Inhalt »
«

Inhaltsverzeichnis

Bild von Reiffenstein
Carl Theodor Reiffenstein (1820-1893)
Landschaftsmaler und Frankfurter Bildchronist
Reiffensteins „Sammlung Frankfurter Ansichten“ gehört zum Gründungsbestand des Historischen Museums. Der Künster verkaufte sie 1877 der Stadt. In 2.000 Aquarellen und Zeichnungen sowie auf 2.400 Manuskriptseiten hielt er das alte Frankfurt fest.

Suchergebnis für Stein

Band 9, Seite 257
Rothekreuzgasse 14
F.187
6. Mai 1853
Ein Haus mit einem Unterbau, welcher wie die Jahreszahl unter dem Wappen angiebt, aus dem Jahr 1627 stammt, die Fenster und Thürstürze des unteren Geschoßes sind mit Stäben, die sich durchschneiden, profilirt und haben den Segmentbogen wie die Abb.[R0663] zeigt.
In diesem Hause wurde die Backwerkform von Stein gefunden, welche in anliegenden Blättern beschrieben ist.
Band 9, Seite 259
[Rothekreuzgasse 14]
ad F.187
6. Mai 1853
Beschreibung der merkwürdigen Lebkuchen-Form, welche in dem Hause Lit. F.187 in der Rothekreuzgasse [14] gefunden wurde:
Die Form ist in Lithographirstein geschnitten, wahrscheinlich um Backwerk darin auszudrücken. Der Stein ist ungefähr 3 Zoll dick, rund und hat 9 Zoll Durchmesser, das Bild etwas über 6 Zoll im Durchmesser, so daß ringsum ein Rand stehen bleibt.
Er war im Erdgeschoß des Hauses im Inneren über der Hausthüre mit der Bildseite in die Wand eingemauert und mit der Wandfläche vollkommen bündig, so daß er erst entdeckt wurde, als man den Kalkputz, behufs einer Reparatur im Jahr 1838 herunterschlug.
Das Verfahren, wie dieses Backwerk (Fladen) bereitet wurde, war höchst einfach, indem man den Stein stark erhitzte, welcher dann diese Hitze vermöge seiner Dicke eine Zeitlang behielt und somit die, in die ausgetiefte Bildseite eingedrückte dünne Teigschichte schnell röstete. Es kommen solche Steine vielfach vor, und ich selbst habe schon viele gesehen.
Das Bild stellt ein Badhaus dar, das mit einem Baldachin, welcher auf 4 Trägern ruht, zeltartig überdeckt ist; auf dem Baldachin befindet sich in zwei gegeneinander gestellten Schildern das Wappen der Familie v. Stalburg, nämlich 3 Muscheln, nebst einem anderen, mir unbekannten, darüber die Jahreszahl 1530 und daneben das Monogramm des
Band 9, Seite 261
Rothenlöwengäßchen 29
K.9
19. Juni 1858
Alter Hof mit einem alten Brunnen und an dem Hause Fenstergewänder und Thürpfosten alt, ein auf mächtigen Tragsteinen ruhender Schornstein an der Außenseite des Hauses.
Ein Stück von einem alten Säulenfuß steht im Hofe am Brunnen. Unterbau schwer in Stein, namentlich die Binder auf den Ecken. Gegen die Rothenlöwengasse hin mit einer 14 Fuß hohen Mauer abgeschlossen, durch welche ein 9 Fuß hohes Thor führt.
Diese Mauer hat auf der inneren Seite mächtige Tragsteine von blauem Stein 4 Fuß aus der Mauer ragend. s. Ab. Die unter der offenen Treppe liegenden eisernen Thüren sind sehr stark mit Bändern beschlagen.
Auszug aus den Criminalakten, welche ich durch die Güte des Herrn Dr. Linker erhielt. Aug. 1859:
Am 21. Aug. 1817 Morgens 7 Uhr war die Ausübung eines schrecklichen Mordes zur Kenntniß gekommen, er wurde in diesem Haus verübt durch den Schreinermeister Gottlieb Moog (kein geborener Frankfurter, sondern aus Colberg in Pommern). Er schnitt nämlich seiner Ehefrau Henriette geb. Köster und seinen 5 Kindern, Namens Henriette, Jean, Auguste, Fritz und Caroline und sodann sich selbst den Hals ab. Diese 7 Leichen wurden in der Moog‘schenWohnung zur genaueren physikatsärtzlichen Besichtigung
Band 10, Seite 7
sind sie bereits ganz in der Form vorhanden, wie sie eben dastehen. In ihnen findet sich ein höchst seltsames Gewinkel von Gängen, Stuben und Treppchen und ihr unterer Theil, dessen äußere nach dem Maine zu gerichtete Wand die alte Stadtmauer ist, zeigt im Erdgeschoß noch ganz deutlich von innen die zugemauerten Schlitze und Zinnen, die allerdings auch von außen sehr sichtbar sind. In dem Theil des Hofes, welcher rechts vom Eingang nach dem Fahrthor hinzieht und ebenfalls von Gebäuden des Jahres 1604 eingeschlossen wird, finden sich weniger bemerkenswerthe Dinge, doch ist derselbe ebenfalls malerisch genug wie die Abb. s.d. bezeugt. Von ihm aus gelangt man neben einem Brunnen mit schönen Verzierungen in Stein gehauen, in ein kleines Höfchen. Ueberall liegt heute noch uraltes Pflaster, zum Theil sogar noch rothe Sandsteine, dazwischen wuchs reichliches Gras und verlieh dem Ganzen einen höchst malerischen und poetischen Reiz, der nunmehr in unsern Tagen zum Theil verschwunden ist. Die Nachricht, der Saalhof wird abgebrochen, traf uns Alle wie ein Donnerschlag und brachte unter uns damals noch ganz jungen Leuten eine merkwürdige Aufregung hervor. Wir hatten uns theilweise an den Studien und den damit verbundenen Eindrücken großgezogen und sollten das nun Alles mit einemmal vor unseren Augen fallen sehen. Alles lief hin und zeichnete und maß. Wo die Sachen alle hingekommen, weiß ich nicht. Was ich damals rettete, befindet sich in meiner Sammlung. Einzelne Stellen existiren noch, allein die Hauptgebäude fielen. Nur die Kapelle blieb
Band 10
29. April 1878
Den Kamin habe ich heute gesehen, er hat ganz einfache Renaissancegliederung und trägt auf dem Gesimse, wie schon erwähnt wurde, eine Jahreszahl, welche jedoch 1695 und nicht wie oben erwähnt wurde, 1591 heißt.
Weiter fand sich noch eine Figur des Hl. Gallus vor, die aus dem vorigen Jahrh. stammt, sie ist ungefähr 3 Fuß hoch und ohne künstlerischen Werth.
Herr Zoller, der Sohn der jetzigen Eigenthümerin, zeigte mir mit der größten Freundlichkeit bereitwillig alle Räume und ließ mir sogar stellenweise den Bauschutt wegräumen um zu den Steinen des bewußten Kamins zu gelangen.
Band 10, Seite 13
Horneck
Saalgasse 36
I.69
12. Juni 1858
Ein Haus mit massivem Unterbau, die Kellergewölbe werden von einer achteckigten Säule getragen, an deren Kopfende oder besser Kopfstein die Jahreszahl 1645 eingehauen ist.
In einem Zimmer des ersten Stocks befindet sich ein steinerner Wandschrank mit einer eisernen reich verzierten Thüre, über derselben in Stein gehauen zwei Wappen, welche sich auch in den Schlußsteinen der Thüre im Erdgeschoß wiederholen. s. Abb. [R0651] [R1140] [R1503]
An einem Horststein der Brandmauer die Jahreszahl 1709 eingehauen.
Dieses Haus bildet das Eck mit dem engen dunklen Gäßchen, das spottweise die kleine Zeil genannt wird.
Band 10, Seite 15
Cronenberg | Landeck | Kl. Blumenstein
Saalgasse 44 | Römerberg 8 | Bendergasse 45
I.77 | I.78
4. Juni 1858
Ein Haus mit massivem Unterbau, dessen Thüröffnungen im Erdgeschoß nach dem Römerberg und der Bendergasse hin mit Rundbogen, nach der Saalgasse hin mit Spitzbogen überdeckt sind. Die Rundbogen sind zierlich mit Stäben profilirt, die sich am Bogenansatz mit den senkrechten durchdringen. Letztere endigen unten in einem verzierten Sockel. Auf der Vorderseite des Hauses über den Bogenöffnungen in Stein gehauen das Wappen der Familie Fladen mit der Jahreszahl 1544 [MZ_10-1]. Auf der Seite des Hauses nach der Saalgasse hin dasselbe Wappen noch einmal, ebenfalls mit der Jahreszahl 1544, die Zahl aber anders geschrieben.
Auf dem Eck ein schöner Tragstein, welcher den Uebergang aus dem runden Eck in das Viereck vermittelt und welcher folgende Inschrift trägt, die sich neben der Rundung auf dem Stein noch theilweise fortsetzt:
HAS.DV.GEWALT.SV.RICHT.RECHT.
GOT.IST.DEN.HER.VND.DV.SEIN.KNECHT.
RICHT.NICHT.VF.ENS.MANS.K.H.W.A.S.A.
Die Inschrift ist durchaus genau und alle anderen Lesarten falsch.
Ich lese: Richt nicht uf ens mans klagen
Hör was andere sagen.
Band 10, Seite 17
Storch
Saalgasse 1
M.111
12. Juni 1858
Massiv bis in die Giebel. Ueber der Hausthüre ein Schild „Gasthaus zum Storch 1798“. In den beiden Giebelfeldern sind runde Medaillons von Stein eingesetzt, deren eines das Brustbild eines Mannes, das andere, halb zerstörte, das einer Frau zeigt, von dem Letzteren sind nur die beiden Brüste erhalten. Auf dem Eck steht ein Storch von Blech als Schild des Hauses; im Hofe unter dem Durchgang eine Thüre, mit einem Spitzbogen überwölbt, welche in das Hinterhaus führt, dessen Fenster nach dem Leinwandhause sehen.
Am Hauptbau im Hofe eine große mit einem Rundbogen überwölbte Thüre, zur Hälfte durch den Anbau eines Seitenflügels wieder verstellt, s. Abb. [R1145], sodann alte Holzgiebel mit Schiefersteinen beschlagen und mit alten Wetterfahnen gekrönt, überall runde Scheiben in den Fenstern und am zweiten Stock des Seitenbaus im Hofe links ein Tragstein mit einem Storch und der Jahreszahl 1686, ebenso ein ganz gleicher nach der Straße hin, ebenfalls mit einem Storch und der Jahreszahl 1686.
In den beiden Wetterfahnen der geschweiften Giebel des Vorderhauses die Hausmarke, s. Abb. [R1415] Leider wurde eine der schönen Fahnen vom Sturmwind vor einiger Zeit herunter geworfen und nicht wieder an ihre Stelle gebracht. Im Hofe findet sich noch ein Säulensockel von rothem Sandstein vor.
Band 10, Seite 21
Schinken, drei | Schenken
Saalgasse 13
M.117
22. Juni 1858
Das Haus ist bis unter das Dach massiv. Es ist das einzige Haus in der Stadt, das einen steinernen Ueberhang hat.
In den Zimmern des ersten Stocks befinden sich Stuckdecken von ausgezeichnet schöner Anordnung und Ausführung, es sind die schönsten, welche dahier vorhanden sind.
Auf einem Tragstein unter dem ersten Stock ist beifolgendes Wappen eingehauen, s. Abb. 1. [R1141] Die Hausmarke ist neben der Eingangsthüre auf einem Schild angemalt.
Unter den Fenstern des ersten Stock sind die Brüstungen mit schlechten landschaftlichen Fresken bemalt und darunter eine, die ganze Länge des Hauses durchziehende Inschrift, die ich vor ungefähr 8 Tagen zum erstenmal bemerkte.
Band 10, Seite 25
Hausen | Horn | Vorderhorn | Goldnes Oberhorn
Saalgasse 21 | Am Geistpförtchen 5
M.122
18. Juni 1865
Ein altes Haus, welches das Eck mit dem Gäßchen bildet, das nach dem Geistpförtchen führt. Es hat einen massiven steinernen Unterbau mit drei Thüren nach der Saalgasse und zweien nach dem Gäßchen hin. Ueber der mittleren Haupteingangsthüre in der Saalgasse findet sich zu beiden Seiten eines Schildes, auf welchem ein Anker und die Buchstaben C. H. ausgehauen sind, die Jahreszahl 1641 ausgehauen, über der dem Gäßchen zunächst liegenden auf einem Schild ein Hüfthorn mit den Buchstaben I. S. und der Jahreszahl 1718, über der andern ein Schild mit einem gewundenen Horn, s. Abb. [R1341] Ueber der einen Thüre im Gäßchen ebenfalls die Buchstaben C. H. 1641. Auf dieser Seite des Hauses an einem Träger in der Brandmauer des zweiten Stocks ein Hüfthorn an einer Kette hängend ausgehauen mit der Jahreszahl 1730, welche Zahl sich noch einmal auf dem Horststein befindet. Dieser Horststein sowohl als auch der ebenerwähnte Tragstein sind mit dem Hause 3 gemeinschaftlich.
Der Aufbau des Hauses scheint in das Jahr 1641 zu fallen und mögen wohl jene beiden Thüren der einzige noch vor uns stehende Ueberrest jener Periode seyn, indem in der nach der Saalgasse liegenden mittleren Thüre das Bogenfeld mit einem schmiedeeisernen Gitter ausgestattet war, das erst vor ungefähr drei Monaten herausgenommen wurde. Dieses Gitter schien mir eine Nachahmung jenes prachtvollen Exemplares zu seyn, das sich in der Wedelgasse an dem Salzhause, s.d., vorfindet, jedoch ist es in der ganzen Ausführung viel roher gehalten, so daß ich es nicht der Mühe werth fand, es in meine Sammlung aufzunehmen. Die Jahreszahl 1718 und 1730 scheinen sich auf eine durchgreifende Umgestaltung zu beziehen, bei welcher das Haus in seinen sämtlichen Fenstern