Inhalt »
«

Inhaltsverzeichnis

Bild von Reiffenstein
Carl Theodor Reiffenstein (1820-1893)
Landschaftsmaler und Frankfurter Bildchronist
Reiffensteins „Sammlung Frankfurter Ansichten“ gehört zum Gründungsbestand des Historischen Museums. Der Künster verkaufte sie 1877 der Stadt. In 2.000 Aquarellen und Zeichnungen sowie auf 2.400 Manuskriptseiten hielt er das alte Frankfurt fest.

Suchergebnis für Stein

Band 7, Seite 83
Rother Hahn | Compostell | Mainzer Hof
Klostergasse 2 | Predigerstraße 6
A.40b
Juni 1860
Es war das Haus Baldemars von Petterweil, dem ältesten Topograph unserer Vaterstadt. Sein äußeres Aussehen schon verräth das Alter, denn es ist noch ziemlich im alten Stande erhalten. vid. Abb. I. p. 106, 107. Gegen Ende des 17. Jahrh. wahrscheinlich erlitt das Haus im Innern eine Reparatur, daher stammen die Thüren in den Zimmern im zweiten Stock, und das Treppengeländer mit den Löwen als Schild und Wappenhalter! Im Hofe ein alter Stein mit einem Haken für den Ziehbrunnen, sodann eine eiserne Thüre, mit Bändern beschlagen und verzierter Nägeln. I.
Nach der Aussage des jetzigen Besitzers fanden sich eine Menge Bodenplättchen im Hause, die er theilweise wegnehmen ließ. Der Hof des Hauses versetzt uns vollkommen in‘s Mittelalter. vid. I. 106.
Band 7, Seite 85
Eber | Karthäuser Hof
Klostergasse 3 | Hinter den Predigern
A.59
3. Mai 1860
1733 ist die Erbauungszeit des im Erdgeschoß und am Eingang überhaupt mit Steinhauerarbeit und Holzschnitzerei reich verzierten Hauses. Es bildet ein Eck mit dem kleinen Höfchen der goldnen Gerste und hat in dieses Höfchen oder Gäßchen eine Ausgangsthüre, in deren Sturz die Jahreszahl 1605 eingehauen ist. Wahrscheinlich ist diese Thüre ein Ueberrest des früheren, an dieser Stelle gestandenen Hauses. Im Inneren ist es vollständig entstellt durch die Einrichtung zu einem Lager von Gußeisenwaaren.
Band 7, Seite 87
Klostergasse 39
A.85
26. Juni 1858
Beifolgende Hausmarke findet sich an einem Tragstein unter dem ersten Stock. -
1. Dieselbe Marke und Jahreszahl befindet sich auch in Stein gehauen über der Thür des Hauses 24, Großer Hirschgraben, s.d.
2. Wetterfahne des Hauses, welche durch ihr Datum beweist, daß ein volles Jahr von dem ersten Stock bis zum Dach gebaut wurde. Sie trägt die Hausmarke und das Datum 1573.
Das Haus ist noch ziemlich im alten Stand erhalten, ein in Stein massiv ausgeführter Unterbau, die übrigen Stockwerke in Holz, s. Ab.
Band 7, Seite 95
Große Kornblume
Kornblumeng. 4
G.138
55
Große Kornblume
Kornblumeng. 4
G.138
4. April 1877
Wurde bei dem Brande von 1719 bis auf den Grund zerstört und, wie es scheint, bald wieder auferbaut und zwar mit dem Nachbarhause 6 zugleich und von einem Mann, denn es trägt gleich diesem den Schlußstein über der Hausthüre einen Kornährenstrauß mit Kornblumen und darüber auf einem Bande die Buchstaben J. C. K., auch ist der Stein ganz genau so gearbeitet wie der andere, s. Kornblg. 6, G.139. Vor dem Brande gehörte es einem Faßbinder Namens Joh. Cornelius Strack.
Band 7, Seite 115
Hartmuth
Großer Kornmarkt 9
F.5
25. Februar 1864
Zufällig kam ich heute in dieses Haus, das früher einer Glaserfamilie mit Namen Grosch gehörte und mir aus meiner Jugend dunkel in der Erinnerung geblieben war, weil ein im Hause arbeitender und später das ganze Geschäft leitender Glasergeselle Namens Auster, der 58 Jahre lang bis zu seinem 1853 erfolgten Tode in diesem Hause war, mich mehreremale mit in die Werkstatt genommen hatte, die ihr Licht aus 2 kleinen Höfchen erhält.
In dem hintersten dieser Höfchen, das eine Thür in das Hornauer Gäßchen hat, welches die Verlängerung des Citronengäßchens bildet, findet sich auf der Seite nach dem Nebenhause F.6 (11), der untere Theil einer noch ungefähr 12 Fuß hohen Mauer von beträchtlicher Dicke, welche das Ansehen eines Stücks alter Ringmauer (vielleicht alter Stadtmauer) hat und auf welcher, um die Mauerdicke zurücktretend, so daß ein Gang auf derselben bleibt, das Haus 11 ruht und ebenfalls eine sehr alte Seite zeigt.
Die ältesten Ueberreste des Hauses stammen auf dem 17. Jahrh., doch wurde es im vorigen Jahrh., wie eine über der Hausthür angebrachte Inschrift andeutet, beinahe von Grund auf restaurirt. Ein schöner Träger von Stein im Hausgang, welcher einen ganz enormen dicken Durchzugbalken trägt, scheint aus der ersten Anlage herzurühren, ebenso die Thürpfosten von Stein
Band 7, Seite [116]
J. P. 1735. F. B. Ueber der Hausthür.
hinten im Gäßchen, welche früher unzweifelhaft mit einem Rundbogen geschlossen waren, nun aber eine oben rechtwinkligt geschlossene Thüre oder kleine Einfahrt bilden. Aus der Restauration im vorigen Jahrhundert ist namentlich ein außerordentlich zierliches Eisengitter hervorzuheben, das in der Hausthür angebracht, den oberen Theil derselben verschloß, jetzt aber unbenutzt im Hofe steht, doch will der jetzige Hausbesitzer auf mein Anrathen es wieder an seine alte, ursprüngliche Stelle, für die es gemacht ist, bringen lassen. Ich glaube nicht, daß Schöneres als diese Eisenarbeit aus jener Zeit existirt. Es verdankt seine Entstehung dem Jahre 1735. s. Ab. [R0605]
Die meisten Häuser auf dieser unteren Seite des Kornmarkts gehören dem 16. Jahrh. an, und das Nebenhaus (11) hat sogar noch schöne Steinhauerarbeit in den Trägern unter dem Ueberhang des ersten Stocks sowie an seinen Thürbogen aufzuweisen. Es wäre leicht möglich, daß hier früher ganz alte Häuser standen, welche vielleicht im 16. Jahrh. neu erbaut wurden, und daß die dicke Mauer, deren oben gedacht wurde, ein Ueberbleibsel eines solchen Hauses ist. Die Nischen, welche sie zeigt, bedeuten wohl das Eigenthumsrecht herüber und sind keine Stadtmauerbogen, sondern Segmente mit flachem Sturz und nur 1 Schuh tief. [MZ_7-5]. Für diese meine oben aufgestellte Behauptung spricht
Band 7, Seite [118]
4. Februar 1876
Seit ungefähr drei Monaten sind in dem Hause ganz bedeutende Veränderungen vorgenommen worden; es wurde die Treppe verlegt, und das Erdgeschoß erhielt eine andere Einrichtung. Bei dieser Gelegenheit wurde die schöne charakteristische Steinstruktur an den Fensterstöcken flachgehauen, um die Erker der Ladeneinrichtung besser anbringen zu können, auch wurde ein Ofenstein mit zwei Wappen entdeckt, dessen Abbildung [R0606] nachzusehen ist.
Es finden sich darauf die Buchstaben F. R. A. R. und eine Hausmarke mit den Buchstaben S. N.
Welcher Familie das Wappen angehört, konnte ich bis jetzt nicht ermitteln.
Band 7, Seite 125
Reformirte Kirche
Großer Kornmarkt 17
F.9
22. Dezember 1871
Heute wurden die neuen steinernen Figuren, welche von dem Bildhauer Sasenboth [?] ausgeführt sind, hinaufgezogen und aufgestellt.
Band 7, Seite 129
Grosser Goldstein | Alter Goldstein | Goldsteinhof | Cölnische Post
Großer Kornmarkt 18
J.148
30. Mai 1867
Ueber dem Thor im Hofe die Jahreszahl 1763, über einer Thür daselbst 1765. Das Haus stammt aus jener Zeit und hat über dem Eingangsthor auf der Straße ein Steinbild.
Merkur, der einen goldnen Stein bewegt. Über der Thüre nach der Kaltelochgasse sowie in der Kälbergasse ein goldner Stein mit einem Merkurstabe darüber und dabei auf einem Bande die Inschrift Zum großen Goldstein.
Band 7, Seite 133
Weisser Engel | Goldner Engel | Teufelshof
Großer Kornmarkt 4 | Eck mit dem Weißengel-Gäßchen
K.145
August 1859
Die beifolgenden Wappen befinden sich auf den Tragsteinen unter dem ersten Stock, I. an dem Eck des kleinen Gäßchens, II. an der anderen Seite. Das Haus ist noch ganz in seinem Originalzustand erhalten, natürlich die Fenster ausgenommen, welche andere Rahmen und Scheiben erhielten. Genau konnte ich bis jetzt die Erbauungszeit noch nicht ermitteln, doch gelingt mir dieß später auf jeden Fall.
Die Tragsteine selbst zeigen schöne, in Stein gehauene Figuren, Pagen und Edelfräulein im Costüm des 16. Jahrh., auch die Fensteröffnungen über den Thüren am Erdgeschoß tragen diesen Charakter und sind beinahe genau so, wie diejenigen, welche an dem rothen Löwen unter der Neuen Kräme, Eck der Sandgasse, sich befanden, welche nun ebenfalls zerstört sind.