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Bild von Reiffenstein
Carl Theodor Reiffenstein (1820-1893)
Landschaftsmaler und Frankfurter Bildchronist
Reiffensteins „Sammlung Frankfurter Ansichten“ gehört zum Gründungsbestand des Historischen Museums. Der Künster verkaufte sie 1877 der Stadt. In 2.000 Aquarellen und Zeichnungen sowie auf 2.400 Manuskriptseiten hielt er das alte Frankfurt fest.

Suchergebnis für Brunnen

Band 7, Seite [170]
ist und nicht wenig dazu beiträgt, den landschaftlichen Reiz zu erhöhen. Von den Fenstern des ersten Stockes der nach Norden und Westen gelegenen Bauten hatte man die unbeschränkteste Aussicht nach dem Taunusgebirg und dem Niddathal sowie auf der Südseite gegen die Stadt und den Odenwald bis zu dem Donnersberge hin.
Links, ehe man an die zu dem Haupteingang führende Brücke gelangt, liegt in einer Vertiefung ein alter Brunnen, dessen Abfluß den Graben füllt, die Rückwand der die Vertiefung umfassenden Mauern ist zinnenartig abgetreppt und trägt in einer Blende etwa 6 Fuß über dem Boden ein altes, leider durch Unwissenheit und Roheit bereits arg zerstörtes Steinbild. Es stellt einen Fuchs dar, welcher eine Laute trägt, umgeben von einem Maulwurf, einer Feldmaus, einer Kröte und sonstigen als dem Feldbau schädlich angesehene Thiere. Nun war aber im Mittelalter eine für Feldfrevel übliche Pönitenz das Tragen einer Laute oder Geige „Geigetragen“, und soll diese Strafe durch das Steinbild veranschaulicht werden, indem die mit dem Fuchs abgebildeten Thiere sich auf die Feldfrevler beziehen. Es war diese Stätte ein sogenanntes Feldgericht. Nächst dem Brunnen läßt die Vertiefung noch Raum für einen steinernen Tisch mit steinernen Sitzen, auf welchen die Richter saßen, während die dem Gericht anwohnenden Leute bequem über die Brustwehr in den Raum hinein sehen konnten. Näheres darüber findet sich in dem vortrefflichen Werk Zöpfl „Rechtsalterthümer“ und verdanke ich dem ausgezeichneten Verfasser dieses Buches nebst so mancher anderen mündlichen Belehrung auch diejenigen über das Feldgericht. Es ist diese noch so klar erkennbare
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werden. Nur das alte Feldgericht steht noch unangetastet mit seinem, freilich durch eine Pumpe entstellten Brunnen und den beiden Linden am Eingang. Auf wie lange noch, wissen die Götter.
1404 wurde der Hof noch mehr befestigt.
Cohausen Archiv Neue Folge Band 4. p. 56
Band 7, Seite 183
Lämmchen
Hinter dem Lämmchen 6 | Neugasse 3
L.126 | L.122
24. Juni 1856
Ein noch ganz vollkommen erhaltenes Exemplar eines Hauses aus dem Ende des 17. Jahrh., von welchem nur das Vorderhaus eine Ausnahme macht, das im Anfange des vorigen Jahrhunderts neu aufgebaut wurde. Der Hof ist theilweise mit offenen Holzgallerien umzogen und sind die Räume zwischen den Trägern mit Gerähmsen verschlossen, die hin und her geschoben werden können und in dieser Vollkommenheit dahier nicht mehr vorhanden sind. Die runden Scheiben in den Fenstern, der alte Brunnentrog mit seiner auf einem Wappenschild angebrachten Hausmarke, der charakteristische dunkle Anstrich des Holz- und Gitterwerks machen nebst dem alten im Hofe liegenden Pflaster ein so harmonisches Bild der längst vergangenen Jahrhunderte aus, daß es schwer seyn dürfte, einen noch fehlenden Zug zu entdecken. Unter der Gallerie des ersten Stocks befindet sich eine Thüre mit steinerner Einfassung und darüber auf einem ovalen Schilde die Inschrift eingehauen:
Jesu galea salutis meae est. 1693.
An der Ecke der Brandmauer oben rechts findet sich eine eingemauerte Bombe, über welche Lersner in seiner Chronik I., p. 384 berichtet. Am 21. Juli 1552 bei der Belagerung der Stadt durch Moritz von Sachsen schlug eine Bombe das Dach ein und blieb auf der Treppe liegen.
Band 7, Seite 185
einen geschlossenen Hof mit einer Einfahrt und ist das Weitere über diesen Theil unter Neugasse 3, L.122 nachzusehen.
Die Straße vor dem Hause auf dem Markte hieß aber nicht vor dem Lämmchen, sondern hinter dem Lämmchen. Der an dem gegenüberstehenden Hause L.140 stehende Brunnen trägt ebenfalls ein vergoldetes Lamm und ist das Nähere über ihn bei Batton III. p. 133 nachzusehen. Von jeher war hier der Ort, wo die Obstweiber, welche mit gedörrtem Obst, mit Huzeln und Schnitzeln handelten, ihren Sitz hatten.
Deutlicher als alle Beschreibung geben die Abbild. uns Aufschluß, s.d.
Das Haus ist seit längerer Zeit im Besitz der kath. Gemeinde.
Band 7
X 1608 19. Nov.
Schließt die Wittwe des Schöffen Niclas Greiff mit dem Eigenthümer des Hauses zur Grunen Thür einen Vergleich ab wegen einem in dem Allment am Gross Braunfels gelegenen Brunnen. Es soll alles gehalten werden wie es 1491 durch Schultheis und Schöffen erkannt worden sei.
Band 8, Seite 19
Graal
Alte Mainzergasse 15
I.52
5. Juli 1856
Heute wurde mir Gelegenheit, das Haus genau zu untersuchen, es bildet das Eck mit der alten Mainzergasse und einem städtischen Allment, welches nach dem Main hin durch die ehemalige Stadtmauer abgeschlossen wird und tritt auf der anderen Seite gegen das Haus 13 hin bedeutend in die Straße vor, so daß es gleichsam ein doppeltes Eck bildet. S. Allment.
Der Unterbau ist sehr alt und reicht wohl in das 14. Jahrh. hinauf, jedoch haben sich von ihm nur einzelne Mauerreste erhalten und ein Gewölbe, das links das Erdgeschoß nach der Mainzergasse hin einnimmt, stammt aus dem 15. Jahrh. Es ist niedrig und besteht aus zwei aneinanderstoßenden flachen Kreuzgewölben, deren Schlußsteine Wappenschilder zeigen, die jedoch übertüncht und nicht mehr zu erkennen sind. Es hat von seinem ursprünglichen Aussehen viel eingebüßt, dadurch daß es zu einem Branntweinkeller umgewandelt ist, die 4-5 Fuß dicken Mauern desselben sind stellenweise eingeschlagen um Nischen zu erhalten, in welchen die Flaschen liegen, und das Fenster sowie die mit einem Spitzbogen überdeckten Thüren nach der Mainzergasse hin sind später eingebrochen, was man auf den ersten Blick erkennt. Der eigentliche Eingang war vom Hofe aus und ist diese noch sehr gut erhaltene Thüre genau mit den Formen des ganzen Gewölbes übereinstimmend ausgeführt. Dieser Zeit verdankt auch das Hauptthor seine Entstehung, dessen Spitzbogen allerdings später eine gewaltige Veränderung erfahren mußte, indem es an seinem oberen Theile durch unverständige Hände bei einer Reparatur ein gedrücktes Ansehen erhielt.
Gegenwärtig ist die ganze Räumlichkeit zu einer Liqueurfabrick eingerichtet und im Besitze des Herrn Englert. Im Hofe hat er seinen eigenen Brunnen, der früher ein Ziehbrunnen
Band 8, Seite [20]
war und nun durch eine hineingestellte Pumpe den Ansprüchen der Neuzeit gerecht wurde. Ein mächtiger Stein, an welchem früher die Rolle gehangen, giebt von seiner einstigen Bestimmung Zeugniß und tritt weit aus der dicken Mauer heraus, ein ebenfalls daselbst eingemauerter Tragstein war wohl bestimmt, eine Verdachung zu unterstützen, indem ich mir seinen sonstigen Zweck nicht erklären konnte. Dicht neben dem Brunnen führt eine mit einem Spitzbogen überdeckte Thüre in das Allment, das sich rasch auf den Main zu absenkt. Diese Thüre scheint später in die Mauer gesetzt zu seyn und ebenfalls dem 15. Jahrh. anzugehören, die Mauer jedoch die alte Umfassungsmauer zu seyn. Dieselbe ist durch vielfache Blenden stellenweise um ihre halbe Dicke verringert und im Laufe der Zeiten so sehr verändert und umgestaltet, daß ihre eigentliche Form kaum mehr herauszufinden ist. S. Abb. [R0594] [R0593] des Hofes.
Oben in dem Fachwerk des nach der Mainzergasse hin gelegenen Theil des Hauses findet sich über einer Thüre zierlich die Jahreszahl 1564 angemalt, was auf einen Neubau deutet, der auf den alten Unterbau in Holz aufgesetzt wurde und durch das Alter ganz schief steht. Die Jahreszahl selbst befindet sich über einer Thür und ist die Bemalung oder vielmehr der Anstrich der Wände genau so, wie ich es bei einer Menge von Häusern aus dieser Zeit vorfand, nämlich die Wand weiß getüncht, die Balken blaugrün oder roth, mit farbigen Streifen umzogen, der an seiner Endigung nach dem weißen Kalkputz hin wieder mit einer dunklen Linie eingefaßt ist. Auch die Fußböden sind dieselben und sind mit gebrannten thönernen Plättchen belegt, von einer Vollständigkeit,
Band 8, Seite 57
Prinz Carl
Alte Mainzergasse 32
I.199
Mai 1861
Ein sehr merkwürdiges Haus, zum Theil noch sehr alt, das nach der Straße hin Thüren besitzt, die mit Spitzbogen überdeckt sind. Im Hofe ein schöner Treppenthurm aus dem Ende des 16. oder Anfang des 17. Jahrh. mit einer steinernen Wendeltreppe, durch ihn gelangt man in ein zweites Höfchen oder Gärtchen, das gegenwärtig zu einer Brauerei eingerichtet ist. Neben dem Treppenthurm oder vielmehr an der unter dem Ueberhang sich zurückziehenden Seite desselben befindet sich eine zierliche Brunnenmuschel und neben derselben der Eingang zu einem größeren Raum, der gegenwärtig zu einer Küferwerkstätte hergerichtet ist und eine Stuckdecke von vortrefflicher Eintheilung besitzt. Der Ueberhang des ersten Stocks des Gebäudes im Hofe, von dem soeben die Rede ist, steht ungefähr 9 Fuß breit hohl und wird von einer hölzernen Säule getragen, welche sammt ihren Bügen mit reichem Schnitzwerk bedeckt ist. Rechts in der Ecke unter dem Ueberhang führt eine mit einem Spitzbogen überdeckte steinerne Thüre in einen ehemaligen Stall. Das Haus hatte ursprünglich einen rothen Anstrich und machte einen höchst harmonischen und alterthümlichen Eindruck, im Augenblick aber wird derselbe mit einem neuen hellen vertauscht und damit der Charakter desselben ziemlich verwischt.
Band 8, Seite [58]
gefunden werden können.
Allem Anschein nach hat das Haus im Anfang des 18. oder Ende des 17. Jahrh. eine ziemlich durchgreifende Reparatur erlitten, welche ihm gewaltsam sein jetziges Aussehen aufgeprägt hat.
Soeben hat das Haus eine abermalige Reparatur und gründliche Erneuerung zu bestehen und gehen dabei wieder eine Menge alter Spuren zu Grunde. Das kleine Hinterhöfchen ist ebenfalls ziemlich verändert worden, indem ein Schoppen hinein gestellt wurde, auch ist ihm ein großer Theil der Aussicht benommen, durch das Aufführen eines Gebäudes im Hofe des Hauses 36, I.197, das sich hinter dem Nebenhaus 34, I.198 herumzieht. Ein Stück einer alten runden Sandsteinsäule, das ich früher in dem Höfchen an der Leonhardskirche gesehen, wird als Brunnenstein benutzt. Alle Gebäulichkeiten werden im Augenblick wieder ganz hell angestrichen, und nur die obenerwähnte Holzsäule ist mit brauner Farbe überzogen. s. die einschlagenden Abb.
Prinz Carl, ehemals Rüstenberg 1768, 29. März, Frankf. Intelligenzbl.
Johann Christoph Humser wohnhaft in dem eigenthümlichen, mit einem großen Saal und sonstigen Bequemlichkeiten zum Logiren wie auch Stallung und Remisen versehen, ehemals benannten Rüstenberg, nunmehrigem Gasthaus zum Prinz Carl genannt, am St. Leonhards-Thor bei dem Eingang in die Mainzergasse Lit. I.199 u.s.w.
Band 8, Seite 67
Thurm in der Brunnengasse | Wallachei
Kleine Mainzergasse
I.9
6. Juni 1872
Bei dem Abbruch des Hauses I.9 kamen die Reste eines auf der Stadtmauer ruhenden Erkers oder Thurmes zum Vorschein, um nachher wahrscheinlich für immer zu verschwinden. Die Stelle, wo sie sich befinden, ist einer der letzten Reste der ganz alten Stadtmauer und wäre es leicht möglich, daß man dabei vielleicht auf die alte, längst verschwundene Frauenpforte stieße, welche bei der Anlage des Schneidwalls 1519-20 zugemauert und mit Erde oder Mauerwerk verdeckt wurde. Auf der Zeichnung, die ich heute gemacht habe, findet sich das Gestell eines schönen kleinen Pförtchens, das von dem Gang auf der Stadtmauer in den Thurm führte und vermauert war; ob der Bau nun die Pforte unter sich verbirgt, d.h. ein dieselbe überragender Erker war oder ein selbstständiger Thurm, ist noch unentschieden und klärt sich vielleicht, wenn in diesen Tagen nicht, niemals auf.