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Inhaltsverzeichnis

Bild von Reiffenstein
Carl Theodor Reiffenstein (1820-1893)
Landschaftsmaler und Frankfurter Bildchronist
Reiffensteins „Sammlung Frankfurter Ansichten“ gehört zum Gründungsbestand des Historischen Museums. Der Künster verkaufte sie 1877 der Stadt. In 2.000 Aquarellen und Zeichnungen sowie auf 2.400 Manuskriptseiten hielt er das alte Frankfurt fest.

Suchergebnis für Stadtmauer

Band 4, Seite 47
Kännchen
Fahrgasse 113
H.20 | H.21
28. Oktober 1877
An dem mit dem Nebenhause 111 gemeinschaftl. Tragstein an der Brandmauer des 3. Stocks 1720.
An dem Tragstein im 2. Stock J. B. B.
Im Hofe steht noch ein Ueberrest der alten Stadtmauer in seiner ganzen Höhe und befindet sich in der Mauerdicke ein Schornstein, der von einer im Hofe befindlichen, mit einem Rundbogen überdeckten, ziemlich tiefen Blende seinen Anfang nimmt.
Band 4, Seite 49
Bornheimerpforte | Pförtchen | Unter der Bornheimerpforte
Fahrgasse 142
H.24
1. Oktober 1860
Bei dem Abbruch dieses Hauses wurde die alte Stadtmauer in ganzer Dicke blosgelegt, und es fand sich in der Höhe des ersten Stocks ein kleines Pförtchen, das wahrscheinlich die Bestimmung hatte, von dem Thorturm (Bornheimerthurm) auf den Wehrgang der Stadtmauer zu führen. Jedenfalls muß es das Ende eines, wenn auch nur kurzen, jedoch in der Mauerdicke befindlichen, Ganges gewesen seyn. Die Mauer ist hier nicht ganz rechtwinkelicht durchschnitten und steht noch beinahe ganz erhalten in vielen Bogen hinter der ganzen Judengasse her bis an das Dominikanerkloster, allwo ein Bogen sichtbar wird, indem er um seine ganze Breite in die Straße vortritt.
Das Pförtchen gehört seiner Structur nach in die erste Hälfte des 14. Jahrh. und ist wahrscheinlich der einzige Ueberrest der alten Bornheimerpforte. Das Häuschen, in dem es sich vorfand, war kaum viel breiter als die Dicke der Stadtmauer, und es bildete das Pförtchen am Ende der zu dem ersten Stock führenden Treppe eine Blende. Auf der gegenüberliegenden Seite der Straße steht die Mauer zwischen den Häusern ebenfalls noch eine Strecke lang.
Das Pförtchen wurde von mir an Ort und Stelle gezeichnet und ist in der Abb. [R1051] sammt seinem Grundriß nachzusehen, es war äußerst zierlich und reinlich in blauen Hausteinen ausgeführt. s. Hinterhäuser der Töngesgasse, Baugraben, Stadtmauer daselbst u.s.w.
Band 4, Seite 144a
Bornheimer Pforte | Bornheimer Thurm
[kein Datum]
Bei dem großen Brande von 1719 am 26. und 27. Juli brannte dieser Thurm 13 Stunden lang, so daß die gewesenen Uhr und Glocke schmolzen, dennoch hielt er, weil er massiv in Stein war, das Feuer auf und es gelang endlich, dem verheerenden Elemente ein Ziel zu setzen. Beschreibung der großen Feuersbrunst von 1719 durch Kenkel.
Nachdem per. vener. Decr. Ampliss. Sen. d. 30. mpr. dem Bauamte aufgetragen worden, unter annehmlichen Bedingungen den Platz des abgebrochenen Bornheimer Thurmes gegen des Richters Wohnung zu verkaufen u.s.w., Frankf. Intellg. Bl. 6 Juli 1767.
[Von der Chronologie abweichende Paginierung C. K.]
Band 4, Seite 147
5. Dezember 1877
Es sind diese Häuser nebst der nächsten Umgebung noch eines der wenigen Stücke des alten Sachsenhausens, die ohne erhebliche Veränderung sich bis dato erhalten haben; nicht lange mehr wird es dauern, und auch sie werden spurlos verschwunden seyn. Die genaue Abbildung [RS0207] s.d. No. 2 zeigt uns dieselben von der Außenseite, woselbst auch noch ein kleines Stückchen der alten Stadtmauer sichtbar wird, deren geringe Ueberreste in unseren Tagen mit reißender Schnelligkeit verschwinden. Sehr eigenthümlich wirkt der Bretterbeschlag, mit dem die Nordseite der
Band 4, Seite [220]
und trat dann in den Garten, ebenso wie wieder herunter. Der eben erwähnte Querbau a. hatte im Erdgeschoß links neben dem Holzstall ein Thor, das in einen Raum führte, in welchem leere Fässer u.s.w. standen und von wo aus man auch in den Garten gelangen konnte.
Der obere Stock war mit Schiefersteinen beschlagen, die Fenster hatten runde Scheiben, und in den Zimmern standen überall große Oefen. Die Decken waren mit Stuckverzierung bedeckt. Der hinter diesem Haus liegende ziemlich große Garten war durch eine nicht sehr hohe Mauer von dem sogenannten Klapperfeld getrennt und war daher von der um mehrere Stufen erhöhten Schwelle des Gartensaales sowohl wie auch aus den Fenstern des ersten Stocks (namentlich aus der Küche über die Gartenmauer und Büsche weg das Waisenhaus und die Thüren der Stadtmauer). Hinter der Stadtmauer sah man Pappelbäume. Der Garten war in zwei Theile getheilt, und an einem Ende befand sich unter geschnittenen Linden ein Becken oder Trog mit Wasser. Im Jahr 1796 bei der Beschießung der Stadt durch die Franzosen, schlug eine Granate in das Haus A., welches einem Herrn Hauptmann v. Rechenberg gehörte und zündete augenblicklich. In den weitläufigen Kellern und Remisen und Stallungen desselben hatten eine Menge Einwohner ihre beste Habe, wo das
Band 5, Seite 1
Galgenthor
Standbilder Karls d. Großen und des Hl. Bartholomäus nebst Reichsadler
Galgenthor
8. April 1853
Kaiser Karl der Große im Kaisermantel mit der Krone auf dem Haupt im Costüm der zweiten Hälfte des 14. Jahrh., in welche Zeit auch die Erbauung des Thors fällt. Vollendet wurde es 1392. Er hält in der linken Hand das Modell einer Kirche und in der Rechten das Kaiserliche Schwerdt. Die Figur ist aus rothem Sandstein gehauen und mehr durch ungeschicktes Herabnehmen als durch Witterungseinflüsse beschädigt, indem alle stark hervortretenden Theile als Hände, Nasenspitze, Spitze der Krone, Mantelschleppe gewaltsam abgestoßen sind, dagegen andere Theile namentlich der Gürtel, welchen die Figur trägt, sehr scharf erhalten sind. Höhe 5 Fuß, 1 Zoll Frkft. Maß.
Der sel. Bartholomäus. Diese Figur ist nicht so gut ausgeführt als die andere und scheint mir deßhalb von einem anderen Künstler herzustammen, doch ist sie gleichzeitig mit der anderen ebenfalls aus rothem Sandstein, und noch mehr ruinirt wie die vorige, ebenfalls im Charakter des 14. Jahrh., ohne strenge Berücksichtigung der allgemeinen Richtigkeitsverhältnisse, jedoch dabei oft sehr genauer Ausführung der Einzelheiten. Die beiden Hände fehlen, wahrscheinlich hielt die Rechte das Messer als Marterinstrument, was die Haut anzudeuten scheint, welche über dem rechten Arm hängt und deren Gesicht noch sehr deutlich zu erkennen ist. Höhe 5 Fuß, 1 Zoll Frankf. Maß.
Der Reichsadler ebenfalls aus rothem Sandstein stand zu gleicher Höhe, in der Mitte zwischen den beiden Figuren unter einem goth. Baldachin an der Außenseite des Thores und war offenbar aus derselben Zeit. Baldachin und Sockel der Figuren sind noch vorhanden und liegen auf dem Hofe der Stadtbibliothek. Die Größe des Adlers d. h. des ganzen Steines
Band 5
4. Juni 1879
Seit der Eröffnung des Archiv Museums sind die obengenannten Figuren sammt dem Adler geschmackvoll darin aufgestellt und somit vor jeder Unbill geschützt.

Genauere und einlässliche Beschreibung giebt Batton , auch sind verschiedene Abbildungen vorhanden, die an Genauigkeit nichts zu wünschen übrig lassen. Ich habe gesammelt, was aufzutreiben war. Es ist eines der schönsten Thore gewesen und wurde an reichem Bildhauerschmuck nur von dem Fahrthor übertroffen. Die innere Ansicht des Thores, welche sich in meiner Sammlung befindet, ist nach einer flüchtigen Scizze eines Dilettanten in dessen Beisein übersetzt. Er hat im Jahr 1811 dem Abbruch selbst beigewohnt, war damals Primaner des hies. Gymnasiums und ein leidenschaftlicher Zeichner. Er war der einzige Mensch, der damals die Idee hatte, den Thurm von innen von der Stadtseite zu zeichnen, zwar nur in flüchtigen Linien, zu deren Vervollständigung ich ihm meine allerdings geübteren Hände geliehen. Ich bin ihm zu Dank verpflichtet, denn ohne seine Arbeit war die Ansicht des Bauwerks von dieser Seite für immer verloren.
Was die von dem Thurm nach Rechts sich hinziehende Stadtmauer und den Zwinger betrifft, so habe ich selbst davon noch manches Stück gesehen und gezeichnet und sind meine deßfallsigen Notizen und Zeichnungen nachzusehen.
Batton berichtet in einer Anmerkung I.119, daß der Galgenthurm sammt Gewölbe und Brücke im 1806 auf den Abbruch versteigert, der Thurm aber 1809 abgebrochen worden sey. Es ist diese Nachricht vielleicht nicht von ihm selbst, denn im Texte schreibt er 18..; jedenfalls ist das angegebene Datum mit Vorsicht aufzunehmen, denn Usener hat bei seinen Zeichnungen stets den Abbruch des Thurmes mit dem Datum 1811 bezeichnet, ebenso mein Gewährsmann und trage ich kein Bedenken, diesen Beiden zu folgen, da man bei einer an Ort und Stelle gemachten Zeichnung das Datum nicht um einige Jahre verschieben würde.
Band 5, Seite 31
Mohrengarten | Mohr | Stadtmauer
Gr. Galgengasse 17
E.10
Mai 1862
Bei dem Abbruch der Gebäude im Mohrengarten auf der gr. Galgengasse wurden 9 Bogen der noch ganz erhaltenen Stadtmauer bloßgelegt, nebst einem Theil der Fundamente des alten Galgenthores, s.d., ebenso Gr. Stangengasse, jetzt Neue Schlesingergasse, um für immer zu verschwinden.
Band 5
6. Juni 1871
Im hintersten Theil des Hofes besteht die alte Stadtmauer noch.
Band 5
11. April 1873
Es stehen heute noch 9 und ein halber Bogen der alten Stadtmauer, der mit dem Pfeiler in der Mitte bildet vom Hotel du Nord aus gezählt, den vierten, wobei aber der halbe nicht mitgezählt ist.