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Inhaltsverzeichnis

Bild von Reiffenstein
Carl Theodor Reiffenstein (1820-1893)
Landschaftsmaler und Frankfurter Bildchronist
Reiffensteins „Sammlung Frankfurter Ansichten“ gehört zum Gründungsbestand des Historischen Museums. Der Künster verkaufte sie 1877 der Stadt. In 2.000 Aquarellen und Zeichnungen sowie auf 2.400 Manuskriptseiten hielt er das alte Frankfurt fest.

Suchergebnis für Rose

Band 9, Seite 195
Rosenbrunnen und Plätzchen nebst den Häusern
Rosengasse 24 | Rosengasse 20 | Rosengasse 22
F.156 | F.157 | F.18
1856
Rosengasse
Der Rosenbrunnen auf dem kleinen Plätzchen in der Rosengasse trägt die Jahreszahl 1777. Die umstehenden Häuser geben ein merkwürdiges und charakteristisches Bild der Bauart in Frankfurt zu Anfang des 18ten Jahrh. und dürfte ein ähnliches Beispiel in diesem Theil der Stadt sehr selten seyn. Es sind die Häuser Lit. F. No.156 und 157 [F.156, F.157]. Das Haus im Hintergrunde, über den Dächern heraus sehend, ist Lit. F No. 184 [F.184] und gehört in die Rothekreuzg.
Band 9, Seite 197
Roseneck
Rosengasse 20
F.157
5. Oktober 1878
Eines der wenigen Häuser, die sich in ihrem Originalzustand erhalten haben, mit hölzernem Unterbau und sehr steilem Giebel. Die ganze Straße bestand früher aus solchen einfachen Häusern, doch verschwinden dieselben jetzt allmählich. Der erste Stock war so niedrig, daß ein etwas hochgewachsener Mann den Ueberhang bequem mit der Hand erreichen konnte. Das Haus bildet das Eck mit dem kleinen Plätzchen am Rosenbrunnen und ist in den verschiedenen Abb. nachzusehen. Es hatte ein kleines Höfchen und stieß auf die Hinterhäuser der Rothekreuzgasse. Seit vorgestern hat der Abbruch begonnen und soll dasselbe von Grund aus neu aufgebaut werden, von außen war es roth angestrichen und auf den Ecken mit nachgeahmten Läufern und Bindern bemalt.
Aller Wahrscheinlichkeit nach stammt es aus dem Ende des 17., Jahrh.
Bei dem Abbruch fand sich im Bauschutt ein etwa ein Fuß langes Stück einer schlanken runden Säule aus rothem Sandstein, welches offenbar einem sehr alten Bau entnommen war. Weiter zwei Oefen in den verschiedenen Zimmern, auf einem die Hochzeit zu Canaan mit der Jahreszahl 1620, der andere mit einem Reichsadler mit der Zahl 1710, ferner eine Silbermünze 1611. Deutlich ausgeprägte Jahreszahl, s. Beschreibung.
Die Abb. [R1579] zeigt die Abbruchsstätte und das Haus 18 mit einem Einblick in dessen Höfchen, das auf einige Zeit freigelegt wurde, um nachher innerhalb der hohen Brandmauern, die er mitbauen muß, zu verschwinden.
Band 9, Seite 199
Rosengasse 18
F.158
9. Oktober 1878
Ein altes Haus, was aber, wie es scheint, im vorigen Jahrh. eine durchgreifende Reparatur erlitt. Es besitzt ein schmales dunkles Höfchen und hat äußerst niedrige Stockwerke. In dem Kalkputz eines Schornsteines am Hinterhause findet sich die Jahreszahl 1777. J. G. K. eingetieft. Es ist von dem soeben im Abbruch begriffenen Nachbarhause 20, F.157 nur durch eine Holzwand getrennt, die aber nunmehr in eine Brandmauer verwandelt wird, s.d.
Band 9, Seite 201
Rosengasse 16
F.159
6. Juni 1876
Eine Wetterfahne mit der Inschrift H. D. 1785 auf einer Stange mit schmiedeisernen Verzierungen, welche jedenfalls älter als diese Jahreszahl sind und scheint das Haus im Jahr 1785 vielleicht in seine jetzige Form gebracht zu seyn, jedenfalls aber gehört das Zwerghaus samt der Fahnenstange und Verzierung der letzten Hälfte des 17. Jahrh. an, wenn es nicht noch älter ist.
Band 9, Seite 203
Rosengasse 12
F.161
18. Januar 1878
Hausthüre aus dem Ende des 16. Jahrh. mit einfach profilirtem Sturz und höchst charakteristisch für die damalige Bauweise der meisten Bürgerhäuser. In der Nachbarschaft befinden sich noch mehrere derartige Exemplare, jedoch nicht so rein im Zeitgeschmack erhalten. Auch die vor derselben liegenden einfachen Treppentritte sind lebendige Zeugnisse für die Kulturzustände jener Periode.
Band 9, Seite 205
Rosengasse 6
F.164
4. Oktober 1876
Seit ungefähr 14 Tagen bis auf den Grund abgebrochen um neu aufgebaut zu werden. Es drohte Einsturz und war lange Zeit vorher abgesprießt.
Band 9, Seite 207
Rosengasse 4
F.165
1. April 1875
Seit einigen Tagen ist das Haus 4, welches das Eck mit dem Rothekreuzplätzchen bildet und schon seit längerer Zeit abgesprießt war, bis auf den Grund niedergelegt.
Band 9, Seite 209
Rosengasse 22 Hinterhaus
F.186
12. November 1878
Ein altes Haus aus dem Anfang des vorigen oder Ende des 17. Jahrh, höchst charakteristisch für diese Zeit, namentlich gilt dieß von dem Eingang in der Rosengasse, s. Abb. Über eine äußerst enge und finstere Treppe gelangt man in den ersten Stock, der eine kleine Küche und ein kleines Stübchen enthält. Dieses Stübchen hat eine alte, einfache, aber geschmackvolle Thüre in Holz und eine in Stuckarbeit ziemlich reich verzierte und gut eingetheilte Decke, s. Ab. [R1578] Ein Fenster desselben sieht nach einem engen Höfchen des Haupthauses in der Rothekreuzgasse.
Urgemütlich ist das kleine Zimmerchen und vielleicht kein ähnlicher Raum mehr hier. In meiner ersten Jugend waren derartige Localitäten häufig zu finden. Durch das Abbrechen des Hauses 20, s. F.157 hat die ganze Situation eine bedeutende Veränderung erlitten und wird nach dessen Wiederaufbau nicht mehr zu erkennen seyn.
Einige meiner liebsten Jugenderinnerungen sind mit diesen Localitäten und deren nächster Nachbarschaft verwebt. S. Abb.
Band 9, Seite 247
Speicher, grosser
Rothekreutzgasse 1 | Rosengasse 2
F.166
26. Mai 1863
Am 29ten Mai 1853, also gerade vor 10 Jahren kam ich zum ersten Male durch Zufall auf einer meiner archäologischen Wanderungen in das Haus zum Speicher, und da es damals noch beinahe ganz unberührt und unverändert war, mußte natürlich der Eindruck, den es auf mich gemacht, ein um so größerer sein und wurde er nur durch das Gefühl der Verwunderung übertroffen, die sich meiner zugleich bemeisterte, daß dieses Juwel so ganz unbeachtet und ungekannt mitten in einer Stadt liegen konnte, welche seit länger als 15 Jahren einen Verein für Geschichte und Alterthumskunde besitzt, öffentliche Kunstanstalten hat und eine Menge Leute, die sich nicht wenig auf ihre Kenntnisse alter Architektur und Bauüberreste einbildeten.
Ich glaube nicht, daß dahier ein vollständigeres Bild eines Hauses und Hofes aus der zweiten Hälfte des 16. Jahrh. Aufgetrieben werden kann, indem durch die Wohlhabenheit und den Reichthum der Einwohnerschaft, die meisten älteren Häuser bei anfangenden kleinen Schäden meistens sogleich eingreifend umgebaut, verändert, im gelindesten Falle ihres alterthümlichen äußeren Gewandes beraubt werden. Das Haus liegt mit seiner Hauptseite und seinem eigentlichen ursprünglichen Haupteingange in der Rothekreuzgasse und diese beiden Eingänge, schon allein die Thorfahrt sowohl als die kleinere in der Straße liegende Hausthüre sind ganz dazu gemacht, die Aufmerksamkeit eines Sachverständigen in höchstem Grad zu fesseln. Besser als alle Beschreibung es zu thun vermag,
Band 9, Seite 249
einem Haken die Rolle zu dem schon seit längerer Zeit nicht mehr benutzten und zugedeckten Ziehbrunnen, dem eigentlichen alten Brunnen des Hofes erhalten. Zu diesem Brunnen konnte man auch durch eine nischenartige Oeffnung von dem kleinen Höfchen aus gelangen, durch Wegnahme des die Ecke ausfüllenden steinernen Brunnenkranzes wurde dieser Raum freigelegt, die Nische bis auf den Boden heruntergebrochen, in eine Thür verwandelt, durch welche über einige Treppenstufen die Verbindung der beiden Höfe jetzt hergestellt ist. An der Südseite des Hofes steht in der Ecke der alle Stockwerke überragende Treppenthurm mit einer steinernen Wendeltreppe bis zum Dachstuhl hinauf, den Schluß seines Helmdaches bildet ein Knauf mit einer Wetterfahne, die ein Wappenschild zeigt, dessen wahrscheinlich bemalte Seite sich nun nicht mehr erkennen läßt; es war mir neu, und ich hielt es hier für das einzige Exemplar, nun aber fand ich im Mai 1862 an dem Hause zur Eiche, Römergasse 6 [I.112], s.d., eine Wetterfahne, welche zwei Wappenschilder zeigt und aus derselben Zeit stammt, 1559.
Von der Höhe dieses Thurmes hat man eine nicht uninteressante Aussicht über die benachbarten Häuser, unten neben denselben befindet sich der Eingang zu den mit den Fenstern nach der Rosengasse hin liegenden Ställen. Alle Thüren im Hofe sind reich mit Steinhauerarbeit verziert, wie die Abbildungen [R0624] [R0627] ebenfalls zeigen, und an einer derselben fand ich nach langem vergeblichen Suchen endlich die in Stein auf zierlichen Feldern angebrachte Jahreszahl 1587 und glaubte, damit das Alter der sämmtlichen Bauten gefunden zu haben, bis mich das spätere Auffinden der erstgenannten von 1549 über diesen Punkt eines Besseren belehrte. Das Zwerghaus auf dem Dache dieses Gebäudes im Hofe, sowie die unter den Fenstern des ersten