrödterhäuschen
Römerberg an der Nikolaikirche
April 1859
Dieses Häuschen ist etwas zu bekanntes gewesen, um es ganz mit Stillschweigen übergehen zu können und war zugleich doch eine Art von Merkwürdigkeit des Römerbergs, indem in demselben hinter einem Gitter die bei den Kaiserkrönungen von der Schrödterzunft eroberten Ochsenköpfe zur Schau gestellt waren. Es war dicht an die Kirche angebaut und verdeckte ein sehr schönes Portal derselben, welches man erst einer genaueren Beachtung unterzog, als angefangen wurde, dasselbe Behufs des Abbruchs zu räumen; die Schrödter verwahrten darin ihre Geräthschaften. Als es abgebrochen war, wanderten die Ochsenköpfe (1838) auf das Holzpförtchen, als dieß abgebrochen wurde (1840) in den Römer, allwo sie hinten zu einem Fenster des Thurmes Frauenrode (Archivthurm) heraus auf den Paulsplatz sahen, von da in die Hasengasse an das Gitterfenster neben dem Thor auf den Graben; 1848, als diese Räume zu Kasernen eingerichtet wurden, zogen sie abermals aus, wohin weiß ich nicht. Wahrscheinlich werden sie jetzt auf der Zunftstube der Schrödter verwahrt.
Neben dem Schrödterhäuschen befand sich ein kleines Lädchen, und auf der andern Seite die alte Wachtstube, neben dieser die Dreherwerkstätte des Herrn Kantz, sodann noch ein kleiner Bau, welcher einen Theil des Chores der Kirche verdeckte. Siehe die Abb. II.168.
Diese sämmtlichen Bauten wurden ebenfalls im Jahr 1838 abgebrochen, s. Nicolaikirche.
Band 10, Seite 71
Heiliggeist Kirche | Spitals Kirche
Saalgasse
M.214
26. Mai 1872
Drei Schlußsteine aus den Gewölben der ehemaligen Spitalshalle, der Krankenhalle daselbst. Gegenwärtig sind dieselben in den Sockel einer Terassenmauer des Hauses 29 in der Schifferstraße in Sachsenhausen eingemauert. Es wurden diese Steine von Herrn Brofft an diese Stelle versetzt; er behauptet, sie seien in die alte Festungsmauer, welche hinter seinem Garten herzog, eingemauert gewesen. Dieß ist aber nicht der Fall, denn ich kenne dieselben sehr wohl und habe sie noch an Ort und Stelle gesehen, als die Halle 1840 ganz ohne Noth abgebrochen wurde. Sie lagen im Hofe und kenne ich jedes einzelne Stück derselben. Böhmer, welcher in seinem vortrefflichen Aufsatz „Das Hospiotal zum heiligen Geist in Frankfurt“, Archiv für Frankfurts Geschichte und Kunst, 3. Heft p. 82 dieser Schlußsteine Erwähnung thut und genau die Namen derjenigen Geschlechter nennt, deren Wappen sie tragen, giebt ebenfalls ein untrügliches Zeichen ihrer Herstammung und Aechtheit dadurch. Die Uebrigen sind anderwärts verschleudert.
Jedenfalls steht fest, daß sie bei dem Abbruch auf irgend eine Weise von den dabei beschäftigten Handwerkern auf die Seite geschafft worden sind und von Herrn Brofft, welcher ihren wahren Werth erkannte, an den oben erwähnten Ort gebracht wurden, was ihm zur Ehre gereicht. Auf diese Weise sind sie der Nachwelt wenigstens gerettet. Sie sind bunt bemalt und theilweise auch die Vergoldung daran noch erhalten.
Ein anderer Schlußstein, den städt. Adler darstellend,
Band 10, Seite [72]
wurde von Herrn A. Osterrieth erworben, war alsdann erst eine Zeitlang an einer äußerst ungewählten Stelle, an der inneren Seite der Brustwehr des Thurmes der Ruine Falkenstein im Taunus eingemaueret und befindet sich jetzt über der Thüre der Villa Osterrieth in Cronberg angebracht. In der Sammlung des Alterthum Vereins dahier ist ein zweiter Adler, dem ersten ganz gleich, aufbewahrt. Weiter muß ich noch eines schön und reich mit Laub verzierten Trägers Erwähnung thun, der ebenfalls aus der Kirche oder Halle direct entnommen ist, lange im Besitz des Architekten Klein gewesen, mir von demselben zum Behuf der Abbildung freundlichst ins Haus geschafft wurde, s. Abb. [R0695]
Band 10
29. Juli 1880
Leider sind die oben erwähnten drei Schlußsteine, s. Abb. [R0687] [R0686] [R0685]] in neuerer Zeit mit Oelfarbe überstrichen worden, siehe Spital, hl. Geist, Schlußstein, III. 685, 686, 687, Abb.
Die Spitalshalle wurde damals an den Steindeckermeister Liebtreu für 1400 fl. auf den Abbruch ersteigert. Nach glaubwürdigen Ueberlieferungen wurde dem Pflegamte des Spitals von oben herab auferlegt, die Halle und Kirche wegzuräumen; ein Mitglied des damaligen Pflegamtes, Herr A. Osterrieth, behauptete, es wäre dem Pflegamte nicht eingefallen, die Halle abzubrechen, wenn er nicht von Seiten des Senats gefordert worden wäre, indem einer der Herrn Senatoren ein ganz bestimmtes Interesse dabei gehabt hätte. Er nannte mir auch den Namen desselben, ich habe ihn jedoch wieder vergessen.
Band 10
Merians Plan
1. Häuser auf der Zeil neben der Constablerwache
Sie müssem jedenfalls nach dem Jahr 1686 nachgestochen seyn und zwar von einer anderen Hand als der Merians, denn dieser würde jedenfalls keine so bedeutende perspectivische Sünde in die Welt geschickt haben, wie sie hier in der Richtung der Linien der Trennungsmauern zwischen den einzelnen Gärten vorliegt. Folgendes mag als Beweis dienen: auf der kleinen vortrefflichen Copie des Merianschen Planes, welche denselben ungefähr um das Jahr 1632 vorstellt und welche von W. Hollar herzurühren scheint, befinden sich an der Stelle der obenerwähnten Häuser, Gärten. Auf dem zu dem Theatrum europ. angefertigten, im Jahr 1646 erschienenen ebenfalls von Merian herrührenden Plan, der die Stadt von Norden nach Süden gesehen zeigt, finden sich ebenfalls noch Gärten; im Jahr 1685 aber, am 2ten Oct. zerstörte eine Feuersbrunst, wobei der Maler Heinrich Roos, dessen Haus mit ergriffen war, das Leben verlor; die mittlerweile auf diesem Platze an die Stelle der Gärten erbauten Häuser; diese Brandstellen wurden, 7 an der Zahl, im folgenden Jahre an 7 verschiedene Personen verkauft und 7 Häuser darauf gebaut; diese Häuser nun finden wir auf dem Plan nachgetragen und zwar in derselben stümperhaften Weise wie der Stich der neuen Catharinenkirche, weßhalb ich zu der Vermuthung gelange, daß diese Arbneit von demselben Stümper herrührt, welcher sich an dieser Kirche
Band 10, Seite 350
versündigt hat.

2. Der Seitenbau über dem Thore des Senkenberg'schen Stiftes ist hineingestochen.
3. Der Bau hinter der Schlimmauer neben der Radgasse
4. Der Vorderbau des v. Barckhausen‘schen Hauses auf der Zeil am Eck der Eschenheimergasse
5. Große Eschenheimergasse links die lange Häuserreihe
6. Bleidenstraße 4, 6, G.14, G.13 sind eingestochen
7. Der Thurm auf der Barfüßer Kirche, er muß nach 1685 eingestochen seyn, indem er in diesem Jahr erneuert wurde.
8. Der Thurm auf der Constablerwache hineingestochen, da dieß aber natürlich nur nach der Erbauung desselben geschehen seyn kann, welche am Ende des Jahres 1777 stattfand, so ist dieser Nachtrag nach 1777 zu registriren.
9. Thurm am Ulrichstein. Merian hat nur die Zerstörung des Thurmes bei der Belagerung und den Sturm nebst Vertheidigung durch Vitzthum im Jahr 1635 angegeben, während doch eigentlich die ganze Häuserreihe sammt dem Pfarrhause dabei stark beschädigt und zum Theil gänzlich zerstört und wieder aufgebaut wurde. Er hat sie alle, wie sie 1628 bestanden, belassen.

Archiv neue Folge
Ausgaben des Merianschen Planes
1628, 1636, 1649, 1682, 1761, 1770, 1777.
Gwinner meinte, die letzte Ausgabe in das Jahr
Band 10, Seite 363
Steinbilder und Holzschnitzereien
[kein Datum]
Die Säulencapitele in der Saalhofscapelle - Stein
Die Steinfiguren an der Nicolaikirche - Stein
Die Figuren und der Adler vom ehemaligen Galgenthor - Stein
Der Tragstein am Schlachthaus und der Ochsenkopf daselbst
Der Stein in der Stadtmauer hinter dem Dominicanerkloster
Die Mönchsfigur aus den Drei Sauköpfen - Stein
Die Portale in der Leonhardskirche - Stein
Verschiedenes an den Röderhöfen, Capitele in Seckbach liegend
Madonna und Sonstiges am Steinernen Haus - Stein
Holzschnitzereien aus der Michaelscapelle - Holz
Auf dem Kühhorns Hof am Brunnen - Stein
Figuren und Ornamente am Dom - Stein
In der Liebfrauenkirche - Holz, Stein
In der Weißfrauenkirche - Stein
Im Carmeliterkloster - Stein
Am Eschenheimerthurm, Köpfchen - Stein
Im Johanniterhof und Kirche - Stein
Im Haus I.140, Markt - Holzschnitzerei
Grabsteine im Dom und anderen Kirchen - Stein
Bernhardscapelle im Hainerhof - Stein
Madonna an der Leonhardskirche - Stein
Weihwasserbecken daselbst - Stein
Madonna im Carmeliterkloster - Holz
Im großen Speicher - Holz
Im Fürsteneck - Holz
Im Rebstock, Wahrzeichen - Stein
Im Krimvogel - Stein
Am Leinwandhaus, Schlagleiste - Holz
Liebfrauenkirche, Chorstühle - Holz
Tragstein I.168, Mainzergasse
Altgasse C.129, Kopf oben in der Brandmauer - Stein
Hund in Sachsenhausen, Wahrzeichen - Stein
Löwe mit Wappen, Judenmauer, Prellstein - Stein