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Bild von Reiffenstein
Carl Theodor Reiffenstein (1820-1893)
Landschaftsmaler und Frankfurter Bildchronist
Reiffensteins „Sammlung Frankfurter Ansichten“ gehört zum Gründungsbestand des Historischen Museums. Der Künster verkaufte sie 1877 der Stadt. In 2.000 Aquarellen und Zeichnungen sowie auf 2.400 Manuskriptseiten hielt er das alte Frankfurt fest.

Suchergebnis für Brücke

Band 7, Seite [166]
meiner Sammlung befinden und zu einer Zeit von mir angefertigt worden sind, in welcher die verschiedenen Gebäude noch vollkommen in bewohnbarem Zustande sich befanden und auch wirklich noch bewohnt wurden. Aus der zuerst genannten Periode, nämlich dem Jahr 1581 - 1586 stammt das Haupthaus mit den beiden Nebengebäuden links im Hofe, unter deren einem ein kleines, mit einem Spitzbogen überdecktes Pförtchen hinaus nach dem Graben führt, sodann der größte Theil der noch sichtbaren Ringmauer, welche theilweise erst später mit Gebäuden überdeckt wurde, sowie auch die Hauptanlage des Thurmes bei der Zugbrücke am Thor. An diesem Thurm sind auch die meisten Veränderungen nachzuweisen, machen wir deßhalb mit ihm den Anfang. Wenn man sich in den ersten Stock desselben verfügt, so gewahrt man, sobald man die Treppe heraufgekommen, links in der Ecke eine mit einem Spitzbogen überdeckte Thüre mit zierlich profilirtem Steinschnitt, die aber nunmehr zugemauert ist und eine Art von Nische bildet. Außen an der Wand des Thurmes ist sie jedoch kaum zu bemerken; es steht kein Gebäude mehr, in das sie hätte führen können und muß dieselbe auch schon seit langer Zeit vermauert seyn, indem der Kalkputz, womit sie nach außen verkleidet ist, kaum von dem daneben liegenden älteren unterschieden werden kann. Wahrscheinlich führte sie auf den Umgang über das früher mehr vorgeschobene Haupteingangsthor oder auch vielleicht in die über demselben gelegene Stube, unter welcher sich die Zugbrücke befunden haben muß, welche erst im Jahr 1828 entfernt wurde, um für schweres Fuhrwerk einen bequemeren Eingang zu gewinnen. Es wurde zu diesem Ende die steinerne Brücke mit einem Bogen bis an den Thurm verlängert und die Oeffnung, welche
Band 7, Seite 167
bisher von der Zugbrücke, wenn dieselbe aufgezogen, bedeckt wurde, erhielt nun zwei große Thorflügel und wurde mit einem Ziegeldach überdeckt, das auf der einen Seite in der halben Tiefe des Thurmes ungefähr sich an diesen anschloß. Es wurde durch die obenangeführte Veränderung dem Gebäude eines der charakteristischsten Merkmale entzogen. Neben dieser Thüre in der östlichen Wand des Thurmes befand sich ein auf zwei Trägern ruhender Ausbau, entweder ein Abtritt oder ein Erker zur Vertheidigung des Eingangs, da er sich gerade neben der Brücke befindet. Im Inneren bemerkt man davon keine Spur mehr, aber von außen ist sein Umfang noch recht gut zu erkennen. An dem Thurm links schloß sich die hier um die Ecke laufende Ringmauer an und bildete ein kleines Höfchen neben demselben, das später mit einem Ziegeldach überdeckt und in einen Stall verwandelt wurde. Das Dach schließt in der halben Höhe des Thurmes auf dessen Südseite an und verdeckt hier zur Hälfte zwei Fenster des Gemaches im ersten Stock.
Auf dieser Seite befand sich der eigentliche Originaleingang zu dem Thurme, wie eine solide, mit einem Spitzbogen überdeckte Thüre noch jetzt nachweist, die aber nun in den ebenerwähnten Stall führt. An der Außenseite dieser Stallmauer sind die zugemauerten Zinnen, die dieselben als Ringmauer erkennen lassen, noch sehr deutlich zu sehen. Der eigentliche Eingang in den Thurm war also hier und zwar sehr gut gedeckt, so daß derselbe, noch lange nachdem bereits das Thor genommen war, vertheidigt werden konnte.
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allererbärmlichsten Zustand, alles Gebälk total faul, und das Ganze droht über kurz oder lang den Einsturz.
Die Schnitzarbeit an den Thüren im Erdgeschoß kann einigen Anspruch auf Luxus machen, und ebenso zierlich sind die zwischen den Fenstern des langen Seitenbaus in Schieferstein ausgeführten Ornamente, sonst enthält das Haus außer seinen schöngegliederten Holzpfeilern nichts besonders architektonisch Bemerkenswerthes.
Die übrigen Hofesgebäude sind neueren Ursprungs.
Von außen bietet das Ganze viel landschaftlichen Reiz. Die dunklen Mauern und Dächer spiegeln ernst in dem Wasser; und durch die zerbrochenen und ausgehängten Fenster schaut der Himmel trübselig hernieder. Früher stand auf dem kleinen Vorlande des Haupthauses eine mächtige Hasselstaude, welche weit in den Graben hinaushing, so daß man mit dem Nachen darunter durchfahren konnte. Die Gegend war damals viel einsamer wie jetzt, und es mochte wohl nöthig gewesen seyn, sich auf alle mögliche Weise durch Befestigungen zu schützen. Bei dem Hofe dicht vor dem Graben zieht die ehemalige Landwehr vorbei nach der unfernen Friedberger Warte. Der Abfluß des Wassergrabens fällt in den Landwehrgraben, der sich hier noch deutlich, trotzdem daß die Neuzeit mit rastlosem Eifer an seiner Vertilgung arbeitet, bis zu dem eisernen Schlage erkennen läßt. Ehe der Abfluß den Graben erreicht, bildet er, sich erweiternd, neben dem ehemaligen Lustgarten des Hofes einen Teich, der von dem Wassergraben durch eine schmale, mit einem Spitzbogen überdeckte Brücke getrennt
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ist und nicht wenig dazu beiträgt, den landschaftlichen Reiz zu erhöhen. Von den Fenstern des ersten Stockes der nach Norden und Westen gelegenen Bauten hatte man die unbeschränkteste Aussicht nach dem Taunusgebirg und dem Niddathal sowie auf der Südseite gegen die Stadt und den Odenwald bis zu dem Donnersberge hin.
Links, ehe man an die zu dem Haupteingang führende Brücke gelangt, liegt in einer Vertiefung ein alter Brunnen, dessen Abfluß den Graben füllt, die Rückwand der die Vertiefung umfassenden Mauern ist zinnenartig abgetreppt und trägt in einer Blende etwa 6 Fuß über dem Boden ein altes, leider durch Unwissenheit und Roheit bereits arg zerstörtes Steinbild. Es stellt einen Fuchs dar, welcher eine Laute trägt, umgeben von einem Maulwurf, einer Feldmaus, einer Kröte und sonstigen als dem Feldbau schädlich angesehene Thiere. Nun war aber im Mittelalter eine für Feldfrevel übliche Pönitenz das Tragen einer Laute oder Geige „Geigetragen“, und soll diese Strafe durch das Steinbild veranschaulicht werden, indem die mit dem Fuchs abgebildeten Thiere sich auf die Feldfrevler beziehen. Es war diese Stätte ein sogenanntes Feldgericht. Nächst dem Brunnen läßt die Vertiefung noch Raum für einen steinernen Tisch mit steinernen Sitzen, auf welchen die Richter saßen, während die dem Gericht anwohnenden Leute bequem über die Brustwehr in den Raum hinein sehen konnten. Näheres darüber findet sich in dem vortrefflichen Werk Zöpfl „Rechtsalterthümer“ und verdanke ich dem ausgezeichneten Verfasser dieses Buches nebst so mancher anderen mündlichen Belehrung auch diejenigen über das Feldgericht. Es ist diese noch so klar erkennbare
Band 7
21. August 1874
Alles in Verfall, der Graben versumpft, der Abfluß und die darüber führende Brücke dem Untergang nahe, das Thor an dem Ende des Abflusses entfernt, so daß man von dem Felde aus herein kann. Kurzum alles aus Rand und Band. Wahrscheinlich soll mit Allem eine totale Veränderung vorgenommen
Band 7, Seite 249
Mühle in Sachsenhausen
Löhergasse 34
O.163
6. August 1866
Die Abb. zeigt die Mühle in Sachsenhausen nebst den beiden Brückenmühlen, sowie einen Theil der unterhalb der Mühle gelegenen Häuser der Löhergasse und ist nach einer im Juni 1837 nach der Natur aufgenommenen Zeichnung angefertigt; der Standpunkt der Aufnahme war an dem Kleinen Mainpförtchen. Die eine ältere der beiden Brückenmühlen ist mittlerweile verschwunden, s. Brückenmühle, sonst aber nichts Erhebliches verändert.
Band 8
1619
In einem Zinsenverzeichniß besagten Hauses zur goldenen Leiter, „gibt 1 Gulden 16 Schilling Brückenzins und 2 Gulden Grabenzins auf St. Petri an das Bauamt.
Band 8, Seite [208]
viel größeren Bogen theilweise überwölbt, welcher aus rothem Sandstein besteht und offenbar der Brückenbogen vor der hier alsdann vorhandenen alten Pforte war. Da die Pforte nun, wenn auch ihr Thurm noch so weit vor die Mauer heraus trat, doch wenigstens mit ihrem hinteren Theil mit ihr verbunden war, so kann es keinem Zweifel unterliegen, daß das oben besprochene Mauerstück ein Ueberrest der alten Stadtmauer ist, indem seine Verlängerung grade auf diejenige Stelle der Straße trifft, wo die Pforte gestanden haben muß und wo sich auch der Brückenbogen noch befindet.
Die Sohle des Grabens war mit 3 ‘‘ dicken eichenen Bohlen belegt, welche wieder auf starken hölzernen Schwellen lagen, s. Ab.
Band 10
8) Anno 1446 Freitag - Freitag, proxima post diem niventones [?] sancti Ste[p]hani prothamartiris
Herrmann Isenbach Johan Kuntz (Kutz) vicar des Stifts zu St. Marthol. dahier haben einen Zins auf dem Huse und Geseßen „Alten Augspurg das vormals der Biersecken Hus geheißen hat gelegen in der Santgassen“ und wird das Haus als baufällig bezeichnet, es giebt nun seine Zinsen 1 Mark Brückenzins zur Erhaltung der Mainbrücke. Und wird besagter Zins auf Johann Nygebur und seine Erben übertragen und sollen die übrigen Zinsen von 3 Mark zur Erhaltung des der h. Dorothea geweihten Altars in St. Bartholomai gehören.
Band 10, Seite 151
Heiligenstock, am Sandhof
1. Januar 1865
Der in Abb. [RS0170] beigegebene Heiligenstock liegt gegenwärtig an dem Weiher am Eingang von Niederrad und soll früher an der kleinen steinernen Brücke am Sandhof gestanden haben, was auch mit meiner Erinnerung übereinstimmt.

[Nachtrag von fremder Handschrift; der Text war ursprünglich mit Bleistift geschrieben: S. E.]
Er steht gegenwärtig an der östl. Kirchhofmauer in Niederrad, wo ihn der dortige Geistliche mit Erlaubniß der Forstbehörde etwa 1875 aufgestellt hat. - O. C. 1884.

Die auf demselben befindliche Schrift heißt Hans Junck, wenigstens kann ich sie nicht anders lesen, das Wappen zeigt auf der rechten Seite einen Anker, an dem ein Fisch hängt, auf der linken ein (Schaaf mit einem Kleeblatt?). Wahrscheinlich sage ich, denn es ist ziemlich zerstört, doch giebt es hier in Frankfurt eine Familie, die dieses Wappen führte oder noch führt, ich kenne sie aber nicht. Vielleicht entdeckt mir der Zufall die Sache.