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Inhaltsverzeichnis

Bild von Reiffenstein
Carl Theodor Reiffenstein (1820-1893)
Landschaftsmaler und Frankfurter Bildchronist
Reiffensteins „Sammlung Frankfurter Ansichten“ gehört zum Gründungsbestand des Historischen Museums. Der Künster verkaufte sie 1877 der Stadt. In 2.000 Aquarellen und Zeichnungen sowie auf 2.400 Manuskriptseiten hielt er das alte Frankfurt fest.

Suchergebnis für Hirsch

Band 6, Seite 49
Rother Engel
Großer Hirschgraben 18
F.57
1703, 21. Sept.
Rother Engel
Großer Hirschgraben 18
F.57
2. Juni 1864
Verkauft die Wittwe Kappes und deren Kinder das Haus zum Rothen Engel an Herrn Tobias Crafft, Kaufmann.
Band 6, Seite 55
noch viele schätzenswerthe Erläuterungen beigefügt hat, indem beinahe alle jene Veränderungen an ihm gemacht oder noch in den Bereich seines Gedenkens fallen, so daß er den eigentlichen Originalzustand beinahe noch vor Augen hatte.
Was die anderen auf dem Bild sichtbaren Häuser anbelangt, so sind sie alle verschwunden und durch neue ersetzt. Das Ochsensteinsche [Haus] ist das einzige auf dieser ganzen Seite, das aus Goethes Zeit auf uns gekommen ist.
Das Nachbarhaus mit den drei Zwerggiebeln war zur Zeit, als Rath Ochs den Neubau seines Hauses vornahm, im Besitz der Familie v. Fleischbein, später kam es an den Dr. med. Behrends, bekannt durch seine Beschreibung der Frankfurter Brunnen, welcher bis zu seinem 1824 erfolgten Tode es bewohnte.
Ältere Abbildungen sind mir nicht bekannt. Der Hirschgraben war von je eine stille und dem Verkehr ziemlich entlegene Straße; und man hielt es nicht der Mühe werth, ihn abzubilden.
Der Merian‘sche Plan, die einzige Quelle dahier, behandelt grade diese für vorliegende Darstellungen so wichtige Stelle höchst stiefmütterlich, was jedoch großentheils seinen Grund
Band 6, Seite 57
Goldner Apfel
Gr. Hirschgraben 12 | Goldene Federgasse
F.59
[kein Datum]
Diese beiden Wappen sind auf einem Ofenstein angebracht, welcher sich im Hause vorfand. s. Abb. [R1090]
Band 6
1660, 19. Dec.
Verkauft die Familie Grambs das Haus zum Grossen gold. Apfel auf dem gr. Hirschgraben an Herrn Anton Hubrecht.
Band 6
1680, 5. Nov.
Verkaufen die Rappenmacherischen Erben das Haus zum Grossen gold. Apfel an Herrn Johann du Fay. Wird genannt eine Eckbehausung auf dem langen Hirschgraben, sammt Garten für 9000 Gulden.
Band 6
1771, 14. Dec.
Wird dem Banquier Leerse erlaubt, an seinem Haus (gold. Apfel) auf dem gr. Hirschgraben 2 große und 4 kleine Abträge setzen zu lassen.
Band 6, Seite 61
Weisser Hirsch
Großer Hirschgraben 3
F.63
8. Februar 1872
Da in der allernächsten Zeit der Abbruch der Gebäude und die Zerstörung des Gartens ihren Anfang nehmen wird, so ist es nun doch an der Zeit, diesem merkwürdigen Platz noch einmal eine erhöhte Aufmerksamkeit zuzuwenden, ehe man auf immer von seiner jetzigen Gestalt und seinem jetzigen Aussehen Abschied nimmt. Schon im Jahr 1849 hatte ich den Garten Behufs der genaueren Besichtigung der Stadtmauer am Weißfrauenkloster durch und durchgestöbert und viel Interessantes darin gefunden, heute nun finde ich ihn merkwürdigerweise noch ganz unverändert und in demselben Zustand. Es kann nicht leicht ein stilleres und einsameres Plätzchen geben als es hier zu finden ist, und man vermag kaum dem Gedanken Raum zu lassen, daß man sich in dem Jahr 1872 und inmitten einer volkreichen, nach allen Richtungen sich täglich ausbreitenden Stadt befindet, deren Bevölkerung mit fieberhaftem Eifer nach den Errungenschaften der Neuzeit strebt. Die dunklen Mauern und Dächer des Weißfrauenklosters schauen mit ihren schlanken und zierlichen Thürmchen noch gerade so ernst über die dichtbelaubten Linden in den schattigen und kühlen Garten herein wie damals, und wenn auch ihr Bild sich nicht mehr in dem seit geraumer Zeit zugeworfenen Teiche spiegelt, dessen Stelle jedoch immer noch trotzdem genau zu erkennen ist, so bleibt doch noch genug übrig, um sich vollständig aus unserer Zeit hinaus und weit zurück in die Vergangenheit zu versetzen, welche in ihren einfachen Zuständen diesen beschaulichen Gemüthsstimmungen allerdings weit mehr Vorschub leistete als das Schnauben und Pfeifen der Bahnzüge, die alles ruhige Element nach und nach auf immer zu entführen drohen. Ein Blick auf meine in 1849 angefertigten Zeichnungen wird dieß zur Genüge beweisen. Die Stadtmauer ist hier, und zwar mit ihren ältesten Theilen, in einer Vollständigkeit erhalten, wie in unserer Stadt nirgends mehr und braucht,
Band 6, Seite 63
geboren wurde und hierher über diesen und die benachbarten Gärten weg schweifte sein Blick; kein Wunder, wenn er den dadurch wachgerufenen elegischen Empfindugen einen begeisterten Nachruf in seinem „Dichtung und Wahrheit“ widmete.
In der Mauer neben der Thüre nach dem Mohrengarten hin befinden sich einige zugemauerte Fenster und Thüren, welche uns den Beweis liefern, daß der Verkehr zwischen den Nachbarn ein durchaus freundlicher gewesen seyn muß und von einer strengen Trennung keine Rede war. (s. Gallengasse 5).
Der Mohrengarten gehörte in letzter Zeit, ehe er als Speculationsobjekt verkauft wurde, mit seinem ungeheuren Terrain von 180.000 Quadrat-Fuß der Familie v. Holtzhausen und wurde für die Summe von 180.000 fl. von dieser verkauft. Was würde wohl heute bei den jetzigen Preisen dafür erzielt werden können, wo der Quadratschuh mit 10, 15 und 25 fl. bezahlt wird? -
In dem Hofe liegt noch das alte Pflaster und bildet die oben erwähnte alte Stadtmauer durch seine ganze Länge hin bis zu dem Vorderhause die Grenze nach dem Weißfrauenkloster. An diese Mauer lehnt sich ein Ausbau, der Thurm genannt, ein höchst malerischer Bau, wie es scheint aus dem 16. Jahrh. mit alten gut profilirten Fenstergewändern. An seiner, wie es außer allem Zweifel steht, erst in diesem Jahrhundert eingebrochenen Thüre steht ein uralter Taxus, dessen Durchmesser unten bei der Erde nach meiner eigenen Messung 18 Zoll betrug.
Das Vorderhaus, das in seinen nach dem Hofe zu gelegenen Theilen mit Schiefersteinen beschlagen ist, hat seinen Eingang unter dem Thorbogen, es stammt aus dem 16. Jahrh., erlitt aber im vorigen Jahrh. sowie im Jahr 1867 bedeutende durchgreifende Veränderungen. (S. Abb. [R0082] vor der Veränderung gez. 1866). Ich erinnere mich noch, daß die Fenster roth eingefaßt waren und runde Scheiben
Band 6
2. April 1872
Wurde der Anfang mit dem Abbruch des Thurmes gemacht sowie ein großer Theil der Trennungsmauer in den Nachbarsgärten niedergelegt. Der Thurm hatte sowohl im ersten Stockwerk als auch in dem Erdgeschoß eine durch die Stadtmauer gebrochene, nach dem Klostergebäude führende, vermauerte Thüre und früher von dem weißen Hirsch aus keinen Eingang, sondern wurde dieser wahrscheinlich erst eingebrochen, als man den Thurm zu anderweitigen Zwecken erst vermiethete und später an die Besitzer des weißen Hirsches verkaufte. In der deßhalb ausgestellten Urkunde wird das Gebäude der Schoppen genannt. s.d.
Bei dem Abbruch fand sich im Hauptbau in einem Zimmer des zweiten Stocks ein Ofen mit schönen Thonkacheln vor, die leider verloren gingen. Ueber den Thüren in zwei Zimmern befanden sich gut gemalte Bilder von Schütz in geschnitzten goldenen Rahmen, welche der Verkäufer, Herr Küchler, sich ausbedungen hatte und wieder herstellen ließ.
Bodenplättchen fanden sich ebenfalls vor und zwar nach dem bekannten Muster, das hier vielfach vorkommt. Bei dem Neubau des Jahres 1753 durch Herrn Gontard wurde das Vorderhaus nur verändert, nicht von Grund aus neu gebaut, namentlich war der alte Thorbogen, welcher auf schönen hölzernen Trägern ruhte, vollständig erhalten und waren zwei neue im Styl des vorigen Jahrhunderts dazugestellt worden. Am deutlichsten zeigte sich die Veränderung
Band 6, Seite [66]
am Dach, das ebenfalls nur theilweise umgestaltet wurde.
Das Thor, welches das enge Gäßchen neben dem Hause abschloß, s.Ab. [R0081], hatte in den unteren Gewändern 4 Zeichen, s. Ab. [R1350] [R1354], eingehauen, welche das Wappen der Familie du Fay vorstellten. Ueber die Entstehung derselben an diesem Ort und der seltsamen Stelle giebt es eine Art von Sage, welche ein bedeutsames Licht auf die Rechtszustände Frankfurts im Laufe des vorigen Jahrh. wirft. Ein langer Proceß, der erst in unseren Tagen mit einem Vergleich endete, schloß sich daran und werde ich später darüber berichten.