Inhalt »
«

Inhaltsverzeichnis

Bild von Reiffenstein
Carl Theodor Reiffenstein (1820-1893)
Landschaftsmaler und Frankfurter Bildchronist
Reiffensteins „Sammlung Frankfurter Ansichten“ gehört zum Gründungsbestand des Historischen Museums. Der Künster verkaufte sie 1877 der Stadt. In 2.000 Aquarellen und Zeichnungen sowie auf 2.400 Manuskriptseiten hielt er das alte Frankfurt fest.

Suchergebnis für Stein

Band 2
12. März 1865
Am Eck nach der Großen Bockenheimergasse neben der Hausthür ein Tragstein unter dem ersten Stock einfach, aber von guter Form. War, so lange es mir denkt, ein Bäckerhaus, mit massivem steinernem Unterbau.
Ist soeben beinahe schon ganz abgebrochen und soll von Grund aus neu aufgebaut werden. s. Abb. [R1248] [R1241]
Band 2, Seite 123
Kaiserhof
Große Bockenheimerg. 36
E.136
30. Juni 1858
Am dem Hause E.136 fand ich beifolgendes Wappen der Familie Kellner und Zum Jungen mit einer halb zerstörten Jahreszahl ??88, wahrscheinlich 1588.
Dasselbe Wappen war noch verschiedene Male vorhanden; ich hatte den Hof in einigen Jahren nicht besucht; plötzlich fiel es mir ein, doch hinzugehen und dieselben zu zeichnen, da waren die alten Gebäude durch neue ersetzt, so eben fertig geworden, und Alles fort bis auf diesen einzigen Stein, „tempora muntantur“!
Band 2
5. Juni 1863
So eben sind alle alten noch übrigen Bauten bis auf den Grund niedergerissen, es kam Kellergewölbe mit Pfeilern zu Tage, sodann schöne hölzerne Träger mit sehr rein profilirten steinernen Untersätzen. Alles fort! auch das alte letzte Wappen zerschlagen.
Band 2, Seite 125
Gr. Bockenheimergasse 32
E.137
Mai 1862
Über dem Thorbogen im Gäßchen I. V. W. 1732.

An einem Brunnen trog im Hofe I. V. W. AM.
Die Mauer neben dem Thore im Gäßchen ist sehr alt und theilweise aus den Resten eines älteren Gebäudes aufgeführt, es finden sich mitunter sehr große Steine darin sowie behauene Stücke, unter andern im Sockel.
Band 2, Seite 132
Bockenheimerthor | Wachthaus
8. Juli 1880
Heute wurde der Anfang mit dem Abbruch des Wachthauses links beim Ausgang gemacht indem man das Dach abdeckte.
Die ganze Gegend, welche durch den Bau des Theaters ohnehin schon eine nie geahnte Veränderung erfuhr, wird dadurch abermals um ein Hauptkennzeichen ärmer.
Der Abbruch wird so schonungslos vorgenommen und die schönen steinernen Säulen nebst deren Capitälen der Art in Stücke zerhauen, daß man wirklich nicht recht weiß, was man von einem solchen Verfahren halten soll.
Band 2, Seite 153
Blaue Traube
Bockgasse 13
G.158
28. Mai 1861
An der nach dem Landsberg gekehrten Seite des Hauses befindet sich über einem Brunnen ein Stein eingemauert, welcher folgende Inschrift trägt:
Als man schrieb 1600 Jar
Und zwei man zelet zwar
Ordnet ein weiser Rath
das Niclaus Gerhart hat
den Plath geraumet frei
den zehenden Mai? (Wahrscheinlich Mai)
Got bewar durch sein cr
aft dies Haus und nog
barschaft
Bernhard Rieger. Lers.II.25

Bei dem Brande von 1719 brannte das Haus bis auf den Grund nieder, es gehörte damals sammt dem daranstoßenden Hause G.159 der Wittwe des Schreinermeisters Johann Heinrich Höhn und ist auf dem Brandplan als Nebenhaus von G.159 bezeichnet.
Der fragliche Stein befand sich wahrscheinlich an demselben eingemauert, und man hat ihn bei dem Wiederaufbau an seinen jetzigen Platz gestellt.
Lersner gibt noch die Notiz, daß diese Schrift erneuert und verbessert sey worden durch Meister Johann Bernhard, so obigens Sohn gewesen. Anno 1621.
Band 2, Seite 161
Steinbock
Bockgasse 5
G.162
28. Mai 1861
Brannte bei der Feuersbrunst von 1719 bis auf den Grund nieder. Es gehörte einem Weinwirth Namens Balthasar Steffan.
Rechts und links von der Hausthüre unter den Fenstern eingemauert zwei ehemalige Schlußsteine von Thür oder Fensterbogen. Was das eingehauene Kreuz über dem Steinbock bedeutet, konnte ich nicht in Erfahrung bringen, ob es eine Beziehung zu der Mönchsfigur haben soll, die der andere Stein trägt, weiß ich nicht.
Band 2
Bonames | Saalhof
1772, 24. März, Fft. Intell. Bl.
Wird der Saalhof in Bonames aufs Neue in Pacht gegeben. Gehörte damals der Familie Bauer von Eiseneck.

Als tausend u. fünfhundert Jahr
Auch fünf u. neunzig gezehlet war
Johann Adolff von Glauburgk fandt
Ein Steinbruch nah vor unbekandt
Lies diesses Haus u. Hoff darumb
mitt diessen mawren führen umb
des er im Jahr achtzigk u. acht
zuvor ein Ahnfang hatt gemacht
Erwarb den Hoff durch kauf auch gleich
Allhie umb zweinzig ruden reich.

Inschrift auf einem Stein in einer Mauer zu Bonames.
Band 2
22. Oktober 1879
Soeben wird das Haus in seinem Erdgeschoß einer bedeutenden Veränderung unterworfen, die alten dicken Mauern wurden herausgeschlagen, nachdem der erste Stock abgesprießt war und wird nun das ganze Haus unterfahren. Bei Gelegenheit des Ausbruchs fand sich ein steinernes Thürgestell mit einem Spitzbogen vor und bezeugte meine Ansicht, daß der Unterbau ein Rest älterer Bauten sey.
Band 2
11. Oktober 1876
Seit 14 Tagen sind Behufs der Einrichtung und Erweiterung des Ladens im Erdgeschoß die schönen Fensteröffnungen ins Viereck ausgebrochen und die Tragsteine unter dem 1. Stock zur Hälfte verdeckt, ebenso die Jahreszahl über der Hausthür. Das Haus hat dadurch einen Hauptcharakterzug verloren und ist es schade um die schöne Steinprofilirung, die so unbarmherzig zerschlagen wurde. Wann wird endlich einmal der gute Geschmack in den Schichten unserer Handwerksbevölkerung feste Wurzeln fassen, an eingebildetem Urtheil und Kunstsinn fehlt es bis jetzt bei ihnen nicht.