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Bild von Reiffenstein
Carl Theodor Reiffenstein (1820-1893)
Landschaftsmaler und Frankfurter Bildchronist
Reiffensteins „Sammlung Frankfurter Ansichten“ gehört zum Gründungsbestand des Historischen Museums. Der Künster verkaufte sie 1877 der Stadt. In 2.000 Aquarellen und Zeichnungen sowie auf 2.400 Manuskriptseiten hielt er das alte Frankfurt fest.

Suchergebnis für Ende

Band 4, Seite 177
Große Fischergasse 21
M.34
2. Mai 1874
Unter dem Ueberhang des zweiten Stocks 2 höchst originelle geschnitzte Knaggen aus dem Ende des 17. Jahrh.
Band 4, Seite 181
Fischergasse 23
M.37
2. Mai 1863
Gegenwärtig in vollem Abbruch. Es war ein Haus aus dem Ende des 16. oder Anfang des 17ten Jahrh. mit massivem steinernem Unterbau, welcher eine wunderschön profilirte Thüre mit einem Segmentbogen hatte.
Vor der Hausthüre lagen steinerne unregelmäßige Treppentritte, und das ganze Haus trug das Gepräge der behaglichen Bürgerwohnung. Mit ihm geht abermals ein eigenthümlicher Charakterzug unserer Stadt verloren.
Band 4, Seite 203
Kleiner Hirsch
Friedbergergasse 12
C.6
3. Juni 1858
Der untere Stock massiv in Stein. An dem Tragstein des ersten Stocks rechts die Jahreszahl 1601, die wahrscheinliche Erbauungszeit. Außerdem trägt der Stein auf einem Wappenschilde ein Hufeisen mit einem Nagel, wurde also, wie es scheint, von einem Hufschmied erbaut, was auch mehrere im Hof stehende hölzerne Tragepfeiler eines Schoppens zu bekunden scheinen, welche über und über mit Hufnägeln, die daselbst eingeschlagen, bedeckt sind.
Die Ornamente an dem Tragstein sind scharf und in guten Formen ausgeführt. Die Vorderseite des Hauses ist theilweise stark verändert.
Das Haus stößt hinten auf das Gäßchen, welches sich von der Stelzengasse aus bis hierher hinter den Häusern herzieht und hier durch eine Mauer geschlossen wird. Sämmtliche Häuser sowie auch das in Rede stehende haben aus ihren Höfen und Hinterhöfen Thüren in jenes Allment, welches übrigens nach der Stelzengasse hin, mit einer Thür verschlossen, seinen Eingang hat. s. C.1.
Am Ende des Gäßchens oben bei C.7, Friedbergerg. 14. befindet sich in einer Mauernische ein alter Ziehbrunnen, jetzt Pumpe mit vortrefflichem reichlichem Wasser, welche heute, trotz dem bereits beinahe 1 Jahr andauernden Wassermangel in Folge der anhaltenden Trockenheit mich mit eiskaltem kristallhellem Wasser erfrischte und von der ganzen Nachbarschaft gebraucht wird.
Band 4, Seite 217
mehr über das Haus besitze; ich muß mich daher an die Aussagen meines Vaters halten, welcher zwar noch als Kind die Sache miterlebt hatte, aber dessen Gedächtniß die Eindrücke dieser Scene lebhaft bewahrt, ich lasse daher dessen Beschreibung des Hauses hier folgen:
Unser Nachbarhaus zur rechten Seite war das noch stehende Steuernagelsche Haus (Lit.C. No. 10) [C.10], darin befand sich der Eingang zu unserem Hause, einem Thorweg aus Pflaster ähnlich, dann folgte eine Mauer und neben der Mauer das Pfarrhaus (Lit. C. No. 14a u. 14b) [C.14a, C.14b].
Vom Thorweg gelangte man durch einen langen Gang zum eigentlichen Wohnhaus, hinter dem Wohnhaus befand sich ein ziemlich großer Garten, in welchem sich ungefähr in der Mitte desselben ein Gartenhaus befand, und am Ende des Gartens waren zu beiden Seiten später Gewölbe erbaut worden, welche an einige hiesige Israeliten, die mit altem Eisen etc. Handel trieben, vermiethet waren; in diesen Gewölben waren zur Zeit der Beschießung viele Tausende von Gewehren aufgehäuft, welche theilweise noch geladen waren, wodurch ein förmliches Heckenfeuer entstand, als die Flammen das Gewölbe ergriffen hatten, daher sich aus diesem Grunde zum Löschen niemand mehr wollte.
Vor dem Haupthause befand sich ein kleiner Hof, auf dessen rechter Seite sich der Gang zum Haupthaus und auf dessen linker Seite sich ebenfalls ein Gebäude befand,
Band 4, Seite [220]
und trat dann in den Garten, ebenso wie wieder herunter. Der eben erwähnte Querbau a. hatte im Erdgeschoß links neben dem Holzstall ein Thor, das in einen Raum führte, in welchem leere Fässer u.s.w. standen und von wo aus man auch in den Garten gelangen konnte.
Der obere Stock war mit Schiefersteinen beschlagen, die Fenster hatten runde Scheiben, und in den Zimmern standen überall große Oefen. Die Decken waren mit Stuckverzierung bedeckt. Der hinter diesem Haus liegende ziemlich große Garten war durch eine nicht sehr hohe Mauer von dem sogenannten Klapperfeld getrennt und war daher von der um mehrere Stufen erhöhten Schwelle des Gartensaales sowohl wie auch aus den Fenstern des ersten Stocks (namentlich aus der Küche über die Gartenmauer und Büsche weg das Waisenhaus und die Thüren der Stadtmauer). Hinter der Stadtmauer sah man Pappelbäume. Der Garten war in zwei Theile getheilt, und an einem Ende befand sich unter geschnittenen Linden ein Becken oder Trog mit Wasser. Im Jahr 1796 bei der Beschießung der Stadt durch die Franzosen, schlug eine Granate in das Haus A., welches einem Herrn Hauptmann v. Rechenberg gehörte und zündete augenblicklich. In den weitläufigen Kellern und Remisen und Stallungen desselben hatten eine Menge Einwohner ihre beste Habe, wo das
Band 4, Seite 223
Stadt Karlsruhe
Friedbergergasse 26
C.16
5. Juni 1858
Im Hof rechts ein Bau aus dem Ende des 17. oder Anfang des 18ten Jahrh. Unter dem Thorbogen eine alte einfache Schranknische. Hintergebäude und Hof neu.
Band 5
11. März 1872
Entdeckte ich in der Mauer nach dem Garten der Loge Carl einen Stein, den ich anfangs für ein altes Säulencapitel hielt; ich ließ ihn herausbrechen und es zeigte sich, daß er ein Schlußstein eines Thorbogens gewesen, der, nachdem er vom Kalkputz befreit war, erkennen ließ, daß er der Bearbeitung nach aus dem Anfang des vorigen oder aus dem Ende des 17. Jahrh. stammt.
Band 5, Seite [44]
in die oberen Stockwerke führende Wendeltreppe massiv in Stein bis an den Dachstuhl, woselbst erst die Holztreppe ihren Anfang nahm. Der Treppenstock endigte mit einem zierlichen in Stein gehauenen Löwenkopf, und in dem Sturz der von dem Ende der steinernen Treppe befindlichen, in die Räume des Nebenhauses führenden Thüre findet sich die Jahreszahl 1659 eingehauen. Ein Zeichen, daß also in diesem Jahre bedeutende Reparaturen und wahrscheinlich auch die Zusammenziehung mit dem Nebenhause, Klein Stolzenberg, in welchem der eigentliche Brand ausbrach, stattgefunden hatte. Jedenfalls stammt das Wichtigste, was das Haus aufzuweisen hat, nämlich das Erdgeschoß und die Decke im ersten Stock aus dem Jahr 1618, also mit dem Beginn des 30jährigen Krieges. Veränderungen außer den Fensterscheiben hat das erstere nicht erlitten, und was die Decke anbelangt, scheint nur die Bemalung derselben einem Wechsel unterworfen gewesen zu sein, wie die Wappen ausweisen, deren Farben in der Urkunde anders angegeben sind, als sie sich dermalen vorfinden. Die Decke war von ziemlich roher Stuckarbeit und stellte eine Art Götterversammlung, vielleicht den Olymp, dar, jedoch war die ganze Anordnung nicht ohne Geschmack, wenn auch die Ausführung der einzelnen Figuren, welche in Hochrelief in einem Kreise schwebten, Manches zu wünschen übrig ließe. Einzelne Köpfe und Arme waren sogar ganz frei gearbeitet und hingen,
Band 5, Seite 59
stehen, denn der Diener der Bibliothek sagte mir, daß bei seinem Eintritt in‘s Amt vor 22 Jahren, dieselbe schon auf ihrem jetzigen Platz gestanden.
Dr. Jucho schreibt mir soeben:
Ich wohnte bis ins Jahr 1814 im Hinterhause der drei Sauköpfe und erinnere mich, daß sich zu jener Zeit unter dem Thorbogen links in einer Nische, der vom Fürsteneck abgrenzenden Mauer, ein kleines steinernes Standbild, einen Mönch vorstellend, befand. 24. Mai 1862. Dr. jur. Jucho
In den Räumen des rechts im Hofe stehenden Gebäudes befand sich gegen das Ende der 20ger und Anfang der 30 Jahre ein renommirtes vielbesuchtes und besprochenes Liebhabertheaters, dem unsere Städtische Bühnen die Vorbildung mancher tüchtiger Kraft zu verdanken hatte, z. B. Herrmann Hendrichs, Degen u.s.w. - Die Bühne desselben war gleicher Erde und von dem Zuschauerraum nur durch ein aufgestelltes Brett getrennt. Julius Weidner und Caroline Lindner, damals beide in ihrer Glanzperiode, waren ständige Zuschauer. Die beste Gesellschaft fand sich dort zusammen.
Band 5, Seite 63
Ochsenkopf | Pforteneck
Garküchenplatz 13
M.16
Mai 1862
Eines der charakteristischsten Häuser, welchen der Untergang droht, denn es ist von den Behörden angekauft und soll demnächst abgebrochen werden, um den freien Raum zu vergrößern.
Die eigentliche Erbauungszeit konnte ich noch nicht ermitteln, doch wird sie wohl gegen Ende des 16. oder Anfang des 17. Jahrh. fallen.
In der Wetterfahne findet sich die Jahreszahl 1729 eingehauen, daneben ein Fuhrmann zu Pferde, der eine Peitsche schwingt, was auf die Bestimmung des Wirthshauses deutet. Erbaut wurde es aber früher als 1729, und es läßt diese Zahl eher auf eine Restauration schließen, bei welcher die Giebel und das Dach des Hauses vielleicht neu aufgeführt wurden; auch fallen in diese Zeit das Anbringen der Wetterdächer über den Fenstern des Erdgeschosses und das Beschlagen der Wetterseite des Hauses mit Schiefersteinen. An dem Ecktragstein des unteren Stocks nach der Seite des Doms hin, finden sich beifolgende auf Wappenschildern angebrachte Zeichen vor.
Fig. 1 [R1034] scheint eine Hausmarke zu sein, wahrscheinlich die des Erbauers.
Fig. 2 [R1034] Zwei sich durchkreutzende Schnitz-