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Inhaltsverzeichnis

Bild von Reiffenstein
Carl Theodor Reiffenstein (1820-1893)
Landschaftsmaler und Frankfurter Bildchronist
Reiffensteins „Sammlung Frankfurter Ansichten“ gehört zum Gründungsbestand des Historischen Museums. Der Künster verkaufte sie 1877 der Stadt. In 2.000 Aquarellen und Zeichnungen sowie auf 2.400 Manuskriptseiten hielt er das alte Frankfurt fest.

Suchergebnis für Stein

Band 2, Seite 45
Fischhaus | Alte Häringshock
Bendergasse 26
M.153
12. Juni 1858
Ueber der Hausthür in Stein gehauen 1738. I. I. M.
Als Helmzierde des Wappenschildes, worauf sich diese Schrift befindet, ein Mann welcher drei Aehren in der hält. Es deutet dieses Zeichen auf eine Brauerei.
Der Unterbau des Hinterhauses ist massiv und befinden sich über einem schmalen Fenster neben der Thür die Zeichen des Küferhandwerks mit den Buchstaben P. H. R. 1697. Diese Zeichen bestehen in einem Schlägel und zwei kreuzweis übereinander gelegten Reithaken. Dann über der Thür oder Bogen an dem kleinen Durchgang auf einem Schild 1.7.3.8.
Unter dem soebengenannten Hause durch gelangt man auf ein kleines Plätzchen, auf das vier kleine enge Straßen ausmünden und das einen Anblick gewährt, wie er dahier zum zweitenmale nicht zu finden ist.
Band 2, Seite 55
Rahmhof | Zeughaus daselbst
Biebergasse 2
E.202ab
Juni 1866
Am Rahmhofsthor über dem Bogen die Jahreszahl 1667, dieselbe Zahl treffen wir auch über dem Thor des Zeughauses im Rahmhof. Es ist dieses ein großes Gebäude mit einem steilen Dache und hohen steinernen weitausschauenden Giebeln, die Mauern ebenfalls bis unter das Dach von Stein und sehr dick mit tiefen Fensterblenden.
An der östlichen Seite im Hofe steht in der Mitte des Hauses ein achteckigter Treppenthurm mit einem geschweiften Helmdach geschlossen. Im Inneren des Hauses werden die Decken durch mächtige Träger von Eichenholz unterstützt. In diesem Hause, nachdem es seiner Bestimmung als Zeughaus entfremdet und die Räume und Speicher zu Magazinen eingerichtet und vermiethet waren, befand sich in den 30er Jahren bis zu dem Jahr 1848 der Malersaal des hiesigen Stadttheaters, und da ich drei volle Jahre lang als Schüler der Theatermaler Meiler und später Hoffmann in diesen Räumen arbeitete, so sind mir dieselben sammt der ganzen Umgebung vollkommen bekannt. Das ganze untere Erdgeschoß bildete das Decorationsmagazin als ein einziger ungetheilter, die ganze Länge des Hauses durchziehender Raum, zu welchem Zweck heutzutage es noch in Gebrauch ist, während die oberen Räume, in denen sich unser Atelier befand, sowie das ganze übrige Haus in eine Caserne verwandelt worden sind. In Folge dieser letzten Einrichtung wurde das Haus vielfach innen und außen durch allerhand Zweckbauten und Flickereien unangenehm entstellt. Vor demselben lag ein sehr großer Hof, in welchem sich die Thurn und Taxissche Fahrpost
Band 2, Seite [56]
befand.
In früherer Zeit, als noch nicht die ganze Gegend mit hohen Häusern bebaut worden, konnte man von der Bleichstraße, Hochstraße, Tollgasse, Taubenhofgasse, Meisengasse u.s.w. das ganze Haus weithin sehen, und es machte, sammt dem anstoßenden Taubenhofsgebäude mit seinen stattlichen Giebeln und dem Catharinenthurm im Hintergrund einen imposanten Eindruck. S. gr. Taubenhof. Jetzt giebt es nur einige wenige Punkte, von denen aus man es übersehen kann, einer der geeignetsten davon ist die Gallerie des Catharinenthurmes.
Im Schlußstein über dem Thorbogen des Haupteinganges 1666. Auf dem Schild mit dem Adler, welches über dem Thore in Stein ausgehauen, angebracht ist 1667. Ueber dem Thor an der hinteren Seite des Hauses noch ein kleiner Adler.
Band 2, Seite 57
Zeit, als es noch zum Malersaal diente, war es noch durch hineingestellte Wände in drei ungleiche Theile getheilt und eine Treppe in der südwestlichen Ecke von unten heraufgeführt. Die Träger standen in ihrer natürlichen Eichenholzfarbe und waren nur in dem Malersaal nebst Wänden und Decken weiß getüncht, im Erdgeschoß aber waren die Träger nebst den Balken roth angestrichen mit weißen Zwischenräumen zwischen den Letzteren, die von schwarzen Linien umzogen wurden, was einen sehr harmonischen und guten Eindruck hervorbrachte.
Es ist einer der wenigen Räume, die dahier bis auf unsere Zeit noch bestehen, sowie es auch einer der größten bedeckten Räume ist, die sich in Frankfurt befinden.
Die Giebelseiten des Hauses tragen auf ihren Spitzen eine Kugel und auf derselben eine Wetterfahne, deren Stange mit zierlichen Schnörkeln geschmückt ist.
Auch der Knauf auf dem Helm des Thurmes ist zierlich gegliedert und noch vortrefflich erhalten. Die Ecken des Hauses bestehen aus gewaltigen Läufern und Bindern aus Bockenheimer blauem Stein, die Fenstergewände dagegen aus rothem Sandstein, diejenige der Thürme aus blauem.
Neben dem Treppenthurm kam nach Abbruch des davorgebauten Schoppens ein seitliches Hinterhofsthor zum Vorschein, das in schöner einfacher Gliederung gehalten war. Seit langer Zeit war es vermauert.
Band 2, Seite 69
Blaue Hand
Blaue Handgasse 5
I.183
21. Mai 1860
Im Schlußstein über der Thür ist eine Hand ausgehauen, dabei die Inschrift
Dieses Haus steht in Gottes Hand
Zur blauen Hand ist es genannt. 1771.
Die Jahrzahl zeigt wahrscheinlich die Erbauungszeit an. Im Keller war früher ein Stein eingemauert, der sichjetzt in der Küche befindet und recht unten an der Erde angebracht ist, wo ich ihn heute sah. Es ist darauf eine Hand ausgehauen, welche aus einer Spitzenmanschette heraussieht, allein von so roher Arbeit, daß ich es nicht der Mühe werth hielt, ihn abzubilden. Es scheint der Schildstein eines früheren Hauses und war wahrscheinlich über der Hausthür angebracht.
Band 2, Seite 75
Grosses Kaffeehaus | Bleidenhaus
Bleidenstraße 12
G.10
15. Juli 1871
In der Wetterfahne die Jahreszahl 1791.
Steinhauerarbeit und sonstige Architektur stimmt in diese Zeit

[Die Seite 77 wurde bei der Paginierung fälschlicherweise übersprungen S. E.]
Band 2, Seite 85
Rother Löwe
Bleidenstraße 33
K.7
23. Mai 1855
Gestern am 22. Mai wurde mir Gelegenheit, das Haus zum rothen Löwen einer genauen Untersuchung im Inneren unterwerfen zu können; und ich will das Resultat davon so kurz wie möglich hier niederzulegen suchen. Der Keller trägt die Spuren hohen Alters und kann dem Anfang des 14. Jahrh. angehören, denn der viereckte freistehende Pfeiler, welcher in der Mitte die Gewölbe trägt, hat seiner ganzen Struktur nach das unzweifelhafteste Ansehen hohen Alters. Er ist durch mehrfache Bauveränderungen und Reparaturen total umgewandelt und hat namentlich die Verlegung der Treppe, welche früher eine einfache Steige war, die durch eine mit einem steinernen Sturz überwölbte rundbogige Thür führte, davon eine Hälfte noch erhalten in der Mauer sichtbar ist, das Meiste dazu beigetragen. Der jetzige Besitzer des Hauses, Herr Reichardt, Bierbrauermeister, welcher mir mit der größten Bereitwilligkeit alles zeigte, ließ einen sogenannten Schrotgang anlegen und zu diesem Behuf einen großen Theil der einen Seite des alten Gewölbes einschlagen, um Raum zu gewinnen. In der einen Ecke befindet sich ein alter Brunnen, dessen Kranz aus viereckten behauenen Steinen besteht und oben entsprechend im Gewölbe ein starker eiserner Haken
Band 2, Seite [86]
darüber, um die Rolle einzuhängen. Jetzt ist derselbe außer Gebrauch und zugedeckt, allein die Anlegung von Brunnen in Kellern setzt immer ein hohes Alter des Gebäudes voraus. Im untersten Stockwerk über der Erde finden sich einige Spuren einer früheren Zeit, rohe Tragsteine, welche ebenfalls in das 14. Jahrh. zu gehören scheinen und wahrscheinlich noch Ueberreste der ursprünglichen ersten Anlage des Hauses sind.
Das Haus trägt an seiner Außenseite auf einem steinernen Träger am Eck im Gäßchen die Jahreszahl 1613, ebenso auch oben im 3ten Stock im Gesims im Holz eingehauen, und dieser Zeit entspricht auch sein ganzes äußeres Ansehen, weßhalb ich vermuthe, daß um besagte Zeit ein durchgreifender Neubau ziemlich alles ältere bis auf die wenigen angeführten Reste weggeschwemmt hat, denn in den Anfang des 17ten Jahrhunderts gehört die steinerne Wendeltreppe, welche in den ersten Stock führt und deren Pfeiler in seiner Gliederung jener Zeit angehört. Es gehört ferner dahin die ganze Anlage des Hauses, die Gallerie im Hofe im ersten Stock, mit der in dieser Zeit gewöhnlichen Verdachung und namentlich die Form und Stellung der Fenster nach dem Hofe. Letztere haben eine kleine Ueberdachung von Schiefersteinen und tragen unzweifelhaft das Gepräge des 17. Jahrh. Nach der Straße zu ist die Facade viel erneuert, doch hat sie die alte
Band 2, Seite 117
Gr. Bockenheimergasse 31
E.104
11. März 1861
Am Vorderhaus an einem Tragstein unter dem ersten Stock I. A. P. und 1629, an dem vorderen Stein I AB. 1710.
Band 2, Seite 121
Grosse Bockenheimergasse 13 | Eck alte Rothehofstrasse und Kleine Bockenheimergasse
E.113
Mai 1860
Eine mit sich durchschneidenden Stäben profilirte Thüre, massiv in Stein, sodann an einem Tragstein unter dem 1ten Stock beifolgende Zeichen, welche wahrscheinlich die des Steinmetzenhandwerks sind.
1547 unter dem nach der Alten Rothehofstraße hin gekehrten Giebel eingehauen.