Vorderhaus, dessen Treppe im Hofe in einem thurmartigen Ausbau liegt, das Hinterhaus stößt in die Kornblumengasse und war, solange es mir denkt, als Durchgang dem Publikum, d.h. eigentlich der engeren Nachbarschaft geöffnet, wurde aber nach dem Abzug meiner Eltern aus der Straße bei einem Wechsel des Besitzers geschlossen. Unser Haus lag gerade gegenüber und konnten wir durch die beiden Thüren und den Hof bis in die Kornblumengasse sehen. In meiner frühesten Zeit hielt in der unten im Erdgeschoß befindlichen Stube ein bekannter Tanzlehrer Namens Manderoux seine Tanzstunden ab, später wurde ein lebhaftes Specereigeschäft von einem ehemaligen Metzger Namens May darin betrieben, derselbe hatte eine Wittwe geheirathet, die in erster Ehe in Holland an einen Waffelbäcker verheirathet war, von diesem hatte sie das Waffelbacken erlernt und ihren Mann ebenfalls damit betraut gemacht, so daß dieser in den Messen auf dem Paradeplatz in einer Bude und bei sonstigen Anlässen in einer fahrbaren Waffelhütte an den Thoren aufgestellt, ein ziemlich schwunghaftes Geschäft betrieb. Auch schlachtete er eigenhändig im Laufe des Winters eine Menge Schweine vor seinem Hause, die er selbst verarbeitete, um sie als Schinken, Solber und Würsten in allen Sorten zu verwerthen. Mir war es schrecklich, so gerade vor der Hausthüre die armen Thiere schreien und unter dem Messer in ihrem Blute sich todt zappeln zu sehen. Ich hielt mir stets die Ohren zu und lief, soweit ich konnte. Der Mann