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Bild von Reiffenstein
Carl Theodor Reiffenstein (1820-1893)
Landschaftsmaler und Frankfurter Bildchronist
Reiffensteins „Sammlung Frankfurter Ansichten“ gehört zum Gründungsbestand des Historischen Museums. Der Künster verkaufte sie 1877 der Stadt. In 2.000 Aquarellen und Zeichnungen sowie auf 2.400 Manuskriptseiten hielt er das alte Frankfurt fest.

Suchergebnis für Stein

Band 10, Seite 281
Vordere Weichsel | Hintere Weichsel | Alte Weichsel | Weselin
Schnurgasse 73
K.106
Juli 1862
Ist mit dem Hause (20) Neue Kräme, K.106 zusammengezogen, wahrscheinlich heißt das Haus unter der neuen Kräme die vordere Weichsel und das Haus in der Schnurgasse die hintere Weichsel, gegenwärtig sind beide Häuser im Abbruch begriffen und werden von dem Besitzer Herrn Schmidt von Grund aus neu aufgebaut, sammt dem dazu gehörigen Eckhaus K.165, (22) Neue Kräme, (75) Schnurgasse, welches ebenfalls Herrn Schmidt gehört. Das Eckhaus heißt Zum goldenen Herz, s.d.
In dem Hause Weichsel, Schnurgasse 22 fand sich ein Ziehbrunnenstein vor, welcher wahrscheinlich von einem früheren Bau herrührend, seinem eigentlichen Zweck entfremdet verwendet war, er trägt auf der Stirnseite das beifolgende Wappen, ebenso fand sich ein liegender Hund vor, frei in Stein ausgehauen, welcher zwischen den Vorderpfoten dasselbe Wappen hielt. Den Ziehbrunnenstein hatte man umgekehrt auf der unteren Seite flach germeiselt
Band 10, Seite 283
Grosser Schnabel
Schnurgasse 61
K.111
21. Juni 1874
Ein stattlicher mit Steinhauer- und Schlosserarbeit reich verziertes Haus. Besonders bemerkenswerth sind die Gitter an den Fensterbänken des ersten Stocks. In dem mittleren Gitter unten über der Thüre die Jahreszahl 1738. In dem daranstoßenden die Buchstaben J. M. K.
An diesem Haus befindet sich der Schnabelbrunnen.
Band 10
20. März 1866
Soeben ist man beschäftigt, den ganzen unteren Stock des Hauses, welcher nach der Schnurgasse hin liegt, zu Läden einzurichten; die schöne breite stattliche Steintreppe sammt dem verzierten eisernen Geländer wurde herausgebrochen, weil sie zu viel Raum eingenommen, und eine erbärmliche Holztreppe an deren Stelle gesetzt, welche mit den übrigen Verhältnissen des Hauses in gar keinem Einklange steht, ebenso brach man die massiven Steinpfeiler des Erdgeschoßes heraus und stellte eiserne Säulen dafür hin; der ganze Charakter des Stattlichen und Wohlhäbigen ist vertilgt und verweht.
Band 10, Seite 297
Esel | Schadeck
Schnurgasse 13 | Borngasse 30
L.40 | L.41
Mai 1858
Ueber der Hausthür beifolgende Wappen.
In der Mitte dieser Beiden ein Schild mit den Buchstaben J. L.
Unterbau massiv von Stein.
Band 10, Seite 301
Bieberstein
Schnurgasse 39 | Eck mit der Rattengasse
L.80
10. Juli 1864
Ein Haus, das vielfache Veränderungen durchgemacht hat, namentlich an den Fenstern bemerkbar, doch hat es seine Hauptform behalten, wozu namentlich der Nasengiebel gehört, unter dem sich die Jahreszahl 1561 eingehauen findet. Unter dem Tragstein des ersten Stocks ist in ziemlicher Größe ein Bieber ausgehauen, von jedoch roher Arbeit; er hält einen Fisch zwischen den Vorderläufen und sieht eigentlich eher einer Ratte ähnlich.
Darüber an der Fläche des Steines die Inschrift
Dies haus steht in Gottes hand, zu dem biberstein ist es genannt.
Band 10, Seite 303
Gross Palmeneck
Schnurgasse 49 | Neugasse 32
L.105
Mai 1858
Ueber der Hausthür im Schlußstein folgendes Wappen. Ein Mann mit einem doppelten Fischschwanz, dessen beide Enden er in den beiden Händen hält.
Unter den auf der hiesigen Stadtbibliothek in der Gerning‘schen Sammlung aufbewahrten Zeichnungen von Häusern findet sich auch die Facade dieses Hauses mit der Bezeichnung Meermann‘sches Haus. Rauschner inv. 1753.
Wahrscheinlich also bedeutet das Wappen eine Anspielung auf den Namen des Hausbesitzers, welcher es durch den Architekten und Stuccateur Rauschner im Jahr 1753 neu erbauen ließ.
Sodann auf der Seite des Hauses, welche in die Neugasse steht, an einem mit dem Nachbarhause 30 gemeinschaftlichen Tragstein unter dem Ueberhang des ersten Stocks G. J. M. 1737 M. H. und noch einmal das Wappen sehr roh in Stein gehauen.
Band 10, Seite 305
Stein | Wonneberg | Wohnberg | Wunnenberg
Schnurgasse 43 | Kruggasse 15
L.108
Mai 1860
Das mit der Giebelseite seines hohen Pultdaches in die Schnurgasse stehende Haus stammt wahrscheinlich seiner ganzen jetzigen Gestalt und Anlage nach aus dem Anfang des 17. oder Ende des 16. Jahrhunderts. Es war noch zur Zeit meiner Erinnerung gegen Ende der 30er Jahre mit Fresken bemalt, deren Spuren bis auf die einzelnen Formen unter dem Oelanstrich, den es später bekommen, erkennbar sind und welche an dem hintersten Theil des Hauses in der Kruggasse sich noch erhalten haben. Das Erdgeschoß ist massiv von Stein aufgeführt mit reicher Bildhauerarbeit an den Fenstern und Thürstürzen, welche alle im Rundbogen erscheinen, sowie mit außerordentlich zierlichen Tragsteinen unter dem Ueberhang des ersten Stocks, s. Abb. [R0518]
Der Giebel ist mit Schiefersteinen beschlagen, ich habe jedoch allen Grund, zu vermuthen, daß das ganze Haus früher in Kalkputz mit geschnitzten sichtbaren Balken und Holzwerk stand, und daß der Anstrich desselben sowohl wie der Schiefersteinbeschlag des Giebels erst dem vorigen Jahrhundert seine Entstehung zu verdanken hat. An dem links nach dem Hause 45 hin gelegenen Fenster über dem Bogenaufsatz desselben findet sich ein Schild angebracht, auf dem eine Harfe dargestellt ist, nebst den Buchstaben A. M., s. Abb. [R0525] - Das Schild über dem gegenüberliegenden Bogenaufsatz ist leer. Trotz aller Bemühungen war es mir bis jetzt nicht möglich gewesen, den Namen des Erbauers des Hauses oder der Familie, welcher es angehört, zu ermitteln, und ebenso-
Band 10, Seite [306]
wenig war es mir gelungen, eine Jahreszahl an dem Hause zu entdecken. Die einzige Familie, welche, soviel mir bekannt ist, eine Harfe im Wappen führt, ist die der Landschade von Steinach, s. Humbracht. Zierde Deutschlands, p. 4. - Sollte dieselbe ein Haus hier besessen haben?
An der Giebelseite nach der Kruggasse hin tritt im Hofe ein steinerner Treppenthurm vor, mit einem spitzen Schieferdach und schrägwinkeligten, in ihrer Richtung die Lage der Treppensohle gleichlaufend mitmachenden Fenstern, welcher bis zum Anfang des Giebels hinaufreicht. Der Hof liegt um mehrere Stufen höher als die Straße und ist von derselben durch eine 14 ‘ hohe Mauer geschieden, in welcher sich die Eingangsthüre befindet; alsdann folgt in der Kruggasse der zweite Bau, mit höchst geschmackvollen, durch Löwenköpfe verzierte Tragsteine, und unten im Erdgeschoß mit vergitterten Fenstern versehen; dann kommt abermals ein Hof mit einem Einfahrtsthor, an dem die im spitzen Winkel eintretenden Verschneidungen der Profile scharf und bestimmt markirt sind, und nach diesem ein drittes Gebäude No. 15, welches die sehr lange Seite nach der Kruggasse hin, abschließt.
In diesem letzteren Hofe ist über dem Thor auf der inneren Seite eine Bombe eingemauert, die wahrscheinlich bei irgend einer Belagerung dahin geschleudert wurde. Vielleicht 1552. , s. Bomben. Sodann findet sich eine freiliegende, offene, in die oberen Stockwerke führende Treppe mit zierlichem
Band 10
20. Februar 1866
Soeben sind die in der Kruggasse liegenden, oben bemerkten Häuser im vollen Abbruch begriffen. Das Eck Wonneberg soll bis nach der Messe stehen bleiben, um alsdann ebenfalls zu verschwinden; mit ihm verschwindet eine meiner liebsten Jugenderinnerungen. Es werden diese alten behaglichen Familienhäuser jetzt immer seltner, und bald wird gar nichts mehr davon übrig sein. Auch das Nebenhaus Schildkopf, Schnurgasse 45 ist dem Untergang geweiht.
Bei dem rasch voranschreitenden Abbruch hat sich ergeben, daß die eingemauerte Bombe eine steinerne Kugel ist, die ungefähr 1 ‘ im Durchmesser hat und folglich bei der Belagerung von 1552 hereingeworfen sein muß. Auch fanden sich einzelne verzierte Bodenplättchen vor, die jedoch nur bekannte Muster trugen. Die Brand-
Band 10, Seite 313
Alte Stadtmauer
Schöne Aussicht
April 1870
An der Fundamentmauer sind noch eine Menge Schießscharten aus der alten Zeit erhalten und beweisen, wie hoch der Grund aufgefüllt wurde, indem sie tief unter dem jetzigen Pflaster liegen.
Auch ist daselbst eine steinerne Bombe eingemauert.