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Inhaltsverzeichnis

Bild von Reiffenstein
Carl Theodor Reiffenstein (1820-1893)
Landschaftsmaler und Frankfurter Bildchronist
Reiffensteins „Sammlung Frankfurter Ansichten“ gehört zum Gründungsbestand des Historischen Museums. Der Künster verkaufte sie 1877 der Stadt. In 2.000 Aquarellen und Zeichnungen sowie auf 2.400 Manuskriptseiten hielt er das alte Frankfurt fest.

Suchergebnis für Kaiser

Band 11, Seite [102]
verlässig und stammen von dem noch lebenden Urenkel des damaligen Besitzers des Hauses, Herrn Dr. jur. Danker, dessen Urgroßvater Herr Apotheker Danker während der Wahlzeit des Kaisers Leopold, Ende Sept. 1790 das nach der Döngesgasse hin gelegene Zimmer seines Hauses an Mozart vermiethet hatte.
Nähere vortreffliche Details über Mozarts Hiersein finden sich in einer Novelle von G. W. Pfeiffer, welche in den Frankfurter Familienblättern vom Jahrgang 1862 abgedruckt ist und mit dem 1ten Jan. beginnt.
Band 11, Seite [146]
Eschenheimerthurm
I.
Der Eschenheimerthurm.
Noch vorhanden. (Abb. 1)
Der im Jahr 1346 bei der damals vorgenommenen Stadterweiterung unter Kaiser Ludwig des Baiern Regierung erbaute Eschenheimerthurm ist unstreitig einer der schönsten Ueberreste mittelalterlicher Befestigungen in Deutschland. Nur durch ein Wunder entging er bei der in den ersten Jahren dieses Jahrhunderts begonnenen Demolirung der Festungswerke dem Abbruch, um jetzt der Stadt zu einer der grössten architektonischen Zierden zu gereichen. Seine fünf Spitzen, mit denen er über dem Zinnenumgang gekrönt ist, gelten als das Wahrzeichen an ihm und wenn in der Vorzeit die Handwerksburschen gefragt wurden, „was ist das Wahrzeichen am Eschenheimerthurm zu Frankfurt am Main?“ so war die Antwort, „dass er fünf Spitzen hat und doch nicht sticht“.
Es ist auffallend, und kann als ein Hauptbeweis aufgeführt werden, wie lange das Wahrzeichen schon gilt, dass man als besonders kennzeichnende Eigenthümlichkeit die fünf Spitzen wählte, wlche ausser ihm noch von einer Menge anderer Thürme in den verschiedenen Städten Deutschlands getragen wurden, während man e i n Merkmal, das er wahrscheinlich von allen Thürmen in der ganzen Welt nur allein besitzt, überging. Dieses Merkmal ist seine Wetterfahne, welche von neun Schusslöchern durchbohrt ist, die in ihrer Stellung gegeneinander eine Neune bilden, an deren Entstehung sich eine schöne halbverhallte Volkssage knüpft, nach welcher ein Wilddieb Namens Hans Winkelsen sein durch Verwundung oder Tödtung
Band 11, Seite 165
Weinmarkt
18. September 1879
An der Rückseite des Revisionsgebäudes auf dem Weinmarkte befinden sich zwei Steine eingemauert, die offenbar, nur um sie zu erhalten, an diesem ganz neuen Bau ihre Stelle erhielten. Der eine trägt einen Frankfurter Adler, der in seiner Ausführung gar nicht übel ist, der andere unten stehende Inschrift. Sie sind ungefähr 4 Fuß hoch und, wie es scheint, schon mehremale von ihrer Stelle versetzt worden.
Oenopolium . jussu . ampliss . Senatus . moeno .
Francofurtensis . noviter . strui . curarere . aediles .
D. Joh. Carolus a Kaib . S. C. M . cons . scab . et . senator
D. Nic. Conrad Hupka . J. U. D. et . senator .
D. Carolus . Greis . senator .
Anno . salutis . M.D.C.C.X.L.IV .

Als auf Befehl hohen Senates von Frankfurt die Gebäude auf dem Weinmarkt neu errichtet werden sollten, wurden zur Beaufsichtigung dieses Baues bestellt
Dr. Joh. Carl von Kaib Kaiserlicher Rath Schöff und Senator
Dr. Nic. Conrad Hupka J. U. D. und Senator
Dr. Carl Greis, Senator
Im Jahr des Heils 1744.
Band 11, Seite 213
Zeil 30
C.230
22. April 1862
Ein Haus mit massivem Unterbau, das im Anfang des vorigen Jahrhunderts erbaut zu seyn scheint; über der Hausthüre in dem reich verzierten Sturz findet sich folgende Inschrift eingehauen:
Basilica . S. Bartholomaei . has . suas . aedes . exstruxit ferner an einem Tragstein unter dem Ueberhang des ersten Stocks an der Brandmauer auf der Seite nach der Schäfergasse hin:
Diese Brantmauer gehört S. Bartholome Stift allein.
In diesem Hause und zwar in den Räumen des ersten Stocks verbrachte Mozart während seines Hierseyns bei der Wahl des Kaisers Leopold (29.-30. Sept. 1790) viele vergnügte Stunden. Er war durch einen mit den Bewohnern und Besitzern des Hauses, der Familie Weichand befreundeten Herrn eingeführt und soll fast täglich dort musicirt haben.
S. Töngesgasse, Adlerapotheke.
Band 11, Seite 253
153
und davon eine mit dopp. Lauf und Schloß, die Uebrigen aber
auf verschiedene Arth mit Elffenbein eingelegt und garnirt.
1 Große Pistohl mit einem Anschlag, doppel damascirter Lauf und
dopp. Schloß.
2 Mousquetons von Meßinglauf mit alten französischen Schlössern
mit dem Nassauischen Wappen und Inscription.
2 Armbrüste mit Elffenbein eingelegt, nebst ihrem Spanner
Ist den 25. Märtz richtig da.

13 Pistohlen mit große runde Kolben, schwarzgebeitzte Schäfte und
deutschen Schloß.
1 Flint mit deutsche Schloß und Meßing-Lauf.
1 Altes langes Stück mit schwarz Corduan überzogen, soll eine
Wind-Büchße sein.
1 Windbüchße in Form eines Stocks sambt zugehörig Pompe.
1 Kurtz gezogner Stutzer mit teutschem Schloß.
2 Büchßen mit deutschem Schloß, wovon eine gezogen.
4 Meßinge Windbüchsen, wovon eine brauchbar.
2 Mousqueten mit Luntenschloß, wovon eine mit einem aufge-
schwungenen Bajonet.
2 Mousqueten mit aufgeschwungenen Bajonets, wovon eine nebst
einem altfranzösischen auch ein Luntenschloß hat.
2 Schwere Mousqueten, halb geschäfft mit Lunte Schloß.
2 alte Pallester, so unbrauchbar *).

*) Ballester. Balliste war eine Art von großer Armbrust oder Bogen, der
lange und starke, fast balkenähnliche Pfeile auf sehr beträchtliche Entfernungen schoß.
Es stand bald auf einem Wagen, um dem Heere ins Feld folgen zu können, bald
auf einem festen Gerüst und war in dem einen, wie in dem andern Falle, ver-
mittelst einer Winde aufgezogen, daß die starke Sehne mit der größten Gewalt
losschnellte. Der Onager, oder wie ihn Bischoff Otto von Freisingen in
seinem Leben Kaiser Friedrich des Ersten nennt, die Margar warf Steine
von ungeheurer Größe, denn sie bestand aus einem Löffel oder Kasten mit einem
langen Stiele, der unten in einer Welle befestigt war, und durch Sehnen und ein
Räderwerk vorwärts gedrückt ward, wenn er vermittelst einer Winde rückwärts nie-
dergezogen und mit der gehörigen Ladung versehen worden war. Auch nach der
Erfindung der Feuergeschütze blieben beide letztere Arten Belagerungsmaschinen noch
lange in Gebrauch, sei es nun, daß es bisweilen an einer hinreichenden Menge
[Fortsetzung der Fußnote am Fuß von Seite 254 S. E.]
Band 12, Seite R23
Stern, schwarzer
Römerberg | Römerberg 12
I.86
14. Oktober 1885
Ein Haus, dessen steinerner Unterbau breite, mit Rundbogen überdeckte Thüren zeigt, zwischen denen verzierte, roh ausgeführte Tragsteine sich befinden, auf deren einem zwei Figuren angebracht sind, welche dem Volkswitz von jeher viel Gelegenheit zu Bemerkungen dargeboten haben. Vor dem Abbruch des Hauses I.87 war dieser Tragstein weniger in die Augen fallend wie jetzt. Das Haus besitzt auf seiner gegen den Römerberg gekehrten Seite eine große Anzahl von Fenstern, welche bei den Krönungen der Kaiser außerordentlich theuer vermiethet wurden und bis in die allerobersten Stockwerke hinreichten. Die Treppe bis zum ersten Stock ist massiv von Stein und schmal, wie überhaupt die ganze innere Einrichtung in keiner Weise den jetzigen Gewohnheiten und Ansprüchen gerecht werden kann. Vielfache Veränderungen brachte der häufige Wechsel der Besitzer mit sich, deren jeder nach seinen Bedürfnissen Einrichtungen traf und somit das ganze Haus nach und nach in seinem alterthümlichen Aussehen außerordentlich beeinträchtigte.
Band 12.2
Der Kaiser-Brunnen
auf der großen Bockenheimergasse mit der Figur eines Kaisers im Ornat, stand vor dem Hause E.137, (32 neu) am Eingang zum Kaiserhof, er ist entfernt.