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Bild von Reiffenstein
Carl Theodor Reiffenstein (1820-1893)
Landschaftsmaler und Frankfurter Bildchronist
Reiffensteins „Sammlung Frankfurter Ansichten“ gehört zum Gründungsbestand des Historischen Museums. Der Künster verkaufte sie 1877 der Stadt. In 2.000 Aquarellen und Zeichnungen sowie auf 2.400 Manuskriptseiten hielt er das alte Frankfurt fest.

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Band 12.2
Das Stallburgs-Brünnchen
Es liegt an der oberen Einfriedigung des ehemals von Stalburg'schen Gutes, der sogenannten Stalburger Oede in einer ausgemauerten Vertiefung mit einem sorgfältig gearbeiteten Kranze von blauen Steinen eingefaßt, an welchem sich in höchst feiner Arbeit das Wappen der Familie v. Stalburg nebst der Jahreszahl 1734 befindet.
Früher war der herrliche dunkelschattige Ort oft das Ziel von Spaziergängern, bis nach und nach durch den Wechsel der Besitzer der Garten und die Anlagen um den Brunnen in Verfall geriethen. Derselbe war überdeckt und kaum mehr in dem dichten wuchernden Gebüsche aufzufinden.
Der Ablauf, welcher den Graben um fas Haus füllte, wurde in eine andere Richtung gelenkt, der Graben zugeworfen, und das in höchst verwahrlostem Zustand sich befindende Haus lange Zeit nicht mehr bewohnt.
Seit dem Jahr 1873, in welchem der Besitzthum an die Baubank überging, wurde der Garten parzellirt, das Haus total umgeändert, um einen Stock erhöht und endlich gegen Ende August des Jahres 1876 der Brunnen gänzlich beseitigt, der schöne Steinkranz zerschlagen und zum Straßenbau verwendet, so daß nun keine Spur mehr von ihm vor-
Band 12.2, Seite 17
Ulme daselbst einer besonderen Erwähnung ihrer historischen Bedeutung wegen, indem in dem Schatten derselben Napoleon I. zweimal Revue hielt, einmal vor dem russischen Feldzug und später nach dem unglücklichen Ausgang desselben in Gegenwart des Freiherrn v. Bethmann und des Stadtkommandanten Aubin.
Frkf. Intellbl. 3. April 1874. Tische und Bänke mit steinernen Untersätzen waren unter den Bäumen angebracht und wurden in früheren Zeiten namentlich an diesem Platze die Waisenkinder auf Pfingsten mit Reisbrei und sonstigen Dingen öffentlich gespeist, bis gegen Ende der dreißiger Jahre diese Sitte in Abgang kam. Mit der Verlegung des Zoolog. Gartens an diese Stelle fiel der Brunnen nebst den schönen Bäumen in den Bereich desselben und verschwand.
Abb. besitze ich keine.
Band 12.2, Seite 20
3.
dem Brunnen sowohl wie den Anlagen ein jähes Ende; er ist gänzlich verschwunden, nachdem schon einige Jahre vorher eine eiserne Pumpe hineingestellt worden war.
Band 12.2, Seite 23
Der Mörderbrunnen
liegt am linken Ufer des Luderbachs an einer flachen Böschung zwischen der Försterwiese und dem Hainerweg, von dem vorbeiziehenden Bäckerweg durch den Bach getrennt. Er steht ziemlich hoch aufgemauert mit einem sorgfältig behauenen, runden Kranz von blauen Steinen eingefaßt, frei die Böschung überragend da, ist mit einem Deckel von eichenen Bohlen, welche mit Schrauben befestigt sind, geschlossen und hat auf seiner vorderen, dem Bach zugekehrten Seite eine rechtwinkeligte fensterartige Oeffnung, durch welche man auf den Wasserspiegel blicken kann.
Der ziemlich lebendige Ablauf geschieht durch eine eiserne Röhre und hing daneben an einer Kette ein eiserner Löffel, um das Trinken zu erleichtern. In diesem Zustand der vollständigen Erhaltuing befand sich der Brunnen bis gegen das Ende des Jahres 1837, nach dieser Zeit aber wurde er durch bübische Hände stellenweise arg geschädigt, alsdann nothdürftig ohne Rücksicht auf die frühere schöne Form wieder hergestellt, aber bei weitem nicht mehr in den früheren behaglichen Zustand gebracht und ist seitdem nur ein rohes Abbild seines früheren Aussehens.
Die Umgebung hatte als Waldplatz die mannigfachsten Reize bis durch die Korrectur des Luderbachs auch darin erhebliche Veränderungen Platz griffen; die in der Nähe befindliche steinerne Brücke, welche den Hainerweg über den Luderbach führt, ist bis zur Unkenntlichkeit ruinirt, deren Brustwehr vollständig abgebrochen; die schönen großen, allerdings überständigen Buchen sind entfernt, die Blößen frisch eingesäät und bepflanzt, kurzum keine Spur mehr der früheren poetischen und dunklen Waldeseinsamkeit mehr vorhanden. Das muntere Scheckern
Band 12.2, Seite 26
Der Brunnen auf der Sachsenhäuser Warte
war ebenfalls früher ein Ziehbrunnen, bis gegen das Ende der 30ger Jahre eine leichter zu handhabende Pumpe hineingestellt wurde; er befand sich in einem eigends für ihn angelegten thurmartigen Ausbau in der nördlichen Ringmauer, neben dem kleinen Eingangspförtchen. Zur Bequemlichkeit der Vorüberziehenden war ein eiserner Löffel an einer Kette angebracht und wer trinken wollte, mußte erst den Eimer hinunterlassen und wieder heraufwinden um schöpfen zu können.
Die früher ziemlich einsam auf ihrer Höhe gelegene Warte ist seitdem nun schon mit ziemlich nah herangerückten Häusern umgeben und steht sogar eines davon schon darüber hinaus, während sie ehedem der letzte Bau vor dem Walde gewesen ist.