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Inhaltsverzeichnis

Bild von Reiffenstein
Carl Theodor Reiffenstein (1820-1893)
Landschaftsmaler und Frankfurter Bildchronist
Reiffensteins „Sammlung Frankfurter Ansichten“ gehört zum Gründungsbestand des Historischen Museums. Der Künster verkaufte sie 1877 der Stadt. In 2.000 Aquarellen und Zeichnungen sowie auf 2.400 Manuskriptseiten hielt er das alte Frankfurt fest.

Suchergebnis für Hirsch

Band 6, Seite [unpaginiert]
Kleiner Hirschgraben
[kein Datum]
Band 6, Seite 83a
Gelbes Haus
Kleiner Hirschgraben 3 | Kleine Weißadlergasse 11
F.47
Mai 1860
Unter dem Giebel nach dem Hirschgraben hin 1640. Das Haus ist vielfach verändert, so daß eigentlich von seinem Originalbau wenig mehr übrig geblieben ist. Auf dem Plan von Merian (1628) kehrt das Haus seine Giebel dem Gäßchen zu, scheint also mittlerweile umgebaut worden zu sein.
[Hier und im Folgendem von der Chronologie abweichende Paginierung C. K.]
Band 6, Seite 85
Salzhaus | Pelican
Kleiner Hirschgraben 12 | Kleiner Hirschgraben 14
F.76
12. Juni 1858
An einem gemeinschaftlichen Horststein der Brandmauer 1794.
Ueber dem Eingangsthor auf dem Hirschgraben ein zwar der Zopfzeit angehöriges, aber dennoch in seiner Anordnung und Ausführung höchst geschmackvolles Wappen mit zwei Schildern, welche von einem Löwen gehalten werden, der hinter demselben stehend, zugleich den Helm mit einem Pfauen [?] als Helmzierde und eine Krone auf dem Kopfe trägt, es sind die Wappen der Familie v. Malapert und de Neufville. s. Ab.
Band 6
1874
Dieses unter dem Namen Salzhaus bekannte Eckhaus des kleinen Hirschgrabens und Roßmarktes wurde von David Malapert den 8. Mai 1654 (der Währschaftsbrief ist vom 13. Mai 1654) von Anna Maria Loeffler von und zu Neidlingen auf Hohenstein Wittwe, geb. Weiss von Limburg für 4500 Thaler angekauft.
David Malapert und dessen Ehefrau Johanna Hugbert verkaufen dieses Haus den 22. Sept. 1671 an Johann Dufay den Aelteren für 5500 Rthl. (Dieser Joh. Dufay war der Sohn des Joh. Martin Dufay und Vater der Susanna Dufay, Ehefrau resp. Wittwe des Residenten Abraham v. Malapert).
Wahrscheinlich ist der erwähnte Verkauf nicht perfect geworden, denn der Kaufbrief liegt cassirt mit der Aufschrift vor (das Haus zum „Pelican“ genannt, vormals getroffen Verkaufs-Original), dagegen beurkundet ein ächter Währschaftsbrief vom 17. Dec. 1673, daß David Malapert und dessen Ehefrau Johanna Hugbert das Eckhaus zum Pelikan am kleinen Hirschgraben für 8600 fl. an die Frau Residentin Susanna v. Malapert verkauft habe.
Nach dem Ableben der Frau Residentin v. Susanna v. Malapert, erbte diese Besitzung ihr Töchterchen Helene Elisabeth v. Malapert und nach dem bald darauf erfolgten Tode dieses Kindes fiel die ganze Erbschaft an David Malapert als Großvater zurück.
David Malapert vermachte in seinem Testamente vom 28. Feb. 1689 das fragl. Haus seiner ältesten Tochter Maria, Ehefrau resp. Wittwe des Dr. de Spina IV. im Anschlage von 4500 Rthl. Nun blieb es in der Spina‘schen Familie bis 1745, wo Major Friedrich Wilhelm v. Malapert testamentarischer Universal-Erbe des erloschenen v. Spina‘schen Geschlechts wurde.
In den Jahren 1746 und 1747 hat Major Fr. W. v. Malapert das alte Haus ganz und gar abbrechen und an die Stelle das große schöne massive Gebäude aufführen lassen, was heute noch vorhanden ist. Dieser Neubau, von dem gar keine Rechnungen mehr zu finden sind, (weil nach einer Tradition der Major sie alle verbrannt habe), muß eine bedeutende Summe gekostet haben.
Dennoch schlägt derselbe dieses Haus in seinem Testamente seinem Enkel Friedrich Wilh. v. Malapert- Neufville nur zu der ursprünglichen Summe von 4500 Rthl. an. Dieser sein Erbe besaß es bis 1818, wo er starb und seine Wittwe Susanna Elisabeth geb. v. Schneider von da bis 1831, wo auch sie verschied.
Von da bis 1834 besaßen es die v. Malapert‘schen 5 Erben gemeinschaftlich bis sie es der Erbenvertheilung wegen im Juli 1834 an den Herrn Banquier Graubner für die Summe von 65000 fl. verkaufen.
Band 6, Seite [88]
Das Eigenthum war hiernach von 1654-1834 in der Malapert‘schen Familie, d.h. 180 Jahre.
Außer dem umstehend Mitgetheilten, welches [ich] bis auf die Erbschaftsangaben fast sämmtlich in den Akten bestätigt gefunden habe, sind nachfolgende Angaben von Interesse:
Act. 12. Juli 1655. Baubescheid wegen des neuen Lang Baues nächst der Mauer.
23. Sept. 1658, Sonntag den 23. Sept. 1658. Ist Herrn David v. Malapert, Bürger und Handelsmann, dahier, vergünstigt worden, in seiner Behausung hinten in die Mauer auf dem Hirschgraben gegen den Solms‘sischen Hof über ein Thor zum Einfahren brechen zu lassen.
pro copia aus der Stadt Frankfurt Bau-Protocoll
1680 & 1681 fanden zwischen Susanna Malapert geb. Dufay, Wittwe des Residenten Abraham Malapert und Remigius Priem, Johann Arnon und Joh. Adolph Lersner wegen einer gemeinschaftlichen Mauer Streitigkeiten statt, worüber sich später verglichen wurde.
1746 u. 1747 wird das Haus zum Salzhaus genannt, von Herrn Major v. Malapert neu aufgebaut durch Maurer Trossbach jun. und Zimmermann Bachmann. Es tritt hier in den Akten der Name Salzhaus zum erstenmal vor.
1747 Bewilligung die Anlegung eines Abtritt Fryloches auf der Straße des kl. Hirschgrabens dem Solms‘schen Hof gegenüber.
1787 Erlaubniß zur Anlegung eines bedeckten Flosses auf dem Hirschgraben.
1787-1788. Baupolizeilicher Proceß zwischen Kammerherrn Freiherrn Friedrich Wilh. von Malapert gegen den Handelsmann Kelchner wegen des letzten Abtritt neben der gemeinschaftlichen Mauer. Zum Vortheil des ersteren entschieden.
1788, 22. Juni wurde erlaubt, ein Fenster in den Stall auf dem großen Hirschgraben ordnungsmäßig verändern zu lassen.
1790, 16. Feb. übernimmt laut Vertrag der Brunnenschulz Dominicus Hoelm [Hoehn?], die beiden Brunnenmeister Christoph Ludwig Bachmann, Johann Friedrich Soehnlein vom Rosenbrunnen auf 6 Jahre die Abfuhr des Gassen-Grundes, Kübel, Koth u. Kehricht, das Eisen zu Nutz des Freiherrn v. Malapart Feldgüter.
Gefällige Mittheilung des Herrn Bachmann, Beamter der Versicherungsgesellschaft Phönix, dahier, 1874.
Siehe auch:
Band 6, Seite 89
Kleiner Hirschgraben 10
F.77
12. Juni 1858
Das Haus gehört jetzt zum Englischen Hof.
An einem Tragstein beifolgende Zeichen, 2. Stock s. Ab.
Band 6
29. Oktober 1864
Wird soeben auf den Grund abgebrochen und neuerbaut. Der Hof hatte ein seltsam alterthümliches Aussehen sowie auch die nach dem Hirschgraben gekehrte Seite des Hauses noch ganz den ursprünglichen Charakter ihrer Erbauungsperiode sich erhalten hatte. An dem nach Süden frei gelegenen Brandmauergiebel befand sich eine Sonnenuhr, auf dem Horststeine des Giebelaufsatzes seltsame Eisenverzierungen und auf der Spitze des Giebels eine Kugel, s.Ab. [R1095]
So lange ich das Haus kannte, war es unbewohnt, und die langen schmalen Fenster waren immer verhüllt.
Band 6, Seite 91
Hirschsprung | Hirschkopf
Kleiner Hirschgraben 4
F.80
Mai 1860
Unter dem ersten Stock ein Tragstein Fig. 2 mit der Jahreszahl 1621. Dieser Tragstein gehört zum Nebenhaus F.81 (2), ist jedoch in der gemeinschaftlichen Mauer eingebunden. Ebenso ist das Wappen oben an der Brandmauer (Fig. 1) über die ganze Breite derselben gemeinschaftlich gelegt. An der Brandmauer oben auf der Straße sowie hinten nach dem Hofe zu das Wappen Fig. 1.
Dasselbe Wappen findet sich auch an dem Hause zum „Papagei“ in der Papageigasse. (War das Haus eines Herrn Rath de Neufville). Im Hof steht ein sechseckiger Treppenthurm, in dem eine steinerne Treppe sich aufwindet, der Eingang dazu ist im Hausgang; in der Höhe des ersten Stocks befindet sich an diesem Thurm eine jetzt vermauerte Thür mit zwei aus der Mauer herausragenden Trägern, wahrscheinlich eine kleine Gallerie oder einen Vorbau tragend, um von da in das Haus zu kommen.
Man sieht an dem Hause noch deutlich die Spuren, wo der Anbau war. Unten am Fuße des Thurmes eine Thür mit einem Spitzbogen; welchen Zweck dieselbe hatte, konnte ich noch nicht ermitteln, jetzt dient sie als Eingang zu einem an der Thüre nur auf einer Seite sich anlehnenden Abtritt, welcher auch nur die Höhe der
Band 6
1588
Jonas Müller, Kornschreiber ziehet von einem Platz auf dem Hirschgraben, darauf er einen neuen Bau gesetzet hat. Dieser Zins wurde nachmals abgelöset.
Band 6
1590 O.U.
22. April verkauft der Kornschreiber Jonas Müller und seine Frau Margarethe an Herrn Bastian de Neufville, Seidenhändler, und Anna Koch, seine Hausfrau, eine Behausung nebst Zubehörung, zum Hirschkopf genannt, bei der Catharinen Pforten neben Veit Lauten, Wirth zur weißen Blume uf einer und zwischen weiland Hannsen Feisterer, unseres Rathsfreundes sel. Wittib uf der andere Seite gelegen. Stoßt hinten uf den Verkäufer.“ Der Verkauf geschah um 2000 fl.