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Inhaltsverzeichnis

Bild von Reiffenstein
Carl Theodor Reiffenstein (1820-1893)
Landschaftsmaler und Frankfurter Bildchronist
Reiffensteins „Sammlung Frankfurter Ansichten“ gehört zum Gründungsbestand des Historischen Museums. Der Künster verkaufte sie 1877 der Stadt. In 2.000 Aquarellen und Zeichnungen sowie auf 2.400 Manuskriptseiten hielt er das alte Frankfurt fest.

Suchergebnis für Kirche

Band 7, Seite 80
8. Juni 1871
Bei einer abermaligen genauen Untersuchung, die der helleren Beleuchtung wegen viel leichter anzustellen war als die vorige, habe ich gefunden, daß die sämmtlichen Capitele der Säulen vergoldet waren und die Rippen der Gewölbe bunt bemalt, wie die beifolgende Abbildung [R0306] [R0304] zeigt. Leider befanden sich die Capitele in einem Zustand der Zerstörung, welcher nur mit Mühe die Formen unterscheiden ließ, weßhalb an eine eigentliche scharfe Wiedergabe nicht gedacht werden konnte. Doch sind die Formen dieser Zeit dem Kundigen hinlänglich bekannt und wird er sich ohne Mühe zurechtfinden.
Ein einziges mit einem Rundbogen überdecktes Fenster habe ich aufgefunden. Beinahe alle Hausteine der Kirche sind aus blauem Stein angefertigt, während das übrige Mauerwerk mit Kalksteinen aus dem Wendelsbruche hergestellt ist.
Band 7, Seite [124]
von dem Eingangsthor, welcher dahinterliegende Raum damalen als Comptoir des Herrn Bonn benutzt wird.)
An dem Fenster des Erdgeschosses, das der Deutschreform-Kirche am nächsten liegt, hörte Göthe Lili am Abend vor seiner Abreise nach Heidelberg im Dec. 1774 singen. Er hatte sich des Abends an den Häusern an Bekannten vorbei, in einen Mantel gehüllt, vor das Haus geschlichen, hier eng an das eiserne Gitter geschmiegt und sehnsüchtig nach ihrem Schatten geblickt, als sie aufgestanden war. Er entfernte sich, ohne sie gesehen zu haben, um ihr auf immer zu entsagen. Sie hatte, am Clavier sitzend, das Lied gesungen, das er vor beinahe einem Jahre an sie gedichtet hatte. - „Warum ziehst Du mich unwiderstehlich“ u.s.w.
Band 7, Seite 125
Reformirte Kirche
Großer Kornmarkt 17
F.9
22. Dezember 1871
Heute wurden die neuen steinernen Figuren, welche von dem Bildhauer Sasenboth [?] ausgeführt sind, hinaufgezogen und aufgestellt.
Band 7
10. August 1881
Die Kirche wird soeben durchgreifend reparirt und der Gottesdienst, so lange die Herstellung dauert, in der franz. ref. Kirche gehalten.
Band 7, Seite 201
Liebfrauenkirche
Liebfrauenberg 56
G.17a
3. Mai 1870
Ueber dem Hauptportale der Kirche, d.h. über dem Bogen, welcher zu dem Hauptportale führt, ist in einer Nische eine Maria mit dem Leichnam Christi auf dem Schoße angebracht. Das Bild ist in Stein gehauen und trägt die Wappen der Familie Hohenhaus und Brun zum Brunfels. Unter demselben befindet sich eine Platte von Stein und an deren oberem Rande das Wappen der Familie Holzheim mit einer Inschrift, deren Lesung lange Zeit meinen Anstrengungen spottete, weil sie gar zu flach gehauen und im Laufe der Zeit zu oft mit Oelfarbe überstrichen und damit beinahe ganz ausgefüllt war. Nun aber bei einem abermaligen Neuanstrich wurde mir heute die Gelegenheit, auf der Leiter eines Weisbinders die Höhe zu ersteigen und den Inhalt der S Schrift genau abzuschreiben. Sie lautet:
Superius renovat. de novo post inferius
Anno. Do. M.D.L.XXII. 1765. R. 1818
Band 7
12. September 1877
Seit dem Bau der neuen Kirche ist das Pförtchen sammt den daranstoßenden Häusern abgebrochen worden, s.d.
Das ganze Aussehen der Gegend verändert.
Es wurde mit dem Abbruch des Pförtchens ungefähr am 8. Sept. begonnen.
Band 8, Seite 147
bot dieser Bau nichts Bemerkenswerthes, außer, daß bei seinem Abbruch ein Zimmergeselle herabstürzte, weil er einen Fehlhieb that und von einem nachfallenden schweren Balken erschlagen wurde, daß er auf der Stelle sein Leben mit einem einzigen Schrei aushauchte. Er war aus Epstein im Taunus, 27 Jahre alt und hieß Adam Kilb. 3. April.
Außen waren unter einem Dache Feuerleitern angehängt in der Mainzerstraße.
Dem Untergang geweiht ist auch noch eine an die Kirche direkt anstoßende Kapelle oder Halle, aus dem vorigen Jahrhundert stammend, mit Rundbogen-Gewölben.
Im Hofe fand man Knochenüberreste.
In dem Ellenbogengäßchen, über einer Thür, die in die Kirche führt, findet sich die Jahreszahl 1503 eingehauen, nebst dem Wappen der Familie „vom Rhein“, s. Abb. [R0702]
In der Kirche selbst, welche seit einigen Jahren zu einem Zollwaarenlager eingerichtet ist, lagen eine Menge Grabsteine, die jedoch durch das ewige Darüberhinlaufen der Lastträger und durch die Räder der Rollwagen total ruinirt sind. Die anstoßende Holzhausische Capelle ist ebenfalls in dem Jahr 1835, als man die Kirche überhaupt zum Waarenlager stempelte, abgebrochen und eine Zollschreibstube an ihre Stelle gesetzt worden.
In den benachbarten Straßen befinden sich
Band 8
Carmeliter Kirche
1746 wurden die auf die alte Mainzergasse gehenden Fenster in der Giebelwand baulich verändert, am 23. April Bau Amts Zeichnung.

[Es folgt ein eingeklebtes Stück Papier mit handschriftlichen Vermerken, ohne erkennbaren Textzusammenhang S. E.:]
Band 8
2. Juni 1878
Ueber die merkwürdigen nur zum Theil wohlerhaltenen Freskobilder in dieser Kirche behalte ich mir einen längeren Bericht vor.
Band 9, Seite [108]
arbeiteter Stein eingelegt, der sehr leicht zu finden ist, allein er leistet keine besseren Dienste als der frühere. Aus welcher Zeit die erste Anlage stammt, konnte ich bis jetzt nicht ermitteln, ob man aber früher die Fahne des Eschenheimerthurmes wahrnehmen konnte, bevor der Durchbruch an der Liebfrauenkirche gemacht war, möchte ich bezweifeln, denn der mit den Dächern der daselbst gestandenen Häuser sich bildende Sehwinkel dürfte wohl ein wenig zu steil ausfallen, um noch die Thurmspitze in seinen Bereich zu ziehen. Weiter nach der Kirche hin findet sich sogar noch eine Stelle, die aber nicht bezeichnet ist, von welcher man auch noch das Kreuz des Paulsthurmes erblickt.