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Inhaltsverzeichnis

Bild von Reiffenstein
Carl Theodor Reiffenstein (1820-1893)
Landschaftsmaler und Frankfurter Bildchronist
Reiffensteins „Sammlung Frankfurter Ansichten“ gehört zum Gründungsbestand des Historischen Museums. Der Künster verkaufte sie 1877 der Stadt. In 2.000 Aquarellen und Zeichnungen sowie auf 2.400 Manuskriptseiten hielt er das alte Frankfurt fest.

Suchergebnis für Stein

Band 8, Seite 143
Hoher Ort | Hohes Ortshaus
Münzgasse 7 | Ankergasse 18
I.209
Mai 1860
Neben der Hausthür beifolgend abgebildeter Stein eingemauert, welcher die Wappen der Familie v. Holtzhausen und der Familie Weiss von Limburg nebst der Jahreszahl 1629 trägt.
Band 8, Seite 145
Karmeliter Kloster
Münzgasse 9 | Alte Mainzergasse 42 | Alte Mainzergasse 44 | Alte Mainzergasse 52 | Seckbächergasse 10
I.218
6. April 1855
Am 2ten April 1855 wurde der Abbruch desjenigen Theiles der Gebäude des Carmeliterklosters begonnen, welche mit ihrer Fronte nach der Mainzergasse und theilweise nach der Ankergasse hin liegen. Sie bestehen in einem Gang, welcher im ersten Stock eine Halle von sechs Kreutzgewölben enthielt, mit den Fenstern nach dem Hofe gekehrt, und wahrscheinlich dazu bestimmt war, sich darin zu ergehen. Die Fenster trugen einfaches Maaßwerk von Sandstein und scheinen mir aus dem 15ten Jahrhundert zu stammen. Fein und schön gegliedert sind die Sockelsteine, welche die Säulen des Gewölbes nach unten abschließen. Die Schlußsteine der Gewölbe trugen keine Wappen, und nirgends war eine Spur von einer Jahreszahl zu sehen.
Der untere Theil, welcher früher ebenfalls eine offene Halle bildete, die jedoch nicht gewölbt war, sondern eine Balkendecke hatte, war vermauert, um zu Aufbewahrungsräumen benutzt zu werden. An dieses Gebäude schloß sich ein anderes an, welches jedoch mit dem erstgenannten in keiner Weise im Einklang stand, wie schon einfach aus der ungleichen Höhe der unteren Bogen hervorgeht, deren einer halb sogar von dem anderen Gebäude zugebaut war. Doch bedurfte es dieses Beweises seines höheren Alters nicht, denn an
Band 8, Seite [146]
der Gliederung seiner Bogen und Fenstersteine ergab es sich von selbst.
Das letzterwähnte Gebäude schließt sich nach Norden an und steht mit den übrigen Klosterbauten in direkter Verbindung. Der nach Süden anschließende Bau, von dem ein Stück schon vor mehreren Jahren abgebrochen worden war und der im Augenblick bereits ganz herunter abgebrochen ist, wurde wahrscheinlich im vorigen Jahrhundert an die Stelle eines daselbst stehenden älteren Baus gesetzt, denn bei dem Ablösen des äußeren Kalkputzes fand sich in einem großen Sandstein, welcher mit zu den Eckbindern gehörte, die Jahreszahl - MDCCVXXXIII eingehauen. Ueber der Eingangsthüre war ein steinernes Madonnenbild eingemauert, welches, aus einem älteren Bau entnommen, um ein Beträchtliches oben in seinem Baldachin abgehauen und ziemlich sorglos und unpassend angebracht war. Es stammt ebenfalls aus dem fünfzehnten Jahrhundert, und der Künstler, der es anfertigte, muß kein ungeschickter Mensch gewesen sein, wie die Gewandung hinlänglich beweist. Weniger gut daran ist der architektonische Theil ausgeführt. Die davon gegebene Zeichnung ist treu. Es wird gegenwärtig restaurirt und alsdann am Hause des katholischen Stadtpfarrers eingemauert. Auf diese Weise wird es wenigstens erhalten. Sonst
Band 8
Mai 1859
I. Nebenstehende Wappen finden sich an den Pfeilern des Kreutzganges auf der inneren Seite in Stein ausgeführt.
II. Sockelstein im Kreutzgang
III. Grabstein im Kreutzgang. Die übrigen sind leider so zerstört, daß man die Inschriften und Wappen nicht mehr erkennen kann.
Die merkwürdigen Fresken in diesem Kreutzgang sind so vortrefflich abgebildet und durch Passavant beschrieben, daß es keiner Erwähnung bedarf. Siehe Archiv Frankfurter Geschichte und Kunst 6. u. 8. Aufl. II. Band.
Die übrigen Abbildungen im Band V. erklären sich von selbst.
Band 8, Seite 157
Neugasse 20
L.99
22. Mai 1876
An einem Tragstein unter dem ersten Stock die rohe Abbildung eines Stiefels mit einem Sporn und umgeschlagenem Schaft. Dabei die Buchstaben J. G.
Der Unterbau ist massiv in Stein ausgeführt und scheint das Haus aus dem Anfang des vorigen Jahrh. zu stammen.
Band 8, Seite 163
Rother Sack | Kleiner Sack
Neugasse 21 | Hinterhaus in der Sackgasse
L.112
Juni 1862
1592 An einem Stein eingehauen, welcher als Fensterbank an einem der Fenster des Erdgeschoßes verwendet ist, jedoch ist es umgekehrt gelegt, so daß die Jahreszahl verkehrt zu stehen kommt, wahrscheinlich bezeichnet er die Erbauungszeit eines früher an dieser Stelle gestandnen Hauses, bei dessen Neuaufbau im vorigen Jahrh. dieser Stein verwendet wurde.
Band 8, Seite 167
Goldnes Lämmchen
Neugasse 3
L.122
März 1859
Im Hofe der von dem Durchgangshaus L.121 und den Häusern L.122 gebildet wird, steht gleich links beim Eingang ein Brunnen, über diesem Brunnen ein aller Wahrscheinlichkeit nach nicht dahin gehöriger Stein, welcher eine sehr steife geschmacklose Abbildung eines Lammes trägt und in der dasselbe umgebenden Landschaft ebenfalls in Stein gehauen eine oberschlächtige Mühle zeigt.
Darunter steht eingehauen „Zum Lämmchen“. Jedenfalls gehört der Stein in seiner Verfertigung dem vorigen Jahrhundert an, etwa in die 70[er] Jahre und ist vielleicht der Schildstein eines Hauses gewesen, den man. um ihn zu bewahren, auf diesen Brunnen gesetzt hat.
Links, ehe man an den Brunnen gelangt, stößt das Haus L.123 in den Hof, dessen Fenster ihrer Gliederung nach in den Anfang des 16. Jahrh. gehören. Außen nach der Neugasse hin, ist das Haus Anfang dieses oder Ende vorigen Jahrh. neugestaltet, so daß keine Spur seines hohen Alters zu entdecken ist. vid. L.123.
Band 8, Seite 181
Grüne Frauenthüre
Neue Kräme 27
K.47
19. Juli 1859
Wird 1608 durch den damaligen Besitzer, Martin Hecker neu aufgebaut und verspricht er, den im Allment gelegenen gemeinschaftlichen Brunnen, welcher baufällig geworden, auf seine Kosten mit Ketten und allem Zubehör zu gemeinschaftlichem ferneren Gebrauch wieder in Stand zu setzen, wenn man ihm gestatten wolle, denselben etwas weiter nach hinten und ein wenig zur Seite zu rücken, gegen sein Hinterhaus zu.
Wird angenommen und darüber eine Urkunde ausgefertigt 1608. 15. Oct., die Urkunde wird am 19. Nov. dess. Jahres bestätigt.
Ist seit dieser Zeit in den oberen Stockwerken bedeutend verändert worden. Der massive steinerne schön verzierte Unterbau jedoch ist geblieben. Eine Abbildung des Hauses im alten Zustand nach der Erbauung von 1608 befindet sich bei der Abb. vom Grimmvogel, s.d.
Band 8
6. Juni 1867
Auch der steinerne Unterbau hat mittlerweile Schädigungen und Veränderungen erfahren müssen, die, um Läden einzurichten, ohne Rücksicht auf die alten architektonischen Formen vorgenommen wurden. Diese Thüren. Tragsteine u.s.w. sind mit das Schönste, was dahier aus jener Zeit aufzutreiben ist.
Band 8, Seite 183
Schwanau
Neue Kräme 25
K.48
3. April 1877
Seit einigen Tagen wird der massive Unterbau des Hauses zu Läden eingerichtet und wurden die schönen Tragsteine unter dem ersten Stock sowie die in Stein reich verzierten Thürstürze und Gewände auf eine barbarische Art zerschlagen.
Das Haus stammt etwa aus dem Anfang des vorigen Jahrhunderts und waren die soeben zerstörten reichen Steinhauerarbeiten wahre Muster von Geschmack und Schönheit. Ein neuer Beweis, daß die eigentliche Bildung eben doch noch nicht tief in der Bevölkerung Wurzel geschlagen hat trotz allem Prahlen und Geschrei; nur Vandalen können so etwas tun.