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Inhaltsverzeichnis

Bild von Reiffenstein
Carl Theodor Reiffenstein (1820-1893)
Landschaftsmaler und Frankfurter Bildchronist
Reiffensteins „Sammlung Frankfurter Ansichten“ gehört zum Gründungsbestand des Historischen Museums. Der Künster verkaufte sie 1877 der Stadt. In 2.000 Aquarellen und Zeichnungen sowie auf 2.400 Manuskriptseiten hielt er das alte Frankfurt fest.

Suchergebnis für Pförtchen

Band 10
Dezember 1874
Im vergangenen Jahre haben die Gebäude des Vorderhauses durch einige kleine Veränderungen und einen neuen Anstrich ihr alterthümliches Aussehen theilweise eingebüßt; es wurde bei dieser Gelegenheit das kleine Pförtchen neben dem Eingangsthor in einen Laden verwandelt und eine Thüre daneben in die Wand gebrochen.
Band 11, Seite 3
verringert wurde, wie man an dem kleinen heut noch vorhandenen spitzbogigen Pförtchen, das jetzt halb im Boden steckt, ersehen kann. Bald wird alles verschwunden seyn und geschmacklose, keinerlei Stimmung erweckende Häuser werden die Stellen ausfüllen, auf denen unsere Vorfahren ihre bescheidenen Ansiedlungen angelegt hatten. Die Abbildungen, welche ich an Ort und Stelle genau und zuverlässig aufgenommen, erklären das Gesagte noch weiter und werden unseren Enkeln vielleicht deutlich machen, daß solide Bauart in ihrem bescheidenen Auftreten weit mehr geeignet ist, den Eindruck von Wohlhabenheit und Behaglichkeit im Inneren zu machen als brillante, dünne, dem Verderben ausgesetzte steinerne Facaden, welche das Geld nutzlos wegfressen, ohne einen eigentlichen Zweck zu erfüllen. Wer kein Geld für ein steinernes Haus hat, der baue in Holz und nehme sich ein Beispiel an vorliegenden Häusern, welche an 300 Jahre alt, dem Abbruch einen noch so bedeutenden Widerstand entgegensetzen wie unsere jetzt gebauten Häuser schon nach 50 Jahren nicht mehr im Stande seyn werden.
Der Hof war ringsum mit einer Ringmauer umgeben und hatte zwei Haupteingänge, mit spitzbogigen Thoren überwölbt, deren einer nach der Stadt hin gelegen, ein kleines Einlaßpförtchen für Fußgänger hatte. Früher lag der Hof wahrscheinlich sehr einsam in dem neuen vor der alten eigentlichen Stadt gelegenen
Band 11
Pförtchen
beiden Pförtchen, welche sich darin befanden, nur noch um wenige Fuß über dem Boden herausragten.
Das eine war rundbogig, das andere, ältere, mit einem Spitzbogen überdeckt mit einfacher abgefaster Gewändung. Früher vor dem Abbruch des Taubenhofes, lief die Straße in einer geraden Linie bis nach der Meisengasse, da aber nunmehr die Häuser der Hochstraße bei jener Gelegenheit Gärten erhielten, die den Raum der Straße und noch einen Theil der ehemaligen Taubenhofsgärten bedecken, so mußte dieselbe in einem Winkel abgebogen werden. vid. D.164 gr. Eschenheimergasse 41.
Band 11, Seite [18]
der Auslagergasse neben dem Thore, das in das Auslager (dermalen Holzmag.) führt, No. 5, der Letzte in der Reihe.
Im Anfang des Jahres 1867 wurde die Stadtmauer, welche von dem Thurme nach der Brücke hin führt, bis auf die Höhe von 3 Fuß vom Boden niedriger gemacht; es geschah dieses bei der Anlegung der Treppe, welche von der Brücke herunter führt und verschwand auch bei dieser Gelegenheit das alte „Trinkpförtchen“ in der Mauer zunächst der Brücke. Bei der Anlegung der erwähnten Treppe, mit welcher schon im December 1866 begonnen wurde, fand man bei den Aufgrabungen des Bodens bei diesem Pförtchen die Reste der am 25. Juli des Jahres 1342 sammt dem Brückenthurm von den Wellen der furchtbaren Ueberschwemmung niedergerissenen Catharinencapelle, Gewölberippen, Hausteine und vor allem einen wohlerhaltenen, reich verzierten Schlußstein, s. Abb. [RS0012]
Der obere Aufsatz des Thurmes ist von Holz mit Schiefersteinen beschlagen, der untere Theil massiv von Kalksteinen aus dem Wendelsbruch aufgeführt, die mit starken Läufern und Bindern von blauem Stein Aufgesetzt, ebenso theilweise die Fenster und Thürgewände. Die Läden sämmtlicher Thürme waren zum Aufstellen eingerichtet, wurden aber später vielfach umgeändert. Auf dem Merianschen Plan von 1628 befindet sich der Thurm abgebildet und ist bis zu den oben erwähnten Veränderungen ziemlich unberührt geblieben. Dasselbe gilt von dem vorstoßenden Thorhause, das jedoch von innen seit langer Zeit mit einem kleinen Anbau verdeckt ist. S. Abb.
Band 11, Seite [151b]
bestreichen, und an ihrer westlichen Außenseite finden sich mehrere Kreuze von Sandstein eingemauert.
An der Südwestseite des Thurmes ist ein in rothem Sandstein außerordentlich rein und scharf ausgeführter Reichsadler angebracht, welcher zwei Schilde mit städt. Adlern in seinen Klauen hält. Ueber ihm auf demselben Stein die Jahreszahl 1470.
Trotzdem daß er auf der Wetterseite steht. ist er ganz vortrefflich erhalten. Der Thurm sowie einzelne Theile der Ringmauer, der in derselben gelegene Ziehbrunnen, dem in einer nach außen halbrund vortretenden Nische ein Platz angewiesen ist, sowie das neben ihm befindliche spitzbogige Pförtchen rühren noch aus der ersten Anlage her, das Thürchen dagegen, welches neben dem Wohnhause in der Ringmauer sich befindet, verdankt in seiner jetzigen Gestalt seine Entstehung dem oben erwähnten durchgreifenden Neubau. Der Ziehbrunnen war seit langer Zeit von außen mit einem Schieferdache geschützt und wahrscheinlich auch bei jenem Umbau mit einem steinernen Deckel versehen worden und durch eine hineingestellte Pumpe zugänglich gemacht, daneben hing an einem eiserner Löffel zum Trinken. Er wurde viel von den im Felde beschäftigten Arbeitern sowie von den Vorüberziehenden benutzt. Im Laufe der Zeiten wurden die Gebäude sowohl als die Umgebung vielfachen Veränderungen und Reparaturen unterworfen, wie ich denn mich noch aus dem Jahr 1836 des Bestehens von Mauerresten der äußeren Umfassung sowie der Gräben recht gut erinnere.
Von dem Thurm aus ist die Aussicht überraschend; nach Süden liegt die Bergstraße, Melibocus u.s.w. vor uns, dann folgen in weiter Ferne die Vogesen, die Haardt, der Donnersberg, die Gebirge bei Kreuznach (Goar und Rheingrafenstein), alsdann
Band 11
3. Oktober 1877
Durch abermalige Veränderungen namentlich in malerischer Beziehung haben den Hof total entstellt. Das Dach über dem Ziehbrunnen ist entfernt, der steinerne Deckel desselben liegt in einem Winkel im Hofe. Die das Thürchen überschattenden Bäume nebst der Bank darunter sind weggenommen und Beete an deren Stelle angelegt, der freie Gang um das ganze Gebäude ist nunmehr auf der Seite gegen die Stadt hin abgesperrt, so daß die ebenerwähnte kleine Thüre von außen nicht mehr frei zu erreichen ist, kurzum alle reizenden Details verschwunden und nichts als nackte reale Neuzeit. Durch das Pförtchen sah man den Pfarrthurm und einen Theil der Stadt, jetzt aber ist der ganze Sachsenhäuserberg derart mit Häusern, namentlich Brauereien, bebaut, daß dieß ganz unmöglich wird. Bis in die nächste Nähe und sogar über die Warte hinaus nach Isenburg zu haben sich die Ansiedlungen ausgedehnt.
Band 11, Seite [152]
Der frühere Bewohner der Warte hatte eine ziemlich schwunghafte Wirthschaft in Betrieb und waren Tische und Bänke im Hofe sowohl als auch vor dem Pförtchen im Freien in höchst behaglicher Weise aufgestellt, jedoch seit sehr langer Zeit ist dieß bereits aufgegeben und der Besuchende nur auf das, allerdings vortreffliche, Wasser des Brunnens angewiesen.
Band 11, Seite [153aa]
ist der Ziehbrunnen, der halb in der Mauer steht, so daß er auch von außen gebraucht werden konnte.
Das spitzbogige Thor war mit starken Nägeln und Borden beschlagen, der eigentliche Eingang geschah durch ein kleines, mit einem Spitzbogen überdecktes Pförtchen neben dem Brunnen. Heute noch ist die Maschinerie und das Räderwerk dieses tiefen Ziehbrunnens vollkommen im Stande. Die Gegend um die Warte war einsam und hatte sich daselbst die nach dem Kühhornshof hinziehende Landwehr in einzelnen Stücken ziemlich lange erhalten. Die Ab. besagen das Nähere.
Band 12, Seite E5
Gerlachshof
Große Eschenheimergasse | Große Eschenheimergasse 20
D.45
7. Dezember [18]87
Soeben ist der ganze Mittelbau, in welchem sich das oben erwähnte Thor nebst danebenliegendem Pförtchen lag, bis auf den Grund niedergelegt um wahrscheinlich nicht wieder aufgebaut zu werden, ebenso sind die sämtlichen Bauten hinten im Hofe sind sämtlich durch neue ersetzt und das ganze Aussehen verändert.
Das Vorderhaus ist schon seit dem Jahr 1874 total erneuert und verweise ich auf die einschlägigen Abb.
Siehe auch:
Band 12.2, Seite 14
gezogen, sodann der Brunnen zugedeckt, eine Pumpe hineingestellt und der ganze Platz in höchstem Grade verwahrlost und verbauert, wie denn auch die ganze Umgebung nach und nach durch immer näher heranrückende Bauten und Anlagen ihres früheren einsamen, poetischen und vornehmen Charakters entkleidet wurde, so daß es beinahe unmöglich geworden ist, den früheren Zustand sich zu vergegenwärtigen.
Näheres darüber in dem ausführlichen Aufsatz über den Kühhornshof, wobei auch die vielen und genauen Abbildungen [RS0122] [RS0121] [RS0124] [RS0111] [RS0112] [RS0119] [RS0118] [RS0120] [RS0114] [RS0125] [RS0133] [RS0117] [RS0209] [RS0113] [RS0115] [RS0123] [RS0132] nachzusehen sind.