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Bild von Reiffenstein
Carl Theodor Reiffenstein (1820-1893)
Landschaftsmaler und Frankfurter Bildchronist
Reiffensteins „Sammlung Frankfurter Ansichten“ gehört zum Gründungsbestand des Historischen Museums. Der Künster verkaufte sie 1877 der Stadt. In 2.000 Aquarellen und Zeichnungen sowie auf 2.400 Manuskriptseiten hielt er das alte Frankfurt fest.

Suchergebnis für Stein

Band 10, Seite 385
Steingasse 5
H.98
3. Mai 1860
Brannte 1719 bis auf den Grund nieder, es gehörte damals einem Faßbinder Namens Franz Carl Schneider und wurde auch von diesem wieder aufgebaut wie die Buchstaben über der Hausthüre zeigen, s. Abb. [R0992]
Band 10, Seite [unpaginiert]
Steinweg
[kein Datum]
Band 10, Seite 387
Schwabe, Alter | Haus Beethoven
Steinweg 7
E.223
22. Juni 1863
Das in der Abb. [R1197] gegebene Wappen befindet sich in dem Giebelfelde des Hauses, drei silberne Ringe im blauen Feld. Jedenfalls hat also der Name des Hauses damit eine Verbindung.
Band 10, Seite 389
Zwei rothe Schwerter | Nassauer Hof | Rheinischer Hof
Steinweg 5
E.224
6. Mai 1862
[eingeklebtes Blatt, mit Bleistift beschriftet S. E.:]
Mai 1862
Steinweg (5), E.224
1 6 2 4
Tragstein unter dem 1ten Stock.
Band 10, Seite 395
Porzellanhof | Rieneck
Stelzengasse 2 | Am Porzellanhof 4 | Am Porzellanhof 6
B.214 | B.215 | B.216
28. August 1864
Schon in meiner allerfrühesten Jugendzeit, etwa so um das Jahr 1830 und 31 fesselte der Porzellanhof durch sein malerisches und burgartiges Aussehen meine Aufmerksamkeit in hohem Grade, er hatte immer etwas Geheimnißvolles, mit seinem damals noch stets verschlossenen Thor, und die enge Stelzengasse, welche auf das ebenfalls noch ziemlich einsame Klapperfeld an ihm vorbeiführte, trug das ihrige dazu bei, diesen Eindruck zu erhöhen, indem das alte Brauhaus, welches das Eck bildete, noch nicht die ganze Länge dieses Theiles der Straße einnahm, wie dieß in unseren Tagen der Fall ist, sondern diese Seite von kleinen alten und geschwärzten Häusern gebildet wurde. Lange Zeit war auch er zum großen Theile unbewohnt, indem die verschiedenen Häuser darin als Magazine vermiethet waren und nur wenige Familien beherbergten, und als ich im Jahr 1853 zum Erstenmale hineinkam um ihn zu untersuchen, zu zeichnen und mit kritischem Blick zu prüfen, machte er mir noch vollkommen den Eindruck eines von der äußeren Welt wenig berührten Besitzthums.
Kleine, einsame, wohlgepflegte Gärtchen, große Hofplätze, ein Thor mit Spitzbogen und überbaut, im Hofe selbst ein stattliches alterthümliches Herrenhaus mit einem etwa aus dem Anfang des vorigen Jahrhundertes stammenden neuen Anbau, über dessen Eingangsthüre ein in Stein gehauenes Wappen, halb von Rebenlaub verhüllt, prangt altes Pflaster, aus großen und kleinen Steinen bestehend, mehrere Tröge von Stein für Geflügel als Tränke benutzt, die heim-
Band 10, Seite [396]
lichen Ecken mit Hollundersträuchen bewachsen, und diese ganze Herrlichkeit des Abends von einer einzigen trüben Laterne beleuchtet, das war der Eindruck, den man empfing, und es war der einer längst vergangenen Zeit. Durchweg runde Scheiben und Holzbauten mit vielfach, je nach dem Bedürfniß entstandenen Anhängseln, in der seltsamsten Form, fanden sich vor, und die in dem Inneren des einen Anbaus links vom Thore befindliche zierlich geschnitzte, durchbrochene Thüre (s. Abb. [R0897]) zeigte als Erbauungszeit das 16. Jahrh. auf, in welche Zeit auch die übrigen älteren Bauten einstimmen.
Merian zeigt auf seinem Plane von 1628 die nach der Stelzengasse hin gelegenen Gebäude, nämlich das Thorhaus und die nördlich an dasselbe anstoßenden Häuser bereits als vorhanden, während den Hof größere und bedeutendere Wohngebäude umgeben.
Im Anfang des vorigen Jahrhunderts muß also eine umfassende Restauration und Umgestaltung eines Theils des Inneren stattgefunden haben, und gegen Ende desselben auch wahrscheinlich ein Neubau des von dem spitzbogigen Eingangsthor südlich gelegenen höheren Wohnhauses, das seinen Eingang neben dem großen, mit steinernen Säulen gezierten zweiten, aber jedenfalls neueren Haupteingang des Hofes hat.
Das soeben erwähnte Thor, das Portal der alten abgebrochenen Barfüßerkirche, das hier aufgestellt wurde und deren Abbruch am 1. Oct. 1786 begann, das vor-
Band 10, Seite 397
hin von mir erwähnte steinerne Wappen an dem im Hofe stehenden Wohnhaus ist das der Familie Textor und genau dasselbe, welches sich an dem Textor‘schen Hause auf der Friedbergergasse, das im Jahr 1714, s.d., Friedbergergasse 20 erbaut wurde, vorfand. Nicht nur allein dieses Wappen, sondern auch die ganze Thüre mit alten Schnitzwerken, Profilen und der ganzen Anordnung war so vollkommen der Thür des Hauses auf der Friedbergergasse ähnlich, daß ich keine Zweifel habe, daß beide Häuser zu gleicher Zeit und von einem Mann erbaut sind und jedenfalls die Bildhauerarbeit aus ein und derselben Hand hervorgegangen ist. Siehe die betreffenden Artikel Friedbergerg. Textor‘sche Haus.
Die kleine, nördlich an das Eingangsthor in die Stelzengasse stoßenden Häuser Stelzengasse 4, 6 (s. Abb. [R0902]) waren ein merkwürdiges Bild früherer Zeit, einstöckig mit hohen steinernen Treppen vor den Thüren; zu ebener Erde Wohnzimmer und Küche; die Hausthüren in Ober- und Unterflügel getheilt, und aus den hinteren Fenstern die Aussicht auf die oben beschriebenen einsamen Gärtchen. Sie wurden meist von armen Leuten bewohnt, und ich hatte öfter Gelegenheit, mich von der außerordentlichen Genügsamkeit ihrer Bewohner hinreichend zu überzeugen, wenn meine Studien mich manchmal Stunden lang darin verweilen ließen.
Das Alles nun hat sich ganz gewaltig verändert und mich gedrängt, vorher noch diesen Aufsatz niederzuschreiben, zur Rettung
Band 10, Seite 409
Gelbes Haus
Stiftsstraße 13
D.79
April 1859
Am 15. April [1859] begann der theilweise Abbruch und Veränderung unten beschriebener Gebäude, welche allem Anschein nach aus der 2ten Hälfte des 16. Jahrh. stammen. Ein Hof mit einem kleinen Gärtchen darin, das durch steinerne Pfosten und einem Gitter vom Hofe getrennt ist und einige Stufen höher liegt. Links im Hofe der Hinterbau mit dicken Mauern, welcher auf den Garten des Darmstädter Hofes stößt und in der Küche des Erdgeschosses ein Fenster dahin hat. Von diesem Fenster, welches nur eine Vergünstigung ist, müssen jährlich 3 fl. Zins bezahlt werden, und heißt es in dem Vertrag: „So lang wir 3 fl. Zins jährlich wollen, darf er das Fenster offen lassen; wenn wir nicht mehr wollen, muß es vermauert werden.“ Im Unterbau des Hauses ein Kellereingang mit einem steinernen Bogen überwölbt. Rechts im Hofe ein alter, vielfach durch Reparatur entstellter Bau, mit schönen, starken hölzernen Tragpfeilern und einer großen Stube, die mit Holz theilweise getäfelt und mit ziemlichem Aufwand erbaut war. Zwei stark hervortretende Tragsteine tragen den Durchzugsbalken, einer davon zeigt eine Figur, zu deren Füßen 2 Wappen stehen, wie folg. Abb. [R0796] zeigt. Diese Stube war farbig bemalt mit Blumen und farbigen Linien, die Decke Stuck; der Fußboden, welcher 4 Stufen tiefer lag als der Hofesraum, war wahrscheinlich mit verzierten Estrichplättchen belegt. 5 Fenster, deren eines als Wandschrank diente, und die sämmtlich vermauert waren, hatte das Gemach, 3 davon gegen das Haus D.78 zur grünen Hand und
Band 10, Seite 419
Stiftsstraße 24
D.98
30. Dezember 1865
Ein altes weitläuftiges Gebäude, seltsam und winkeligt, das trotz der vielen Veränderungen, die es im Laufe der Zeiten erlitten hat, doch einen Theil seines ursprünglichen Aussehens zu retten wußte. Aller Wahrscheinlichkeit nach stammt das Haupthaus sowie die ganze Anlage aus dem Jahre 1576, wie ein in dem Hofe unter einer Treppe liegender Stein ausweist, welcher früher an einer mit den Nachbarhause D.99 (Spitals Bleichgarten) s.d. gemeinschaftlichen Mauer angebracht war. Es war ein Doppelstein, zum Tragen von Durchzügen bestimmt und lag in der Mauer, so daß die beiden Kopfenden als sichtbare Tragsteine zu beiden Seiten weit hervorragten, s. Abb. [R0802] [R0806] - Das nach dem Hause D.98 hereinstehende Ende zeigte die Jahreszahl 1576 nebst dem Wappen der Familie v. Holtzhausen, das andere Ende in dem Nachbarhause dieselbe Jahreszahl und eine Hausmarke von höchst merkwürdiger Form, s. Abb., wie sie mir bis jetzt unter den vielen, die ich gesammelt, noch nicht vorgekommen. Im Jahr 1813 ließen die Herren Kellner und Staedel den hinter dem Hause gelegenen Garten, der auf dem Ulrich‘schen Plane von 1811 noch zu sehen ist, eingehen indem sie den hinteren Theil desselben mit Magazinen bebauten und den vorderen zur Vergrößerung des Hofraums benutzten, bei dieser Gelegenheit wurde auch das Vorderhaus, wie es scheint, einer durchgreifenden Reparatur unterworfen und die Treppe, welche vor der Hausthüre lag, erneuert. Bei dem Versetzen der Treppentritte war der Maurermeister Disque plötzlich von dem damals hier herrschenden Lazarethfieber ergriffen worden, mußte schnell nach Hause gebracht werden und starb bald darauf. Als die erste Stufe gelegt war, rückten gerade die Baiern hier ein (30. Oct. 1813). Ich gedenke dieses Umstandes nur, weil diese
Band 10, Seite [420]
Nachricht mir von dem Sohn des Verstorbenen mitgetheilt wurde, welcher gegenwärtig den Abbruch des Hauses leitet und dessen Hülfe und Gefälligkeit mir das Auffinden des wichtigen Steines sehr erleichtert hat.
Er erzählte mir nämlich, daß gerade in dem Moment, in welchem sie den versetzten Stein durch Klopfen mit dem Hammer in seine regelrechte Lage brachten, vorne auf der Zeil die Baiern mit Musik einrückten.
Herr Lakirer Schmidt, der das Haus im Jahr 1836 erkaufte und es bis vor Kurzem besessen, erzählte mir, daß bei verschiedenen Veränderungen, die er im Jahre 1842 an dem Hause vornahm, dieser Stein aus der Mauer genommen wurde, und so lag derselbe 23 Jahre lang unbeachtet unter der Treppe im Hofe und wäre sicher ohne meine Dazwischenkunft für immer verloren gewesen. Bei Gelegenheit der ebenerwähnten Reparaturen büßte das Haus einen großen Theil seines alterthümlichen Aussehens ein, indem die alten hohen und schmalen Fenster des ersten Stocks sämmtlich verschwinden mußten und durch neue ersetzt wurden, die in einer regelmäßigen Raumeintheilung angebracht waren.
Auf dem Plan von Merian vom Jahr 1628 findet sich das Haus zwar angegeben, allein die Zeichnung stimmt so wenig mit dem wahren Zustande, in dem es gewesen seyn muß, überein, daß eigentlich wenig daraus zu entnehmen ist, oder aber es müßte inzwischen völlig umgebaut worden seyn, was aber weder mit dem Zeugniß des alten Steins, welchen Herr Schmidt im Jahr 1836 noch an seiner alten Stelle fand, noch mit den bis auf unsere Tage erhaltenen und mir wohlbekannten Resten des alten steinernen Unterbaus recht zusammenstimmen will, denn jene Reste tragen unzweifelhaft das Gepräge ihrer ersten Erbauungszeit, nämlich das Ende des 16. Jahrh. Die Zimmereintheilung ist heute noch dieselbe wie ursprünglich, kann